Wenn ich durch den Garten gehe und ein durchlöchertes Haselnussblatt sehe, ist klar, dass ich es umdrehe, um nach dem Übeltäter zu suchen. Es besteht immer die Möglichkeit, dass man einen Neuzugang in der Gartenfauna entdeckt. Überraschenderweise saß unter diesem Blatt aber ein alter Bekannter.
Seit Jahren vertreiben wir das Lilienhähnchen von unseren Lilien, indem wir Kaffeereste rund um die Pflanzen am Boden verteilen. In seiner Verzweiflung scheint der Käfer deshalb auf die Haselnuss umgestiegen zu sein. Das war keine gute Idee.
In einer perfekten Welt würden sich alle aufmerksamen Leserinnen und Leser jetzt an den Beitrag über die Rote Mordwanze erinnern, die sich dieses Jahr auf dem Haselnussstrauch eingenistet hat. In einer perfekten Welt hätte ich an dieser Stelle aber auch Fotos vom Showdown parat, Meuchelfotos im wahrsten Sinne des Wortes, auf denen man detailliert sehen könnte, wie die mörderische Wanze dem Schädling der Lilien den Garaus macht.
Gut, dass wir in einer perfekten Welt leben. In unserem Garten schreibt die Natur halt noch Geschichten wie in einem Trivialroman. Am Ende triumphieren immer die Guten über die Bösen. Und wenn jetzt irgendjemand fragt, warum wir den Salat auf dem Balkon anbauen: Die Geschichte mit der Spanischen Wegschnecke ist noch nicht am Ende!