Breisgau - Nehmen und Geben - Mi. 06.04. - ZDF: 20.15 Uhr

"Mir wolle ned auffalle!"

03.04.2022 von SWYRL/Wilfried Geldner

Zweite Episode der "Breisgau"-Reihe mit den Kommissaren Tanja Wilken (Katharina Nesytowa) und Dennis Danzeisen (Joscha Kiefer) im Freiburger Polizeirevier Südwest, von ihnen auch "der Bullenstall" genannt. Alle sind hier miteinander verschwistert oder verschwägert. Und für Arme haben sie ein Herz.

Sie heißen alle Danzeisen, die Polizisten auf dem Freiburger Polizeirevier Südwest, das von ihnen selbst auch gerne "der Bullenstall" genannt wird. Skurril sind sie, diese merkwürdigen Badener, die alle so reden wie sonst im Fernsehen immer der Christian Streich vom berühmten SC Freiburg. In ihrem zweiten Fall, "Nehmen und Geben" (Regie: Thomas Durchschlag) wollen sie sich undercover als Gutmenschen erweisen. "Mir wolle ned auffalle!" ist ihre Devise, weil sie sich ja gerne am Rande der Legalität bewegen.

Diesmal will "Onkel Daniel" (Rüdiger Klink), bereits unfallverrentet und Kneipenwirt, einem Knacki und dessen Frau mit einem Haufen Kohle dazu verhelfen, ihr vom Jugendamt entrissenes Kind zurückzuholen. Zugleich soll ein Kunstraub im nahen Augustinermuseum verhindert werden. Oder haben dabei die Danzeisens selbst die Finger drin? Die Kommissare Tanja Wilken (Katharina Nesytowa) und Dennis Danzeisen (Joscha Kiefer) wissen nicht, wem sie vertrauen sollen.

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Onkel Daniel tut Gutes

Irgendwie muss die versierten Autoren Andreas Heckmann und Michael Vershinin (vormals Illner) ein wenig der Mut verlassen haben bei ihrer Polizeiganoven-Komödie. Jedenfalls wirken die Ordnungshüter mit dem Streich-Akzent bei ihrer Maulwurferei recht brav. Sie sind, so ist es dezidiert geplant, "die Gude", die von den Reichen nehmen möchten und es den Armen geben. Dumm nur, dass der haftentlassene Familienvater, dem Onkel Daniel mit einem ganzen Koffer voller Scheine helfen möchte, das Geld einem Anwalt übergeben will, auf dass der ihm helfe, seinen kleinen Oskar zurückzuholen.

Schwer zu sagen, was skurriler ist: die ganze Polizistentruppe - oder doch der hakelige Fall, bei dem Onkel Daniel vom Opfer der Rache beschuldigt wird. Halbtot soll er den Familienvater geschlagen und in die Dreisam geworfen haben, weil ihm doch die Frau einst in den Rücken schoss. Dabei hatte der damals doch ihr und dem kleinen Oskar helfen wollen, als sie der Vater schlug. Man wandelt also auf dem Drahtseil zwischen Ernst und Komik hin und her. Mit dem angedachten Witz klappt es nicht so ganz.

Arg kompliziert ist das Versteckspiel zwischen den Ordnungshütern und ihrer obskuren Klientel, mühsam wirkt die Wohltätigkeit der Danzeisens mitsamt ihren Sitzungen und Sammelaktionen. Unter anderem wird einem Wirt geholfen, dem die Catering-Küche zerschlagen wurde, weil er immer mal wieder Obdachlose eingeladen hat. Zwecks Geldbeschaffung hat es den Polizisten diesmal auch die Kunst arg angetan - im nahen Augustinermuseum ist nämlich der Raub eines wertvollen Altarbilds aus dem 15. Jahrhundert geplant!

Wo bleibt Streich?

Den Freiburger Seriencops fehlt es bislang an Figurenschärfe und an tollen coups. Mit den Bajuwaren Hubert und Staller sollten sie sich genauso wenig messen wie mit den Eberhofers aus Niederbayern. Vielleicht läuft ja demnächst mal Christian Streich durchs Bild, dann wird es sicher lustig. 7,3 Millionen (26 Prozent) sahen übrigens den ersten Fall im Oktober. Wieviel es diesmal wieder werden?

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