HomeJapan entdeckenVirtuelle Tour durch Bunker in Tokyo ermöglicht erstmals einen hautnahen Eindruck

Besucher können sich jeden Winkel angucken

Virtuelle Tour durch Bunker in Tokyo ermöglicht erstmals einen hautnahen Eindruck

In Japan sind an einigen Stellen immer noch die Reste des Krieges zu sehen. Auch in Tokyo gibt es noch stille Zeugen dieser schrecklichen Zeit. Das Verteidigungsministerium hat jetzt eine virtuelle Tour durch eine alte Bunkeranlage in Tokyo gestartet.

Seit dem 1. Juli können Menschen einen ehemaligen Bunker der kaiserlichen japanischen Armee im Stadtteil Ichigaya in Tokyo aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten. Armeeabteilung des kaiserlichen Generalhauptquartiers, die Abteilung des Generalstabs des Heeres und andere militärische Einrichtungen waren während des Zweiten Weltkriegs auf dem Gelände des Ministeriums stationiert gewesen.

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Ganz neue Eindrücke für Besucher

Der Bunker war vor 20 Jahren noch der Öffentlichkeit zugänglich. Er musste dann aber wegen seines schweren Verfalls geschlossen werden, damit danach entsprechende Reparaturen und Maßnahmen zur Erdbebensicherheit durchgeführt werden konnten. Seit August 2020 ist ein Teil im Rahmen der Führung des Verteidigungsministeriums wieder zugänglich.

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Da Besucher sich aber den Bunker nur in der Nähe des Eingangs wirklich unmittelbar anschauen können, hat das Ministerium beschlossen, eine virtuelle Tour anzubieten. Mit geliehenen Tablets können sich Interessierte nun jeden Winkel der 48 x 52 Meter großen Anlage genau ansehen.

Dank der Tablets können sie sich unter anderem auch das Büro des Militärministers und den Kommunikationsraum anschauen, die sich unmittelbar vor Ort nur erahnen lassen. Ebenfalls können sie in der virtuellen Tour die Treppen nutzen, welche den Bunker mit dem oberirdischen Gebäude verband. So sollen sie den Eindruck bekommen, dass sie wirklich da sind.

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Alliierte übernahmen den Bunker

Gebaut wurde die Anlage zwischen August 1941 und Dezember 1942. Mit seinen 15 Metern Tiefe sollte der Bunker das Militärpersonal vor den Luftangriffen auf die Stadt schützen. Drei parallele Korridore führen dabei von Norden nach Süden und zwei weitere von Osten nach Westen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bunker von dem Generalstab der Alliierten genutzt. Aus dem Grund sind auch am Wassertank und den Wänden englische Beschilderungen zu finden.

Das Verteidigungsministerium bietet die Führungen morgens und nachmittags an. Der Bunker wird allerdings nur nachmittags gezeigt. Die Gebühren betragen für Erwachsene 700 Yen (ca. 5,30 Euro). Kinder unter 18 Jahren können hingegen kostenlos teilnehmen.

Alle weiteren Informationen zu den Touren, Reservierungen und Details zu den Coronamaßnahmen gibt es auf der offiziellen Webseite.

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