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Köln/Aachen/EschweilerWetter, Anreise, Alternativen

Wer am 11.11. nach Köln will, braucht ein dickes (Nerven)Kostüm

Schienenersatzverkehr, Schmuddelwetter und ausfallende Sonderzüge: Die Anreise zum 11.11. in „Kölle am Rhing“ wird zur Nervenprobe. Aber es gibt auch Alternativen in der Städteregion. Jecke Infos für die Fastelovendfans.

Alaaf schallt es am Samstag um 11.11 Uhr auf zahlreichen Bühnen im Rheinland. Wer nach Köln will, muss allerdings starke Nerven beweisen.
Alaaf schallt es am Samstag um 11.11 Uhr auf zahlreichen Bühnen im Rheinland. Wer nach Köln will, muss allerdings starke Nerven beweisen. Foto: Oliver Berg

Der große Startschuss für den rheinischen Karneval: Am 11.11. um 11.11 Uhr wird auf zahlreichen Bühnen in der Region gefeiert, dass endlich die närrische Zeit wieder anbricht. In den rheinischen Großstädten Düsseldorf und Köln werden Zehntausende Feiernde erwartet. Der Ansturm dürfte noch größer als in Vorjahren ausfallen, da der 11.11. in diesem Jahr auf einen Samstag fällt.

Was bedeutet das für die Karnevalisten aus dem Raum Aachen, die nach Köln wollen? Und wie dick muss das Kostüm ausfallen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Frohsinnsfeiertag:

Was gilt am Samstag: „Jeck im Sunnesching“ oder Jackenpflicht?

Zu luftig sollte das Kostüm in jedem Fall nicht werden. Der Deutsche Wetterdienst erwartet im Rheinland Höchsttemperaturen von etwa neun Grad. Nach aktuellen Stand stehen die Chancen gut, dass es weitgehend trocken bleibt, doch aufgrund des unbeständigen Wetters sind auch kurzfristige Schauer möglich. In jedem Fall bleibt es wolkenverhangen und windig. Profitipp: Besonders Tierkostüme und -overalls schützen gut gegen die Kälte, da man mehrere Schichten darunter anziehen kann. Außerdem kommt das flauschige Außenmaterial immer gut bei frierenden Mitfeiernden an.

Welchen Andrang erwartet die Stadt Köln?

Mit 1000 Polizisten, 180 Ordnungsamtsmitarbeitern und mehr als 1000 privaten Sicherheitskräften will die Stadt Köln den erwarteten Ansturm zum Karnevalsauftakt am 11.11. in geregelte Bahnen lenken. Da der Tag diesmal auf einen Samstag fällt, wird mit einem Massenandrang von Partytouristen gerechnet. Bereits in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Feiernden nach Angaben der Stadt „exponentiell gestiegen“.

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Schwerpunkt der Feiern ist nicht mehr wie früher die Altstadt, vielmehr steuern die meisten Besucher den Bereich um die Zülpicher Straße an, das sogenannte „Kwartier Latäng“. Das Studentenviertel gilt mit seinen vielen Bars und Kneipen schon lange als Mega-Hotspot, der auch an normalen Wochenenden viele Partytouristen von auswärts anzieht. An Karneval kommt es in Verbindung mit exzessivem Alkoholkonsum regelmäßig zu enormem Gedränge und unschönen Begleiterscheinungen, die die Bewohner verärgern. Auf Wildpinkeln stehen diesmal Strafen von bis zu 200 Euro.

Eine besondere Herausforderung ergibt sich in diesem Jahr aus dem Umstand, dass in dem Viertel auch die größte Kölner Synagoge liegt. Sie wird angesichts der vielen antisemitischen Straftaten seit den Terroranschlägen auf Israel mit Gittern abgesperrt und besonders gesichert. Die Polizei appelliert an alle Feiernden, Kostüme auf die derzeitige Krisensituation abzustimmen und zum Beispiel auf echt aussehende Waffenattrappen zu verzichten.

Wie kommen die Feiernden nach Köln?

Von einer Anreise mit dem Auto ist aufgrund des Andrangs ohnehin stark abzuraten, sofern man nicht auf Privatparkplätze von Familie und Freunden zurückgreifen kann. Bleibt also die Bahn – doch auch diese Anreise wird nicht ganz ohne Probleme ablaufen. Denn die Deutsche Bahn führt derzeit Arbeiten an einer Bahnbrücke in der Nähe des Stolberger Hauptbahnhofs aus. Der Schienenverkehr zwischen Aachen und Stolberg ist damit vollständig lahmgelegt, stattdessen verkehren Ersatzbusse. Diese werden am Samstag mit zusätzlichen Wagen verstärkt, um den erwarteten Andrang zu bewältigen, bestätigt die Deutsche Bahn auf Nachfrage.

Wer lange durchhält und mit der nächtlichen S19 bis Aachen zurückfahren will, muss sogar bereits in Düren aussteigen und dort den Schienenersatzverkehr in Anspruch nehmen.

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In vergangenen Jahren wurden von der Bahn zudem Sonderzüge eingesetzt, die den Halb-Stunden-Takt auf der Strecke Aachen-Köln ergänzen. Das wird es in diesem Jahr jedoch nicht geben, wie der Aufgabenträger „GoRheinland“ erklärt: „Aufgrund mehrerer Faktoren, wie der Baustelle sowie unter anderem der angespannten Personallage bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen, ließen sich Sonderzüge dieses Jahr leider nicht realisieren.“ Ab 8 Uhr morgens verkehrt der RE1 jeweils zur vollen Stunde, die RE9 immer zur Minute 27 in Richtung Köln.

Wo kann man in der Region feiern?

Wer sich volle Straßen und volle Züge beziehungsweise Ersatzbusse bei kaltem Schmuddelwetter ersparen will, der kann auch in unserer Region bestens feiern. In Aachen lautet das Motto „Vür wecke Öcher Jecke“. Los geht es dort allerdings erst um 16.30 Uhr mit einem Bühnenprogramm am Holzgraben. Die Veranstalter des Aachener Auftakts – der Festausschuss Aachener Karneval (AAK) und der Stammtisch der Präsidenten und Kommandanten organisieren die kostenfreie Veranstaltung, bei der auch die beiden designierten Öcher Tollitäten Thomas IV. (Muckel) und Märchenprinz Mats I. (Bongers) sowie die Stadtteilstollitäten auftreten werden. Die Öcher Stadtmusikanten und viele weitere Acts heizen dort bis 21 Uhr ein.

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Traditionell zieht ebenso der Karnevalsauftakt in Eschweiler über 2000 Narren an. Dort stellt sich das neue Prinzengespann Kevin Schleip und Christoph Schmidt auf dem Markt vor.

Am Eschweiler Markt werden über 2000 Jecke erwartet (Archivbild).
Am Eschweiler Markt werden über 2000 Jecke erwartet (Archivbild). Foto: Irmgard Röhseler

Das schwarz-gelb-blaue Programm der Jupp-Carduck-Gesellschaft sieht zudem lokale Kräfte aus dem Bereich Tanz und Musik vor, wie etwa die Band Bohei, das Tanzcorps Höppe Kroetsch und den Eschweiler Männerchor „Die Hopfenkehlchen“.

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