Ab aufs Land - Ferienwohnungen boomen bei Städtern – trotz Höchstpreisen

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Ab aufs LandFerienwohnungen boomen bei Städtern – trotz Höchstpreisen

Die Käufe von Ferienwohnungen im Berner Oberland haben während der Pandemie markant zugenommen. Homeoffice-Pflicht und Reiseeinschränkungen ziehen die Städter ins Grüne – trotz erhöhter Preise.

Darum gehts

  • Die Nachfrage nach Ferienhäusern und -wohnungen im Berner Oberland ist massiv angestiegen.

  • Grund dafür sind etwa die pandemiebedingten Reiseeinschränkungen und die Homeoffice-Pflicht.

  • Die hohe Nachfrage spiegelt sich in einem markanten Preisanstieg wieder, so die UBS.

  • Ferienwohnungen sind bis zu acht Prozent teurer als noch vor der Pandemie.

Den gewohnten Alltag durchbrechen, spontan verreisen und das Ausland entdecken: All das wurde durch die Corona-Pandemie massiv erschwert. Die Homeoffice-Pflicht verstärkt das Phänomen des Zuhausebleibens zusätzlich. Wer trotzdem in den Urlaub fahren möchte, muss sich oftmals auf Ferien im eigenen Land beschränken. Immer mehr Leute kauften sich deshalb im Verlauf der Pandemie ein Ferienhaus, schreibt die «Berner Zeitung».

So erging es auch Frank und Tatiana Georgi, die sich kürzlich ein Haus in Grindelwald kauften. «Früher sind wir viel und weit gereist», sagt Frank Georgi gegenüber der Zeitung. Nun sei das nicht mehr möglich, man müsse in der Schweiz bleiben. «Die Pandemie ist dadurch sicherlich ein Auslöser, der uns zum Kauf des Ferienhauses bewegt hat.»

Homeoffice-Pflicht verstärkt Wunsch nach Ferienwohnung

Die erhöhte Kauflust auf Ferienhäuser bekamen vor allem die Immobilienhändler im Berner Oberland zu spüren. «In der ganzen Jungfrauregion haben die Käufe von Chalets und Ferienwohnungen in den letzten zwölf Monaten markant zugenommen», sagt der Immobilienhändler Sandro Bolton gegenüber der Zeitung. «Die Corona-Pandemie hat die Städter aufs Land getrieben.»

Auch die Homeoffice-Pflicht lasse sich in einem ruhigen Ferienhäuschen wohl besser aushalten. «Die Besitzer von Ferienhäusern kommen seit der Pandemie öfter und für längere Zeit in ihre Zweitwohnungen. Wegen des Homeoffices sieht man die Gäste schon am Donnerstag oder Freitag anreisen», so Bolton.

Bis zu acht Prozent teurer als im Vorjahr

Der Ferienhaus-Boom spiegle sich in einem Preisanstieg wieder, besagt eine neue Studie der Bank UBS. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Preise von Ferienwohnungen um rund vier Prozent angestiegen. In beliebten Orten wie Gstaad und Grindelwald seien es sogar bis zu acht Prozent. Davon profitierten vor allem die Immobilienbesitzer in den Bergregionen. Doch auch die Städter scheinen sich von den erhöhten Preisen nicht abschrecken zu lassen, wie die hohe Nachfrage zeigt.

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