Rheinische Post: Bauprojekte sind in Düsseldorf immer schwerer umsetzbar

Die Visionen in unserer Stadt sind schön, die Realität aber sieht anders aus: es wird immer weniger gebaut und immer mehr Büros stehen leer. Foto: duesseldorf.de

Bauprojekte in unserer Stadt sind immer schwieriger zu realisieren, hat die Rheinische Post herausgefunden. Reporter Alexander Esch sieht wenig Motivation und Engagement bei Investoren und Wohnungsbaugesellschaften. Dies läge an den hohen Baupreisen und an den daraus resultierenden hohen Mieten. Über diese Problematik berichtete unlängst auch unternehmerschaft.de. Dort heißt es unter anderem: „Eine Entlastung zeichnet sich kurzfristig nicht ab, denn die Zahl der Baugenehmigungen ist jüngst wieder gesunken. Sie belief sich 2020 nur noch auf 2.560. Parallel wird für die Baufertigstellungen ein Rückgang auf 1.800 Einheiten vermeldet, was der zweitniedrigste Wert der vergangenen sieben Jahre ist. Angebot und Nachfrage klaffen somit weiterhin auseinander und die Nachfrage kann nur in Ansätzen bedient werden.“

Diesen Trend kennt auch die Bauindustrie, die uns mitgeteilt hat: „Der Rückgang der Baugenehmigungen hält auch im Januar 2023 an: Die Zahl der genehmigten Wohnungen (Neu- und Umbau) ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26 Prozent zurück.“

Alexander Esch erklärt diese Situation in der Rheinischen Post vom 19. April so: „Die zentralen Herausforderungen sind hohe Zinsen sowie weiter steigende Baukosten. Vor allem bezahlbare Mieten sind so kaum umsetzbar. Hinzu komme laut Stadt, dass Banken höhere Sicherheitsanforderungen stellten. Auswirkungen hat das auch generell auf den Immobilienmarkt.“ Dies wirkt sich auch auf den Düsseldorfer Büromarkt aus, der mit hohen Leerständen zu kämpfen hat. Grund: Immer mehr Menschen in unserer Stadt arbeiten mobil. Noch einmal Alexander Esch: „Auch der Büroflächenmarkt befinde sich im Wandel, was vor allem auf mehr Homeoffice zurückzuführen sei. Eine Prognose sei derzeit aus Sicht der Stadt schwer zu stellen. Allerdings sagt sie doch: „Gemäß jüngster Äußerungen von Geschäftspartnern wird auf eine (leichte) Entspannung nach den Sommerferien gehofft.“

Im Grunde genommen ist die Vision der Stadtplaner diese: mehr Wohnraum in der Stadt, namentlich in der Altstadt. Darüber berichtete vor einigen Tagen RP-Chefreporter Uwe-Jens Ruhnau im „Rheinpegel“-Podcast der Rheinischen Post. Die Wirklichkeit aber sieht anders aus: Die Lage verschärfe sich, aber Gegenmittel seien nicht in Sicht, so Alexander Esch.