NPK2012 - Bettina Kraft: Resilienz bei Demenz mit Achtsamkeit und Yoga
NPK2011: Pflegerischer Umgang mit Demenz und Parkinson
1. Joergen Mattenklotz
Fachkrankenpfleger für Psychiatrie
Fachleitung BEWO Sozialwerk St. Georg/Stellv. Pfledienstleitung APP Kreis Soest
Fachbuchautor
Herz
Tel. 0XXX XXXXX-XXX Willk lich
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Pflegerischer Umgang mit Parkinson und
Demenz
Zusammenhänge-Alltag-Möglichkeiten-
Ideen
Eickelborn,im August/September 2011
2. Gliederung
° Woher stammt die Bezeichnung „Parkinson“?
° Was bedeutet „Schüttellähmung“?
° In welchem Alter beginnt die Erkrankung?
° Treten andere Erkrankungen zusätzlich gehäuft auf?
° Was passiert im Gehirn?
° Kann die Erkrankung durch Umweltgifte ausgelöst werden?
° Ist eine infektiöse Auslösung möglich?
° Können Medikamente die Erkrankung auslösen?
3. Woher stammt die Bezeichnung
„Parkinson“?
° James Parkinson, engl.Landarzt, schrieb 1817 eine erste
Abhandlung über die Schüttellähmung.
° Parkinsonsche Krankheit, Morbus Parkinson,
idiopathisches Parkinson-Syndrom, idiopathische
Parkinson Krankheit werden für ein und dasselbe
Krankheitsbild benutzt.
° Idiopathisch= ohne erkennbare Ursache entstanden
° Syndrom=Krankheitsbild geht mit stets den gleichen
Krankheitszeichen einher.
° Park.Syndrom= 80% der Park.Betroffenen.
4. Was bedeutet „Schüttellähmung“?
° Parkinson beschrieb zittern als auffälliges Zeichen.
° Parkinson wählte die lat. Bezeichnung „agitans“, Übersetzung
Schüttel. Er deutete die Bewegungs-verlangsamung als
Lähmung = Paralysis agitans.
° Heute wissen wir, Verlangsamung ist nicht die Folge einer
Lähmung, Kraftentwicklung ist in der Regel nicht gemindert.
° Eine große Zahl von Patienten entwickelt kein Zittern,
keinen Tremor.
5. In welchem Alter beginnt die
Erkrankung?
° Mittleres Erkrankungsalter zwischen dem 50-60 Lebensjahr.
° Es ist keine Bevorzugung eines Geschlechts festzustellen.
° Die Lebenserwartung eines Erkrankten ist Dank der
Weiterentwicklung der medikamentösen Therapie und der
besseren Behandlung von Begleit-komplikationen deutlich
verbessert.
6. Treten andere Erkrankungen
zusätzlich gehäuft auf?
° Betroffene entwickeln weniger häufig einen Herzinfarkt.
° Das erhöhte Risiko, an den Folgen einer möglichen
Pneunomie/Grippe zu versterben, ist mit der Einschränkung
der körperl. Aktivität und dem Aspirationsrisiko bei
Schluckstörungen zu erklären.
° Schilddrüsenfunktionsstörungen, gutartige Tumore, Diabetes,
Gastritis, Glaukom, Katarakt werden vermehrt
wahrgenommen.
° Die Prognose bezüglich Schlaganfall und Bluthochdruck
ist ebenfalls leicht erhöht.
7. Was passiert im Gehirn?
° Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems.
° Es kommt zu einem Untergang von Neuronen, der sich
hauptsächlich in Störungen von Bewegungsabläufen
bemerkbar macht. Eine eindeutige Ursache bleibt unbekannt.
° Es kommt zu einem Untergang von dopamin-produzierenden
Nervenzellen, damit zu einem Mangel an Dopamin, zu einem
Ungleichgewicht der Botenstoffe, was zu Störungen in den
Bewegungsabläufen führt.
8. Parkinson versus Demenz
° Parkinson wurde vor 200 Jahren beschrieben als Erkrankung
des Nervensystems mit Bewegungs-armut/Zittern, welches
vor allen Dingen im höheren Lebensalter auftritt. Es gibt
allerdings noch viel mehr Symptome, die auch die geistigen
Fähigkeiten und das Gemüt betreffen. So sind depressive
Symptome, Schlafstörungen, und früh eine Verlangsamung
des Denkens möglich. Spät entwickelt sich dann häufig eine
Demenz. Andererseits kann es bei bestimmten Formen
der Demenz zu Störungen der Bewegung mit
Verlangsamung und Zittern, ähnlich Parkinson
9. Kann die Erkrankung durch
Umweltgifte ausgelöst werden?
° Es sind viele Faktoren untersucht worden, es lässt sich weder:
- für das Leben in ländlichen Gegenden,
- bei Tätigkeiten mit Pestizidexposition,
- bei Brunnenwasserkonsum,
- für Ernährungsgewohnheiten,
- für einen bestimmten Lebensstil,
- für Tierkontakte,
- noch für einzelne Infektionskrankheiten
ein sicherer Zusammenhang nachweisen.
10. Ist die Parkinson Krankheit
vererbbar ?
° Es gibt bekannte Formen der Parkinson Krankheit die vererbt
werden.
° Für die Forschung ist das sehr wichtig, für die genetische
Beratung der Nachkommen von Betroffenen ist es eher nicht
wichtig. Das anlagebedingte Risiko, eine Parkinson Krankheit
weiter zu vererben, liegt unter 0,1%, damit verschwindend
gering.
11. Ist eine infektiöse Auslösung
möglich?
° Es kommt ausgesprochen selten im Rahmen einer
Hirnentzündung zu einem Parkinson Syndrom.
° Neben den normalen Symptomen treten dann auch immer
neurologische und/oder psychische Störungen auf.
12. Können Medikamente die
Erkrankung auslösen?
°Folgende Medikamente können Parkinson auslösen:
- Antipsychotika, Neuroleptika
- Antiemetika, gegen Übelkeit und Erbrechen
- Tranquilizer
- Kalziumantagonisten
- einzelne Mittel gegen Bluthochdruck
- Antidepressiva
- einzelne Mittel gegen Epilepsie
- einzelne Mittel gegen erhöhte Blutfette
- Lithium
13. Gliederung 2
°Kann ein Schlaganfall Auslöser sein?
°Welche Rolle spielen Hirnverletzungen?
°Kann die Erkrankung durch einen Hirntumor ausgelöst werden?
°Welchen Einfluss hat das Rauchen?
°Die wichtigsten Symptome? Wie zeigen sich Störungen der
Feinmotorik? Wie Schreibstörungen?
°Wie äußern sich Gang/Haltungsstörungen?
°Was ist eine akinetische Krise?
14. Kann ein Schlaganfall Auslöser
sein?
° Früher gab es die Diagnose – arteriosklerotisches Parkinson
Syndrom- häufig. Ohne die neueren Untersuchungsmethoden
hatte man großzügig viele Hirnerkrankungen der
Ateriossklerose zugeschrieben.
° Schlaganfälle treten bei Betroffenen nicht häufiger auf, als in
der Normalbevölkerung. Bluthochdruck
ist ebenfalls seltener.
° Im Rahmen einer möglichen Hirngefäßschädigung
kann es zu Bewegungsstörungen die Parkinson ähnlich sind
kommen =>vaskuläres Parkinson Syndrom.
15. Welche Rolle spielen
Hirnverletzungen?
° Das Auftreten eines isolierten Parkinson-Syndroms ist hier
außerordentlich selten.
° Neben der Parkinson Symptomatik finden sich dann immer
auch weitere klinisch neurologische Störungen.
16. Kann die Erkrankung durch einen
Hirntumor ausgelöst werden?
° Ein Nachweiß einer tumorösen Veränderung in der Region wo
Parkinson entsteht, zieht nur selten Parkinsonsymptome nach
sich.
17. Welchen Einfluss hat das
Rauchen?
° Nach statistischen Erhebungen in unterschiedlichen
Kulturkreisen haben Raucher ein geringeres Risiko, an
Parkinson zu erkranken. Eine zellschützende Wirkung von
Nikotin wird ebenfalls diskutiert.
° Ähnliche beschriebene Wirkung ist auch bei Kaffee und
Alk.genuss berichtet worden. Gemeint ist immer der leichte/
mäßige Konsum.
° Der gesundheitsschädigende Einfluss der beschriebenen
Stoffe ist auf jeden Fall größer als die positive Assoziation.
° Ein Nikotinpflaster wirkt nicht gegen Parkinson.
18. Die wichtigsten Symptome?
Störungen der Feinmotorik, wie z.B.
Schreibstörungen
° Hauptsymptome – Bewegungsverarmung (Akinese/
Hypomimie)
- Muskelsteife (Rigor)
- Zittern (Tremor)
- im späteren Stadium eine zunehmende Haltungsinstabilität
° Es gibt eine Reihe von nichtmotorischen Störungen
- psychische Störungen/vegetative Störungen/ Schlafstörungen/
Schmerzen und Gefühlsstörungen/Sehstörungen
19. Wie zeigen sich
Schreibstörungen?
° Die ersten Buchstaben/Zahlen sind noch relativ groß
geschrieben. Sie werden dann aber immer kleiner und
unleserlicher. Der Schriftzug weicht nach rechts oben ab.
Zusätzlich kann die Schrift durch den Tremor verzittert sein.
20. Wie äußern sich Gang und
Haltungsschäden?
° Werden erst im weiteren Verlauf der Erkrankung deutlich. Es
kommt zu Startschwierigkeiten, Schwierigkeiten eine
Richtungsänderung durchzuführen, oder plötzlich anzuhalten.
Instabilität, Gleichgewichtsstörungen, Sturzgefahr.
° Gang ist kleinschrittig, zu Beginn schlurfend, hinkend oder
trippelnd mit hoher Sturzgefahr.
° Nach einigen Schritten wird es dann flüssiger.
° Frühes Zeichen ist das verminderte Mitschwingen der
Arme beim gehen, die stärker betroffene Seite zeigt
sich deutlich.
21. Was ist eine akinetische Krise?
° Eine akinetische Krise ist ein Notfall. Der Betroffene muss in
ein Fachkrankenhaus gebracht werden.
° Dauer: länger als 48 Stunden
° Auftreten für gewöhnlich erst im Spätstadium der Erkrankung.
° Völlige Bewegungsunfähigkeit (Akinese).
° Starke Muskelsteife (Rigor).
° Schluckstörung
° Hoch fieberhafte Infekte, schwere Erkrankungen,
Operationen, Entzug von Parkinson Mitteln
22. Gliederung 3
° Wie zeigt sich das Zittern/Tremor? Können Medikamente
einen Tremor auslösen?
° Was ist ein Rigor?
° Was hilft bei Schmerzen/Missempfindungen?
° Magen, Darm Beschwerden-Verstopfung, was nun?
° Was tun bei Schluckstörungen, bei Mundtrockenheit?
° Wie zu trockene/zu fettige Haut behandeln?
° Was tun bei starkem Schwitzen?
° Was tun bei Riech- und Geschmackstörungen?
23. Wie zeigt sich das Zittern/Tremor?
° Merkmale Ruhetremor: Auftreten bei vollständiger
Muskelentspannung. Lange Zeit einseitig betont. Zu Beginn
einer Muskelanspannung zunächst abgeschwächt und bei
mentaler/psychosozialer Belastung. Relativ geringe
Funktionseinbußen bei der Motorik.
° Halte-/Aktionstremor: Aktivierung durch Muskelanspannung.
Reiner Aktionstremor, Beeinträchtigung in der Motorik.
24. Können Medikamente Tremor
auslösen?
° Wird besonders deutlich, bei medikamentös induzierten
Tremor.
° Beispiele: Psychopharmaka, Steroide, Schilddrüsenhormone,
Antiepileptika.
° Nach Alkoholentzug kann es zu Tremor kommen. Auch der
Entzug von Beruhigungsmitteln, Nikotin und Koffein kann
Tremor auslösen.
° Behandlung richtet sich auf das verursachende Medikament
bzw. die auslösende Substanz.
25. Was ist ein Rigor?
° Erhöhter Spannungszustand der Muskelatur, ohne Ruhephase
und Entspannung.
° Unterschied zur Spastik, kein abspannen der Muskelatur mit
der Bewegungsgeschwindigkeit.
° Gleichbleibend zäher Widerstand.
° Zahnradphänomen.
° Kopfkissenphänomen, Muskulatur im Bereich des Halses ist so
entwickelt, dass der Betroffene im Liegen den Kopf
angewinkelt hält.
26. Was hilft bei Schmerzen und
Missempfindungen?
° Schmerzen in Abhängigkeit vom L-Dopa-Wirkspiegel:
bei niedrigem/hohem L-Dopa-Wirkspiegel.
° Sensible Störungen: Parästhesien, Taubheit und Kältegefühle.
° Therapie: Einstellung der Medikation optimieren,
Physiotherapie, physikalische Therapie, Schmerztherapie,
muskelrelaxierende Medikamente, Antidepressiva, evtl. auch
Opiate.
27. Magen, Darm Beschwerden:
Verstopfung Was nun?
° Ursachen:
- vegetative Regulationsstörung der Darmpassage durch:
Anticholinergika, verminderte Anspannung der Zwerchfell und
Bauchmuskulatur,
- unzureichende Flüssigkeitsaufnahme,
- falsche Ernährung,
- verminderte körperliche Aktivität.
28. Verstopfung Was nun?
° Maßnahmen bei Darmträgheit: Anticholinergika absetzen,
ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, ballaststoffreiche, ausgewogene
Ernährung.
° Becken und Bauchgymnastik, körperliche Aktivität.
° Stuhlgang fördernde Mittel.
° Ballaststoffe und Quellmittel.
° Gleitmittel und Stuhlweichmacher.
° Salinische Mittel °Zucker 10-20 mg pro Tag
° Macrogol 2-3 mal am Tag.
° Apomorphin bei schwerer Verstopfung.
29. Was tun bei Schluckstörungen?
Mundtrockenheit?
° Kopf beim schlucken gerade halten, nach dem schlucken fest
die Lippen schließen.
° Nehmen Sie erst die nächste Portion, wenn die davor
vollständig heruntergeschluckt wurde.
° Essen Sie möglichst in der Phase guter Beweglichkeit.
° Das Lutschen eines sauren Bonbons fördert zwar den
Speichelfluss, aber auch das vermehrte Schlucken.
° Angedickte Getränke lassen sich manchmal besser
schlucken.
30. Mundtrockenheit?
° Kann in der Behandlung als Nebenwirkung auftreten, in der
Regel bei Behandlungsbeginn.
° Bei Schwerstpflegefällen muss die Mundhöhle mit einem
feuchten Watteträger behandelt werden.
° Auf Mundpflege achten, immer mal wieder ein Glas Wasser
trinken. Manchmal hilft das lutschen eines sauren/salzigen
Bonbons.
° In hartnäckigen Fällen kann Speichel künstlich, aus der
Spraydose die Beschwerden lindern.
31. Wie zu trockene, zu fettige Haut
behandeln?
° Als erstes sollte man mit entfettenden Seifen/Badezusätzen
arbeiten.
° Trockene Haut = fetthaltige Hautpflegemittel.
° Starke Schuppen/Aknebildung = indifferente Seifen, Anti-
Schuppen-Shampoo, bei dermatologischer Indikation
hydrocortisonhaltige Hautsalbe.
° Es besteht die Gefahr von Dermatosenbildung.
32. Was tun bei starkem schwitzen?
° Während der warmen Jahreszeit luftige Kleidung aus
Naturstoffen bevorzugen.
° Bei Kälte muss man sich allerdings gegen Kälte schützen.
° Plastiküberzogene Sitzmöbel/Kissen fördern das Schwitzen.
° Für ausreichend Flüssigkeit sorgen.
° Salbei kann helfen. In der Behandlung kann bei gesteigerter
Problematik Betablocker in der Behandlung helfen.
33. Was tun bei Riech und
Geschmackstörungen?!
° Minderung und Aufhebung des Geruchsvermögens tritt häufig
auf, ist schon früh anzutreffen.
° Oregano und Vanille werden schwer erkannt.
° Betroffene beklagen Einfluss auf den Geschmack.
34. Gliederung 4
° Wann kann es zu Kreislaufschwierigkeiten kommen?
° Was hilft bei Blasenstörungen?
° Welche operativen Möglichkeiten zur Behandlung gibt es?
° Wie sollte Krankengymnastik aussehen?
° Macht Krafttraining Sinn?
° Wie Geh-/Startschwierigkeiten überwinden?
° Sind Bademaßnahmen zu empfehlen? Massage?
° Was bringt Ergo?
35. Wann kann es zu
Kreislaufschwierigkeiten kommen?
° Schwindel, Schwarz werden, auch Fallneigung lassen sich auf
Regulationsstörungen zurückführen.
° Orthostatische Hypotonie, wird zu einem Problem. Tritt
vermehrt nach dem Aufstehen oder längerem Stehen auf. Der
systolische Wert sinkt dabei um mehr als 20mmHg.
° Kann durch mangelnde Bewegung, Kreislaufaktivität, oder
durch Parkinson Medikamente verstärkt werden.
° Die Neigung zur orthostatischen Hypotonie steigt mit dem
Verlauf der Erkrankung.
36. Was hilft bei Blasenstörungen?
° Genaue Abklärung ist wichtig, um eine evtl. unabhängige Ursache
nicht zu übersehen.
° Bettlägerige Patienten: Windeln, Vorlagen können benutzt und
müssen regelmäßig gewechselt werden, Gefahr von
Hautgeschwüren!!
° Männer-Urinal.
° Bei Harnverhaltung kann zunächst ein Blasentraining versucht
werden.
° Suprapubischer Katheter: bei zu erwartender Störung über längere
Zeit. Beutel unter der Kleidung tragbar. Bei unvollständiger
Blasenentleerung, (> 50ml Restharn).
37. Welche operativen Möglichkeiten
zur Behandlung gibt es?
° Stereotaktische OP, eine kleine Sonde wird in das Gehirn
eingeführt.
° Hirnstimulation, THS funktioniert analog eines
Herzschrittmachers.
° Transplantation von Zellen.
° Transplantation von Stammzellen.
° In der Zukunft wird hier noch etwas zu erwarten sein.
38. Wie sollte Krankengymnastik
aussehen?
° Wichtig ist, dass vorgeschlagene Übungen regelmäßig
durchgeführt werden.
° Eher nicht als Krafttraining, aber dafür häufiger!!!
° Optimal zweimal tägliche Übungen für jeweils 15-20 Minuten.
° Krankengymnastik muss die Stand- und Gangstabilität
verbessern
39. Macht Krafttraining Sinn?
° Bewegungstraining verbessert motorische Störungen.
° Bewegung verbessert die Hirnleistung, steigert die Bildung und
den Umsatz von Dopamin. Ebenso fördert es die Resorption
von L-Dopa.
° Es ist allerdings nicht sinnvoll, ein Krafttraining unter stärkster
Anstrengung durchzuführen.
° Die Übungen sollten ohne große körperliche Anstrengung
ablaufen. Dosieren des Körpereinsatzes!!
40. Wie Geh- und
Startschwierigkeiten überwinden?
° Füße nicht zu eng nebeneinander.
° Konzentration nur auf das Gehen/Sturzgefahr, Füße bewusst
heben!!
° Triggermaßnahmen:
- Taktil: Klaps auf den Oberschenkel,
- Visuell: Bodenmarkierung, Stock, Brille,
- Akustisch: Kommandos, Marschmusik, Metronom
41. Sind Bademaßnahmen zu
empfehlen?Massage?
° Schwimmen unterstützt die Krankengymnastik und ist bei
Parkinsonpatienten sehr beliebt.
° Auf den Kreislauf muss aber geachtet werden.
° Bei Bewegungseinschränkung und Neigung zu
Beweglichkeitsschwankung muss eine Hilfskraft bereitstehen
und die Wassertiefe geringer als die Körpergröße sein
° Bei deutlichen Verspannungen sind Massagen sicherlich
hilfreich, aber nur gemeinsam mit Bewegungsübungen; nicht
alleine sinnvoll.
42. Was bringt Ergo?
° Der Betroffene muss unbedingt ermuntert werden, seinen
Interessen/Hobbys nachzugehen.
° Geduld, Zuspruch und Aufmunterung fördern die Motivation.
° Vorschläge müssen auf das Machbare abgestimmt sein,
Freude machen, und die Bezugspersonen mit einschließen.
° Eine Überforderung führt rasch zur Aufgabe!!
43. Gliederung 5
° Was bringt Logopädie?
° Probleme im Umfeld, Hilfe!!
° Wann besteht Schwerpflegebedürftigkeit?
° Welche Leistungen gibt es bei stationärer und häuslicher
Pflege?
44. Was bringt Logopädie?
° Sie wird nötig, wenn es zu einem Kommunikationsproblem
gekommen ist.
° Möglicherweise kommt es zu verminderter Mimik, auch
kognitiven Einbußen.
° Zum Übungsprogramm gehören mundmotorische Übungen,
Sprechübungen, Kontrolle der Sprechgeschwindigkeit/
Sprechmelodie, Atem- und Schluckübungen.
° Spezielle Sprachtherapien.
45. Probleme im Umfeld, Hilfe!!
° Als Angehöriger müssen Sie bedenken, das der Betroffene
sehr sensibel auf Hinweise reagieren wird, die sich mit der
Erkrankung beschäftigen.
° Themen könnten werden: Die Diagnose verdauen, Verhalten
in Stresssituationen, Folgen mit all den damit verbundenen
Fragen.
46. Wann besteht
Schwerpflegebedürftigkeit?
° Schwerpflegebedürftigkeit besteht, wenn ein Kranker oder
Behinderter so hilflos ist, dass er für die gewöhnlichen und
regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des
täglichen Lebens auf Dauer in sehr hohem Maß der Hilfe
bedarf (vgl. AOK, MDK).
47. Welche Leistungen bestehen bei
häuslicher/stationärer Pflege?
° Für die häusliche Pflege sieht die Pflegekasse Sach- (Kosten
für einen Pflegedienst) und Geldleistungen (sie übernehmen
die Pflege selbst) vor. Die Höhe hängt vom Schweregrad der
festgestellten Pflegebedürftigkeit ab.
° Für die stationäre Pflege übernimmt die Pflegeversicherung in
Abhängigkeit von der Pflegestufe die Kosten für die stationäre
Pflege.
° Kosten für Unterkunft und Verpflegung muss der Versicherte
allerdings selbst tragen.