NRW 2023 -Vom Rheinufer in das Siebengebirge

Tretschbachtal-Wanderung – Der Weg zum Weg

Teil 1: Rheincamping Siebengebirgsblick – Wilde Sau Bad Honnef

Im Bereich Bonn, Remagen und Bad Honnef die Rheinseite zu wechseln ist ein Sprung von Rheinland-Pfalz nach Nordrhein-Westfalen. Die Grenze verläuft hier in der Mitte des Rheins.

Nach zwei erlebnisreichen und angenehmen Tagen auf dem Rheincamping Siebengebirgsblick habe ich mir eine viel gelobte Wanderung in Bad Honnef vorgenommen. Auf der B 9 (Bonner Straße) fahre ich am 29. September 2023 von Rolandswerth etwa 10 km südlich nach Rolandseck, wo mich die Fähre über den Rhein bringen soll.

Ganz in der Nähe des Anlegers befindet sich das Arp Museum am Bahnhof Rolandseck. Während ich auf die Fähre warte, schaue ich mir eine Infotafel zum Rheinradweg an. Dieser hervorragende Radweg führt linksrheinisch von Mainz bis nach Bonn oder umgekehrt.

Die Fähre kommt und für wenig Geld setze ich über. Vom Anleger komme ich in die Bad Honnefer Rheinstraße. Schon an der ersten Kreuzung biege ich nach links ab und fahre in der Lohfelder Straße in nördlicher Richtung weiter. Nach wenigen Metern finde ich einen großen Parkplatz an der „Wilden Sau“. Im Vorfeld meiner Wandertouren habe ich im Internet erfahren, dass es kaum möglich ist, am Einstiegspunkt meiner geplanten Wanderung einen Parkplatz zu finden.

Da nehme ich doch lieber ein paar zusätzliche Kilometer in Kauf und starte gleich von diesem Punkt. Zunächst aber will ich sicher gehen, dass das Parken auf diesem Werksgelände auch wirklich erlaubt ist. Und beim Bummel über den Parkplatz gerate ich ins Staunen. Da steht die buntbemalte Spitze eines Passagierflugzeugs, die wohl die wilde Sau verkörpern soll. Im Inneren haben leider einige Vandalen ihre Spuren hinterlassen. Doch es gibt noch vielmehr am Parkplatz des außergewöhnlichen Gastro-Betriebs „Wilde Sau“ zu entdecken.

Die „Blaue Sau“ ist Bar und Grill sowie ein sogenanntes BUCCI-Restaurant. BUCCI steht für ein „innovatives und nachhaltiges Smart Food Konzept“. Es öffnet ab 17Uhr und wer mehr wissen möchte, rufe die website Blaue Sau – Bucci, coole Drinks & More (dieblauesau.de) auf.

Teil 2: Von der Wilden Sau zum „Freudeblömche“

Die Flugzeugspitze ist jedoch nicht der einzige Blickfang auf diesem bemerkenswertem Parkplatz. Die Firma Buccara Base stellt auf dem Gelände besonders imposante Oldtimer aus. Ganz besonders habe ich über den chromblitzenden Ami-Schlitten der Marke Buick gestaunt.

Namhafte Firmen wie Birkenstock und Hitachi haben sich hier angesiedelt. Und die Werkshallen dieser und anderer Konzerne durchwandere ich auf dem Weg in das Stadtzentrum von Bad Honnef. Die Werksgebäude sind natürlich kein erbaulicher Anblick. Doch gibt es auf der Lohfelder Straße einige schöne Ausblicke auf das Rheinufer.

Bald biege ich nach rechts ab und überquere die Bahngleise auf einem Zubringerweg zum Rheinsteig. An diesem Punkt finde ich die Wegmarkierung weißes + des Westerwald-Vereins. Es handelt sich um den Verbindungswanderweg von Bad Honnef nach Koblenz.

Die Brücke mündet in die Menzenberger Straße und über die Bahnhofstraße gelange ich an den Freudeblömche-Platz. Vor dem Netto-Markt befindet sich die Statue von „Et Freudeblömche“ (mundartlich für Maiglöckchen). Wie ich an dem Straßenschild erkennen kann, handelt es sich dabei um den Titel des Erstlingswerks (1922) und späteren Beinamen des Heimatdichters Franzjosef Schneider(1888-1972).

Im Netto-Markt kaufe ich noch Proviant ein und folge dann dem Bad Honnefer Geschichtsweg. Zu diesem ist auf der Tafel G 17 (Stadtmitte) folgendes zu lesen: „Der Geschichtsweg Bad Honnef führt durch die Ortsteile der Stadt und macht mit Hinweistafeln auf die historische Bedeutung von privaten und öffentlichen Gebäuden, Gassen, Straßen und Plätzen sowie auf markante landschaftliche Punkte aufmerksam“ (O-Text ENDE). Interessierten wird dazu die website www.geschichtsweg-badhonnef.de empfohlen.

Teil 3: Vom Freudeblömche zum Annaplatz

Der Stadtteil Bondorf ist mein Ziel auf dem weiteren Weg zum Startpunkt. Mein „Kopfkompass“ navigiert mich in nördlicher Richtung und weiter auf dem Geschichtsweg. Punkt Nr. 10 ist die schmucke Evangelische Erlöserkirche, die zusammen mit dem daneben stehenden Alten Pfarrhaus 1899/1900 neoromanischen Stil nach den Plänen des Herborner Architekten Ludwig Hofmann erbaut wurde.

Kaiser Wilhelm II. hatte dabei die Pläne der Turmspitze eigenhändig umgestaltet. An der Pforte wird Zutritt zum „inne halten“ gewährt und somit ergab sich auch die Gelegenheit für ein Foto in das Innere der Kirche.

Weil ich aber noch einen weiten Weg vor mir hatte, verzichtete ich auf das Innehalten und marschiere weiter an schmucken Villen vorbei. Schon leicht mit Grünspan überzogen ist die Geschichtsweg-Tafel Nr. 11 an der ehemaligen Villa Brinck Neviandt mit dem Kloster Heiligkreuz.

Nun weisen mir die grün-rote Schilder den Weg zur Villa Schaaffhausen (offizieller Startpunkt der Tretschbachtal-Wanderung). Bald kann ich auf einem Berggipfel auch die Löwenburg erblicken und schließlich erreiche ich den Annaplatz, an der die Tafel Nr. 1 des Geschichtsweges steht.

Darauf ist folgendes zu lesen (O-Text): „In der Mitte die von dem Bad Honnefer Bildhauer Peter Terkatz (1880-1954) 1923 geschaffene Annasäule zu Ehren der Hl. Mutter Anna (…). Die Säule stiftete der Kölner Schirmfabrikant Hieronymus Eck, der gegenüber ein Landhaus bewohnte, von dem nur der Torbogen mit Familienwappen erhalten ist; die Säulen stammen von der Klosterruine Heisterbach. Bedeutend für die Gestaltung des Annaplatzes auch das Eckhaus Wilhelmstraße 11 / Rommersdorfer Straße 81, mit Giebeldach von 1870. Im Nebengebäude waten früher eine Krautkocherei und ein Pferdestall untergebracht (…). Zitat Ende.

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