City-Star im Interview: Gündogan: Wie stark ich den BVB einschätze

Ex-BVB-Spieler Ilkay Gündogan ist mittlerweile Kapitän bei Manchester City

Ex-BVB-Spieler Ilkay Gündogan ist mittlerweile Kapitän bei Manchester City

Foto: Andrew Yates/dpa
Von: Tobias Altschäffl

SPORT BILD: Herr Gündogan, in der Champions League geht es für Sie mit Manchester City gegen Ihren Ex-Verein Borussia Dortmund, den FC Sevilla und FC Kopenhagen. Wie haben Sie die Auslosung vergangene Woche verfolgt?

Ilkay Gündogan (31): Für mich war der BVB das stärkste Team in Topf Nummer 3 – gemeinsam mit Inter Mailand. Von daher ist es keine einfache Gruppe, kombiniert mit den Europa-Spezialisten FC Sevilla, die mit Lopetegui einen sehr starken Trainer haben. Kopenhagen hat zudem den türkischen Meister Trabzon besiegt.

Es bleibt wenig Zeit zum Einspielen.

Ich bin aber auch ein Freund davon, in der Gruppenphase schon etwas härtere Gegner zugelost zu bekommen, um gleich eine Standortbestimmung zu haben für den internationalen Saisonverlauf. Auch wenn es mit der WM-Pause diese Saison sowieso etwas anders ist. Daher bin ich – in Kombination mit der Heimat-Komponente – sehr zufrieden mit der Auslosung.

Wie schätzen Sie Dortmund diese Saison ein?

Mit Niklas Süle, Nico Schlotterbeck sowie Mats Hummels hat der BVB Top-Innenverteidiger, die sich aber auch erst noch perfekt einspielen müssen. Jude Bellingham ist eines der größten zentralen Mittelfeld-Talente Europas, und in der Offensive haben sie mit Karim Adeyemi eines der aussichtsreichsten Talente im deutschen Fußball überhaupt.

Dortmunds ehemaliger Top-Stürmer Erling Haaland schießt nun bereits Tor um Tor für City, oftmals wird er von Ihnen mustergültig bedient. Wie ist Haaland als Typ, und woher kommt das schon jetzt so gute Verständnis auf dem Spielfeld?

Er ist eine richtige Maschine und bringt alles mit, um in den nächsten Jahren einer der dominierenden Stürmer Europas zu sein. Es macht Spaß, mit ihm gemeinsam in einer Mannschaft zu spielen. Bei seiner Qualität braucht es auch kein halbes Jahr, um sich optimal einzuspielen. Er löst das alles mit seinem Instinkt und weiß einfach von Natur aus, wo er zu stehen hat und wie er sich zu bewegen hat.

Bei ManCity-VorstellungHaalands Mini-Seitenhieb gegen den BVB

Quelle: CITY TV / NICHE MEDIA via Reuters

City ist der Favorit. Zählt für Ihr Team nur Platz 1?

Wir wollen die Gruppe gewinnen. Ich freue mich riesig auf das Spiel gegen Dortmund, vor allem in Dortmund. Wir hatten den BVB zwar erst vor eineinhalb Jahren in der Champions League, aber da hatten wir noch die Zuschauerbeschränkungen …

… damals ließen die Corona-Maßnahmen nur eine Teilbesetzung des Stadions zu. Nun erwartet Sie der volle Signal Iduna Park.

Es geht für mich erstmals nach Dortmund zurück vor die vollbesetzte „gelbe Wand“. Das Westfalenstadion ist für mich das stimmungsvollste Stadion in Deutschland und eines der besten in Europa – vor allem am Abend unter Flutlicht herrscht dort eine ganz besondere Atmosphäre. Ich habe immer noch Familie und einen Großteil meiner engsten Freunde im Ruhrgebiet. Minuten nach der Auslosung ging es los mit den ersten Ticketwünschen – und bestimmt kommen noch einige dazu die nächsten Tage.

Sie spielten fünf Jahre für Dortmund. Wie denken Sie an Ihre Zeit beim BVB zurück?

Ich hatte in Dortmund auch viele schwierige Phasen aufgrund meiner Verletzungspausen. Aber natürlich denke ich insgesamt immer sehr positiv zurück an die Zeit, vor allem an den Double-Gewinn 2012. Aus der heutigen Mannschaft habe ich mit Mats Hummel und Marco Reus noch einen guten und regelmäßigen Austausch. Da wird über Instagram sicherlich geflachst werden die nächsten Wochen.

Drücken Sie dem BVB nach wie vor die Daumen?

Ich wünsche mir natürlich für die ganze Bundesliga, dass der BVB es irgendwie schafft, die Liga spannend zu halten. Die Bundesliga darf auch für das internationale Ansehen nicht noch einseitiger werden. Ich denke aber, dass das extrem schwierig wird.

Der FC Bayern beeindruckt schon in den ersten Wochen der Saison.

Der FC Bayern scheint erneut enorm stark zu sein – wie es aussieht sogar stärker als die letzten Jahre. Ich schaue aufgrund meiner Herkunft immer noch regelmäßig deutschen Fußball, aber grundsätzlich merke ich schon, dass das Interesse hier in England nach und nach etwas abnimmt an der Bundesliga.

Er kriegt sein Bier nicht aufMusiala sorgt für Bayern-Lacher!

Quelle: BILD/Reuters
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