Globale Konferenz zu Kinderarbeit in Den Haag - Stopp der ausbeuterischen Kinderarbeit!

Zehn Jahre nach der Verabschiedung muss die Internationale Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit endlich weltweit gelten

Zum Auftakt der Globalen Konferenz zu Kinderarbeit in Den Haag ruft UNICEF zum verstärkten Kampf gegen die schlimmsten Formen der Ausbeutung von Kindern auf. UNICEF schätzt, dass weltweit 150 Millionen Kinder unter 15 Jahren hart arbeiten müssen und deshalb kaum oder gar nicht zur Schule gehen. Es ist zu befürchten, dass die globale Wirtschaftskrise Kinder in riskante Arbeitsverhältnisse treibt und Fortschritte beim Kampf gegen Kinderarbeit verhindert. Viele Mädchen und Buben in Entwicklungs- und Schwellenländern schuften unter gesundheitsschädlichen Bedingungen – in Fabriken, in Steinbrüchen oder auf Plantagen.

Mit der heute beginnenden Internationalen Konferenz, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) unter Mitwirkung von UNICEF organisiert wird, soll der Kampf gegen die Ausbeutung von Kindern auf vorangetrieben werden. 450 Repräsentanten aus Entwicklungs- und OECD-Ländern, von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen nehmen daran teil. 

In einem gemeinsamen Bericht von UNICEF, ILO und Weltbank <link fileadmin/medien/pdf/Hague_Final_Report_2010.pdf>(Joining Forces Against Child Labour. Inter-Agency Report for The Hague Global Child Labour Conference of 2010</link>) werden die Konsequenzen aus dem bisherigen Kampf gegen die Ausbeutung von Kindern aufgezeigt. Demnach ist wichtig, neue Methoden der Datenerhebung zu entwickeln, um möglichst alle Kinder, die von den schlimmsten Formen der Kinderarbeit wie Sklaverei und Zwangsprostitution betroffen sind, ausfindig zu machen und unterstützen zu können. Die 1999 verabschiedete ILO-Konvention 182 gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit muss endlich weltweit gelten und beachtet werden. Zwölf Staaten haben die Konvention noch nicht ratifiziert, viele weitere müssen die internationalen Regeln noch in nationale Gesetze umsetzen.

Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit sind zugleich die unsichtbarsten: Kinderprostitution und Zwangsarbeit tauchen in Wirtschaftsstatistiken nicht auf, weil sie illegal sind. Ohne verlässliche Informationen ist es aber auch schwierig, den betroffenen Kindern wirksam zu helfen. Kinder aus Flüchtlingsfamilien, Kinder, die – oft aufgrund von AIDS – zu Waisen wurden, Kinder, die Opfer von Menschenhändlern wurden – sie alle werden von den amtlichen Statistiken oft übersehen. Um diese bedrohten Kinder zu finden und zu identifizieren, müssen neue Methoden der Datenerhebung entwickelt werden. UNICEF fordert die Regierungen der betroffenen Länder in Afrika, Lateinamerika und Asien sowie die Geberländer auf, dafür mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.

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