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Vielfältige Angebote der Kirche begleiten durch die Zeit vor Ostern:Fasten heißt mehr als Verzichten

Kein Alkohol oder Süßigkeiten vor Ostern? Dass Fasten viel mehr bedeutet als "Verzicht" beweisen die vielfältigen Angebote zur Fastenzeit im ganzen Bistum - ob in Präsenz oder digital.
Schild mit Aufdruck 'Fastenzeit'
Datum:
13. Feb. 2024
Von:
Simone Bastreri

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Ob der Verzicht auf Süßigkeiten, Zigaretten, Alkohol, Fleisch oder in jüngerer Zeit auch auf soziale Medien oder Plastik: Fasten liegt im Trend. Dabei ist der bewusste Verzicht auf Genuss- oder Nahrungsmittel so alt wie die Menschheit selbst. Meist hatte das Fasten religiöse oder medizinische Aspekte; es lässt sich für Naturvölker ebenso nachweisen wie für das alte Ägypten oder das antike Griechenland. Ob im Islam während des Ramadan, im Judentum an Jom Kippur oder im Christentum während der 40 Tage vor Ostern: In allen großen Weltreligionen spielt das Fasten eine Rolle. Während im Mittelalter die katholische Kirche den Gläubigen bis zu 130 Fastentage im Jahr vorschrieb, so etwa regelmäßig mittwochs und freitags, ist das Fasten heute eine eher persönliche und offener gestaltete Angelegenheit. Dass es ein Weg zu einem gesunderen Körper und Geist sein kann, erkannte aber auch schon im elften Jahrhundert die heilige Hildegard von Bingen – eine Vorreiterin des Heilfastens. Von ihr stammt das Zitat „Fasten ist wesentlich mehr als nichts essen – es öffnet Türen nach innen“. Sie meinte damit: Zur Ruhe kommen, sich auf sich selbst und das Wesentliche konzentrieren. So soll sich laut der Bibel auch Jesus 40 Tage in die Wüste zurückgezogen und gefastet haben, bevor er begann, öffentlich zu wirken. Körper und Seele reinigen, seinen Lebensstil hinterfragen und ab und an den „Reset-Knopf“ drücken: Dazu laden auch viele Angebote im Bistum Trier ein:

Trier:

Im Trierer Dom laden unter dem Titel „Aufgerichtet“ fünf Fastenimpulse zur Besinnung und Ruhe ein. Sie finden jeweils freitags am 23. Februar sowie 3., 8., 15. und 22. März von 19 bis 19.45 Uhr statt. Umrahmt von Orgelmusik, Stille, Gebet und Segen beziehen sich die Impulse auf Motive der vor 50 Jahren neu gestalteten Altarinsel des Domes. Sie bestehen aus „aufgerichtetem“ Stein, also von Steinmetzen herausgemeißelten Bildwerken, von denen Domkapitular Dr. Hans Günther Ullrich und Domkapitular Benedikt Welter fünf ausgewählt haben: „Die Sandalen des Mose“, „Die Menora“, „Der singende Orpheus“, „Das Labyrinth“, „Odysseus am Mastbaum“. Weitere Informationen gibt es bei der Dom-Information, Liebfrauenstr. 12, 54290 Trier, Tel. 0651- 9 790 79-0, www.dominformation.de.

Raum Koblenz:

Sechs besondere Gottesdienste unter der Überschrift „Personen der Passionsgeschichte“ laden an den Donnerstagen zwischen Aschermittwoch und Karfreitag immer um 12 Uhr alle Interessierten zum Mitfeiern in die Citykirche (Jesuitenplatz) Koblenz ein. In den Gottesdiensten wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung die Passionsgeschichte heute für die Menschen haben kann. Den Abschluss der thematischen Gottesdienstreihe bildet am Karfreitag um 11 Uhr die Darbietung des Ein-Personen-Stückes „Judas“ von Walter Jens. Nähere Informationen gibt es bei Monika Kilian, Tel.: 0151-53831244.

Wer gerne Exerzitien (also geistliche Übungen/Auszeiten) in seinen Alltag einbauen möchte, hat mehrere Angebote zur Auswahl: Die Pfarrei Links der Mosel Koblenz bietet in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz die Exerzitien „erd-verbunden“ an. Diese fragen danach, wie angesichts des menschengemachten Klimawandels ein Leben in Einklang mit der Schöpfung aussehen und wie eine neue Genügsamkeit zu mehr Lebensqualität und Glück führen kann. Einzelübungen gehören genauso zum Angebot wie Gruppentreffen, die am 27. Februar um 20 Uhr in der Pfarrbegegnungsstätte Güls starten. Nähere Informationen und die Anmeldung gibt es bei Rudolf Demerath unter Tel.: 0261-409263 oder E-Mail: fam.demerath@gmx.de.

Exerzitien für Frauen bietet der Pastorale Raum Koblenz vom 15. Februar bis 19. März. Hier laden fünf Gruppentreffen in der Katholischen Hochschulgemeinde im Löhrrondell 1a zusätzlich zu den individuellen Impulsen dazu ein, Gott im alltäglichen Leben zu entdecken, sich eine Auszeit und schöpferische Ruhe zu gönnen. Die Treffen starten am Donnerstag, 15. Februar um 19 Uhr und dauern jeweils eineinhalb Stunden. Informationen gibt es bei Pastoralreferentin Ulrike Kramer-Lautemann unter Tel.: 0261-96355817 oder E-Mail: ulrike.kramer-lautemann@bgv-trier.de.

Saarland:

Im Saarland bietet der Pastorale Raum Wadern zum Motto „Loslassen“ Exerzitien im Alltag an. Bei fünf Treffen erhalten die Teilnehmenden Impulse für die einzelnen Tage der kommenden Woche. An diesen gemeinsamen Abenden besteht auch Gelegenheit zum Austausch mit den anderen Teilnehmenden, zu Meditation, Schriftlesung und Gebet. Termine finden statt jeweils donnerstags um 19 Uhr am 15., 22., 29. Februar und am 7. sowie 14. März im Pfarrsaal Wadern (Raum oben rechts). Weitere Infos und Anmeldung  bei Martina Zimmer (Pastoralreferentin und Geistliche Begleiterin), Telefon: 01512 5784753 oder Mail: martina.zimmer@bgv-trier.de

Das ökumenische Projekt Fastenzeit-Exerzitien gibt es schon seit 2017 im Raum Saarbrücken. In diesem Jahr lautet das Thema „Stille“. Jeweils dienstags in den sieben Wochen vor Ostern erhalten Interessierte via Newsletter eine Mail mit Anleitungen zum Innehalten, Impulstexten und einem Segen. Die Themen und wöchentlichen Impulse werden von einem Team aus Geistlichen beider Konfessionen, Meditationslehrer*innen und geistlichen Begleiter*innen vorbereitet. Informationen gibt es unter: www.projektfastenzeit.org.

„Auf dem Weg von Aschermittwoch bis Ostern – 7 Wochen mit der Bibel“ lautet der Titel einer neuen Fastenaktion der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Dudweiler. Von Aschermittwoch bis zum 10. April bieten sie unter wöchentlich wechselnden Themen geistliche Impulse an unterschiedlichen Orten wie etwa einer Klettersporthalle an. Dabei sollen nicht der Verzicht, sondern die Chance zur persönlichen Erneuerung und Glaubensvertiefung in den Blick genommen werden. Die einzelnen Termine können unabhängig voneinander besucht werden, eine Anmeldung ist nicht nötig. Themen und Termine finden sich unter diesem Link.

Die Aktion Klimafasten ist überregional und ökumenisch.

Das Bistum Trier lädt über Einzelangebote hinaus ein zum Klimafasten – einer Initiative von 24 evangelischen und katholischen Partner*innen. In jeder der sieben Fastenwochen geht es um ein anderes Thema, das inspirieren kann, neue Verhaltensweisen in den Alltag mit aufzunehmen – darunter etwa Impulse zu Mobilität, Spiritualität, Ernährung, Energie-Bewusstsein oder Finanzen und Politik. Die Aktion findet sich unter www.klimafasten.de und über die Social-Media-Kanäle www.instagram.com/sovieldubrauchst und www.facebook.com/sovieldubrauchst.

Die Arbeitsgemeinschaft katholische Familienbildung startet zur Beginn der Fastenzeit die Aktion „7 Wochen Lebens(t)räume“. Paare und Familien sind eingeladen, ihren Lebensträumen, Freiräumen, Schutzräumen, Spielräumen und Krafträumen auf die Spur zu kommen. Dabei steht nicht das Verzichten im Fokus, sondern das Mehr an gemeinsamer Zeit für Partnerschaft und Familienleben. Sieben Briefe entweder für Paare oder für Familien geben in den sieben Wochen der Fastenzeit vielfältige Anregungen für das Zusammenleben und vermitteln Ideen zum gemeinsamen Ausprobieren und spirituelle Impulse. Wer sich gern mit anderen Paaren zu den Themen austauschen möchte, kann dies in digitalen Treffen tun. Teilnehmende erhalten nach ihrer Anmeldung einen wöchentlichen Brief als E-Mail oder als Link auf das Handy. Anmeldeschluss hierfür ist der 15. Februar. Eine Anmeldung für die digitale Teilnahme ist auch noch während der Fastenzeit möglich.

Die Veranstaltungen finden sich im Online-Veranstaltungskalender des Bistums Trier.