Doppelbelichtung - gleiche Frau zweimal übereinander mit Blick in unterschiedliche Richtung

Angst vor Veränderung und 6 nützliche Sichtweisen

Hast du mehr Angst vor Veränderung, oder mehr Angst davor …

dass alles so bleibt, wie es ist?

Wie eine wilde Achterbahnfahrt kann sich das Leben in mitten von Veränderungsprozessen anfühlen. Wie gehst du damit um? In diesem Blogbeitrag betrachte ich die Veränderung von der gefühlten Seite. Sie löst bei manchen Menschen so viel Angst aus, dass sie sich gleich lieber gar nicht bewegen.
Veränderungen wirbeln viel auf, wir brauchen viel Energie, um uns an das Neue zu gewöhnen. Manche Menschen lassen sich eher darauf ein, als andere.
Aber das macht uns ja auch lebendig, oder?

Veränderung braucht viel Energie

Viel Energie verwenden will unser Gehirn aber nicht. Unser Gehirn liebt den Energiesparmodus. Daher sendet es an den Körper Signale, die uns immer wieder ins Bequeme, Bekannete ziehen. „Lass’ mal lieber in der Komfortzone bleiben. Da weiß ich wenigstens, was mich erwartet.“ Aber was ist, wenn das Unbekannte einfach gut wird? Oder noch viel besser wird, als du es dir vorstellen kannst?

Angst vor Veränderung - Wachstumsschmerz umarmen, anstatt zu fürchten

„Es ruckelt, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet.“

Der Wachstumsschmerz – ein Begriff, der dieses unangenehme Gefühl außerhalb der Kompfortzone beschreibt. Es entwickelt sich etwas Neues, das Neue fühlt sich noch ungewohnt an, es kostet Kraft. Eine Gewohnheit etabliert sich erst nach ca. 3 Wochen.

Der Wachstumsschmerz wird schwächer mit der Zeit. Das heißt, wir gewöhnen uns auch an neue Umstände wieder recht schnell. Unser Gehirn und unser Körper ist dafür gemacht, dass er sich immer wieder anpasst und seine Zellen erneuert und wächst.

Die Frage ist nicht, ob Veränderung Angst macht oder schmerzhaft ist

„Die Frage ist doch, ist es nicht schmerzhafter irgendwo festzustecken, wo du nicht hingehörst?“ fragte Dominik Spenst, der Autor der 6-Minuten Journals, zuletzt in seinem Podcast.

Eben!

Wie sieht dein Leben in einem Jahr aus, wenn du alles so lässt?

Langeweile oder Frust im Job? In der Beziehung?


Ungesunde Ablenkungsstrategien, wie Alkohol und ungesunde Ernährung?

Schlechter Schlaf?

Beobachte mal, was dein Körper für Signale sendet, wenn du dir das vorstellst. Welche Gefühle löst diese Vorstellung bei dir aus?

Angst vor Veränderung? Du hast die Wahl.

Bevorzugst du Stillstand oder Weiterentwicklung?
Wählst du kurzfristigen, konkreten, kurzen Schmerz?
Oder langfristigen, langen, zähen, unterschwelligen Schmerz?

In meinem Psychologie Studium habe ich den Marshmallow-Test kennengelernt.

Kurz im Psychologie-Lexikon nachgeschaut, wie das nochmal genau war:

Mischel et al. (1989) boten in den Jahren 1968 bis 1974 vierjährigen Kindern Süßigkeiten an und stellten sie vor die Wahl, entweder die Süßigkeit sofort zu essen oder nach einer gewissen Wartezeit eine zweite zu bekommen, wenn sie der Versuchung widerstehen können und auf den sofortigen Genuss verzichten. Dieser Belohnungsaufschub gelang einigen Kindern, anderen hingegen nicht, d.h., sie unterschieden sich hinsichtlich der Belohnungs- und Bedürfnisaufschubs (delay of gratification). (Stangl, 2023).

Verwendete Literatur: Stangl, W. (2023, 25. Mai). Marshmallow-Test – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/3697/marshmallow-test.

Es ging um die Impulskontrolle hinsichtlich Belohnungs- und Bedürnisaufschub. Also eigentlich ein ganz anderes Thema und doch erinnert es mich daran. Die Unterscheidung zwischen dem kurzfristigen Kleineren und dem langfristig Größeren.
Ersetze Belohnung durch Schmerz: was wählst du?

Future Pace: Wie sieht dein Leben aus, wenn du Veränderung wagst?

Wenn du …
dich frei machst von den Erwartungen anderer?
dich selbst zur obersten Priorität erklärst?
dich entscheidest, glücklich zu sein?
dein Leben nach deinen Wünschen und Bedürfnissen gestaltest, anstatt nur angepasst zu funktionieren?

6 nützliche Sichtweisen auf Veränderung

1. Veränderungen bedeuten Wachstum: Wenn wir unseren Komfortbereich verlassen und uns auf Veränderungen einlassen, haben wir die Chance, neue Fähigkeiten zu erwerben und uns persönlich weiterzuentwickeln.

2. Veränderungen bringen neue Perspektiven: Durch Veränderungen können wir eine neue Sichtweise auf Probleme oder Situationen bekommen und dadurch neue Lösungsansätze finden.

3. Veränderungen ermöglichen Erfolg: Wenn wir uns auf Veränderungen einlassen, eröffnen sich oft neue Möglichkeiten, die uns helfen können, erfolgreich zu sein.

4. Veränderungen fördern Anpassungsfähigkeit: In einer sich ständig wandelnden Welt ist es wichtig, sich schnell an neue Situationen anpassen zu können. Veränderungen helfen uns dabei, diese Fähigkeit zu stärken.

5. Veränderungen bringen positive Entwicklung: Auch wenn Veränderungen oft mit Unsicherheit und Angst verbunden sind, können sie auch positive Auswirkungen haben und uns zu einem besseren Leben führen.

6. Veränderungen sind notwendig, um mit der Zeit zu gehen: Die Welt entwickelt sich ständig weiter und Veränderungen sind notwendig, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten.

Was sagt uns die Angst?

Angst wird eher als negatives Gefühl gewertet. Negative Gefühle wollen wir nicht fühlen. Am liebsten wollen wir nur positive Gefühle erleben, z.B. Freude.
Aber schauen wir uns alle Gefühle als gleichwertig an, dann erkennen wir ihre wichtige Funktion für uns. Wo Wut uns mitteilt, was wir ungerecht finden, wo Trauer uns mitteilt, was wir schade finden, da teilt uns Angst mit, wo etwas unbekannt für uns ist. UNBEKANNT heißt erstmal ganz neutral NEU. Wir wissen nicht, was kommt. Es könnte gefährlich sein, ja. Aber es könnte auch einfach aufregend, neu und sehr gut sein. Eine Gelegenheit zum Wachsen. Die zweite Option vergessen viele Menschen einfach und verfallen vor Angst in eine Art Bewegungslosigkeit.
Veränderung muss ja nicht immer riesen groß sein, fang klein an. Mach kleine Schritte.

„Es ist immer so lange zu früh für Veränderung, bis es irgendwann zu spät ist, also ist JETZT die richtige Zeit für Veränderungen.“

Die Macht der kleinen Schritte

Einen ersten kleinen Baby-Step kannst du ausprobieren. Dann wirst du neue Erfahrungen machen, feststellen, dass es so schlimm, wie angenommen gar nicht war. Und gehst tippel tappel weiter. 

Ja, Veränderungen kosten Energie, sie stellen unser Leben auch kurz Kopf – gefühlt. Aber wir können uns an alles gewöhnen und anpassen. Wer sagt, dass geordnet besser ist? Wäre es nicht langweilig, alles schon zu wissen? Wie lebendig es sich auf einmal anfühlt, in etwas Ungewisses hineinzugehen, zu erleben, wozu du alles fähig bist, was du alles bewältigen kannst und wo du über dich hinaus wachsen kannst. Vertraue dir. Darum geht’s doch, oder?

 

Was ist dein nächster Schritt?

 

Viele Grüße,
Sandra

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