Graströchni
«Bei längerem Zuwarten würden sich die Schäden verschlimmern»: Schinznacher Unterführung für Velos und Fussgänger wird gesperrt

Für die Unterquerung beim Kreisel Graströchni liegt noch bis am
16. Oktober ein Baugesuch auf. Was die Instandsetzung für den Langsamverkehr bedeutet.

Maja Reznicek
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Während der Bauzeit ist die Unterführung während mehreren Wochen nicht für den Langsamverkehr zugänglich.

Während der Bauzeit ist die Unterführung während mehreren Wochen nicht für den Langsamverkehr zugänglich.

Bild: Maja Reznicek

Grösstenteils ist von einem «annehmbaren Zustand» die Rede. Vor über
45 Jahren wurde die Personenunterführung Graströchni erstellt. Für ihre Instandsetzung im Bestand liegt aktuell bis am 16. Oktober ein Baugesuch bei der Gemeinde Schinznach auf. Im beigelegten technischen Bericht wird ein Bereich der Unterquerung an der Kantonsstrasse K473 als «schadhaft» – besonders in den unteren Bereichen – kategorisiert: die sogenannten «Rahmenstiele».

Auf Nachfrage erklärt Christian Birchmeier, Projektleiter Brücken- und Tunnelbau bei der Abteilung Tiefbau des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU), dass es sich dabei um die beiden Wände des Objekts handelt. Im Bericht heisst es, dass sich zahlreiche zum Teil stark korrodierte Bewehrungseisen zeigten, was vor allem auf die mangelhafte Betonüberdeckung zurückzuführen sei.

Schadhaft ist insbesondere der Wandfuss der beiden Rahmenstiele.

Schadhaft ist insbesondere der Wandfuss der beiden Rahmenstiele.

Bild: Maja Reznicek

Laut Birchmeier lässt das Schadensbild zum aktuellen Zeitpunkt eine verhältnismässig einfache Instandsetzung zu: «Bei längerem Zuwarten würden sich die Schäden verschlimmern und die Arbeiten aufwendiger werden.» Aus diesem Grund wolle der Kanton sich jetzt um die Unterführung kümmern.

Kosten liegen bei 350’000 Franken

Zusammenfassend sind im Baugesuch des kantonalen Departements bezüglich der geplanten Arbeiten ein lokaler Betonabtrag, Reprofilierungen, neue Beschichtungen sowie Belagsersatz aufgeführt. Wie beim detaillierten Beschrieb der Massnahmen im technischen Bericht steht, sollen bei der Unterführung auch Wandmalereien, Graffiti und Schmierereien sowie bei den Portalen Schinznach-Dorf/Schinznach-Bad Bewuchs und Vermoosung entfernt werden.

Bezüglich Geometrie und Abmessungen der Unterführung wird darauf hingewiesen, dass die Anforderungen der VSS-Normen teilweise nicht erfüllt sind. Beispielsweise liegt die Höhe im Bestand bei zirka 2,30 statt mindestens 2,8 Meter, die Breite neu bei 2,95 statt 5 oder mehr Meter. «Die Abweichungen der Normanforderungen werden akzeptiert, ansonsten wäre ein Neubau erforderlich», heisst es erklärend.

Über einer gewollten, mit Comics gestalteten Wandmalerei prangen in der Unterführung mittlerweile verschiedene Graffiti und Schmierereien.

Über einer gewollten, mit Comics gestalteten Wandmalerei prangen in der Unterführung mittlerweile verschiedene Graffiti und Schmierereien.

Bild: Maja Reznicek

Die Baukosten für das Vorhaben belaufen sich auf 350’000 Franken. Diese gehen gemäss Christian Birchmeier zulasten des Kantons. «Einzig allfällige Anpassungen an der Beleuchtung müssten von Schinznach finanziert werden», ergänzt der BVU-Projektleiter.

Arbeiten sollen Mitte März starten

In den Plänen zum Baugesuch ist bezüglich Unterführungsbeleuchtung von einem «Massnahmenentscheid Gemeinde» die Rede. Wie der genau aussieht, steht Mitte dieser Woche nicht fest: Gemeindeschreiber Benjamin Plüss erklärt auf Nachfrage, dass zwar der Ersatz der Beleuchtung im Budget eingestellt sei. «In welcher Form – LED, dimmbar, Bewegungsmelder und so weiter – ist aber zum heutigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.»

Unklar ist momentan auch, ob die Schule die Wände neu gestalten wird. Die Graffiti sind gemäss Plüss zwar angedacht. «Es ist aber noch nichts Konkretes vereinbart, demnach auch nichts spruchreif.»

Die Umleitung soll über den bestehenden asphaltierten Radwegast (links im Bild) führen.

Die Umleitung soll über den bestehenden asphaltierten Radwegast (links im Bild) führen.

Bild: Maja Reznicek

Ab Mitte März 2024 soll die Instandsetzung realisiert werden. Wegen der beengten Platzverhältnisse ist die Unterführung während der Arbeiten gesperrt, erklärt Birchmeier. Die Umleitung der Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Radfahrende erfolgt oberirdisch über die Parzellen 1231, 816 und 1694.

Konkret wird der Langsamverkehr neben der Unterführung über die asphaltierte Fläche zwischen Graströchni und Unterquerung sowie über den bestehenden Radwegast – der den Veloweg in Richtung Aare und die Kantonsstrasse in Richtung Veltheim verbindet – geführt. Birchmeier rechnet mit einem Abschluss der Arbeiten vor den Sommermonaten, geplant ist Anfang Mai.