«Wir werden nicht um AKW herumkommen»

Der Bau von neuen Atomkraftwerken müsse wieder erlaubt werden – das verlangt die Initiative «Jederzeit Strom für alle». Wie 20 Minuten hier schreibt, soll in der Verfassung verankert werden, dass sämtliche klimaschonenden Arten der Stromerzeugung erlaubt sind – auch Atomkraftwerke. Die Initiative sorgt in der Kommentarspalte für hitzige Diskussionen. Wir haben die Debatte für euch zusammengefasst.

«Ja zu neuen AKW, ich will endlich wieder bezahlbaren Strom», schreibt Bill_Weber. Energy75 sei kein Freund von AKW, sehe darin aber die einzige Lösung: «Solar ist zu teuer und zu wenig effizient, man müsste ja praktisch das ganze Land damit ausstatten. Wir haben ja nicht immer Sonne. Windräder, ja klar, aber wohin damit? Es ist ja bald jede Fläche verbaut, zumal wegen der Vögel dann weitere Einwände dazukommen. Zuletzt, die Staumauer, sicher am besten, wird aber nicht reichen.» «Wir werden nicht um AKW herumkommen. Bin auch nicht Fan, im Moment sehe ich diese aber als unersetzbar», glaubt auch ysmausi.

Mikimoto betont den technologischen Fortschritt: «Ein heutiges AKW wäre viel sicherer als diejenigen, die während der 60er- und 70er-Jahre gebaut wurden. Frankreich hat zum Beispiel 56 AKW und plant weitere.» Sehrsmart ergänzt: «Frankreich ist mittlerweile die Stromversicherung für halb Europa. Da gilt es schon zu überlegen, ob diese Versicherung nicht bei uns stehen sollte.» Mona 1618 fügt an: «Lieber eigenen Strom produzieren, als allzu sehr vom Ausland abhängig zu sein.»

Mehrere Leserinnen und Leser, darunter Chulan und dufour, sprechen sich unter gewissen Voraussetzungen für AKW aus. «Wenn die Endlagerungsproblematik und/oder eine Wiederaufbereitung geklärt sind, finde ich die Idee von neuen AKW wunderbar», schreibt Chulan.

Die im Artikel platzierte Umfrage zeigt: 75 Prozent der Community sehen in neuen AKW die Lösung, um jederzeit genügend Strom zu haben. Nur 18 Prozent sind dagegen. Schreckmümpfeli ist überrascht: «Wäre das repräsentativ, hätten neue AKW sehr gute Chancen.» Nicht überrascht zeigt sich WorldVoyager: «Jeder klar Denkende hat zwischenzeitlich eingesehen, dass die Stromgrundlast nicht von Solar- und Windparks kommen wird. In Zukunft wird es unvorstellbare Mengen an Strom benötigen.» Der Leser kritisiert zudem, eine Technologie per Gesetz zu verbieten.

In der Kommentarspalte melden sich aber auch AKW-Gegner zu Wort. «Es braucht keine neuen AKW, sondern einen massiven Ausbau an erneuerbaren Energien. Wir hätten von allem genug, wenn wir es klug nutzen würden», ist sich Dömeler sicher. «Wie viel das kostet, so ein neues Atomkraftwerk, sollten sich die Befürworter einmal genau anschauen», fordert A.H._.

«Es wird sich kein Energieunternehmen finden lassen, welches das finanzielle Risiko eines neuen AKW auf sich nehmen möchte. Zig Milliarden für ein Kraftwerk, welches erst 30 Jahre später in Betrieb gehen und dann vielleicht nicht mal mehr benötigt wird? Zudem kostet Atomstrom verhältnismässig viel und wird auch nicht günstiger, wenn Uran knapp wird», fügt do me an.