Risiken – Die bekannten Unbekannten

Die Bekannten, die bekannten Unbekannten und die unbekannten Unbekannten. Was hat diese Wortspielerei mit Risikomanagement zu tun und warum ist es wichtig dies zu verstehen? In diesem Artikel lernen Sie eine elementare Grundlage des Risikomanagements und können sich so garantiert besser im Risikomanagement-Umfeld bewegen. Lesen Sie sofort weiter und lösen Sie das Wortspielrätsel.

Wer sind die bekannten Unbekannten?

So richtige bekannt gemacht hat diese Wortspielerei Donald Rumsfeld. Wollte er mit diesem ungewöhnlichen Zitat die Zuhörer absichtlich verwirren?

There are known knowns; there are things we know we know. We also know there are known unknowns; that is to say we know there are some things we do not know. But there are also unknown unknowns – the ones we don’t know we don’t know.” (Former United States Secretary of Defense, Donald Rumsfeld)

Dieses Statement machte Rumsfeld am 12. Februar 2002 an einer Pressekonferenz als er bekannt gab, dass es keine Beweise gebe, dass der Irak Massenvernichtungswaffen an Terroristengruppen liefere. Die Verwendung dieser verwirrlichen Aussage wurde von vielen kritisiert.
Im Risikomanagement müssen Sie sich mit den “bekannten Unbekannten“ und den „unbekannten Unbekannten“ auseinandersetzten. Was diese Wortspielerei genau bedeutet und was dies für einen Zusammenhang mit dem Risikomanagement hat zeige ich Ihnen in diesem Beitrag.

Die “Bekannten” – die Tatsachen (Facts)

Dieses Wortspiel mag für Sie zu Beginn vielleicht etwas verwirrend sein, aber es ist wichtig es zu durchschauen um wirkungsvolles Risikomanagement zu praktizieren. Die “Bekannten” sind Kenntnisse, die das Projekt bereits besitzt. Es sind keine Unsicherheiten. Es handelt sich um klare Tatsachen, die direkt in die Projektplanung einfließen und operativ bearbeitet werden müssen. Im Zusammenhang mit dem Risikomanagement werden diese Bekannten oft mit Risiken verwechselt, obwohl es sich eigentlich um aktuelle, bereits bekannte Probleme handelt. Hier unterstützt Sie das Problemmanagement. Die folgende Abbildung zeigt Ihnen den Zusammenhang zwischen dem Grad der Kenntnisse über Risiken, der entsprechenden Vorgehensweise und der benutzten Projektmanagement-Methode.

Die “bekannten Unbekannten” – die Risiken

Bei den “bekannten Unbekannten” handelt es sich um Risiken, die in der Risikoanalyse identifiziert wurden, wie z.B.: “Die Solvenz unseres Auftragnehmers ist mittelmäßig. Es könnte sein, dass er wegen der aktuellen Rezession insolvent wird”.
Für diese bekannten Unsicherheiten, die negative oder positive Auswirkungen auf das Projekt haben können, sollten Sie, wenn sinnvoll, Maßnahmen treffen. Dies, um potenziellen Schaden abzuwenden oder um mögliche Chancen zu nutzen.   Es gibt aber auch Risiken, die Sie zur Zeit noch nicht kennen und die Ihnen erst im späteren Projektablauf bewusst werden.  Dies sind die unbekannten Risiken.

Die “unbekannten Unbekannten”

Bei den “unbekannten Unbekannten” handelt es sich um Risiken, die in der Risikoanalyse nicht identifiziert wurden, jedoch vorhanden sind. Diese potenzielle Gefahr ist vorhanden, Sie wissen jedoch nichts davon. Irgendwann während der Projektdauer werden Sie vielleicht, ohne Vorwarnung, mit der Auswirkung eines solchen Risikos konfrontiert. Dann ist vermutlich das Krisenmanagement des Projektleiters gefordert.

Krisenmanagement – Risikomanagement – Problemmanagemente

Vom Krisenmanagement zum Problemmanagement
Vom Krisenmanagement zum Problemmanagement

Die folgende Zusammenfassung zeigt Ihnen nochmals die oben diskutieren Unterschiede:

  • “Die Bekannten”   Facts, bekannte Probleme
  • “Die bekannten Unbekannten” identifizierte Risiken
  • “Die unbekannten Unbekannten” vorhandene, aber nicht identifizierte Risiken

Mit ein wenig mehr Zeitaufwand und Engagement beim Identifizieren können Sie oft noch viele „unbekannte Unbekannte“ identifizieren. Ihr Ziel ist es sicher auch, allen möglichen Problemen in der Zukunft aus dem Weg zu gehen? Das was Sie in diesem Artikel gelernt haben hilft Ihnen Ihr Risikomanagement noch wirkungsvoller zu machen. Die folgenden Artikel werden Ihr Risikomanagement-Wissen noch weiter vertiefen:

Was ist der Unterschied zwischen Ungewissheit und Risiko?
Wie ausgeprägt ist Ihr Risikobewusstsein?
So managen Sie reduzierbare und nicht-reduzierbare Risiken erfolgreich

Hier gibt es noch mehr Wissen

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