Interview

Kult-Schauspielerin Viktoria Brams über Tod ihrer Tochter Vivane (†52): "Schlimmste, was mir je passiert ist"

Am Sonntag feiert TV-Star Viktoria Brams ihren runden Geburtstag – in der AZ spricht sie über ihr buntes Leben.
| Daniela Schwan
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Schauspielerin Viktoria Brams muss den Tod ihrer Tochter verkraften.
Schauspielerin Viktoria Brams muss den Tod ihrer Tochter verkraften. © imago images/Lindenthaler

Viktoria Brams ("Marienhof", "Hallo, Robbie", "Klinik unter Palmen") wird 80 – oder etwas doch nicht? Im Netz kursieren unterschiedliche Angaben zum Geburtsjahr der beliebten Schauspielerin.

Im AZ-Interview verrät die gebürtige Essenerin, was es damit auf sich hat, wie sie ihren Geburtstag feiern wird und wofür sie trotz aller Höhen und Tiefen in ihrem Leben danbkar ist.

AZ: Liebe Frau Brams, alles Gute zum runden Geburtstag! Wer Sie googelt, wundert sich, denn laut Internet werden Sie erst 78 oder 79...
VIKTORIA BRAMS: Ja, ich weiß, da muss sich mein Sohn Patrick darum kümmern. Ich bin aber definitiv 1943 geboren und werde 80 Jahre alt. Wenn ich mich jünger machen würde, dann doch bestimmt nicht nur um ein oder zwei Jahre. (lacht)

Auch mit 80 Jahren hat Viktoria Brams noch viel zu tun: "Das ist großartig"

Und wie wird gefeiert?
Das Ganze ist eine absolute Überraschung! Ich werde morgens abgeholt, wir feiern mit meiner Großfamilie mit Nichten, Neffen und den Enkeln meiner Schwester, mein Sohn hat das alles organisiert. Mehr weiß ich aber nicht. Er ist immer darum besorgt, dass es mir gut geht, er hilft mir mit der Post, mit der Online-Korrespondenz und in Finanzangelegenheiten. Patrick wird demnächst 50, er ist Autor, wir haben ein sehr enges Verhältnis, er ist einfach ein Schatz.

Fit und fröhlich: Viktoria Brams ("Marienhof") daheim in Wolfratshausen – am Sonntag wird sie 80.
Fit und fröhlich: Viktoria Brams ("Marienhof") daheim in Wolfratshausen – am Sonntag wird sie 80. © Schneider-Press/Erwin Schneider

Sieht man Sie noch ab und zu auf der Bühne und im TV?
Ich habe die große Freude und das große Glück, dass ich nach wie vor Fernsehspots für das österreichische Möbelhaus XXXLutz um die Familie Putz machen darf, und habe schon wieder Option für die nächsten zwei Jahre, das ist quasi meine Altersvorsorge. Die Werbung ist in Österreich seit 25 Jahren Kult; ich durfte als Oma Putz mit grauhaariger Perücke vor drei Jahren einsteigen. Die verrückten Sachen, die ich da spielen darf, hab ich in meinem ganzen Leben nicht spielen können, obwohl ich ja irrsinnig viel gemacht habe. Der Regisseur hatte mich übrigens 2020 bei der Premiere des Musicals "Wechselspiel der Liebe" in der Komödie im Bayerischen Hof "entdeckt." Ansonsten spreche ich noch Julie Andrews in der Netflix-Serie "Bridgerton". Das ist großartig, wenn auch für mich zusätzliche Arbeit, weil ich den Text in ganz großer Schrift abschreiben muss, damit ich ihn lesen kann.

Schicksalsschläge um ihren Mann Michael Hinz und ihre Tochter: "Dankbar für die gemeinsame Zeit"

Mal ein Rückblick auf 80 Jahren auf dieser Erde – was fällt Ihnen dazu spontan ein?
Ich kenne kaum jemanden, der so ein aufregendes, abwechslungsreiches, buntes Leben hatte wie ich! Wahnsinn, was ich alles machen durfte: Ich habe auf den Philippinen und in Amerika gedreht, auf der ganzen Welt also, außer in Australien. Das, was ich erleben durfte, ist wundervoll und das sind tolle Erinnerungen. Ich hatte ein glückliches, erfülltes Leben, war 20 Jahre lang in der ARD-Serie "Marienhof" zu sehen, durfte in Produktionen wie "Klinik unter Palmen", "Hallo, Robbie" und vielen mehr mitspielen. Und wenn mein Mann und meine Tochter noch leben würden, dann wäre es perfekt.

Viktoria Brams mit ihrem Mann Michael Hinz († 2008) und ihren Kindern Viviane († 52) und Patrick.
Viktoria Brams mit ihrem Mann Michael Hinz († 2008) und ihren Kindern Viviane († 52) und Patrick. © Schneider-Press/Erwin Schneider

Dürfen wir fragen, was mit Ihrer Tochter Viviane passiert ist?
Sie ist vor zweieinhalb Jahren von uns gegangen. Dass sie überhaupt 52 Jahre alt geworden ist, hätte niemand geglaubt, als Frühgeburt war sie sehr lange im Brutkasten und hatte eine Behinderung. Wir haben ihr ein schönes Leben bereitet, das kann ich auf jeden Fall sagen. Natürlich war ihr Tod das Schlimmste, was mir je passiert ist! Nach 49 gemeinsamen Jahren ist 2008 mein Michael (Schauspieler Michael Hinz, Anm. d. Red.) gestorben, er hatte erst einen Herzinfarkt, dann noch einen Schlaganfall bekommen. Drei Wochen lag er im Koma, da konnte man sich verabschieden. Bei der Viviane war das schwieriger, ich habe sie in den Tod begleitet und war für sie da, habe mein Leben drum herum organisiert und bin nachts neben ihr im Bett gelegen. Das war schlimm – aber trotzdem muss man auch dankbar sein für die gemeinsame Zeit, die man hatte. Und jetzt schlafe ich nachts auch wieder durch.

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Der Tod macht Viktoria Brams keine Angst

Viktoria Brams – seit jeher also eine starke Rothaarige.
Und als echte Rothaarige bin ich über und über mit Sommersprossen übersät, außer im Gesicht. Die Zahl 80 macht mir keine Angst, der Tod auch nicht! Ich habe damals meinen Stiefvater und meine Mutter sterben sehen, beide sind friedlich eingeschlafen, seither habe ich keine Angst vorm Sterben. Ich möchte nur keine Schmerzen haben. Das Einzige, was ich mal hatte, war ein Blinddarmdurchbruch in jungen Jahren in Paris, da habe ich eine Weile der Liebe wegen gelebt, aber das ist eine andere Geschichte. Zum Glück bin ich gesund, jeden Tag mache ich mindestens ein, zwei Stunden Powerwalking bei mir draußen in Wolfratshausen. Ich bin fit – aber mein Alter trage ich halt im Gesicht, ich habe inzwischen an die 80 Falten, na und? Ich bin da nicht mehr eitel.

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