Der Wind peitscht, die Wellen gewinnen an Höhe und die Crew wird langsam aber sicher immer nervöser. In dieser Situation kann es sowohl dem Skipper als auch den mitsegelnden Crewmitgliedern helfen, eine Pause zum Durchatmen zu bekommen. Das gelingt durch das Beiliege-Manöver.

So manch eine Situation kann auf hoher See schonmal überraschend kommen. Plötzlich weht der Wind stärker als erwartet und das Boot schaukelt beinahe nur noch zwischen den Wellen hin und her. Nasse Kleidung, seekranke Mitsegelnde und das unkontrollierte Schiff können den Skipper und die Crew ganz schön ins Schwitzen bringen. Das Beiliegen kann dann für einen Moment Ruhe auf das Boot bringen und Zeit für Kleidungswechsel oder eine heiße Suppe schaffen, so Segelexperte Sönke Roever.

Wie gelingt das Beiliege-Manöver?

Erst einmal ist wie immer zu beachten: Die Lage auf dem Gewässer muss stimmen, um beiliegen zu können. Wird das Schiff in Richtung Küste getrieben, ist das Beiliegen nicht unbedingt ratsam. Ansonsten gestaltet sich das Manöver insbesondere für erfahrene Segler relativ simpel. Zunächst fahren die Segler nach der Entscheidung beizuliegen eine Wende mit dichten Segeln, wobei sie die Vorsegelschot nicht lösen und das Vorsegel back steht.

Das Segelboot ist daraufhin leegierig, was durch die Ruderlegung zum Wind geregelt wird. Die Kraft des Vorsegels ist dabei jedoch stärker als die Wirkung des Ruders. Deshalb fixieren die Skipper dann das Ruder in dieser Stellung. Weder Abfallen noch Anluven funktioniert in dieser Situation und so treibt das Segelboot mit dem Meer. Das Beiliege-Manöver ist geschafft und die Crew kann durchatmen.

Weitersegeln nach der Verschnaufpause

Nach dem Manöver können die Skipper das Boot wieder auf Kurs bringen. Zwar auf dem anderen Bug, dies kann durch eine weitere Wende aber wieder geändert werden. Dazu müssen sie das Großsegel dichtnehmen und das Vorsegel zurück auf die richtige Seite holen.

Ein Tipp von Roever ist, dass sich die Segler insbesondere beim Wenden Zeit lassen sollten, da der Wind ansonsten zu viel Fahrt in das Boot bringt. Durch langsames Wenden verliert das Boot an Geschwindigkeit und fällt nach dem Manöver weniger stark ab.

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