Wissenschaftsministerin Dorn zum documenta-Institut:
Ziel ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut

Als „Inno­va­ti­ons­stand­ort“ hat die hes­si­sche Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin Ange­la Dorn die Uni­ver­si­tät Kas­sel beim heu­ti­gen (29. 10.) Fest­akt zum 50. Geburts­tag der Hoch­schu­le bezeich­net. Die Minis­te­rin wür­dig­te die Rol­le als Motor der Ent­wick­lung einer ehe­mals struk­tur­schwa­chen, heu­te aber beson­ders inno­va­ti­ven Regi­on. Kurz­fris­tig hat­te die eigent­lich ver­hin­der­te Minis­te­rin Dorn ihren Besuch in Kas­sel mög­lich gemacht.

Dorn hob beson­ders die Pro­fil­schwer­punk­te Umwelt und Mate­ri­al­for­schung, aber auch zahl­rei­che wei­te­re Stär­ken der jüngs­ten Uni­ver­si­tät Hes­sens her­vor. „Gehen Sie wei­ter strin­gent ihren Weg!“, ermun­ter­te die Minis­te­rin am Frei­tag­abend die Hochschule.

Die neue Prä­si­den­tin der Uni­ver­si­tät Prof. Dr. Ute Cle­ment, die ihr Amt am 1. Okto­ber ange­tre­ten hat­te, skiz­ziert beim Fest­akt ihre Vor­stel­lung der Zukunft der Uni­ver­si­tät. Den Fest­vor­trag mit dem Titel „Die Bil­dungs­expan­si­on und die Fol­gen für Uni­ver­si­tä­ten“ hielt Prof. Dr. Jut­ta All­men­din­ger, Prä­si­den­tin des Wis­sen­schafts­zen­trums Ber­lin für Sozi­al­for­schung. Erst­mals wur­de der Jubi­lä­ums­song des Insti­tuts für Musik live prä­sen­tiert:
https://univideo.uni-kassel.de/video/Unser-Jubilaeums-Song/1b54cb5af0088ae3646b5c71b135247e

Die Uni­ver­si­tät Kas­sel hat­te am 26. Okto­ber 1971 ihren Lehr­be­trieb auf­ge­nom­men, sei­ner­zeit noch als Gesamt­hoch­schu­le in einer Zeit der Bil­dungs­re­for­men. Damals neu­ar­ti­ge Ansät­ze wie inter­dis­zi­pli­nä­re For­schung und gestuf­te Stu­di­en­ab­schlüs­se sind inzwi­schen euro­pa­weit Standard.

Heu­te setzt die Uni­ver­si­tät Kas­sel auf eine pra­xis­na­he Leh­re, für die sie viel­fach aus­ge­zeich­net wur­de, auf eine beson­de­re För­de­rung des Wis­sens­trans­fers in die Regi­on und auf gesell­schafts­re­le­van­te For­schung: So baut sie ihr Nach­hal­tig­keits-Pro­fil der­zeit mit einem bun­des­weit ein­ma­li­gen Zen­trum aus, in dem bis zu 17 Pro­fes­su­ren ent­lang der Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals der Ver­ein­ten Natio­nen for­schen. Mög­lich wird dies unter ande­rem durch ein Pro­gramm des Lan­des Hessen.

In enger Koope­ra­ti­on mit dem Land Hes­sen, der Stadt Kas­sel und der docu­men­ta und Muse­um Fri­de­ri­cia­num gGmbH arbei­tet die Uni­ver­si­tät Kas­sel mit der Kunst­hoch­schu­le zudem am Auf­bau des docu­men­ta-Insti­tuts mit. Ziel ist ein außer­uni­ver­si­tä­res For­schungs­in­sti­tut zur Erfor­schung die­ser welt­weit bedeu­tends­ten Schau moder­ner Kunst und ihrer Wir­kung. 

Wei­te­re Pro­fes­su­ren wer­den die Betreu­ungs­re­la­ti­on zwi­schen Stu­die­ren­den und Pro­fes­su­ren ver­bes­sern. Ins­ge­samt sind für die nahe Zukunft knapp 50 zusätz­li­che Pro­fes­su­ren geplant.„Unsere Uni­ver­si­tät ent­fal­tet Wir­kung, das ist unser Anspruch“, bekräf­tig­te Ute Cle­ment. „Das gilt für die Nach­hal­tig­keits­for­schung. Das gilt für die For­schung zu neu­ar­ti­gen Mate­ria­li­en, die bei uns beson­de­res Poten­zi­al hat, und für die For­schung ins­ge­samt.“ Es gel­te für die Hoch­schu­le als Impuls­ge­ber der Regi­on, ganz beson­ders aber für die Rol­le der Uni­ver­si­tät als Gestal­te­rin von Optio­nen, Lebens­chan­cen und Mög­lich­kei­ten, so Ute Cle­ment: „Es reicht nicht, die Türen zur Uni­ver­si­tät ein­fach zu öff­nen. Die Hoch­schu­le muss sich auf unter­schied­li­che Vor­aus­set­zun­gen ihrer Stu­die­ren­den ein­stel­len, sie muss Per­spek­ti­ven über die Abschlüs­se hin­aus auf­zei­gen und sie muss zur kri­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit den Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft befä­hi­gen. Heu­te bil­den Hoch­schu­len nicht nur die intel­lek­tu­el­le Eli­te, son­dern einen erheb­li­chen Anteil der Erwerbs­tä­ti­gen. Was die­se Men­schen kön­nen, prägt unse­re Welt.“

Das Fest­pro­gramm, mit dem die Uni­ver­si­tät Kas­sel ihr Jubi­lä­um begeht, rich­tet sich in gro­ßem Maße an die Öffent­lich­keit. So ver­deut­licht eine Aus­stel­lung im Kas­se­ler Stadt­mu­se­um noch bis zum 9. Janu­ar die Aus­strah­lung der Hoch­schu­le. Mit der App „Tref­fen wir uns?“ öff­net die Hoch­schu­le Türen und bie­tet Ein­bli­cke in Labo­re, Werk­stät­ten, Ate­liers und vie­les mehr. Soge­nann­te Brown Bag Lec­tures berei­ten inter­es­san­te For­schungs­the­men anschau­lich auf. Eine digi­ta­le Aus­stel­lung „50 Jah­re in 50 Doku­men­ten“ erzählt ab dem 22. Novem­ber die Ent­wick­lung der Hoch­schu­le. Im kom­men­den Jahr betrach­tet eine Ring­vor­le­sung die Ent­wick­lung der Uni­ver­si­tät Kas­sel in einer sich ver­än­dern­den Hoch­schul­land­schaft, und ein gro­ßes Cam­pus­fest im Som­mer schließt das Jubi­lä­ums­jahr ab.

[Pres­se­stel­le der Uni­ver­si­tät Kas­sel]
Bild: Hes­sens Wis­sen­schafts­mi­nis­te­rin Ange­la Dorn im Hör­saal 1 der Uni­ver­si­tät Kas­sel. Foto: Uni Kassel.