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Die Baloise präsentiert für 2020 ein durchzogenes Ergebnis

Mittwoch, 10.03.2021

Die Baloise Group hat 2020 gut 7% weniger an Prämien eingenommen als im Vorjahr. Der Reingewinn brach um mehr als 37% ein, was auf einen schlechteren Finanzbetrag zurückzuführen ist. Auch Covid-19-Schäden belasten das Ergebnis.

Die Baloise Versicherung hat im Geschäftsjahr 2020 rund 7,035 Milliarden Franken an Prämien eingenommen. Das sind 7.1% weniger als im Vorjahr. Damit liegt das Prämienvolumen leicht unter den Erwartungen der Analysten von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Während das Prämienvolumen in der Nichtlebensversicherung um +6.6% zunahm, auch infolge von Geschäftsverstärkungen mit Fidea und Althora, brach es in der Lebensversicherung um -18.9% ein. Die Analysten führen den starken Rückgang vor allem auf den Wegfall von AXA-Geschäftsübernahmen im Vorjahr von rund 560 Millionen Franken zurück.

Reingewinn bricht infolge positiven Steuereffekts im Vorjahr ein

Der Reingewinn brach um satte 37.4% auf 434 Millionen Franken ein und liegt damit leicht unter den Erwartungen. Die Covid-19-Belastung beläuft sich auf leicht höhere rund 72 Millionen Franken (1H20: netto: CHF 62,6 Mio., brutto: CHF 200 Mio.). Das Vorjahr enthielt einen umfangreichen positiven Steuereffekt (CHF 148,5 Mio.), wie die Analysten anmerken. Der Finanzerfolg ist mit einer Kapitalrendite (ROI) von 2.1% rückläufig (Vorjahr: 2.3%), auch infolge tieferer Kapitalgewinne (CHF 288,3 Mio., VJ: CHF 336,1 Mio.).

Nichtlebenbereich war 2020 nicht profitabel

Der operative Gewinn im Bereich Nichtleben sank um 24.3% auf 302 Millionen Franken und ist somit unter den Erwartungen der Analysten. Der laufende Finanzertrag beläuft sich auf 158,5 Millionen Franken (VJ: CHF 176,6 Mio.). Die Kapitalgewinne betragen 50,8 Millionen Franken (VJ: CHF 25,2 Mio.).

Profitabilität im Lebenbereich konnte gesteigert werden

Der operative Gewinn im Lebenbereich stieg um 2.7% auf 282 Millionen Franken an. Er fällt damit besser als erwartet aus, vor allem infolge nur geringer Reservenverstärkungen (CHF 8 Mio., VJ: CHF 131 Mio.). Der laufende Anlageertrag beläuft sich auf 942,6 Millionen Franken (VJ: CHF 999,9 Mio.). Die Kapitalgewinne betragen 274,0 Millionen Franken (VJ: CHF 263,0 Mio.). Der technische Zinssatz ist weiter rückläufig (total: -8 Basispunkte, davon -4 Bp. durch die Reservenverstärkungen, -5 Bp. infolge Geschäftsmixanpassung). Das Neugeschäft weist einen deutlichen Volumenrückgang von -28.6% auf (in APE, v.a. infolge des Wegfalls der AXA-Geschäftsübernahmen im VJ). Die Marge ist mit 42.7% (VJ: 37.3%) wieder deutlich höher (Wegfall AXA-Geschäftsübernahmen im VJ).

Die Profitabilität der Bank, ebenso wie von Übrigen Geschäftsbereichen, war rückläufig und liegt unter den Erwartungen der Analysten. Demnach waren die Belastungen umfangreicher als von ihnen erwartet worden war. Die Kapitalgewinne für eigene Rechnung betragen -17,9 Millionen Franken (VJ: CHF 5,0 Mio.).

Schaden-Kosten-Quote stieg aufgrund von Covid-19-Schäden

Die Combined Ratio netto bzw. die Schaden-Kosten-Quote liegt mit 91.2% um 0,8 Basispunkte höher, aber exakt in den Erwartungen der Analysten. Die Covid-19-Schäden belasten mit 2 Basispunkten. Die Reservenauflösungen betragen tiefe 1.2% (VJ: 5.5%; Guidance von 2-3 Pp.). Der Schadensatz ist 59.6% (VJ: 57.9%); die Belastung mit Grossschäden (Schäden über CHF 3 Mio.) beläuft sich auf 2.8 Pp (VJ: 3.1 Pp). Der Kostensatz ist mit 31.6% tiefer (VJ: 32.5%). Der laufende Schadensatz beträgt tiefere 58.0% (VJ: 60.3%). Alle Ländereinheiten weisen sehr gute CR-Kennzahlen von deutlich unter 100% auf.

Finanzbasis ist solide

Die Eigenmittel sind um 4.0% auf 6,984 Milliarden Franken angestiegen und liegen damit über den Erwartungen der Analysten. Der Buchwert pro Aktie beträgt rund 147 Franken. Die SST-Quote per 1.1.21 beläuft sich auf über 180%.

Strategieplan wird eingehalten

Gemäss den Analysten gelten auch weiterhin die bekannten Ziele im Strategieplan bis 2021. Diese umfassen vor allem eine Eigenkapitalrendite von 8-12%, eine Schaden-Kosten-Quote von 90-95% und ein operatives Ergebnis im Lebensgeschäft von rund 300 Millionen Franken pro Jahr. Die Dividende pro Aktie beträgt 6.40 Franken, womit sie unter dem Konsens liegt.

Analysten zeigen sich zuversichtlich

Laut den ZKB-Analysten konnte die Baloise 2020 eine gute operative Entwicklung erzielen. Die teilweise etwas unter den Erwartungen liegenden Kennzahlen, insbesondere im operativen Bereich, spiegeln einen etwas schlechteren Finanzbetrag (tiefere Kapitalgewinne). Der Lebengewinn profitierte entgegen den Erwartungen jedoch von nur geringen Reservenverstärkungen. Die Eigenmittelausstattung ist anhaltend gut.

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