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Regionaler Wertekongress: Mut haben, für die eigenen Werte einzustehen

Soziale Arbeit ist unweigerlich von Werten geprägt, stellt sie doch den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Doch was ist uns wirklich wichtig? Im Rahmen des Paritätischen Wertedialogs fand am 23. September 2015 die Mitteldeutsche Wertekonferenz der Landesverbände Sachsen – Anhalt, Thüringen und Sachsen in Leipzig statt.

Denkanstöße zum Thema lieferte Barbara Stolterfoht, ehemalige Vorsitzende des Gesamtverbandes und hessische Sozialministerin a.D. In ihrem Vortrag kritisierte Stolterfoht die soziale Arbeit dahingehend, dass sie zu lange die Schieflagen der Gesellschaft weggearbeitet habe, ohne sich gegen das Überhandnehmen ökonomischer Kriterien zu stellen, welches auch in die eigenen Arbeitsbereiche eingriff. Auf einer soliden Wertebasis dürfe man auch ein gesundes Selbstbewusstsein nach außen tragen, denn ohne Verbände und die soziale Arbeit seien Sozialstaat und Demokratie nicht zu machen. Sie hoffe, dass der Wertedialog dazu ermuntere.

Wie die Werte in der Praxis gelebt werden oder welche Werte dort leitend sind, verdeutlichten vier Impulsvorträge aus der Praxis sozialer Arbeit sowie der verbandlichen Tätigkeit. Den Einstieg in diesen Veranstaltungsteil übernahm Marcel Kabel, Referent für Altenhilfe und Pflege des Paritätischen Sachsen-Anhalt. Andreas Schneider, Geschäftsführer des Mobilen Behindertendienst Leipzig e.V., warf einen Blick auf die Eingliederungshilfe. Als Koordinatorin des Projektes „Schau HIN“ des Paritätischen Thüringen zielte Elisa Grahmann in ihrem Impuls darauf ab, wie Werte in Unternehmen gelebt werden können. Den Abschluss bestritt Michael Richter, Landesgeschäftsführer des Paritätischen Sachsen und gab einen Einblick in sein Verständnis von wertebasierter Führung.

Bereits während der darauffolgenden Mittagspause diskutierten die Teilnehmenden über die aufgeworfenen Fragen. Besonders spannend waren dabei die bundesländerübergreifenden Gespräche. Diese Dynamik setzte sich auch in den anschließenden Workshops fort. Die bis zu 20 Personen umfassenden Runden beschäftigten sich damit, welche Werte für das jeweilige Handeln von größter Bedeutung sind und wie diese in der Praxis gelebt werden. Abschließend lassen sich zwei Aspekte feststellen. Erstens betrachteten alle Beteiligten die im Paritätischen bestehende Vielfalt nicht nur als strukturelles Merkmal, sondern als Zustand, der von Werten getragen wird und dem Verband Stärke verleiht. Zweitens betonten die Diskutierenden den Mut, sich deutlicher für die eigenen Werte einzusetzen, und gaben sich dies als Motivation mit auf den Heimweg und in die tägliche Arbeit.

Eine Dokumentation der Mitteldeutschen Wertekonferenz wird gemeinsam von den drei Landesverbänden erarbeitet und Interessierten online zugänglich gemacht.

Als Abschluss des Wertedialoges findet am 14. April 2016 in Berlin eine Konferenz statt. Dort erfolgt eine Bilanz der bundesweiten Debatte und die Ergebnisse des Wertedialogs werden zusammengeführt. Die Anmeldung dafür läuft ab sofort unter www.werte.paritaet.org.

Einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung in Leipzig lesen Sie in den sächsischen Landeseiten der Ausgabe 5/2015 des Verbandsmagazins DER PARITÄTISCHE.