"Man wird von einer Ordnung angeweht": der Schriftsteller Hermann Lenz. Ein Gespräch mit Peter Handke.

WDR 3 Kulturfeature

"Man wird von einer Ordnung angeweht": der Schriftsteller Hermann Lenz. Ein Gespräch mit Peter Handke.

von Von Norbert Hummelt

"Nie jemand hat in deutscher Sprache solche Absätze geschrieben. Ein Satz gibt den anderen auf eine Weise, wie das noch nie geschehen ist", sagt Peter Handke über den großen Erzähler Hermann Lenz, den es immer wieder neu zu entdecken gilt.

Peter Handke

Der österreichische Autor Peter Handke
© WDR/dpa/Daniel Maurer

Als Hermann Lenz, geboren 1913 in Stuttgart, aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte, wollte er nichts anderes als in der Dachstube sitzen und schreiben. Das tat er auch, und seine Bücher erschienen, doch lange Zeit mit mäßigem Erfolg. Dann griff ein begeisterter Leser ein: der junge Peter Handke, der in Romanen wie "Der Kutscher und der Wappenmaler" oder "Verlassene Zimmer" in unruhigen Zeiten lesend ein Zuhause fand. Durch Handkes Hilfe wurde Lenz jenseits der 60 doch noch zu einem preisgekrönten Autor und konnte bis zu seinem Tod 1998 seinen großen autobiographischen Romanzyklus fortschreiben. Norbert Hummelt hat Peter Handke im November 2015 in Paris besucht. Im stillen, hoch konzentrierten Gespräch erinnert sich Handke auf sehr persönliche Weise an Begegnungen mit Hermann Lenz und schildert die Faszination, die von dessen Büchern ausgeht. So entsteht das Porträt einer seltenen Freundschaft zweier bedeutender Schriftsteller.

Von: Norbert Hummelt
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: WDR 2016

Stand: 06.05.2016, 10.30 Uhr