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Der Meister des Geheimnisses: Die faszinierende Welt des Edgar Wallace

Krimi-Legende Edgar Wallace
Edgar Wallace ist einer der bekanntest Krimi-Autoren aller Zeiten. © Imago

Edgar Wallace gilt als einer der erfolgreichsten Krimi-Autoren der Welt. Er schrieb in seinem Leben 175 Krimis, Thriller, Romane und Sachbücher.

Edgar Wallace gilt als Vorreiter des Krimis und Meister des Thrillers. Seine Bücher wurden in über 40 Sprachen übersetzt und verkaufen sich noch heute weltweit. Seit Beginn der Tonfilm-Zeit wurden über 120 seiner Werke für die Leinwand adaptiert und sind noch heute Klassiker. Sein Weg zum Ruhm war allerdings ein steiniger, der schon mit seiner Geburt begann. Seine Mutter wollte ihn nicht, bei seinem Tod hatte er Millionen-Schulden. Das gebeutelte Leben der Krimi-Legende Edgar Wallace.

Edgar Wallace: Adoption und Kindheit

Edgar Wallace wurde als Richard Horatio Edgar Wallace am 1. April 1875 in Greenwich, London, geboren. Seine Mutter Mary Jane „Poppy” Richards war Schauspielerin in der Theatergruppe von Alice Marriott, dessen Sohn Richard Horatio Marriott Edgar der Vater von Edgar Wallace ist. Da die beiden nur eine Affäre miteinander hatten, hielt Richards die Schwangerschaft geheim und gab bei der Geburt als Vater den vermutlich nicht existenten Walter Wallace an.

Gegen eine Bezahlung wurde Edgar Wallace am neunten Tag seines Lebens vom Fischhändler George Freemann und seiner Ehefrau in Betreuung genommen und wurde in Richard Horatio Edgar Freemann, abgekürzt Dick Freemann, umbenannt. 1878 adoptierten die Freemans ihn, weil seine Mutter die Betreuung nicht mehr zahlen konnte.

Von seiner leiblichen Mutter soll Edgar Wallace erst wieder gehört haben, als sie sich 1904 schwer krank bei ihm meldete und um finanzielle Unterstützung bat. Der Schriftsteller wollte allerdings nichts mit seiner Mutter zu tun haben, da sie ihn als Baby weggegeben hatte. Kurz darauf verstarb Mary Jane Richards in einem Armenhaus.

Edgar Wallace: Ausbildung und Werdegang

Sein Adoptivvater sorgte gut für Edgar Wallace und ermöglichte ihm auch, zur Schule gehen zu können. Trotzdem schwänzte der Junge oft und schloss sich stattdessen lieber einer kleinkriminellen Straßenbande an, mit der er Diebstähle beging. Mit zwölf brach er die Schule ab und nahm danach Gelegenheitsjobs an. Er war Botenjunge, Zeitungsjunge, Bauarbeiter, Milchkutscher, Druckergehilfe und arbeitete in einer Tuchfabrik, in einer Schuhfabrik und auf einem Fischerboot. Mit 18 Jahren schrieb er sich bei der Armee ein und nahm wieder seinen Geburtsnamen Edgar Wallace an.

Während seiner Zeit in der Armee, begann Edgar Wallace zu schreiben. Er schrieb ein Lied für einen Londoner Komödianten und versuchte sich außerdem in Kapstadt als Lokaljournalist, um sein Gehalt aufzubessern. Nachdem er sich 1899 aus der Armee freigekauft hatte, schrieb er zunächst für die Nachrichtenagentur Reuters. Danach wurde er Kriegsberichterstatter bei der Daily Mail.

Privatleben und Familie

Schon während seiner Zeit in Kapstadt heiratete er 1901 Ivy Maude Caldecott. Die gemeinsame Tochter Eleanor Claire Hellier wurde im Mai 1902 geboren, starb aber bereits im März 1903. Das Paar kehrte nach London zurück und bekam am 28. April 1904 den Sohn Bryan Edgar, am 1. September 1908 die Tochter Patricia Marion Caldecott und am 29. September 1916 den Sohn Michael Blair.

1919 ließen sich Ivy Maude und Edgar Wallace scheiden und schon 1921 heiratete der Schriftsteller neu, dieses Mal seine Sekretärin Ethel Violet King. Mit ihr bekam er am 30. Mai 1923 die Tochter Penelope, die wie ihr Vater Schriftstellerin wurde und 1969 die Edgar Wallace Society gründete.

Zeit seines Lebens galt Edgard Wallace als Lebemann. Laut der Webseite edgarwallace.org soll er mit seinen Büchern zwar Millionen verdient, zum Zeitpunkt seines Todes aber auch Millionen geschuldet haben. Das Geld, das er durch seine Krimis verdiente, soll er oft auf der Pferderennbahn verspielt haben. Edgar Wallace verstarb am 10. Februar 1932 im Alter von nur 56 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Damals lebte er in Beverly Hills, Hollywood, wo er erst kurz zuvor hingezogen war, um an dem Drehbuch für „King Kong und die weiße Frau“ zu arbeiten.

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Edgar Wallace: So wurde er zum Vorreiter des modernen Thrillers

Edgar Wallace gilt noch heute als Erfinder des modernen Krimis, der im 20. Jahrhundert in Mode geriet. Bis heute wird das Genre in ähnlicher Form von zahlreichen Autoren weltweit bestückt. Den Anstoß lieferte in den 1920er-Jahren Wallace, in dem er einen Schreibstil auf den Markt brachte, den es so zuvor noch nicht gegeben hatte. Er schrieb seine Krimis und Thriller spannender und reißerischer. Er orientierte sich in seiner Wortwahl eher an journalistischen Geschichten wie denen der britischen „Daily Mail“, um Spannung zu erzeugen, als an gängigen Erzählungen von Detektivarbeit. Seine Geschichten waren außerdem oft ganz neue Ideen für die Welt des Krimis und richteten sich nicht nach festen Linien von Kriminalfällen. Das Ende seiner Bücher vorauszuahnen, war dem Leser deshalb kaum möglich.

Kiminalautor Edgar Wallace
Edgar Wallace ist einer der bekanntest Krimi-Autoren aller Zeiten. © Imago

Anfang der 1920er-Jahre unterschrieb Wallace einen Vertrag bei dem Verlagshaus Hodder and Stoughton, das ihn als den „King of Thrillers“ bewarb. Seine Arbeitsweise war eine eher zerstreute. Er arbeitete oft an mehreren Werken gleichzeitig und soll Romane auch innerhalb weniger Tage geschrieben haben. Seine Veröffentlichungen sprechen für sich. Allein in den Jahren 1926 und 1929 brachte er jeweils über 15 Bücher heraus, von denen noch heute einige zu den Krimi-Klassikern schlechthin gehören.

Die Werke von Edgar Wallace: Er schrieb 124 Krimis

Edgar Wallace verfasste in seinem Leben über 200 Werke. Dazu gehörten auch 15 Theaterstücke, verschiedene Sachbücher, Gedicht- und Kurzgeschichtensammlungen und zahlreiche Artikel. Außerdem führte er bei zwei Filmen Regie, „Red Aces“ von 1929 und „The Squeaker“ von 1930, die auf seinen eigenen Büchern „Mr. Reeder weiß Bescheid“ und „Der Zinker“ basieren. An dem Drehbuch für den Film „King Kong und die weiße Frau“ arbeitete er bis kurz vor seinem Tod. Außerdem veröffentlichte Wallace zwischen 1911 und 1928 zwölf seiner bekannten Afrikaromane und einige Kurzgeschichten über Afrika sowie zu anderen Themen.

Am bekannteste ist Edgar Wallace aber zweifelsohne für seine Krimis und Thriller, von denen er Zeit seines Lebens 124 veröffentlichte. Nicht alle davon sind übersetzt worden. Von einigen seiner Krimis gibt es noch immer keine deutsche Fassung.

Seine Krimis in chronologischer Reihenfolge nach der Erstveröffentlichung auf dem englischsprachigen Markt:

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