Projekt Saatgutleihen: Saatgut leihen, säen, ernten, zurückgeben

1. Saatgut ausleihen

Suchen Sie sich in Ihrer Bibliothek ein Saatguttütchen aus und entleihen Sie es mit einer Frist von neun Monaten. Für weitere Informationen abonnieren Sie unseren Newsletter.

 

2. Aussäen, pflegen, genießen

Säen Sie die Samen nach Anleitung aus und pflegen Sie die Pflanzen bis zur Samenreife. Einen Teil des leckeren Gemüses genießen Sie schon vorher.

 

3. Samen ernten

Die ausgereiften Samen ernten und trocknen. In die vorbereitete Saatguttüte für die Rückgabe eine Portion, das sind 25 Samen, abfüllen. Gerne weitere Tüten befüllen.

 

4. Saatgut zurückgeben

Ihr neu gewonnenes Saatgut geben Sie gut beschriftet in Ihrer Bibliothek ab. Für Ihre ggf. neuen Saatguttüten übernehmen Sie bitte alle Informationen vom Etikett der ausgeliehenen Saatguttüte.

 


Wie?

 

Was brauchen Sie?

Sie sollten Lust und Neugier mitbringen. Perfekt wären 2 m² Platz im Garten oder Hochbeet. Die Pflege Ihrer entliehenen Schätze braucht anfangs täglich, später weniger Zeit. Während dieser Zeit bekommen Sie weitere Informationen per Newsletter Ihrer Bibliothek und im VEN-Blog: www.saatgutleihen.de

Wer bin ich?

Jede Vielfaltssorte hat ihre Eigenschaften. Sie wurde vor vielen Jahrzehnten gezüchtet und bekam einen Namen, den Sortennamen. Der Sortenname gehört zum Saatgut, zur Pflanze und zu den Früchten. Bitte alles beschriften! Nutzen Sie dafür ein Pflanzetikett.

Darf man das? Kann man das?

Unsere Vielfaltssorten dürfen vermehrt werden, weil sie vor langer Zeit gezüchtet wurden und ohne Geistige Eigentumsrechte sind. Sie können diese Sorten selbst vermehren, weil sie samenfest und nicht durch Hybridtechnik beschränkt sind. 

Was ernten Sie?

Für die Saatguternte werden Sie drei bis fünf besonders schöne Pflanzen und einige ihrer Früchte markieren, zum Beispiel mit einem roten Band. Deren Samen sollen reif werden. Alle anderen Salatpflanzen, die Blätter der Gartenmelde, Tomaten, Bohnen oder Erbsen können Sie naschen oder für die Küche ernten. Sie tragen so zur Erhaltung der Vielfalt bei. Wissen, Erfahrung und Freude wachsen mit.


Warum?

 

Sortenvielfalt braucht uns

Kulturpflanzen wurden von Menschen seit Jahrtausenden entwickelt. Sie können jedoch, anders als die meisten Wildpflanzen, ohne menschliches Zutun nicht überleben. Nur noch wenige von uns wissen, wie unsere Lebensgrundlage eigentlich gepflegt und vermehrt wird. Das wollen wir ändern.

Lebendig

Viele Sorten Saatgut werden zwar in Genbanken als Notreserve aufbewahrt, aber dort sind sie „lebendig begraben“. Nur der regelmäßige Anbau lässt eine Sorte wirklich weiterleben und ermöglicht die Anpassung an viele verschiedene Orte und an den Klimawandel.

Ökologisch

Die Hybrid-Sorten für die industrielle Landwirtschaft sind genetisch gleichförmiger als samenfeste Sorten. Sie benötigen meist Agrarchemie. Auch bei fachgerechter Anwendung werden Böden, Gewässer und Natur stark geschädigt. Samenfeste Vielfaltssorten sind genetisch breiter ausgestattet und können sich so besser an ihre Umwelt anpassen. Sie profitieren von Mischkulturen und kommen ohne Agrarchemie aus. Nützlinge können ihnen ungehindert beim Wachsen und Fruchten helfen und Schädlinge in Grenzen halten.

Unabhängig

Vielfaltssorten sind samenfest: Man kann sie selbst sortenrein vermehren, anders als Hybrid-Sorten. In viele Hausgärten sind samenfeste Sorten zurückgekehrt, während sie für den Bioanbau erst seit einiger Zeit weiterentwickelt werden. Das macht unabhängig. Denn allein drei Konzerne beliefern 66 Prozent des weltweiten Saatgutmarkts und gehören gleichzeitig zu den größten globalen Chemiekonzernen.

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