URN: urn:nbn:de:bsz:16-artdok-54416
URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2017/5441
DOI: 10.11588/artdok.00005441
Sabine Gertrud Cremer
DIE KÜNSTLERFAMILIE HOHE. MALER ÜBER DREI GENERATIONEN IM
19. JAHRHUNDERT
Die Autorin dieses Beitrages hat sich seit 1995 immer wieder mit dem
Künstler Nicolaus Christian Hohe beschäftigt.1 Die übrigen Mitglieder dieser
Künstlerfamilie sollen nun neben den Bonner Universitätszeichenlehrer in
der Reihenfolge ihrer Lebensdaten und nachweisbaren künstlerischen
Tätigkeiten eingeordnet werden.2
Ziel dieses Beitrages ist es gerade, Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen im Bereich des Kunsthandels, der Museen und der Archive
auf die Genauigkeit in der Angabe von Unterschrift und Jahreszahl von
Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken zu sensibilisieren. Nicht jede
Angabe „C. Hohe“ ist auch ein Werk von Christian Hohe, sondern es kann
ebenso auf seinen Sohn Carl Hohe hindeuten. Ebenso ist eine Bleistiftzeichnung mit der Unterschrift „R. Hohe“ eher ein Werk des Sohnes Rudolf
Hohe. Auch können Werke, die auf den ersten Blick nicht einem bestimmten
Künstler der Familie zugeordnet, durchaus in den Umkreis des Bonner
1
CREMER, Sabine: Die Ramersdorfer Kapelle. Ein Beispiel für frühe Denkmalpflege im
Rheinland. Phil. Magisterarbeit Bonn 1995 (unver.); CREMER, Sabine G.: Die
Ramersdorfer Kapelle. Ein Beispiel für rheinische Denkmalpflege in der 1. Hälfte des 19.
Jahrhunderts. In: Bonner Geschichtsblätter, Bd. 47/48, 1998, S. 253-268; CREMER,
Sabine Gertrud: Nicolaus Christian Hohe (1798-1868). Universitätszeichenlehrer in Bonn
(Bonner Studien zur Kunstgeschichte. Bd. 16). Münster 2001; CREMER, Sabine G.:
„Rheinlandschaft mit Burg“ - Der Drachenfels in der Malerei. In: Rheinreise 2002. Der
Drachenfels als romantisches Reiseziel. Bonn 2002, S. 94, Abb. S. 96; CREMER, Sabine
G.: „Grabstichel in Bewegung“ - Der Drachenfels in der Druckgraphik. In: Rheinreise
2002. Der Drachenfels als romantisches Reiseziel. Bonn 2002, S. 104, Abb. S. 107;
CREMER, Sabine Gertrud: Neue Erkenntnisse über den Universitätszeichenlehrer
Nicolaus Christian Hohe (1798-1868). In: Bonner Geschichtsblätter, Bd. 53/54, 2004, S.
301-326.
2
Vergleich auch die Lexikonartikel der Autorin zu Künstlerfamilie Hohe im Allgemeinen
Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Hrsg. Von Andreas
Beyer, Benedicte Savoy und Wolf Tegethoff: CREMER, Sabine Gertrud: Carl Leonhard
Hohe, Christian Hohe (Nicolaus Christian Hohe), Johann Hohe, Rudolf Maria Everhard
Hohe, Friedrich Hohe". In: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL); Bd. 74, 2012, S. 186-190.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
2
Ateliers des Universitätszeichenlehrers - nicht nur als fragliche
Zuschreibung, sondern auch als aus der „Werkstatt von Nicolaus Christian
Hohe“3 eingeordnet werden.
DIE ERSTE GENERATION: JOHANN HOHE (1774-1847)
Johann Hohe war Maler in Bayreuth; am 14.12.1774 auf der
Schweinsmühle bei Kirchahorn geboren und am 19.07.1847 in Bayreuth
gestorben.4 Seit 1797 ist sein Aufenthalt in Bayreuth nachweisbar. Er war
seit dem 28. März 1797 mit Christiana Johanna Goetschel (gest.
22.12.1829) aus Goldkronach verheiratet.5 Zusammen hatte das Paar sechs
Kinder, zwei Töchter und vier Söhne. Nicolaus Christian Hohe (1798-1868)
ist der zweite geborene Sohn. Friedrich Hohe (1802-1870) ist der drei Jahre
jüngere Brüder. Daneben war der Bruder Georg Hohe (1800-1872) Jurist
und bayrische Verwaltungsbeamter.6
3
Aufgrund der zahlreichen Aufträge und die nachgewiesene enge Zusammenarbeit
sowohl mit seinen Söhnen, Rudolf und Carl Hohe, als auch mit Georg Fuchs kann von
einem Werkstattzusammenhang gesprochen werden. Einige seiner Werke sind in der
Ausführung recht unterschiedlicher Qualität. Eine genaue Untersuchung seiner
Ölgemälde auch mit naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden durch einen
Restaurator würde in dieser Hinsicht mehr Sicherheit in der Zuschreibung und der
eventuellen Händescheidung (Vorzeichnung, schichtenweiser Aufbau, Korrekturen u.a.)
ergeben.
4 SITZMANN, Karl: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken. Kulmbach 1957 (=Die
Plassenburg. Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken. Bd. 12), S.
262; GERHARTZ, Heinrich: Christian Hohe. Ein Beitrag zur Geschichte der rheinischen
Malerei im 19. Jahrhundert. In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein,
128, 1936, S. 90; BÖRSCH-SUPAN, Helmut: Die deutsche Malerei von Anton Graff bis
Hans von Marées 1760-1870. München 1988, S. 534; CREMER, 2001, S. 8-12, 22;
CREMER, 2012, S. 189.
5
Freundliche Auskunft des Archivs des evangelisch-lutherischen Pfarramtes BayreuthStadtkirche: Tauf-, Heirats- und Sterberegister.
6
Geboren als Johann Georg Hohe am 16. Mai 1800 in Bayreuth; nach einem
Jurastudium in Erlangen als Georg Hohe in bayerischen Staatsdienst tätig. Am 10. Januar
1872 als Georg Gustav von Hohe in München gestorben. Siehe: Lexikon der Pfälzer
Persönlichkeiten. Hrsg. Viktor Carl. 2. Aufl. Edenkoben 1998, S. 302, LIEBLER,
Annemarie: Geschichte der Regierung von Niederbayern. München 2008, S. 69-71 und
im Internet unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_von_Hohe(Stand: 13.01.2017).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
3
Johann Hohe war vermutlich der erste in der Familie, der als Maler tätig
war. Über seine Ausbildung und Werdegang sind keine Angaben überliefert.
Ein Stillleben aus Weintrauben von 1811 ist das einzige Werk, das mit ihm
in Verbindung gebracht werden kann.7 Leben und Werk von zwei Söhnen
Johann Hohes, Christian Hohe und Friedrich Hohe, ist dagegen besser
bekannt. Er erteilte ihnen die erste Ausbildung als Maler. Wahrscheinlich war
er auf dem Gebiet der Porträtminiaturmalerei versiert. Von beiden Söhnen
ist bekannt, dass sie zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn auf diesem
Gebiet tätig waren. - Die meisten Kunstwerke, die in Bayreuth Anfang des
19. Jahrhunderts entstanden, erstrecken sich hauptsächlich auf das Gebiet
des Porträts und der Stadtansicht. Das bereits erwähnte Weintraubenstilleben von Johann Hohe, das sich heute im Historischen Museum der
Stadt Bayreuth befindet, nimmt demnach eine Sonderstellung ein. Ein Text
auf der Rückseite des Bildes erläutert die näheren Entstehungsumstände.
Danach ließ der Hofjuwelier Johann Friedrich Wich (1767-1844)8 aufgrund
eines besonderen Naturereignisses diese Weintrauben als bleibende
Erinnerung bildlich darstellen.9
Bayreuth, Historisches Museum, Inv.-Nr. 02.59: Weintraubenstillleben, 1811, Öl auf
Holz, 30 x 22,5 cm, auf der Rahmenrückseite u.M. Signatur mit „Hohe. pinx.“.
8
SITZMANN, Karl: Johann Friedrich Wich. In: THIEME/BECKER, Bd. 35, 1942, S. 507.
9 Die Rückseitenbeschriftung lautet: „Die umstehend abgebildete Traube ist eine von/ den
vielen Trauben, die als zweite Frucht vom/ Jahr 1811 nicht nur in ebenso großer Menge/
wie das erstemal sich zeigten, sondern auch/ bis auf unten bemerkten Tag einen solchen/
Grad von Reife erlangten, daß wenigstens/ die großen Beeren davon genießbar/ waren.
Als eine außerordentliche/ Seltenheit in hiesiger Gegend ließ der/ Besitzer des hinter der
Königl. Kanz-/lei liegenden Gartens in welchem sie wuch-/sen der Hofjuwelier Joh. Friedr.
Wich/ eine dieser Trauben nach der Natur ma-/len. Baireuth, den 1. October 1811.“
7
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4
Die zweite Generation: Nicolaus Christian Hohe (1798-1868)
und Friedrich (Wilhelm Anton) Hohe (1802-1870)
Abb.1: Porträt von Nicolaus Christian Hohe, 1840,
Kreidelithographie von Adolf Hohneck (©LVR-Amt für
Denkmalpflege im Rheinland, Bildarchiv)
Nicolaus Christian Hohe (Abb. 1) war
Maler, Lithograph, Universitätszeichenlehrer
und Restaurator; am 17.12.1798 in Bayreuth
geboren, am 22.6.1868 in Bonn gestorben;
Sohn des Malers Johann Hohe.10 Zusammen
mit seinem jüngeren Bruder Friedrich Hohe
absolvierte er eine Ausbildung als Lithograf in
München und studierte an der dortigen
Kunstakademie von 1822 bis 1824.11 Seit
1824 lebte er in Poppelsdorf und seit 1837 in
Bonn.
10
NAGLER, 1838, S. 238; SEUBERT, Adolf: Allgemeines Künstler-Lexikon oder Leben
und Werke der Berühmtesten Bildenden Künstler, Bd. 2, 1882, S. 240; BOETTICHER,
Friedrich von: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I/2, 1891-1901, S. 592; MÜLLER,
Hermann Alexander/SINGER, Hans Wolfgang: Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und
Werke der berühmtesten Bildenden Künstler, Bd. 2, 1896, S. 196; BRYAN, Michael/
WILLIAMSON, George: Nikolaus Christian Hohe. In: Bryan’s Dictionary of Painters and
Engravers, Bd. 3, 1904, S. 57; ESCH, Paul: Christian Hohe. In: THIEME/BECKER, Bd.
17, 1924, S. 311; BÉNÉZIT, Emmanuel: Dictionaire critique et documentaire des
Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs, Bd. 4, 1956, S. 732; SITZMANN, 1957,
S. 262, 364; BUSSE, Joachim: Internationales Handbuch aller Maler und Bildhauer des
19. Jahrhunderts. Wiesbaden 1977, S. 588; BÖRSCH-SUPAN, 1988, S. 563; CREMER,
2001, S. 8-20, 212-220; CREMER, 2004, S. 301-326; NIESEN, Josef: Bonner Personen
Lexikon. 3. Aufl. Bonn 2011, S. 217; CREMER, 2012, S. 187-189. Siehe auch im Internet:
STEEGER, Denise: Nicolaus Christian Hohe (1798–1868). Maler und Graphiker.
http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/H/Seiten/NicolausChristian
Hohe. aspx (Stand: 30.07.2013)
11 München, Akademie der Bildenden Künste, Archiv: Matrikelbuch Nr. 806: „Name:
Christian Hohe, Geburtsort. Baireuth, Alter: 22, Kunstfach: Historienmalerei, Tag der
Aufnahme: 1. Dezember 1822.“ München, Hauptstaatsarchiv, Studentenmatrikel der
Akademie der Bildenden Künste in München: Austrittdatum: 06.02.1824. Siehe auch im
Internet:
http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1809-1841/jahr_1822/matrikel-00806
(Stand: 02.08.2017).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
5
Am 30. Juli 1828 heiratete
Christian Hohe Adelheid (Hubertine)
Sieben (1808-1871), Tochter von
Hubert Sieben und Anna Catharina
Sieben gebr. Ausderhellen, standesamtlich in Poppelsdorf (Abb. 2).12
Am 31. Juli 1828 folgte die kirchliche
Hochzeit in der evangelischen
Schlosskirche
der
Universität
13
Bonn. Zusammen hatte das Paar
sechs Töchter und vier Söhne.14
Zwei seiner Söhne, Rudolf (Maria
Everhard) Hohe und Carl (Leonhard)
Hohe waren ebenfalls als Maler
tätig.
Abb. 2: Nicolaus Christian Hohe, Porträt von Adelheid Hohe gebr. Sieben (1808-1871),
um 1828, Öl auf Leinwand (Schafgans Archiv Bonn/ © Boris Schafgans)
Bonn, Standesamt I: Genealogische Angaben zu der Familie Nicolaus Christian Hohe
und Adelheid Sieben (Auskunft vom 24.03.1998). Bonn, Schafgans Archiv. Freundliche
Auskunft durch Boris Schafgans (Auskunft vom 19.01.2016).
13
Bonn, Archiv des Evangelischen Verwaltungsverbandes, Kirchenbücher, Trauverzeichnis der Evangelischen Gemeinde Bonn, S. 56/57, Nr. 75. Freundliche Auskunft
durch Herrn Bernd Laabs.
12
14
SORENSEN/SMITH/SCHLOSSMACHER, 1993/94, S. 302, Anm. 21. Bonn,
Standesamt I: Genealogische Angaben zu Familie Hohe, Kinder von Nicolaus Christian
Hohe und Adelheid Sieben: 1. Maria Anna (geb. am 11.06.1829 in Poppelsdorf), 2. Georg
Gustav (geb. am 03.01.1831 in Poppelsdorf), 3. Anna Friederica Adelheid (geb. am
26.02.1832 in Poppelsdorf), 4. Emilie Clara Leondine (geb. am 01.01.1834 in
Poppelsdorf), 5. Wilhelmine Hubertine (geb. am 11.10.1835 in Poppelsdorf), 6. Rudolf
Maria Everhard (geb. am 07.09.1837 in Bonn), 7.Caroline Rosina Maria Anna (geb. am
30.07.1839 in Bonn), 8. Friedrich Wilhelm (geb. am 29.06.1841 in Bonn), 9. Louise (geb.
am 12.01.1845 in Bonn), 10. Carl Leonhard (geb. am 05.05.1847 in Bonn). Freundliche
Auskunft von Frau Zeipel, Mitarbeiterin des Stadtarchivs Bonn (29.10.1997)
Sabine Gertrud Cremer (2017)
6
Christian Hohe erhielt seine erste Ausbildung bei seinem Vater in
Bayreuth.15 In dieser Zeit entstand das bisher früheste bekannte Werk, eine
Porträtminiatur von Georg August Goldfuss (um 1815).16 Vermutlich um
1818 begann er eine Ausbildung als Lithograph in München.17 Um 1822 sind
die beiden frühesten Kreidelithographien einzuordnen: ein Porträt des
Dichters Jean Paul nach einem Gemälde von Friedrich Meier18 sowie die
Darstellung des Auszuges der Erlanger Studenten nach Altdorf.19 Die
Lithographie geht auf einen aktuellen Vorfall zurück, der sich am 26. Februar
1822 in Erlangen ereignete. Es handelt sich um ein Ereignisbild, das als
Erinnerungsblatt unter den Studenten Verbreitung fand.20 Christian Hohe hat
in seiner Lithographie den Augenblick dargestellt, wie nach dem Beschluss
des Auszuges die Erlanger Studenten spontan und voller Zuversicht mit
ihren Waffen, Säbeln und Knüppeln in den Händen von Welsgarten
herabströmten und sich auf den Weg nach Altdorf begaben. Im März 1822
erhielt er bei einem Aufenthalt in Erlangen vermutlich durch Vermittlung
seines Bruders Georg Hohe von den Studenten den Auftrag, den Auszug
der Erlanger Studenten nach Altdorf darzustellen. Innerhalb des Gesamtwerkes von Christian Hohe nimmt die Darstellung des Auszuges der
Erlanger Studenten nach Altdorf eine Sonderstellung ein.21
15
NAGLER, 1838, S. 237; CREMER, 2001, S. 22-23.
16
PINKWART, Doris: Der junge Goldfuß - ein früher Hohe. In: Bonn und das Rheinland.
Beiträge zur Geschichte und Kultur einer Region. Festschrift zum 65. Geburtstag von
Dietrich Höroldt. Hrsg. Manfred van Rey und Norbert Schloßmacher. Bonn 1992
(=Bonner Geschichtsblätter. Bd. 42), S. 239-244. Vgl. CREMER, 2001, S. 251, W.-Nr.
1.1.
17
Eventuell erhielt er seine Ausbildung als Lithograph bei der lithographischen
Kunstanstalt von Hermann Mitterer in München und war an den Tafeln der Publikation
„Plantae rariores horti academici Monacensis“ beteiligt. NISSEN, Bd. 2, 1951, Nr. 1804;
CREMER, 2001, S. 25-31.
18
GERHARTZ, Heinrich: Christian Hohe. Ein Beitrag zur Geschichte der rheinischen
Malerei im 19. Jahrhundert. In: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein,
128, 1936, S. 114; SITZMANN, 1957, S. 364; CREMER, 2001, S. 251, W.-Nr. 1.2.
19
GERHARTZ, 1936, S. 114; CREMER, 2001, S. 31-37, S. 251-252, W.-Nr. 1.3.
20
KONRAD, 1931, S. 48, Nr. 284; Kat. ERLANGEN, 1993, S. 411, Kat.-Nr. 4.2.9.
21
In einer Verfügung des bayrischen Staatsministeriums des Inneren auf allerhöchsten
Befehl des Königs vom 7. Mai 1822 wurde die Verbreitung von bildlichen Darstellungen
der Ereignisse in Erlangen verboten. Staatsarchiv Nürnberg, Reg. v. Mtr., K.d.I., Abg.
1932, Tit. I, Nr. 38: „Akten der königlichen Regierung des Rezatkreises, Kammer des
Inneren. Den Aus- u. Einzug der Studierenden zu Erlangen betreffend. 1822“.
7
Sabine Gertrud Cremer (2017)
Abb. 3: Landschaftsansicht von Brasilien, Kreidelithographie von Christian Hohe nach einem Aquarell von
Carl Friedrich Philipp von Martius, um 1823, Tafel 62 in
Martius` „Historia naturalis palmarum“ (©Universitätsund Landesbibliothek Bonn, 1' 242 Rara)
Sein Studium absolvierte Christian Hohe an
der Akademie der Bildenden Künste München im
Fachbereich Historienmalerei (Eintrittsdatum:
01.12.1822;
Austrittsdatum:
06.02.1824).22
Neben seinem Studium arbeitete er zusammen
mit seinem Bruder Friedrich Hohe und seinem
Freund Gottlieb Wilhelm Bischoff, der ebenfalls
an der Münchner Kunstakademie studierte, für
den Brasilienforscher Carl Friedrich Philipp von Martius.23 Für ihn
lithographierte Christian Hohe einige Tafeln (Abb. 3) für die beiden
Publikationen „Historia naturalis palmarum“ (München 1823-1850)24 und
„Nova genera et species plantarum“ (München 1823-1832)25. Im folgenden
Spezialisierung auf das Gebiet der wissenschaftlichen Illustration. Durch
Vermittlung Gottlieb Wilhelm Bischoffs erhielt er das Angebot als Lithograph
für den Bonner Professor für Botanik, Christian Gottfried Daniel Nees von
Esenbeck (1776-1858)26, tätig zu werden, und zog 1824 nach Poppelsdorf.27
Durch Vermittlung Nees von Esenbecks ging er einen befristeten Vertrag mit
der Lithographischen Anstalt von Arnz & Comp.28 in Düsseldorf ein und
begann seine langjährige Arbeit an der Illustration von Georg August
22
München, Akademie der Bildenden Künste, Archiv: Matrikelbuch Nr. 806. München,
Hauptstaatsarchiv, Studentenmatrikel der Akademie der Bildenden Künste: Austritt am
06.02.1824. Siehe auch CREMER, 2001, S. 37-40.
23
Siehe das Schreiben von Christian Hohe an Georg August Goldfuss, Poppelsdorf,
08.05.1827 (Geheimes Staatsarchiv, Preußischer Kulturbesitz Berlin, I. HA Rep. 76
Kultusministerium, Va Sekt. 3 Tit. IX Nr. 5 Bd. 1, Bl. 93-98). Vgl. CREMER, 2001, S. 4046, S. 224-228: Anhang I, Quelle 4.
24
CREMER, 2001, S. 252, W.-Nr. 1.4.
25
CREMER, 2001, S. 253, W.-Nr. 2.2.
26
NIESEN, 2011, S. 334-335.
27
Siehe den Brief von Gottlieb Wilhelm Bischoff an Christian Gottfried Daniel Nees von
Esenbeck, Dürkheim, 28.09.1823 (Halle, Leopoldina, Archiv, Signatur: 105/1/1). Vgl.
CREMER, 2001, S. 44-46, S. 221: Anhang I, Quelle 1.
28
CREMER, 2001, S. 49-50 und S. 252, W.-Nr. 252.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
8
Goldfuss’ Publikation „Petrefacta Germaniae“ (bis 1844)29. Um 1826
arbeitete er als Lithograph für die Schriftenreihe „Nova Acta“ der
Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der
Naturforscher.30 In dieser Zeit entstanden seine ersten Ansichten von Bonn
und Umgebung (Abb. 4) als Lithographien, die bei Arnz & Comp. in
Düsseldorf erschienen.31 Der Verlag gab diese Lithographien als großes
Blatt mit zwölf Ansichten und als Einzeldrucke heraus.32
Abb. 4: Nicolaus Christian Hohe,
Aussicht vom Alten Zoll in Bonn
auf die Villa Brandis und das
Siebengebirge, Lithographie bei
Arnz & Comp. in Düsseldorf, um
1828
(©Bonn,
Stadtarchiv,
Graphiksammlung)
29
NISSEN, Bd. 1, 1969, Nr. 1619; LANGER, 1978, S. 379; CREMER, 2001, S. 255-256,
W.-Nr. 2.15. Vgl. über Georg August Goldfuß (1782-1848): NIESEN, 2011, S. 168-169.
30
CREMER, 2001, S. 136 und S. 253-254, W.-Nr. 2.3 bis 2.6, 2.8 bis 2.12.
31
GERHARTZ, 1936, S. 102, 114; CREMER, 2001, S. 95 und S. 343, W.-Nr. 9.53. Das
Stadtarchiv Bonn besitzt in ihrer Graphischen Sammlung ein Exemplar von dem
großformatigen Blatt mit der Künstlerangabe „C. Hohe“ und der Verlagsangabe „Arnz &
Cie“, wodurch die Angaben von Heinrich Gerhartz über die Tätigkeit Christian Hohes auf
dem Gebiet der topographischen Druckgraphik für den Verlag Arnz & Comp. in
Düsseldorf bestätigt werden konnte. Siehe: Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung,
augias-Datenbank, Inv.-Nr. DA06-1233: Zwölf Ansichten von Bonn und Umgebung, um
1828, Lithographie, Bl. 39,4 x 46,1 cm; Bez. u.l.: „C. Hohe ad nat et in lap. del.“; u.r.: „Lith.
bei Arnz & Cie in Düsseldorf“.
32
DIE KUNSTDENKMÄLER, 1905, S. 37, Nr. 242; CREMER, 2001, S. 343, W.-Nr. 9.53.
Siehe auch: SONNTAG, 1998, Bd. 2, S. 144, Nr. 3.9, Abb. 333 (=Ansicht der Villa Brandis
vom Norden). Olga Sonntag (1998) ordnete diese Lithographie Aimé Henry zu. Aufgrund
des Exemplares im Besitz der Graphischen Sammlung des Stadtarchivs Bonn (augiasDatenbank, Inv.-Nr. DA06-1233) kann diese Ansichtenfolge Christian Hohe
zugeschrieben werden. Vgl. auch ein Einzeldruck der Ansicht der Villa Brandis: Bonn,
Stadtarchiv, Graphische Sammlung, KuMu 278, Aussicht vom Alten Zoll, Lithographie,
um 1828, Bild 5,7 x 10,7 cm; Bl. 7,9 x 13,1 cm. Siehe eine etwas spätere Ansicht der Villa
Brandis von Aimé Henry (um 1829) im Verlag von Henry & Cohen in Bonn im Besitz des
Stadtarchivs Bonn, Graphische Sammlung: SONNTAG, 1998, Bd. 2, S. 144, Nr. 3.10,
Abb. 335 (=Ansicht der Villa Brandis, Lithographie von Aimé Henry, um 1829, Bild 16,5 x
11,75 cm; Bl. 18,4 x 13,6 cm; Bez. u.l.: „Nach der Nat. auf Steinplatte v. A. Henry“; u.r.:
„Lith. Anstalt Henry & Cohen in Bonn“; u.M.: „Aussicht vom Wege zum Alten-Zoll“). Über
das Problem der Zuschreibung von weiteren Ansichten aus dem Verlag Arnz & Comp. an
Aimé Henry: CREMER, 2001, S. 95 und S. 330-331, W.-Nr. 8.17-8.26.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
9
Abb. 5: Nicolaus Christian Hohe: Porträt eines
unbekannten Mannes (Freiherr Franz von
Thielmann?), um 1832, Kreidelithographie, Probedruck (©Kölnisches Stadtmuseum, Graphiksammlung)
Am 17. Juli 1828 wurde Christian Hohe
offiziell zum Zeichenlehrer der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ernannt.33 Seine Lehrtätigkeit begann mit dem
Wintersemester 1828/29.34 Der Versuch,
eine eigene Firma zusammen mit dem
Freiherrn von Thielmann unter dem Namen
„Lithographie, Kunst- und Verlagshandlung von Hohe & Comp.“ zu gründen,
scheiterte im Jahr 1834.35 Ein Blatt mit einer Ansicht der ehemaligen
Kommende Ramersdorf kann durch eine Kreidelithographie im Bonner
Privatbesitz in diese Zeit datiert werden.36 Auf der Rückseite eines Blattes
im Besitz des Kölnischen Stadtmuseums befindet sich ein Probedruck von
einem Porträt eines unbekannten Mannes (Abb. 5).37 Eventuell handelt es
sich um ein Porträt des ehemaligen Firmenpartners Freiherr (Franz?) von
Thielmann38.
33
Siehe die Verfügung des preußischen Kultusministers Karl Freiherr vom Stein zum
Altenstein an Philipp von Rehfues: Geheimes Staatsarchiv, Preußischer Kulturbesitz
Berlin: I. HA Rep. 76 Kultusministerium, Va Sekt. 3 Tit. IX Nr. 5 Bd. 1, Bl. 132: Altenstein
an Rehfues, Verfügung des Kultusministeriums, Berlin, 17.07.1828 (Konzept).
34
CREMER, 2001, S. 61 und S. 245-250: Anhang II, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen.
35
CREMER, 2001, S. 14-15, 88.
36
CREMER, 2001, S. 88 und S.276, W.-Nr. 5.1: Bonn, Privatbesitz, Carl J. Bachem,
Exemplar mit der Ansicht der ehemaligen Kommende Ramersdorf, um 1832,
Kreidelithographie, Bild 18, 4 x 21,8 cm; Bez. u.l.: „gez. u. gedruckt von C. Hohe“; u.r.: „in
Bonn“; u.M. separat montiert: „Commende Ramersdorf“.
37
CREMER, 2001, S. 261, W.-Nr. 3.3: Kölnisches Stadtmuseum, Graphiksammlung,
Inv.-Nr. G 18994: Vorderseite mit einer Ansicht der ehemaligen Kommende Ramersdorf,
Kreidelithographie, Bl. 19,2 x 22,5 cm, Rückseite, Probedruck einer Porträtlithographie
eines unbekannten Mannes, Blatt beschnitten im oberen Bereich.
38
In den Akten den Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz ist nur die Rede
von einem Freiherrn von Thielmann. GStA PK Berlin, I. HA Rep. 76 Kultusministerium Va
Sekt. 3 Tit. IX Nr. 5 Bd. 1, Bl. 185-189: Rehfues an Altenstein, Bonn, 31.12.1832. Franz
Freiherr von Thielmann (1799-1868) war der älteste Sohn von General Johann Adolf
Freiherr von Thielmann (1765-1824). Darüber hinaus ist noch ein jüngerer Bruder Karl
10
Sabine Gertrud Cremer (2017)
Abb. 6: Porträt von Christian August Brandis,
Kreidelithographie von Nicolaus Christian Hohe,
1836 (©Universitäts- und Landesbibliothek
Bonn, Porträtsammlung)
In
den
folgenden
Jahren
Zusammenarbeit mit verschiedenen
Bonner Verlagen auf dem Gebiet des
Porträts und der Reiseansichten.39 Durch
die enge Freundschaft mit Aimé
Constantin Fidèle Henry (1801-1875)40
fertigte Christian Hohe für den Verlag
Henry & Cohen von 1834 bis 1843 eine
Serie von Porträts verschiedener Bonner
Professoren (Abb. 6).41 Darüber hinaus gab der Verlag von Henry & Cohen
ein postumes Porträt von Georg Heinrich Ludwig Nicolovius (1767-1839)
heraus, die der Sohn Alfred Nicolovius im Jahr 1841 in einer Denkschrift für
seinen Vater veröffentlichte.42 Für den Bonner Professor für Literatur und
von Thielmann (gebr. 1801) bekannt. Siehe im Internet
wikipedia.org/wiki/Johann_Adolf_von_Thielmann(02.08.2017).
unter:
https://de.
39
Eine Zusammenarbeit mit folgenden Bonner Verlagen ist nachweisbar:
Lithographische Anstalt von Henry & Cohen; Verlag von Tobias Habicht; Lithographische
Anstalt von Josef Bach; Steindruckerei Peter Zensen; Verlag von Friedrich August
Büttgen; Druck und Verlag von Aimé Henry ab 1861. Vgl. dazu: CREMER, 2001, S. 89110.
40
CREMER, 2001, S. 89, Anm. 15. Vgl. über Aimé Henry: NIESEN, 2011, S. 200-201.
41
Es handelt sich um folgende Bonner Professoren: Georg August Goldfuss (1834),
Johann Heinrich Achterfeldt (1834), Johann Christian Wilhelm Augusti (1834), Johann
Christian Friedrich Harless (1834), Ferdinand Mackeldey (1834), Carl Immanuel Nitzsch
(1834), August Scholz (1834), Ferdinand Walter (1834), Karl Dietrich Hüllmann (1835),
Carl Dietrich von Münchow (1835), Theodor Friedrich Ludwig Nees von Esenbeck (1835),
Johann Jakob Noeggerath (1835), Eduard Puggé (1835), Gottlieb Wilhelm Bischoff (um
1835), Johann Christian Hasse (um 1835), Karl Heinrich Sack (um 1835), Friedrich Bleek
(1836) Christian August Brandis (1836), Johann Friedrich Hermann Albers (1837), Moritz
August von Bethmann-Hollweg (1838), Ferdinand Delbrück (1839), Christian Heinrich
Ernst Bischoff (1840), August Wilhelm von Schlegel (1843). Siehe CREMER, 2001, S.
261-265, W.-Nr. 3.4 bis 3.28.
42
Kreidelithographie nach einer Zeichnung von Christian Hohe (um 1840). Bez. u.l. „C.
Hohe gez.“, u.r. „Lith. v. Henry & Cohen“. Veröffentlichung dieser Kreidelithographie in:
Alfred Nicolovius, Denkschrift auf Georg Heinrich Ludwig Nicolovius mit einem Bildniß.
Bonn
1841.
Siehe
dazu
im
Internet:
https://de.wikipedia.org/wiki/
Georg_Heinrich_Ludwig_Nicolovius#/media/File:Nicoloviusghl.jpg (04.05.2016).
11
Sabine Gertrud Cremer (2017)
Kunstgeschichte August Wilhelm von Schlegel (1767-1845)43 fertigte
Christian Hohe im Jahr 1840 wahrscheinlich insgesamt drei Bildnislithographien (Abb. 7, 8) für den Psalter der Familie Schlegel.44
Abb. 7: Martinus Schlegel (1581-1640),
Kreidelithographie
von
Christian
Hohe(?), 1840, Psalter der Familie
Schlegel (©Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Nachlass Schlegel)
Abb. 8: Christophorus Schlegel (16131678), Kreidelithographie von Christian
Hohe(?), 1840, Psalter der Familie
Schlegel (©Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Nachlass Schlegel)
Neben seine Tätigkeit für den Verlag Henry & Cohen erstellte er Vorlagen
für topographische Ansichten, die als Stahlstiche oder Kreidelithographien
in verschiedenen Reiseführern und Ansichtsalben veröffentlicht wurden.
Besonders eng arbeitete er mit dem Verlag von Tobias Habicht in Bonn auf
dem Gebiet des Stahlstiches zusammen.45 Die Stahlstiche gehen auf
43
NIESEN, 2011, S. 422-423.
44
ULB Bonn, Hss.-Abt., Nachlass Schlegel, S 1640, Psalter der Familie Schlegel: Laut
Inventarverzeichnis der Porträtsammlung der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
sollen diese Bildnislithographien von Christian Hohe stammen und werden in das Jahr
1840 datiert. Im Werkverzeichnis von 2001 hat die Autorin dieses Textes alle drei
Ahnenbildnisse unter den fraglichen Zuschreibungen eingeordnet. CREMER, 2001, W.Nr. 8.3. Eine endgültige Zuschreibung an Christian Hohe ist ohne weitere Quellen
abschließend nicht möglich.
45
CREMER, 2001, S. 95-103. Neben Christian Hohe sind vor allem der Bauforscher
Bernhard Hundeshagen (1784-1858) und der Maler Carl Schlickum (1808-1869) zu
nennen, die in dieser Zeit für den Bonner Verlag Tobias Habicht Vorlagen für Ansichten
von Bonn und Umgebung lieferten. Vgl. über Bernhard Hundeshagen: SONNTAG, 1998,
Sabine Gertrud Cremer (2017)
12
Zeichnungen Christian Hohes zurück, die anschließend von verschiedenen
Stechern umgesetzt worden.46 Sie dienten vielen Reisenden als
Erinnerungsbilder (Souvenirs) und konnten zum kleinen Preis erworben
werden.47 Im Besitz der Universitäts- und
Landesbibliothek Bonn befindet sich ein solches
Erinnerungsalbum mit einer Serie von kleinformatigen Stahlstichen aus dem Verlag von
Tobias Habicht (Abb. 9).48
Abb. 9: Blick vom Drachenfels ins Rheintal mit der Insel
Nonnenwerth, um 1844, Stahlstich von Hermann Emden
nach einer Zeichnung von Christian Hohe (©Universitätsund Landesbibliothek Bonn, PGB 1' 439 Rara)
Bd. 1, S. 86-98; NIESEN, 2011, S. 222-223; Vgl. über Carl Schlickum: HESSEFREILINGHAUS, 1960, S. 209-221.
46
Unter den damals tätigen Kupferstechern sind Hermann Emden (1815-1879), Friedrich
von Foltz (1811-1870), Ernst Grünewald, J. Umbach, Henry Winkles (Winkles &
Lehmann), J. Jung und F. Herchenhein zu nennen. CREMER, 2001, S. 96 und W.-Nr.
5.44 bis 5.110.
47
Bonn, LVR-Institut für Rheinisches Landeskunde und Regionalgeschichte, Ga 2380
Rara: Adolph WALDECK, Der FÜHRER AM RHEIN von seiner Quelle bis zur Mündung.
Ein Handbuch für Freunde der schönen Natur, der Kunst und des Alterthums, mit
ausgewählten Balladen und Liedern. Nebst 50 Stahlstichen und einer Karte. Bonn: T.
Habicht, 1844 [Exemplar mit 23 Stahlstichen nach Zeichnungen von C. Hohe].
48
CREMER, 2001, S. 290, W.-Nr. 5.72-5.78. Universitäts- und Landesbibliothek Bonn,
PGB 1' 439 Rara: Album mit einer Sammlung von topographischen Ansichten
Deutschlands (ursprüngliche Inhaberin des Sammelalbums Charlotte Starke, 1847,
Tochter des evangelischen Theologen und Oberhofprediger in Ballenstedt Gotthelf
Wilhelm Christoph Starke), Blatt 8: Ansichtenfolge von Christian Hohe zum
Siebengebirge. Maße: Bild incl. Rahmung: 7,6 x 8,5; Blatt: 8,9 x 11 cm. Titelblatt mit fünf
kleinformatigen Ansichten, die von einem grünen Ornamentrahmen umgeben sind. (1)
Titelblatt: „Das/ Siebengebirge/ Herausgegeben/ von/ C. Hohe/ Maler/ H. Emden/
Kupferstecher.“ Bez. u.r.: „I. Pieler impr.“ links übereinander angeordnete Ansichten:1.
Bildunterschrift: „Drachenfels“; 2. Bildunterschrift: „Hochkreuz/ bei Godesberg“; Mitte
über dem Titel: 3. Bildunterschrift: „Oelberg/ Stromberg/ Rosenau/ Petersberg/
Löwenburg/Wolkenburg/ Drachenfels“. [kleinformatige Panorama-Ansicht des
Siebengebirges mit Nennung der Bergnamen]. rechts übereinander angeordnete
Ansichten: 4. Bildunterschrift: „Grabmal zu/ Heisterbach“. 5. Bildunterschrift: „Denkmal/
a. dem Drachenfels“. (2) „Godesberg“. Bild: 3,7 x 5,2 cm; incl. Ornamentrahmen: 6,3 x
7,8 cm; Blatt: 9 x 11 cm. (3) „Rolandseck/ u. Nonnenwerth.“ Bild: 3,6 x 5,3 cm; incl.
Ornamentrahmen: 6,3 x 8 cm; Blatt: 9 x 11 cm. (4) „Ruine/ Heisterbach.“ Bild: 3,4 x
5,4 cm; incl. Ornamentrahmen: 6,3 x 8,2 cm; Blatt: 9 x 11 cm. (5) „Rolandsbogen.“ Bild:
3,6 x 5,3 cm; incl. Ornamentrahmen: 6,3 x 8 cm; Blatt: 9 x 11 cm. (6) „Commende/
Ramersdorf“. Bild: 3,6 x 5,2 cm; incl. Ornamentrahmen: 6,1 x 8,4 cm; Blatt: 9 x 11 cm.
(7) „Auf dem Wege/ nach dem/ Drachenfels.“ Bild: 3,5 x 5,3 cm; incl. Ornamentrahmen:
6,3 x 8 cm; Blatt: 9 x 11 cm.
13
Sabine Gertrud Cremer (2017)
Abb. 10: Landsturmdenkmal von Ernst
Friedrich Zwirner aus dem Jahr 1857, um
1858, kolorierter Stahlstich nach einer
Zeichnung von Christian Hohe im Verlag
von Tobias Habicht (©Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand
Heimatverein Siebengebirge e.V.)
In
Zusammenhang
mit
der
Errichtung des Landsturmdenkmals
von Ernst Friedrich Zwirner auf dem
Plateau des Drachenfelsen gab der
Verlag Tobias Habicht um 1858 ein
Stahlstich (Abb. 10) heraus, der einen Eindruck von der damaligen
Beliebtheit des Drachenfelsen als Aussichtpunkt für einen besonderen
Weitblick ins Rheintal vermittelt.49
Abb. 11: Blick auf die Ruine Windeck,
Stahlstich nach einer Zeichnung von Christian
Hohe, um 1854 (©Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, M 381/187 Rara)
Abb. 12: Nicolaus Christian Hohe, Ruine Windeck, Bleistift und Aquarell, 1852, Blatt 31 im
Skizzenbuch von Christian Hohe (Schafgans
Archiv Bonn/ ©Boris Schafgans)
Für die Beurteilung der topographischen Ansichten Christian Hohes ist
ein Skizzenbuch aus den Jahren 1850 bis 1852 von besonderer Wichtigkeit,
das über seine Arbeitsweise Aufschluss gibt.50 Darin befinden sich unter
anderem einige Vorstudien für Ansichten zum Siegtal (Abb. 12), die als
49
CREMER, 2001, S. 293, W.-Nr. 5.97, OESL, 2002, Abb. S. 167, OESL, 2013, Abb. S.
97; SCHEUREN, 2014, Abb. S. 22.
50
CREMER, 2001, S. 268-270, W.-Nr. 4.15.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
14
Stahlstiche den Reiseführer von August Horn (Abb. 11) illustrieren.51 Von
den zwölf Stahlstichen können insgesamt sieben Vorstudien miteinander
verglichen werden.52 Gemeinsames Merkmal der Skizzen ist eine
schwungvolle Andeutung des Vordergrundes mit Bäumen, Sträuchern und
Wegen mit nur wenigen Strichen. Der Mittelgrund mit der eigentlichen
Ansicht einer Stadt oder eines Gebäudes ist bereits in der Vorstudie
detailliert ausgearbeitet. Teilweise sind die Bleistiftzeichnungen (Abb. 12)
leicht mit Aquarell koloriert. Die spätere Bleistiftzeichnung, die als eigentliche
Vorlage für den Stahlstich diente, entstand nicht vor Ort, sondern wurde im
Atelier angefertigt. Die einzelnen Staffage-Elemente mit rahmenden
Baumgruppen, Sträuchern sowie Tieren und Menschen wurden nachträglich
hineinkomponiert.
Auf dem Gebiet der topographischen Ansichten arbeitete Christian
Hohe mit verschiedenen Bonner Lithographischen Anstalten zusammen.53
Seine Kreidelithographien zeichnen sich neben ihren künstlerischen Wert
durch eine besondere topographische Genauigkeit aus.54 Auch für die
Baugeschichte einer Kirche können sie herangezogen werden, wie das
Beispiel der Ansicht der katholischen Kirche St. Laurentius in Oberwinter
eindrucksvoll verdeutlicht.55 Für die Lithographische Anstalt von Josef Bach
51
HORN, August: Das Siegtal von der Mündung des Flusses bis zur Quelle in seinen
historischen und sozialen Beziehungen. Zugleich als Führer für Siegreisende. Mit 12
Stahlstichen nach Originalzeichnungen. Bonn 1854. Siehe über die Stahlstiche:
CREMER, 2001, W.-Nr. 5.83 bis 5.94.
52
Siehe zum Skizzenbuch: CREMER, 2001, W.-Nr. 4.15, Bl. 17, 18, 19, 31, 32, 36, 37.
53
CREMER, 2001, S. 104-110.
54
JANSSEN-SCHNABEL, 2002, S. 123; CREMER, 2004, S. 314-315.
55
Hans Atzler weist in seiner Schrift über die Baugeschichte der Pfarrkirche St.
Laurentius in Oberwinter auf die genaue Wiedergabe der Baunaht zwischen dem heute
nicht mehr erhaltenen älteren romanischen Teil und dem heute noch vorhandenen
spätgotischen Chor in der Lithographie von Christian Hohe (um 1858) hin. Die Kirche ist
in den Jahren 1865 und 1866 nach Plänen von Vincenz Statz neugotisch umgebaut und
erweitertet worden. Der spätgotische Chor hat sich bis heute erhalten. Vgl.: Hans Atzler,
St. Laurentius. Baugeschichte und Erweiterung der Kirche von 150 Jahren (Oberwinterer
Geschichte(n). Schriftenreihe des Rathausvereins Heft 6). Oberwinter 2016, Abb. S. 5
und S. 24. Siehe auch: DIE KUNSTDENKMÄLER, 1938, S. 482, Abb. 429, Nr. 6. Ein
Exemplar dieser Kreidelithographie befindet sich heute im Besitz der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz: Mainz, Generaldirektion Kulturelles Erbe, Landesdenkmalpflege
Rheinland-Pfalz, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 9101: Christian Hohe, Ansicht von
Oberwinter mit Rheinufer, 1858, Kreidelithographie, Bl. 44,5 x 31 cm, Bild 26,2 x 17,4 cm,
Bez. „DIE KIRCHE ZU OBERWINTER A/RHEIN“, „Nach der Nat. u. auf Stein gez. v. C.
Hohe – Druck von Henry & Cohen in Bonn“. Siehe auch: CREMER, 2001, S. 344, W.-Nr.
9.51.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
15
entstanden um 1845 eine Lithographieserie von 20 Ansichten der Stadt
Bonn und des Rheintales (Abb. 23).56 Im Jahr 1846 entstand das
großformatige Panorama des Rheins von Rolandseck bis Köln für die
Lithographische Anstalt von Josef Bach, das Christian Hohe vom Ennert auf
der rechten Rheinseite bei Bonn aufgenommen hat.57 Um 1858 druckte die
Lithographische Anstalt von Peter Zensen eine weitere Serie von
topographischen Ansichten.58
Daneben gab der Verlag Henry
& Cohen im Jahr 1859 eine
Serie von Lithographien mit
Ansichten zum Ahrtal heraus.59
Abb. 13: Nicolaus Christian Hohe,
Friedrichroda im Thüringer Wald, um
1865, Lithographie nach einem
Gemälde
von
Louis
Gurlitt
(©Stadtarchiv Bonn, Graphische
Sammlung)
Nachdem sich Aimé Henry 1861 von Verlag Henry & Cohen wieder
trennte, lässt sich die Zusammenarbeit mit Christian Hohe auch weiterhin
nachweisen. Von besonderen Interesse ist eine Kreidelithographie von 1865
(Abb. 13), die nach einem Gemälde des Landschaftsmalers Louis Gurlitt
entstand.60 Es handelt sich um eine der wenigen Gemäldereproduktionen,
56
CREMER, 2001, S. 276-279, W.-Nr. 5.2-5.21.
57
Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, augias-Datenbank, Inv.-Nr. DA06-1680:
Panorama des Rheins von Rolandseck bis Köln, 1846, Lithographie, 8,3 x 95,2 cm; Bl.
12,7 x 98 cm; Bez. u.l.: „C. Hohe fecit. 1846“; u.r.: „Lith. Anst. v. Jos. Bach, Bonn“;
darunter u.l.: „Panorama des Rheins von Rolandseck bei Cöln, aufgenommen/ vom
Ennert auf der rechten Rheinseite bei Bonn. Vgl. CREMER, 2001, S. 342, W.-Nr. 9.50
(=Einordnung als Werk mit unbekannten Verbleib).
58
CREMER, 2001, S. 280, W.-Nr. 5.24-5.27, S. 343, W.-Nr. 9.57-9.58, CREMER, 2004,
S.321-322, Erg-W.-Nr. 5.111-5.114.
59
60
CREMER, 2001, S. 280-281, W.-Nr. 5.28-5.33.
Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, augias-Datenbank, Inv.-Nr. DA06-2244:
Christian Hohe, Friedrichroda im Thüringer Wald, um 1865, Lithographie nach einem
Gemälde von Louis Gurlitt, Bild 18,8 x 26,7 cm; Bl. 31,3 x 44,4 cm; Bez. u.l.: „Gemalt von
Gurlitt 1864“; u.r.: „Auf Stein gezeichnet von C. Hohe“; u.M.: „Druck v. A. Henry in Bonn“;
darunter u.M.: „FRIEDRICHRODA/ im Thüringer Walde“. Vgl. GERHARTZ, 1936, S. 103;
CREMER, 2001, S. 344, W.-Nr. 9.59.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
16
die Christian Hohe als Lithograph anfertigte.61 Auf diesem Gebiet hatte sich
sein Bruder Friedrich Hohe in München spezialisiert und war dort sehr
erfolgreich. Eine weitere Kreidelithographie (um 1865) zeigt eine Ansicht der
Chorruine der ehemaligen Abtei Heisterbach (Abb. 15) ebenfalls mit der
Verlagsangabe „Druck u. Verlag von A. Henry in Bonn“.62 Ein Vergleich
zwischen Vorlage und späteren Druck lässt sich bei dieser Kreidelithographie (Abb. 16)63 und einer Chromolithographie (Abb. 17)64 mit jeweils
einer Ansicht der Chorruine von Heisterbach vornehmen. Im Besitz des
Stadtarchivs Bonn haben sich die jeweiligen Vorstudien bzw. Vorlage
erhalten. Die Vorstudie zu der Chromolithographie (Abb. 16) legt den
Schwerpunkt auf die Stimmung der Chorruine bei Nacht im Mondlicht. Die
einzelnen Steine der Chorumgangsschranke sind in der Gouache-AquarellArbeit besonders betont. Es ist ein Beispiel für die spätromantische
Auffassung von Christian Hohe und die nachträgliche Umsetzung in einer
mehrfarbigen Chromolithographie. Im Besitz der Sammlung RheinRomantik
befindet sich eine Bleistiftzeichnung mit einer Ansicht der Chorruine
Heisterbach vom 8. Juli 1863 von einem unbekannten Künstler, die
vermutlich in den Umkreis Christian Hohes oder eines seiner Schüler
einzuordnen ist.65 Eine genauere Untersuchung aller Bleistiftzeichnungen,
die mit Christian Hohe, den Söhnen oder einer seiner Schüler in
Zusammenhang gebracht werden können, kann dieser kurze Beitrag über
die Künstlerfamilie Hohe nicht leisten.66 Dies ist eine Aufgabe, die in der
Zukunft eine ausführlichere und detaillierte Forschungsarbeit erfordert.
61
Vgl. die Porträtlithographie des Dichters Jean Pauls von Christian Hohe nach einem
Gemälde von Friedrich Meier aus dem Jahr 1822: CREMER, 2001, S. 251, W.-Nr. 1.3.
62
CREMER, 2001, S. 282, W.-Nr. 5.35.
63
Vgl. Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, augias-Datenbank, DA06-0446;
CREMER, 2001, S. 342, W.-Nr.9.42 mit der Kreidelithographie CREMER, 2001, S. 282,
W.-Nr. 5.35.
64
Vgl. Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, augias-Datenbank, Inv.-Nr. DA060445; CREMER, 2001, S. 342, W.-Nr. 9.43; mit der Chromolithographie in: CREMER,
2001, S. 296, W.-Nr. 6.5.
65
Kat. KÖNIGSWINTER, 2006, Abb. S. 194: Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr.
114, unbekannter Maler, Chor der Klosterruine Heisterbach, 1863, Bleistift auf Papier,
16,2 x 12,2 cm. Vgl. im Internet unter: http://www.sammlung-rheinromantik.de
(02.08.2017)
66
Vgl. u.a. GERHARTZ, 1936, S. 113; CREMER, 2001, S. 328-329, W.-Nr. 8.5-8.15.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
17
Abb. 14: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine
der ehemaligen Abtei Heisterbach, um 1865,
Bleistift, Aquarell (©Bonn, Stadtarchiv,
Graphische Sammlung)
Abb. 15: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine
der ehemaligen Abtei Heisterbach, um 1865,
Kreidelithographie
(©Siebengebirgsmuseum
der Stadt Königswinter/ Bestand Heimatverein
Siebengebirge e.V.)
Abb. 16: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine
der ehemaligen Abtei Heisterbach im
Mondlicht, um 1858, Aquarell, Gouache
(©Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung)
Abb. 17: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine
der ehemaligen Abtei Heisterbach im Mondlicht,
um 1858, Chromolithographie nach einem
Aquarell von Christian Hohe, Tafel 12 in Hohes
Lehrwerk „Praktische Aquarellschule für
Anfänger“ (Schafgans Archiv Bonn/ © Boris
Schafgans)
Sabine Gertrud Cremer (2017)
18
Abb. 18: Nicolaus Christian Hohe, Blick von
der Godesburg auf das Siebengebirge mit
einer englischen Ausflugsgesellschaft und den
Prinzen von Christian zu Schleswig-HolsteinSonderburg-Glücksburg als Zeichner, um
1840, Ölgemälde (©Siebengebirgsmuseum
der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter).
In das Gebiet der Reiseandenken und der Auftragsarbeiten gehört ein
Ölgemälde (Abb. 18), das sich ehemals in englischen Privatbesitz befand.
Das Ölgemälde mit Blick von der Godesburg auf das Siebengebirge
entstand um 1840 für die englische Familie Smyth und zählt sicher zum
Höhepunkt des bisher bekannten Werkes von Christian Hohe.67 Eine Reihe
von weiteren Ölgemälde, die jetzt zum Bestand der privaten Sammlung
RheinRomantik gehören, konnten in den letzten Jahren aus dem internationalen Kunsthandel erworben werden.68 Sie können ebenfalls von ihrer
Funktion her den Reiseandenken zugeordnet werden. Dazu gehören auch
drei kleinformatige Ölgemälde in Format 18 x 23,8 cm, die in engen
Zusammenhang mit drei Stahlstichen aus dem Bonner Verlag von Tobias
Habicht stehen.69 Offenbar gehen sowohl diese Ölgemälde als auch die
entsprechenden Stahlstiche auf dieselbe zeichnerische Vorlage zurück. In
einen motivisch engen Zusammenhang gehören auch zwei Ölgemälde aus
67
CREMER, 2001, S. 114-115 und S. 266, W.-Nr. 4.1: Seit der Wiedereröffnung des
sanierten und erweiterten Siebengebirgsmuseums in Königswinter am 3. September
2011 befindet sich das Ölgemälde in der ständigen Dauerausstellung der Abteilung
„Rheinreise und Tourismus im 19. Jahrhundert“ (Siebengebirgsmuseum der Stadt
Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter, Inv.-Nr. MR 01-0107).
68
Über die Gemälde von Christian Hohe in der Sammlung RheinRomantik im Internet
unter: http://www.sammlung-rheinromantik.de (Stand: 02.08.2017).
69
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 117: Blick auf Köln von Norden, um 1840,
Öl auf Leinwand, 18 x 23,8 cm. Vgl. mit CREMER, 2001, S. 289, W.-Nr. 5.68. Bonn,
Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 152: Blick auf Rolandseck, Nonnenwerth und das
Siebengebirge, um 1840, Öl auf Leinwand, 18 x 23,8 cm. Vgl. mit CREMER, 2001, S.
290, W.-Nr. 5.71. Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 123: Blick auf die
Godesburg, um 1840, Öl auf Leinwand, 18 x 23,8 cm. Vgl. mit CREMER, 2001, S. 291,
W.-Nr. 5.81.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
19
dem Jahr 1861 und dem Jahr 1863 in mittleren Format mit jeweils einen Blick
auf den Rolandsbogen, die Insel Nonnenwerth und das Siebengebirge.70 Es
bestehen einige Übereinstimmungen aber auch Unterschiede in der
Vordergrundgestaltung oder der Belebung der Ansicht mit Staffagefiguren.
Zwei weitere großformatige Ölgemälde im Besitz des Siebengebirgsmuseums der Stadt Königswinter (Abb. 21, 22) ohne Signatur oder
Datierung können aufgrund ihrer Motivwahl und ihrer Qualität in der
Ausführung zumindest in den Umkreis der Auftragsarbeiten von Christian
Hohe gebracht werden, auch wenn eine eindeutige Zuschreibung noch nicht
endgültig vorgenommen werden kann.71
Als besondere Attraktion für Touristen und für die Bonner Bevölkerung
war sicher ein ständiges Diorama auf dem Knabengarten in der Nähe des
Bonner Bahnhofes, das im Zusammenarbeit zwischen Christian Hohe und
Th. Dickert von 1845 bis 1851 unterhalten wurde.72 Als Maler fertigte
Christian Hohe die monumentalen Landschaftsgemälde für dieses
Gebäude, die bei wechselnder Beleuchtung gezeigt wurden.73 Der
Konservator des Naturhistorischen Museums der Universität, Th. Dickert,
war für die technische Umsetzung zuständig. Bereits im Jahr 1844 fertigte
er zusammen mit Th. Dickerts ein erstes Diorama mit einer Aussicht über
Rheinbreitbach, wie aus einem Briefwechsel zwischen Johanna und
70
71
Kat. KÖNIGSWINTER, 2006, S. 76-77. Vgl. CREMER, 2001, S. 268, W.-Nr. 4.12.
Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter, Inv.-Nr.
MR 1.63: N.C. Hohe (?), Blick auf Königswinter und den Drachenfelsen, um 1850, Öl
auf Leinwand, 62 x 83 cm. Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt
Königswinter, Inv.-Nr. MR 1.64: Blick vom Drachenfels über den Rhein, um 1850, Öl
auf Leinwand, 62 x 83 cm. Ankauf beider Gemälde aus Mitteln der Prof. Rhein-Stiftung.
Kat. KÖNIGSWINTER, 2002, Abb. S. 50; SCHEUREN, 2008, S. 68, Abb. 7 und 8;
SCHEUREN, 2010, S. 332-333, Abb. 6 und 7) Siehe auch im Internet über das Gemälde,
Inv.-Nr. MR 1.64: HECKES, Pia: Die „Entdeckung“ Muffendorfs in der Malerei des 19.
Jahrhunderts. http://www.muffendorf.net/geschichte/malerei.htm (07.01.2016). Pia
Heckes (2016) schreibt beide Ölgemälde Christian Hohe zu: „Über Maler und
Auftraggeber dieses Gemäldes ist nichts bekannt. Es will aber wahrscheinlich scheinen,
dass es aus dem Umfeld der Familie Deichmann stammt, deren Anwesen in der
„Mehlemer Aue“ so augenscheinlich liebevoll porträtiert wurde. Für die Zuschreibung zu
Hohe spricht auch, dass es weitere bekannte Werke Hohes zum Deichmann’schen Besitz
in der Aue gibt.“
72 CREMER, 2004, S. 309-311.
73
BONNER WOCHENBLATT, 9.05.1845, Nr. 127, o.S. Folgende Eintrittpreise wurden
erhoben: „à Person 1. Platz 7 ½ Sgr. und 2. Platz 5 Sgr. Kinder unter 12 Jahren zahlen
die Hälfte“. Das Diorama war täglich von morgens 7 Uhr bis abends geöffnet.
Gleichlautende Anzeigen wurden ebenfalls in folgende Ausgaben abgedruckt: BONNER
WOCHENBLATT, 10.05.1845, Nr. 128, o.S.; 11.05.1845, Nr. 129, o.S.; 13.05.1845, Nr.
130, o.S.; 14.05.1845, Nr. 131, o.S.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
20
Gottfried Kinkel hervorgeht.74 Keines der insgesamt vier Dioramen hat sich
bis heute erhalten.75
Neben der Tätigkeit als Künstler für mehrere Bonner Verlage nahm
Christian Hohe eine Reihe von besonderen Auftragsarbeiten an. Im Jahr
1847 erhielt er von Georg August Goldfuss den Auftrag zu einem
Historienbild mit dem Titel „Treiben und Tun des Mittelalters, Rittertum,
Handel und Gewerbe“ in Grisaille Technik (monochrome Malerei, franz.
Camaieu)., das sich ehemals in der Rosenburg befand.76 Es handelt sich um
das bisher einzige bekannte Werk von Christian Hohe auf dem Gebiet der
Historienmalerei. Vermutlich im Auftrag der Bonn-Kölner Eisenbahngesellschaft malte er 1841 eine Ansicht des Schlosses Augustusburg mit der
vorweggenommenen „Ausfahrt des ersten Zuges der neuen Eisenbahnstrecke Köln-Bonn“ als Geschenk für den preußischen König Friedrich
Wilhelm IV.77 Um 1842 entstand ein Aquarell mit der Ansicht des Grabmals
Niebuhrs auf dem Friedhof in Bonn für den preußischen König Friedrich
Wilhelm IV. und seine Gemahlin Königin Elisabeth.78 Daneben malte er
vermutlich im Auftrag von Prinz Albert ein Aquarell mit der Ansicht von
dessen Wohnhaus in Bonn für die britische Königin Victoria für dessen
Souveniralbum.79 Darüber hinaus gaben die beiden Verlage Henry & Cohen
74
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Handschriften-Abteilung, Nachlass Kinkel, S.
2672 < 9 >: Johanna Kinkel an Gottfried Kinkel, Bonn, 28.05.1844 (Abschrift von Konrad
Kinkel). Vgl. auch CREMER, 2001, S. 116, Anm. 20 und S. 338, W.-Nr. 9.11. Siehe über
Johanna und Gottfried Kinkel: NIESEN, 2011, S. 243-245.
75
CREMER, 2001, S. 338, W.-Nr. 9.11: Diorama mit einer Aussicht über Rheinbreitbrach, 1844. CREMER, 2004, S. 326, Erg-W.-Nr. 9.72: Die Untergehende Sonne
in der Schweiz bei Thun, 1845; Erg.-W.-Nr. 9.73: Aufgang des Mondes auf der
Elisenhöhe bei Bingen am Rhein, um 1847; Erg.-W.-Nr. 9.74: Aussicht auf das
Schloß und die Stadt Heidelberg, um 1847.
76
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Handschriften- und Rara-Abteilung,
Anonymus: Die Rosenburg am 23. Mai 1847. Bonn 1847, o.S.: „Ein Relief über der Thüre
des Nebenzimmers grau in grau von der geschickten Hand des Herrn Hohe gemalt, zeigt
Treiben und Thun des Mittelalters, Rittertum, Handel und Gewerbe“ im Konversationssaal
der ehemaligen Rosenburg von Georg August Goldfuß. Siehe LANGER, 2003, S. 143;
CREMER, 2004, S. 302-305, Erg.-W.-Nr. 9.71.
77
GERHARTZ, 1936, S. 113; LEVEN, 1994, S. 172f., Abb. S. 15; CREMER, 2001, S.
117-119, S. 266, W.-Nr. 4.2.
78
KAT. DÜSSELDORF, 1991, S. 80-84, Abb. S. 84; KAT. POTSDAM,1995, S. 287, Kat.Nr. 5.20. CREMER, 2001, S. 119-120, 266, W.-Nr. 4.3.
79
SCHÜMANN, 1980, S. 425, Nr. 15; KRUEGER, 1992; S. 288; MILLAR, 1995, S. 467,
Kat.-Nr. 2837, Kat. COBURG 1998, S. 38-39, Kat.-Nr. 4; CREMER, 2001, S. 120-122,
267, W.-Nr. 4.4, Abb. 32; Kat. BONN 2011, S. 105, Kat.-Nr. 2. Siehe auch im Internet:
Sabine Gertrud Cremer (2017)
21
in Bonn und Ackermann in London aus Anlass eines Besuches der britischen
Königin Victoria und ihres Gemahls, Prinz Albert von Sachsen-CoburgGotha, sowie des preußischen Königspaares am 12. und 13. August 1845
in Bonn eine Lithographie von Christian Hohe mit der Ansicht des Hauses
von Prinz Albert, dass dieser während seiner Studienzeit in Bonn in den
Jahren 1837/1838 bewohnte, heraus.80
Abb. 19: Nicolaus Christian Hohe, Titelblatt „dem Herrn Consistorialrath und Professor
Dr. Carl Heinrich Sack, ihrem ersten Pfarrer, in dankbarer Liebe die evangelische
Gemein[d]e zu Bonn, den 12ten Aprill.1847“, Aquarell (©Archiv der Simon Heinrich
Sack’schen Familienstiftung/Preußen-Museum Wesel)
Im Jahr 1847 (Abb. 19) fertigte er aus Anlass der Verabschiedung des
ersten Pfarrers der evangelischen Gemeinde in Bonn und Professor für
evangelische Theologie an der Universität Bonn, Carl Heinrich Sack (17901875), das Titelblatt eines Albums und eine Ansicht des evangelischen
Pfarrhauses in Bonn (Abb. 31) auf dem Martinsplatz.81 Dieses Album vom
https://www.royalcollection.org.uk/collection/920410/bonn-the-house-in-which-princealbert-lodged (26.03.2016).
80
81
CREMER, 2001, S. 279, W.-Nr. 5.22.
Das Album im Archiv der Simon Heinrich Sack’schen Familienstiftung (PreußenMuseum Wesel) mit dem Titel „Dem Herrn Consistorialrath und Professor Dr. Carl
Heinrich Sack, ihrem ersten Pfarrer, in dankbarer Liebe die evangelische Gemein[d]e zu
Bonn, den 12ten Aprill.1847.“ wurde im Rahmen der Sonderausstellung „Theologie als
Vermittlung“ im Universitätsmuseum Bonn (02.02.-30.04.2017) vorgestellt. Freundlicher
Sabine Gertrud Cremer (2017)
22
12. April 1847 enthält zahlreiche Grußworte vieler Mitglieder der
evangelischen Gemeinde in Bonn darunter auch von Christian Hohe.82
Abb. 20: Nicolaus Christian Hohe, Pavillon im Park der Villa Deichmann mit Blick auf die
Anlegestelle in Mehlem nach Königswinter und den Drachenfelsen, um 1860, kolorierte
Kreidelithographie (©Antiquariat Nobert Haas, Bedburg-Hau)
Eine besonders enge Beziehung zwischen Auftraggeber und Künstler
entwickelte sich seit etwa 1856 zwischen der Familie Deichmann83 und den
Universitätszeichenlehrer, die sich anhand eines Skizzenbuches und einer
Ansichtenserie der Mehlemer Aue aus insgesamt 30 bekannten Bleistiftzeichnungen und Aquarellen nachweisen lässt.84 Daneben entstand um
Hinweis von Roman Michelfelder, der zurzeit eine Dissertation über Carl Heinrich Sack
schreibt.
82
Der Eintrag lautet: „Der Gerechte besteht ewiglich/Spr. 10,25./Bonn im Aprill. 1847. C.
Hohe. Maler/geb. zu Bayreuth. 1798“. Archiv der Simon Heinrich Sack’schen
Familienstiftung, Album „Dem Herrn Consistorialrath und Professor Dr. Carl Heinrich
Sack, ihrem ersten Pfarrer, in dankbarer Liebe die evangelische Gemein[d]e zu Bonn,
den 12ten Aprill.1847.“, Seite 103.
83
Über Wilhelm Ludwig Deichmann (1798-1876) und seine Frau Elisabeth Jacobine
Eleonore Deichmann-Schaaffhausen (1811-1888): NIESSEN, 2011. S. 104-105.Siehe
über die Villa Deichmann in der Mehlemer Aue: SONNTAG, 1998, Bd. 3, S. 175-199.
84
CREMER, 2001, S. 126-128, S. 271-276, W.-Nr. 4.19, 4.23 bis 4.25, 4.27 bis 4.29,
4.31 bis 4.46; CREMER, 2004, S. 311-315, S. 320-321, Erg-W.-Nr. 4.47-4.54.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
23
1860 eine Kreidelithographie (Abb. 20) für den Verlag Henry & Cohen, die in
enger Beziehung zu einem später entstandenen Aquarell aus dem Jahr 1865
steht.85 In der Kreidelithographie steht der Ausblick auf die Stadt
Königswinter und dem Drachenfelsen stärker im Interesse des Künstlers. In
dem späteren Aquarell von 1865 ist der leicht nach rechts verschobene
Ausblick der Fokus auf den Landschaftspark und seine Einbettung in dem
romantischen Gesamteindruck gelegt worden. Neben den 29 Bleistiftzeichnungen und Aquarellen in Privatbesitz befindet sich seit 2006 ein
weiteres Aquarell aus dem Jahr 1865 in der Sammlung RheinRomantik,
dass vermutlich ursprünglich im Kontext der Ansichtenserie der Mehlemer
Aue entstanden ist.86 Es zeigt den Blick vom Park der Mehlemer Aue mit
sieben weidenden Kühen und den Drachenfelsen im Hintergrund. Die
gesamte Ansichtenserie nimmt innerhalb des Werkes von Christian Hohe
eine herausragende Stellung ein. Neben dieser Serie befinden sich in der
Sammlung des Siebengebirgsmuseums der Stadt Königswinter zwei
großformatige Ölgemälde (Abb. 21, 22)87, die in ihrer Betonung des Blicks
vom Drachenfelsen auf den Park der Mehlemer Aue oder den Blick vom Park
der Villa Deichmann auf Königswinter und den Drachenfelsen eine
Zuschreibung an Christian Hohe und seiner Werkstatt88 sehr wahrscheinlich
CREMER, 2001, S. 282, W.-Nr. 5.34. Vgl. auch weitere Exemplare im Besitz des
Stadtarchivs Bonn, Graphische Sammlung, augias-Datenbank, Inv.-Nr. DA06-Ho 0738
und DA06-Ho 0739.
86
Auktionshaus Reiner Dannenberg. 103. Kunstaktion. Berlin 2006, Kat.-Nr. 704. Bonn,
Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 86. Siehe im Internet unter: http://www.sammlungrheinromantik.de.
85
87
Nicolaus Christian Hohe (?): Blick vom Park der Villa Deichmann mit Rhein auf
Königswinter und Drachenfelsen, um 1850, Öl auf Leinwand, 62 x 83 cm, ohne Signatur,
Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter, Inv.-Nr. MR
1.63 (Ankauf aus Mitteln der Prof. Rhein-Stiftung). Nicolaus Christian Hohe(?): Blick vom
Drachenfels über den Rhein, um 1850, Öl auf Leinwand, 62 x 83 cm, Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter, Inv.-Nr. MR 1.64. Vgl.
SCHEUREN, 2010, S. 335, Abb. 6 und 7.Siehe auch im Internet über das Gemälde, Inv.Nr. MR 1.64: Heckes, Pia: Die „Entdeckung“ Muffendorfs in der Malerei des 19.
Jahrhunderts.
http://www.muffendorf.net/geschichte/malerei.htm(07.01.2016).
Pia
Heckes (2016) schreibt beide Ölgemälde Christian Hohe zu: „Über Maler und
Auftraggeber dieses Gemäldes ist nichts bekannt. Es will aber wahrscheinlich scheinen,
dass es aus dem Umfeld der Familie Deichmann stammt, deren Anwesen in der
„Mehlemer Aue“ so augenscheinlich liebevoll porträtiert wurde. Für die Zuschreibung zu
Hohe spricht auch, dass es weitere bekannte Werke Hohes zum Deichmann’schen Besitz
in der Aue gibt.“
88
In Zusammenhang mit diesen beiden Gemälden möchte die Autorin dieses Artikels
den Hilfsbegriff eines Werkstattzusammenhanges einführen. Eine genaue Definition, wer
bzw. wie viele Künstler an der Werkstatt von Nicolaus Christian Hohe beteiligt waren,
kann bisher noch nicht vorgenommen werden. Es fehlen dazu genaue restauratorische
Sabine Gertrud Cremer (2017)
24
erscheinen lässt. Daneben gibt es eine Serie von kleinformatigen
Ölgemälden von der Villa Deichmann und des Parks, dessen Verbleib
unbekannt ist.89
Abb. 21: Werkstatt von Nicolaus Christian
Hohe, Blick vom Park der Villa Deichmann auf
Königswinter und Drachenfelsen, um 1850, Öl
auf Leinwand (©Siebengebirgsmuseum der
Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter)
Abb. 22: Werkstatt von Nicolaus Christian
Hohe, Blick vom Drachenfels über den Rhein,
um 1850, Öl auf Leinwand, 62 x 83 cm,
(©Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter).
In Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Illustration von
wissenschaftlichen Werken wurde er 1845 mit der „Großen Goldenen
Medaille für Gelehrte und Künstler“ ausgezeichnet.90 Im gleichen Jahr gab
der Bonner Verlag von Tobias Habicht sein erstes Lehrwerk mit „Vorlagen
für angehende Landschaftszeichner“ heraus, dem bis 1858 vier weitere
Veröffentlichungen folgten.91 Besonders die „Praktische Aquarellschule für
Untersuchungen aller Ölgemälde, die mit seinem Namen in Verbindung gebracht werden
können.
89
In Privatbesitz befinden sich einige schwarzweiße Fotografien, die einige Ölgemälde
mit der Villa Deichmann selbst und die unmittelbare Umgebung zeigen, die vermutlich mit
Christian Hohe in Verbindung gebracht werden können. WIESEMANN, 2006, Abb. S. 9,
Abb. S. 10, Abb. S. 12.
90
Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studierenden auf der Königlichen
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn für das Sommersemester 1845.
Bonn 1845, o.S. Siehe auch: CREMER, 2001, S. 17.
91
CREMER, 2001, S. 295, W.-Nr. 6.1 bis 6.5. Christian Hohes Lehrwerke im Bonner
Verlag Tobias Habicht lauten: Hohe, Christian: Vorlagen für angehende Landschaftszeichner. 2. Heft für den höheren Unterricht. Enthaltend 22 Tafeln. Bonn: T. Habicht,
1845; Hohe, Christian: Die Verhältnisse und Einteilungen des menschlichen Körpers.
Zum Selbstunterricht für Figurenzeichner. Bonn: T. Habicht, 1846; Hohe, Christian:
Vorlagen für angehende Landschaftszeichner. I. Heft für den ersten Unterricht. Bonn: T.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
25
Anfänger“ des Bonner Verlages Albert Matz von 1858 ist aufwendig mit 12
Chromolithographien (Abb. 17, 24) ausgestattet.92 Der Text ist dreisprachig
(Deutsch-Französisch-Englisch) abgefasst und war für ein internationales
Publikum bestimmt. Im Jahr 1862 erhielt Christian Hohe den Titel eines
Königlichen Hofmalers des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, den
späteren deutschen Kaiser Friedrich III. (1831-1888).93 Bis zu seinem Tod
fertigte er zahlreiche Ansichten für Alexander Dunckers Sammelwerk „Die
ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen
Grundbesitzer in der preußischen Monarchie“.94 Dieser Auftrag wurde nach
seinem Tod von seinem Sohn Carl Hohe weitergeführt.
Abb. 23: Nicolaus Christian Hohe, Blick durch die
Ruinen der Godesburg, um 1845, Kreidelithographie (©Siebengebirgsmuseum der Stadt
Königswinter/ Bestand Heimatverein Siebengebirge e.V.)
Abb. 24: Nicolaus Christian Hohe, Blick durch
die Ruinen der Godesburg, um 1858,
Chromolithographie nach einem Aquarell von
Christian Hohe, Tafel 14 in Hohes Lehrwerk
„Praktische Aquarellschule für Anfänger“
(Schafgans Archiv Bonn/ ©Boris Schafgans)
Habicht, 1851; Hohe, Christian: Die Anfangsgründe der Linear-Perspektive nebst 13
Figurentafeln. Bonn: T. Habicht, 1854.
92
HOHE, Christian: Praktische Aquarellschule für Anfänger, mit Hinweisung auf die dazu
erforderlichen Materialien. Bonn: A. Matz, o.J. (2. Aufl. 1858).
93
AMTLICHES VERZEICHNIS, SS 1862, o.S.; BONNER KALENDER, 1863, S. 17; vgl.
ebenso den entsprechenden Eintrag im „Handbuch über den Königlich Preußischen Hof
und Staat“: HANDBUCH, 1865, S. 187. Siehe auch: CREMER, 2001, S. 18.
94
HANSMANN/KNOPP, 1981, S. XI-XIII; CREMER, 2001, S. 111-112, W.-Nr. 5.43. Vgl.
auch die neuere Publikation von Karl Herbert Oleszowsky über Dunckers Sammelwerk,
die sich auf die Burgen und Schlösser der ehemaligen preußischen Rheinprovinz
beziehen: OLESZOWSKY, 2016, S. 7.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
26
An Christian Hohes Zeichen- und Malunterricht der Universität Bonn
nahmen einige deutsche Prinzen teil.95 Für die deutschen Prinzen erweitere
er den sonst üblichen Privatunterricht an der Universität, indem er neben den
Malübungen auch eine Einführung in das freie Handzeichnen und in den
perspektivischen Regeln gab.96 Diese Sonderveranstaltungen waren aber
nicht nur für die Prinzen alleine gedacht, sondern standen auch anderen
Studenten offen, wie die Teilnehmerzahlen belegen. Unter den Namen, die
Christian Hohe in seinen Randbemerkungen nennt, stechen vor allem die
drei Prinzen zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg hervor.97 Den
Prinzen Christian zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (18181906), den späteren König Christian IX. von Dänemark, stellte Hohe um
1840 auf einem Ölgemälde mit einer Siebengebirgsansicht (Abb. 18) als
Zeichner inmitten einer vornehmen Ausflugsgesellschaft dar, die auf dem
Plateau der Godesburgruine rastet98. Auch außerhalb der Universität war er
ein beliebter Zeichenlehrer des wohlhabenden Bürgertums. Zu nennen sind
die Tochter des preußischen Staatsministers und Kurators der Universität
Bonn, Moritz August von Bethmann-Hollweg99, die Frau des Kölner Bankiers
95
UA Bonn, Rektoratsakten, U 65-U 68, Tabellen der Philosophischen Fakultät,
Randbemerkungen Christian Hohes zum Privatunterricht, worin er folgende Prinzen
erwähnt: Friedrich Wilhelm, Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz im WS 1837/38, SS
1838 und SS 1839; Friedrich Wilhelm Georg Adolph, Prinz von Hessen im WS 1839/40;
Christian, Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg im WS 1839/40; Paul
Friedrich Emil Leopold, Erbprinz zur Lippe-Detmold im WS 1841/42; Julius, Prinz zu
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg im WS 1845/46; Johann, Prinz zu
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg im WS 1845/46; Leopold Friedrich Franz
Nicolaus, Erbprinz zu Anhalt-Dessau im SS 1849, WS 1849/50. Aufgrund einer
Überlieferungslücke für das WS 1842/43 bis SS 1845 sind diese Angaben nicht als
vollständig zu betrachten.
96
CREMER, 2001, S. 250, Anhang II, GRUPPE 9 mit einer Auflistung der Sonderveranstaltungen, die als Privatunterricht (privatissime) gekennzeichnet sind.
97
UA Bonn, Rektoratsakten, U 65 - U 68, Tabellen der Philosophischen Fakultät:
Christian, Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg im WS 1839/40; Julius,
Prinz zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg im WS 1845/46; Johann, Prinz zu
Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg im WS 1845/46.
98
Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter, Inv.-Nr.
MR 01-0107: Blick von der Godesburg auf das Siebengebirge, um 1840, Öl auf Leinwand,
84,0 x 125,0 cm; Signatur u.l. „N. C. Hohe“. CREMER, 2001, S. 266, W.-Nr. 4.1. Vgl. zu
unterschiedlichen Interpretation dieses Ölgemäldes: CREMER, 2004, S. 305- 309 und
SCHEUREN, 2016, S. 15-38.
99
ULB Bonn, Hss.-Abt., Autographenslg., Bethmann-Hollweg an Hohe, Rheineck,
23.12.1850: „Ew. Wohlgeborn, haben kürzlich die Güte gehabt, meiner Tochter mehrere
Stunden Zeichenunterricht zu ertheilen und auch das dazu nöthige Material zu
beschaffen. Sie würden mich verbunden[?], wenn Sie mich gefälligst wissen lassen
Sabine Gertrud Cremer (2017)
27
Wilhelm Ludwig Deichmann, Elisabeth Jacobine Eleonore Deichmann
(genannt Lilla) gebr. Schaffhausen (1811-1888)100 und die Bonner
Professoren Tochter Katharina Brandis gebr. Haase (1841-1928)101. Unter
den wenigen namentlich bekannten Schülern sind vor allem die beiden
Söhne Rudolf und Carl Hohe, der Porträtfotograf Johannes Schafgans
(1828-1905)102, der spätere Insektenforscher Charles Valentine Riley (18431895)103, der Kölner Maler Georg Fuchs (1835-1885)104 sowie sehr wahrscheinlich der nach Amerika ausgewanderte Maler Heinrich Vianden (18141899)105 zu nennen. Der Bonner Maler Mathias Frickel (1833-1911) gilt zwar
als Autodidakt, aber seine Aquarelle von Bonn und Umgebung lassen eine
direkte Schulung durch Christian Hohe oder seinem Umkreis (eventuell einer
seiner Söhne) in jungen Jahren vermuten.106 Wie groß die Anzahl seiner
Mitarbeiter war und mit welchen weiteren Künstlern Nicolaus Christian Hohe
wollen, was ich Ihnen dafür schulde, indem ich es noch vor meiner Abreise nach Berlin,
welche am 28. d[es Monats] stattfinden wird, zu berichtigen wünsche. Mit vollkommenster
Hochachtung Bethmann-Hollweg.“ Welche der drei Töchter von Moritz August von
Bethmann-Hollweg gemeint war, geht aus dem Schreiben nicht hervor.
100
CREMER, 2001, S. 87, 125-126; CREMER, 2004, S. 316. Vgl. über Elisabeth
Jacobine Eleonore Deichmann-Schaaffhausen (gen. Lilla): NIESEN, 2011, S. 105.
101
BRANDIS, 1998, S. 308-313; CREMER, 2004, S. 316. Siehe über Lady Katharina
Brandis: NIESEN, 2011, S. 61-62; Kat. BONN, Katharina Brandis, 2010, S. 57 und vgl.
Abb. S. 93, 100, 106. Siehe auch im Internet von Ursula Brandis auf der Seite der
Botanischen Gärten der Universität Bonn: http://www.botgart.uni-bonn.de/o_uns/
figure/kbrandis.php (Stand: 02.08.2017).
102
Eine Tochter, Anna Friederica Adelheid Hohe (1832-1916), heiratete am 29. Oktober
1856 in Bonn den Maler und Fotografen Johannes Schafgans (1828-1905). Schafgans
war zunächst Porzellanmaler und erhielt in den 40er Jahren Zeichen- und Malunterricht
von Christian Hohe. Zur Gründung des Fotoateliers stellte Hohe ihm ein Zeugnis vom 18.
Oktober 1854 aus, um für die Neueröffnung zu werben. Vgl. über die Geschichte des
Fotoateliers Schafgans in Bonn: Kat. BONN, 1980, S. 11-21; SCHAFGANS, 1984, S.
335-408; KAT. BONN, 2004, S. 29-30; NIESEN, 2011, S. 415. Siehe auch im Internet
unter: http://fotografen wiki.org/index.php/Johannes_Schafgans (Artikel von Schafgans
Archiv Bonn; Stand: 02.08.2017).
103
SORENSEN/SMITH,1997, S. 300-303; CREMER, 2004, S. 316.
104
ACHTER, 1958, S. 35; CREMER, 1995, S. 69f., Kat.-Nr. 21. Vgl. über Georg Fuchs:
SCHNEIDER, 1889, S. 97-99; MERLOS, 1895, S. 251; THIEME/BECKER, Bd. 12, 1916,
S. 546.
105
106
HEIDERMANN, 2001, S. 306-312.
Vergleiche die Kreidelithographie von C. Hohe um 1845 (CREMER, 2001, S. 277, W.Nr. 5.6) und das Aquarell von M. Frickel (Kat. BONN, 2007, S. 79, S. 50) von der
Rheinuferbefestigung den sog. Kopf und ebenso die Kreidelithographie Hohes von 1845
(CREMER, 2001, S. 279-280, W.-Nr. 5.22) und das Aquarell Frickels (Kat. BONN, 2007,
S. 46, Abb. 17) einer Ansicht des Martinsplatzes in Bonn. Siehe auch über Mathias
Frickel: SCHLOSSMACHER, 2013, S. 327-342.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
28
darüber hinaus noch zusammengearbeitet hat, sind offene Fragen.107 Über
zwei Künstler der Düsseldorfer Kunstakademie, Adolph Hohneck (18121879)108 und Caspar Scheueren (1810-1887), hatte er nachweisbar Kontakt
mit dem Kreis der Landschaftsmaler der Düsseldorfer Malschule um Johann
Wilhelm Schirmer (1807-1863).109 Darüber hinaus hatte Hohe mit dem
Kölner Konservator Johann Anton Ramboux (1790-1866), in Zusammenhang mit seiner denkmalpflegerischen Tätigkeit in der Marienkapelle des
Kölner Domes zusammengearbeitet.110
Abb. 25: Nicolaus Christian Hohe,
Rekonstruktion der Innenansicht nach
Osten der ehemaligen Deutschordenskapelle St. Georg in Ramersdorf, 1847, Aquarell (©LVR-Amt für
Denkmalpflege im Rheinland, Bildarchiv)
Christian Hohes Tätigkeit auf
dem Gebiet der Denkmalpflege
begann im Jahr 1845 mit dem
Auftrag des Bonner Oberbürgermeisters Edmund Oppenhoff,
die gotischen Gewölbe- und
Wandmalereien in der ehemaligen Deutschordenskapelle St. Georg in
Ramersdorf frei zu legen und anschließend zu kopieren.111 Vermutlich mit
107
Heinrich Gerhartz hat in seinem Artikel von 1936 eine Übersicht bezüglich der
Künstler, die zurzeit Christian Hohe in Bonn tätig waren, zusammengestellt. Er betont
ebenfalls die enge Verbindung zu Aimé Henry. Vgl. GERHARTZ, 1936, S. 115-120.
108
Adolph Hohneck führte seit etwa 1840 die Reihe der Bonner Professorenporträts des
Verlages Henry & Cohen weiter. CREMER, 2001, S. 92-93.
109
Ein Schreiben vom 18.02.1852 ist in diesem Zusammenhang von besonderem
Interesse, in dem Caspar Scheuren um eine Skizze der Hofgartenseite der Universität
bittet, an der der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen seine Wohnung hatte. Scheuren
schrieb darin, dass er einen dringenden Auftrag erhalten habe und aufgrund einer starken
Erkältung zurzeit nicht nach Bonn kommen könne. Stadtarchiv Bonn, Autographensammlung, I i 98/708: Brief von Caspar Scheuren an Christian Hohe, Düsseldorf,
18.02.1852. Siehe CREMER, 2001, S. 241-242, Anhang I, QUELLE 14.
110
VEY, 1966, S. 53. Vgl. über Johann Anton Ramboux als Konservator des Städtischen
Museums in Köln seit 1844 und ersten Direktor des Wallraf-Richartz-Museums Köln seit
1861: VEY, 1966, S. 27-70.
111
Stadtarchiv Bonn, Pr 402 (Akten betr. der ehemaligen Ramersdorfer Kapelle auf dem
Alten Friedhof. 1845-1910). SCHNAASE, 1847, 192; AUS`M WEERTH, 1880, S. 21,
Sabine Gertrud Cremer (2017)
29
einer Rekonstruktion der Innenansicht der Ramersdorfer Kapelle (Abb. 25)
beteiligte er sich 1847 an einer Kunstausstellung im St.-Johannes-Hospital
in Bonn.112 Der Schwerpunkt liegt bei diesem Aquarell auf dem Gesamteindruck der farbigen Raumfassung und nicht so sehr auf der detaillierten
Wiedergabe des figürlichen Programmes. Darüber hinaus entstand für die
Publikation von Gottfried Kinkel „Vom Rhein. Leben, Kunst und Dichtung“ im
Jahr 1847 eine Lithographie nach den Wandmalereikopien der Ramersdorfer Kapelle, die als eine Weiterverwendung der Nachzeichnungen von
1845 in spätnazarenischen Stil einzuordnen ist.113
Im Auftrag der Königlichen Regierung in Köln legte er im Jahr 1854 im
Untergeschoss der Doppelkapelle von Schwarzrheindorf die mittelalterlichen
Monumentalmalereien frei und fertigte eine zeichnerische Dokumentation
an.114 Anschließend arbeitete er für den Kölner Regierungspräsidenten
Eduard von Moeller bis 1856 als Gutachter und Kopist von mittelalterlichen
Wandmalereien in verschiedenen rheinischen Kirchen: St. Nikolaus in
Brauweiler, St. Remigius in Bonn, St. Jakobus in Gielsdorf sowie in den
Kölner Kirchen St. Kunibert, St. Gereon, St. Severin und in der Marienkapelle
des Kölner Domes.115 Damit führte Christian Hohe den Auftrag der
Dokumentation der mittelalterlichen Wandmalereien in rheinischen Kirchen
fort, der bereits unter der Leitung von Johann Anton Ramboux in den Jahren
Anm. 2; CLEMEN, 1930, S. ACHTER, 1958, S. 35; CREMER, 1995, S. 23-26; CREMER,
2001, S. 152-158, Anhang I Quelle 13, W.-Nr. 7.1 bis 7.13.
112
CREMER, 2001, S. 164-169, W.-Nr. 7.16.
113
Vom Rhein. Leben, Kunst und Dichtung. Mit dem Bilde Karl Simrocks und vier
Kunstblättern. Hrsg. Gottfried Kinkel. Jahrgang 1847. Essen 1847, Taf. 4. Siehe auch:
CREMER, 1995, S. 35f., 69, Abb. 95. CREMER, 2001, S. 165-168, W.-Nr. 7.15:
Lithographie mit Tonplatte; Bl. 18,8 x 12,5 cm; Bild 9,3 x 25,5 cm; Bez. im Bild u.M.: „Alte
Wandmalereyen aus der Kapelle der Comthurey/ zu/Ramersdorf/ bei Bonn“; u.l.: „Nach
den Originalgemälden gez. v. C. Hohe“; u.r.: „Lith. Anst. Dondorf, Frankfurt a/M“. Vgl.
auch die Bleistiftzeichnung: CREMER, 2001, S. 300, W.-Nr. 7.14.
114
CLEMEN, 1916, S. 274-276, Anm. 14; CREMER, 2001, S. 172-177; W.-Nr. 7.17 bis
7.45. Für die zeichnerische Dokumentation von 1854 in Schwarzrheindorf wurde
Christian Hohe stark kritisiert (AUS’M WEERTH, 1880, S. 12-13). Aus Unkenntnis über
die Deutung der Szenen unterliefen ihm in den Nachzeichnungen einige Irrtümer in der
Wiedergabe der Figurendarstellungen. Erst durch die Restaurierung der Monumentalmalereien in den Jahren 1863/64 und die Deutung des Bildprogrammes durch den
Vilicher Pfarrer P. J. Peiffer als Visionen des Propheten Ezechiels bot sich für Hohe die
Möglichkeit, einige seiner Irrtümer zu korrigieren. PEIFFER, 1863, Nr. 215; Hohe,
Promemoria, Bonn, 05.02.1864. Abdruck bei: CLEMEN, 1916, S. 275-276, Anm. 14.
GIERSCHNER, 1991, S. 115-148.
115
CREMER, 2001, S. 180-191, W.-Nr. 7.46 bis 7.71; CREMER, 2004, S. 317-319.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
30
1845/46 begonnen wurde.116 Danach gelangten die Reinzeichnungen
teilweise in die Sammlung der Berliner Museen und des Germanischen
Nationalmuseums in Nürnberg.117 Im Deutschen Kunstblatt erschienen von
1855 bis 1857 Hohes Berichte über seine Tätigkeit als Gutachter und
Kopist.118 Die Reinzeichnungen nach mittelalterlichen Wandmalereien
erfüllten nach der Auffassung des 19. Jahrhunderts eine dreifache Funktion:
Sie dienten der Dokumentation des Befundes, der Rekonstruktion des
ursprünglichen Zustandes und als Grundlage für eine mögliche
Restaurierung.119 Innerhalb seiner Tätigkeit als Kopist nehmen die
Reinzeichnungen zu den Chormalereien der St. Jakobus-Kapelle in
Gielsdorf eine Sonderstellung ein. Im Deutschen Kunstblatt beschreibt er
seine Vorgehensweise bei der Fertigung der Nachzeichnungen: „Ich habe
sie durchgepaust, die Pausen in verkleinertem Maßstabe photographi[e]rt
und diese Abbildungen nach den Originalgemälden kolori[e]rt“.120 Ebenso
gibt Hohe auf dem Titelblatt der Reinzeichnungen an, dass er die
Wandmalereien „durchgepaust, photographirt und nach den OriginalGemälden colorirt“ hat.121 Es handelt sich damit um das einzige bekannte
Beispiel, dass er die Fotografie als Hilfsmittel für die Übertragung der
116
VEY, 1966, S. 51-53. Carl Ruben dokumentierte bereits 1846 die Gewölbemalereien
im Kapitelsaal der ehemaligen Abtei Brauweiler unter der Leitung von Johann Anton
Ramboux.
117
CREMER, 2001, S. 176. Heute befinden sich die Reinzeichnungen zum größten Teil
im Besitz des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland in der ehemaligen
Benediktinerabtei Brauweiler, in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu
Berlin/Preußischer Kulturbesitz sowie im Archiv und Wissenschaftliche Bibliothek des
Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg. Siehe CREMER, 2001, S. 296-327, W.-Nr. 7.1-7.108.
Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Nachzeichnungen von mittelalterlichen
Wandmalereien mit unbekannten Verbleib: CREMER, 2001, S. 344-345, W.-Nr. 9.609.70.
118
DEUTSCHES KUNSTBLATT, 1855, S. 326-327; DEUTSCHES KUNSTBLATT, 1855,
S. 355; DEUTSCHES KUNSTBLATT, 1856, S. 263-264; DEUTSCHES KUNSTBLATT,
1856, S. 311-312; DEUTSCHES KUNSTBLATT,1857, S. 112-113.
119
Pfarrarchiv Brauweiler, Akte Nr. 461: Schreiben von Christian Hohe an den Brauweiler
Pfarrer Beys, Bonn, 23.07.1855 und 26.07.1855. CREMER, 2001, S. 192-193, Anhang I
die Quelle 16.
120
DEUTSCHES KUNSTBLATT, 1856, S. 311-312.
121
Vgl. die Beschriftung der Tafel: W.-Nr. 7.62.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
31
Umrisspausen im Maßstab 1 : 1 auf die kleinformatigen Aquarellkopien
benutzte.122
Abb. 26: Nicolaus Christian
Hohe,
Christus
als
Weltenrichter mit Aposteln
und Heiligen, 1863/64,
Malereien auf der Apsiskalotte des Chores in der
Unterkirche von Schwarzrheindorf (©LVR-Amt für
Denkmalpflege im Rheinland, Foto: Jürgen Gregori)
Von 1862 bis 1864 restaurierte und dokumentierte Christian Hohe und seine
Mitarbeiter123 die mittelalterlichen Monumentalmalereien im Kapitelsaal der
ehemaligen Abteikirche in Brauweiler124 und im Untergeschoss der Doppelkapelle von Schwarzrheindorf125. Diese restauratorische Tätigkeit schloss er
mit dem monumentalen Weltgerichtsbild in der Ostapsis (Abb. 26) der
Unterkirche von Schwarzrheindorf ab, das als Ergänzung des
mittelalterlichen Malereiprogrammes entstand und den Einfluss der
religiösen Historienmalerei der Spätnazarener erkennen lässt.126
122
Möglicherweise wurden die Fotoaufnahmen von Hohes Schwiegersohn Johannes
Schafgans, der seit 1854 ein Fotoatelier in Bonn führte, angefertigt. Vgl. über das
Fotoatelier Schafgans in Bonn: Kat. BONN, 1980, S. 8-20.
123
Im einem Kostenvoranschlag für die Restaurierung von mittelalterlichen Wandmalereien erwähnt Hohe, dass ihn einer seiner Söhne (Rudolf oder Carl Hohe) oder ein
anderer Gehilfe bei der Ausführung seiner Arbeiten unterstützt. Pulheim-Brauweiler,
Archiv des LVR 8319, Bl. 20-25: Hohe an Moeller, Bonn, 28.12.1861.
124
BESELER, 1960, S. 104-105; GLAISE, 1960, S. 43- 97; BATHE, 1997, S. 36-40;
CREMER, 2001, S. 193-199, S. 318-319, W.-Nr. 7.72-7.79; BATHE, 2003, S. 267-278;
CREMER, 2004, S. 324, Erg.-W.-Nr. 7.109 bis 7.110. Vgl. auch Hohes Bericht nach
Abschluss der Restaurierung in den Jahrbüchern des Vereins von Altertumsfreunden im
Rheinlande: HOHE, 1863, S. 109-114.
125
BAUER, 1996, S. 32; CREMER, 2001, S. 199-206, S. 319-320, W.-Nr. 7.80-7.81;
HANSMANN/HOHMANN, 2002, S. 29-62; CREMER, 2004, S. 317-319. Christian Hohes
Tätigkeit als Restaurator kann aus heutiger Sicht durchaus als sorgfältig und
gewissenhaft bezeichnet werden. Nach den Vorstellungen des 19. Jahrhunderts ging es
in diesen Restaurierungen um eine Ergänzung und Vervollständigung im Sinne des
Mittelalters, um so einen einheitlichen Gesamteindruck zu erhalten.
126
Siehe zu Beurteilung des östlichen Apsisbildes im Untergeschosses der
Doppelkapelle von Schwarzrheindorf: CREMER, 2001, S. 203-204, S. 320, W.-Nr. 7.81;
CREMER, 2004, S. 319, S. 324, Erg.-W.-Nr. 7.111.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
32
Im Jahr 1867 erhielt er von dem Altertumsforscher Ernst aus’m Weerth
(1829-1909)127 den großen Auftrag, die Vorlagen für seine Publikation über
die „Wandmalereien des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden“
anzufertigen.128 An den Illustrationsvorlagen waren neben Carl Hohe auch
der Kölner Maler Georg Fuchs (1835-1885) beteiligt.129 Nach dem Tod
Christian Hohes führte der Aachener Architekt und Restaurator Alexander
Lambris diesen Auftrag zu Ende.130
Innerhalb des Gesamtwerkes von Nicolaus Christian Hohe lassen sich
zwei Hauptgruppen feststellen. Er selbst sah sich an erster Stelle als
wissenschaftlicher Zeichner. Seine Illustrationen für wissenschaftliche
Publikationen erstreckten sich auf unterschiedliche Forschungsgebiete:
Botanik, Paläontologie, Zoologie, Medizin, Anatomie und Altertumswissenschaften. Darüber hinaus war er in einem damals neuen
Forschungsgebiet, den mittelalterlichen Wandmalereien, als Gutachter,
Kopist und Restaurator tätig. Die zweite Hauptgruppe seines Werkes
umfasst den Bereich der Landschaftsmalerei und der topographischen
Ansichten. Er gehörte zu den Malern der Rheinromantik, die durch
zahlreiche Wanderungen in der nahen und weiteren Umgebung sich der
Landschaft zeichnend und malend näherten. Seine Skizzenbücher weisen
ihn als einen ausgeprägten Zeichner aus. In Zusammenarbeit mit den
Bonner Verlagen lieferte er topographische Ansichten, die sich in Form von
Stahlstichen und Kreidelithographien großer Beliebtheit erfreuten. Darüber
hinaus sind einige Ölgemälde im Bereich der Rheinansichten bekannt, die
hauptsächlich als Auftragsarbeiten für unterschiedliche Käuferschichten
entstanden. Daneben malte und zeichnete er einfühlsame Porträts, die ihn
als einen Künstler des Biedermeiers auszeichnen. Einige Aufträge in
127
Vgl. über Ernst aus`m Weerth: NIESEN, 2011, S. S. 30.
128
CREMER, 2001, S. 206-211, S. 320-327, W.-Nr. 7.82 bis 7.108, S. 336, W.-Nr. 8.36
bis 8.38. Über die Farbwahl der Illustrationsvorlagen vertraten Ernst aus`m
Weerth/Alexander Lambris eine vollkommen andere Auffassung als Christian Hohe und
seine Mitarbeiter. Hohes Reinzeichnungen von 1867/68 sind weitaus zurückhaltender in
der Farbigkeit als die Chromolithographie in der späteren Publikation von Ernst aus`m
Weerth aus dem Jahr 1880.
129
130
ACHTER, 1958, S. 35; CREMER, 1995, S. 69f., Kat.-Nr. 21.
In der Publikation von Ernst aus’m Weerth aus dem Jahr 1880 befindet sich der
Hinweis auf den Architekten A. Lambris. AUS’M WEERTH, 1880, S. 18, Anm. 8. Auf den
Illustrationsvorlagen von Christian Hohe aus den Jahren 1867/68 befinden sich einige
Korrekturen und Kommentare, die mit „A.L.“ gekennzeichnet sind. Siehe zur Auflösung
der Unterschrift als den Aachener Architekten Alexander Lambris bei: HANSMANN/
HOHMANN, 2002, S. 30.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
33
Verbindung mit dem preußischen und britischen Könighaus verdeutlichen
seine überregionale Bekanntheit. Eine besonders enge Verbindung
zwischen Künstler und Auftraggeber verband ihn mit der Familie des Kölner
Bankiers Wilhelm Ludwig Deichmann. Eine genaue Bestimmung des
Kreises der Künstler, die direkt in seiner Werkstatt gearbeitet oder in seinem
Umkreis gehören, bedarf einer weiterführenden wissenschaftlichen
Forschung. Dies verdeutlicht besonders die drei Exemplare einer Ansicht
des Bonner Kreuzberges von Nordwesten, die sich im Besitz des Stadtarchivs Bonn befinden. Der Verlag Friedrich August Büttgen bot diese
Ansicht als Kreidelithographie mit zwei Tonplatten zu Verkauf (Abb. 27)
an.131 Daneben sind zwei überarbeitete Exemplare (Abb. 28, 29) bekannt,
die mit Aquarell und Gouache überarbeitet und als Werkstattarbeiten
einzuordnen sind.132 Alle drei Ansichten sind Zeugnis von der Detailliebe und
dem natürlichen Umgang mit der Farbe bei den beiden kolorierten
Exemplaren. Insgesamt ist Nicolaus Christian Hohe als der bedeutendste
Maler des 19. Jahrhunderts zu beurteilen, der in Bonn lebte und wirkte.
131
Vgl. CREMER, 2001, S. 332, W.-Nr. 8.31 (=Einordnung möglicherweise als
Lithographie von Carl Hohe). Siehe: Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, augiasDatenbank, Inv.-Nr. DA06-0121-1 (=Einordnung als gemeinsames Werk von Christian
Hohe und Carl Hohe).
132
Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, DA06-Ho 0817: Werkstatt Christian
Hohes, Ansicht des Kreuzberges von Nordwesten, um 1865, Papier montiert auf Pappe,
mit Aquarell und Gouache überarbeitetes Exemplar, ohne Signatur, schwarzer Rand mit
Ölfarbe gezogen, 11,0 x 17,5 cm. Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, DA06-01212): Werkstatt Christian Hohe, Ansicht des Kreuzberges von Nordwesten, um 1865, Papier
montiert auf Pappe, mit Aquarell und Gouache überarbeitetes Exemplar, ohne Signatur,
schwarzer Rand mit Ölfarbe gezogen, 10,5 x 17,6 cm.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
34
Abb. 27: Christian Hohe/Carl Hohe,
Ansicht des Bonner Kreuzberges
von
Nordwesten,
um
1865,
Lithographie mit zwei Tonplatten,
Bild 11,0 x 17,5 cm (©Stadtarchiv
Bonn, Graphische Sammlung, Inv.Nr. 121-1)
Abb.
28:
Werkstatt
Christian Hohes, Ansicht des
Bonner Kreuzberges, um 1865,
Aquarell und Gouache, 11 x 17,5
cm
(©Stadtarchiv
Bonn,
Graphische Sammlung, Inv.-Nr.
Ho 017).
Abb. 29: Werkstatt Christian Hohes,
Ansicht des Bonner Kreuzberges
von Nordwesten, um 1865, Aquarell
und Gouache, 10,5 x 17,6 cm (©
Stadtarchiv Bonn, Graphische
Sammlung, Inv.-Nr. 121-2).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
35
Werke von Nicolaus Christian Hohe in Auswahl133:
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Handschriften- und RaraAbteilung, Nachlass Goldfuß: Porträtminiatur von Georg August
Goldfuss, um 1815, Tempera auf Elfenbein, ovales Bild ca. 6,5 x 5,2 cm,
Signatur u.r.: „C. Hohe. pinx.“.134
Bonn, Schafgans Archiv: Porträt von Adelheid Sieben (Abb. 2), um 1828,
Öl auf Leinwand, 36,9 x 30,5 cm, Signatur u.l. „HO“.135
Bonn, Schafgans Archiv: Porträt von Adelheid Sieben, um 1828, Öl auf
Leinwand, 37,8 x 29,0 cm; Signatur u.l. „H“.136
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 439: Blick vom Ennert auf die
ehemalige Kommende Ramersdorf und das Siebengebirge (sowie
Limperich und Oberkassel), um 1832, Gouache, 32,5 x 43,5 cm, Bez. u.r. „C.
Hohe“.137
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 117: Blick auf Köln von Norden,
um 1840, Öl auf Leinwand, 18 x 23,8 cm.138
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 152: Blick auf Rolandseck,
Nonnenwerth und das Siebengebirge, um 1840, Öl auf Leinwand, 18 x
23,8 cm.139
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 123: Blick auf die Godesburg,
um 1840, Öl auf Leinwand, 18 x 23,8 cm. 140
133
Vgl. Werkverzeichnisse von Nicolaus Christian Hohe: GERHARTZ, 1936, S. 112-115;
CREMER, 2001, S. 251-345; CREMER, 2004, S. 320-326.
134
PINKWART, 1992, S. 239-244;
135
GERHARTZ, 1936, S. 96, 112; CREMER, 2001, S. 11-12, W.-Nr. 3.1, Abb. 11.
136
GERHARTZ, 1936, S. 96, 112; CREMER, 2001, S. 261, W.-Nr. 3.2, Abb. 12. Das
Porträt war ursprünglich die Vorstudie zu einem Ölgemälde, dessen Verbleib unbekannt
ist. Vgl. GERHARTZ, 1936, S. 96, 112, Abb. 1; CREMER, 2001, S. 337, W.-Nr. 9.8.
137
Siehe im Internet: http://www.artnet.de/k%c3%bcnstler/christian-nikolaus-christianhohe/ auktionsresultate. DER RHEIN, 2011, S. 42-43; im Internet unter:
http://www.sammlung-rheinromantik.de.
138
Siehe im Internet unter: http://www.sammlung-rheinromantik.de(02.08.2017).
139
Siehe im Internet unter: http://www.sammlung-rheinromantik.de(02.08.2017).
140
Siehe im Internet unter: http://www.sammlung-rheinromantik.de(02.08.2017).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
36
Königswinter, Siebengebirgsmuseum, Inv.-Nr. MR 01-0107: Blick von der
Godesburg auf das Siebengebirge (Abb. 18), um 1840, Öl auf Leinwand,
84,0 x 125,0 cm; Signatur u.l. „N. C. Hohe“. 141
Brühl, Stadtarchiv: Der Bahnhof in Brühl, 1841, Gouache, 27,2 x 41,0 cm,
Signatur u.r. „C. Hohe. f. 1841“.142
Potsdam, Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten, Aquarellsammlung,
Inv.-Nr. 1421: Grabmal Niebuhrs auf dem Friedhof in Bonn, um 1842,
Bleistift, Aquarell, Bl. 36,2 x 46,3 cm. 143
Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett:
Porträt von August Wilhelm von Schlegel, 1843, Bleistift, Bl. 29,5 x 22,7
cm, Signatur u.r. „C. Hohe fec. 1843./Bonn“.144
London, The Royal Collection, RL 20410: Prince Albert’s house while
studying at Bonn University, 1845, Bleistift, Aquarell, 24,6 x 36,7 cm,
signiert u.r. “C. Hohe fec.”. 145
141
Das Ölgemälde befindet sich seit 1971 im Besitz der Stadt Königswinter. Vorher
befand es sich lange Zeit in englischen Privatbesitz. Aufgrund der Rückseitenbeschriftung entstand das Ölgemälde ursprünglich im Auftrag der englischen Familie
Smyth. LEMPERTZ-AUKTION. Alte Kunst. 517. Kunstversteigerung (26.-28.05.1971).
Köln 1971, S. 52, Nr. 643, Taf. 30; HARDENBERG, Theo: Ein „Hohe“-Bild fürs Rathaus
(zu Oberpleis). In Echo des Siebengebirges, 1971, S. 3-4. CREMER, 2001, S. 114-116,
266, W.-Nr. 4.1., Abb. 23; CREMER, 2002, S. 94, Abb. S. 96. Vgl. über die
unterschiedliche Interpretation dieses Ölgemäldes: CREMER, 2004, S. 305-309;
SCHEUREN, 2016, S. 15-38.
142
GERHARTZ, 1936, S. 99-100, S. 113, LEVEN, 1994, S. 172f., Abb. S. 15; CREMER,
2001, S. 117-119, 266, W.-Nr. 4.2, Abb. 29; WILHELM/ZEHNDER, 2002, S. 162-163.
143
Das Aquarell, ehemals im Bestand der königlichen Hausbibliothek im Berliner
Stadtschloss, entstand vermutlich im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. für die
Aquarellsammlung seiner Gemahlin, Königin Elisabeth von Preußen. KAT. DÜSSELDORF, 1991, S. 80-84, Abb. S. 84; KAT. POTSDAM,1995, S. 287, Kat.-Nr. 5.20.
CREMER, 2001, S. 119-120, 266, W.-Nr. 4.3.
144
145
CREMER, 2001, S. 265, W.-Nr. 3.27.
Das Blatt befand sich ursprünglich im Souvenieralbum von Königin Victoria
(Souvenier Album III, S. 7, datiert 1845). Das Aquarell entstand vermutlich im Auftrag des
Prinzen Albert von Sachsen-Coburg-Gotha für Königin Victoria. SCHÜMANN, 1980, S.
425, Nr. 15; KRUEGER, 1992; S. 288; MILLAR, 1995, S. 467, Kat.-Nr. 2837, Kat.
COBURG 1998, S. 38-39, Kat.-Nr. 4; CREMER, 2001, S. 120-122, 267, W.-Nr. 4.4, Abb.
32; Kat. BONN 2011, S. 105, Kat.-Nr. 2. Siehe auch im Internet:
https://www.royalcollection.org.uk/collection/920410/bonn-the-house-in-which-princealbert-lodged(26.03.2016), Royal Collection Trust, RCIN 920410. Ein weiteres Aquarell
mit einer Ansicht des Wohnhauses des Prinzen Albert in Bonn befand sich im Besitz des
Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. CREMER, 2001, S. 338, W.-Nr. 9.12.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
37
Privatbesitz, Nachfahren von H. Gerhartz: Blick vom Venusberg auf das
Siebengebirge, um 1845, Öl auf Leinwand, 31,5 x 43,3 cm.146
Bonn, Stadtarchiv, Graphische
Sammlung, Inv.-Nr. DA06-2038:
Ansicht
der
katholischen
Pfarrkirche St. Peter und Paul in
Remagen (Abb. 30), um 1845,
Bleistift, Aquarell, 21 x 27,2 cm,
Bez. u.M.: „Remagen, kathol.
Pfarrkirche“; verso: „Hohe fecit“.147
Abb. 30: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht
der Pfarrkirche St. Peter und Paul in
Remagen, um 1845, Bleistift und Aquarell
auf
Papier
(©Bonn,
Stadtarchiv,
Graphische Sammlung)
Archiv der Simon Heinrich Sack’schen Familienstiftung/Preußen-Museum
Wesel, Liste 1, Karton 314: Titelblatt des Albums für „Dem Herrn/
Consistorialrath und Professor/ Dr. Carl Heinrich Sack/ ihrem ersten
Pfarrer,/ in dankbarer Liebe/ die evangelische Gemein[d]e/ zu Bonn./
den 12.ten Aprill.1847“ (Abb. 19), Bleistift und Aquarell, Bez. u.r. „C. Hohe
fec. Bonn 1847“, in einem Rankenwerk aus Weinlaub kunstvoll gestaltetes
Titelblatt mit oben genannter Schriftung in der Mitte und insgesamt fünf
Ansichten zum Rheinland (o.l. Godesberg mit Drachenfels, o.M. Ansicht der
Stadt Bonn von Nordwesten, o.r. Ruine Heisterbach, u.l. Blick auf
Königswinter, Ruine Rolandseck und die Insel Nonnenwerth, u.r. Blick auf
die Ruine Rolandseck, die Insel Nonnenwerth, und den Drachenfelsen), als
christliche Symbole, M.l. Kreuz mit Passionsblume, M.r. Kelch mit Brotlaib,
Weintrauben und Getreideehren.148
146
GERHARTZ, 1936, S. 100-101, 112, Abb. 4; CREMER, 2001, S. 115, 267, W.-Nr. 4.5,
Abb. 24; Kat. BONN 2002, S. 170, Nr. 227.
147
Das Blatt stammt wahrscheinlich ursprünglich aus einem Skizzenbuch. Vgl.
GERHARTZ, 1936, S. 113; DIE KUNSTDENKMÄLER, 1938, S. 532; CREMER, 2001, S.
342, W.-Nr. 9.44 (= laut älterer Literatur eine Tuschezeichnung. Es handelt sich
tatsächlich um eine Blatt mit einer Bleistift- und Aquarellstudie).
148
Das Album für Professor Dr. Karl Heinrich Sack im Archiv der Simon Heinrich
Sack’schen Familienstiftung Liste 1, Karton 314 (Original im Preußen-Museum Wesel)
wurde im Rahmen der Sonderausstellung „Theologie als Vermittlung“ im Universitätsmuseum Bonn (02.02.-30.04.2017) als Reprint vorgestellt. Freundliche Auskunft von
Roman Michelfelder.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
38
Archiv der Simon Heinrich Sack’schen Familienstiftung/ Preußen-Museum
Wesel, Liste 1, Karton 314: Ansicht des evangelischen Pfarrhauses in
Bonn (Abb. 31), Bleistift und Aquarell, 1847, Blatt im Album „Dem Herrn
Consistorialrath und Professor Dr. Carl Heinrich Sack, ihrem ersten Pfarrer,
in dankbarer Liebe die evangelische Gemeinde zu Bonn. den 12ten
April.1847“. 149
Abb. 31: Nicolaus Christian
Hohe, Ansicht des evangelischen Pfarrhauses in
Bonn, 1847, Bleistift und
Aquarell
(©Archiv
der
Simon Heinrich Sack’schen
Familienstiftung/ PreußenMuseum Wesel)
Pulheim-Brauweiler, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Bildarchiv,
Inv.-Nr. B 63.24: Innenansicht der St. Georgskapelle der ehemaligen
Kommende Ramersdorf (Abb. 25), 1847, Aquarell, Bl. 31,0 x 34,4 cm; Bez.
u. „Die Deutschordenskapelle von Ramersdorf bei Bonn. Gemalt von C.
Hohe. 1847“.150
149
Siehe: Album für Professor Dr. Karl Heinrich Sack im Archiv der Simon Heinrich
Sack’schen Familienstiftung Liste 1, Karton 314 (Preußen-Museum Wesel). In der
Sonderausstellung „Theologie als Vermittlung“ im Universitätsmuseum Bonn ist diese
Ansicht als kolorierte Kreidelithographie vorgestellt worden. Eine Überprüfung am
Original ist zurzeit im Preußen-Museum Wesel aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht
möglich. Ebenso konnte eine entsprechende Kreidelithographie bisher noch nicht
nachgewiesen werden. Die Autorin dieses Artikels vermutet eine originale Bleistift- und
Aquarellarbeit von Christian Hohe (Stand: 17.09.2017).
150
ACHTER, 1958, Abb. 6; NEU, 1961, Taf. 4; CREMER, 2001, S. 301, Abb. 71.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
39
Düsseldorf, Museum Kunstpalast, Inv.-Nr. M 4817: Blick vom Ennert auf
das Siebengebirge, Öl, um 1850; 27,4 x 35,3 cm.151
Bonn, Schafgans Archiv: Skizzenbuch von 1850 bis 1852 (Abb. 32, 33, 35),
Bleistift, z.T. Aquarell, insgesamt 40 Blätter datiert von Juni 1850 bis August
1852, Einband in Querformat (32,5 x 43,2 cm), Bll. 31, x 42,3 cm.152
151
Das ehemalige Kunstmuseum Düsseldorf wird seit 2001 unter der Bezeichnung
Museum Kunstpalast Düsseldorf weitergeführt. GERHARTZ, 1936, S. 100-101;
KUNSTMUSEUM DÜSSELDORF, 1981, S. 107-108; CREMER, 2001, S. 267, W.-Nr.
4.6.
152
GERHARTZ, 1936, S. 113; CREMER, 2001, S. 268-270, W.-Nr. 4.15: Bl. 1: Ruine der
ehem. Abtei Heisterbach, Bleistift; Bez. u.r.: „Heisterbach d. 3. Juny 1850“, in Tusche
„Siebengebirge“. Bl. 2: Blick auf dem Godesberg mit Burgruine, Bleistift, Aquarell; Bez.
u.r.: „Godesberg d./ 18. July 1850“. Bl. 3: Apollonariskirche mit Blick auf das
Siebengebirge, Bleistift; Bez. u.r.: „Apollonaris Kirche/ d. 20. July 1850“. Bl. 4: Blick vom
Ölberg auf das Siebengebirge, Bleistift, koloriert; Bez. u.r.: „Oelberg am 31“ Aug./ 1850“;
Bl. 5: Blick von der Mehlemer Aue auf Mehlem und Drachenfels, Bleistift; Bez. u.l.:
„Mehlemer-Aue am 12“ Sept. 1850“; Bl. 6: Drachenfels mit Burgruine und Blick ins
Rheintal, Bleistift, Bez. u.r.: „Drachenfels. 1850“; Bl. 7: Studie nach einer Felsformation
mit Pflanzenbewuchs, Bleistift; Bez. u.r.: „1850“; Bl. 8: Blick vom Drachenfels ins
Rheintal, Bleistift; Bez. u.r.: „1850“, Weiterführung der Ansicht von Bl. 6; Bl. 9: Ruine der
Burg Willenstein in der Rheinpfalz, Bleistift, Hochformat; Bez. o.r.: „Burg Willenstein.
Carlsthal/ in der Rheinpfalz bei Kaisers/lautern“; Bl. 10: Erfenstein in der Rheinpfalz,
Bleistift, Hochformat; Bez. o. Bleistiftzeichnung u.r.: „Erfenstein in der Rheinpfalz/ Juny
1851“. Bez. u. Bleistiftzeichnung u.l.: „Erfenstein.“, u.M.: „Im Elmsteiner Thalweg“, u.r.:
„Spangenberg in d. b.[...]/ Rheinpfalz. 1851“; Bl. 11: Rheinpfalz, Bleistift, Aquarell; Bez.
u.l.: „im Juny 1851“, u.r.: „Im Carlsthal. In der Rheinpfalz b. Kaiserslautern“. Bl. 12:
Elmstein und Altleinigen in der Rheinpfalz, Bleistift, Hochformat; Bez. o.
Bleistiftzeichnung u.M.: „Elmstein in der Rheinpfalz. 1851“; Bez. u. Bleistiftzeichnung
u.M.: „Altleiningen in der Rheinpfalz. 1851“; Bl. 13: Neuleinigen in der Rheinpfalz, Bleistift,
Hochformat; Bez. u.l.: „Neuleiningen in der Rheinpfalz. 1851“; Bl. 14: Dom zu Speyer von
Nordosten, Bleistift; Bez. u.r.: „Der Dom zu Speyer im Juny 1851“; Bl. 15: Garten des
Regierungspräsidenten Eduard von Moeller in Köln, Bleistift; Bez. o.r.: „Garten des k.
Reg. Präsidenten/ Herr v. Moeller in Cöln“. Bl. 15 v.: Begegnung von Otto I. und Otto II.
im Wald, Bleistift, Aquarell; Bez. u.M.: „Otto I. u. II.“. Bl. 16: Ansicht von Siegburg, Bleistift;
Bl. unbez; Bl. 17: Kirchen, Bleistift; Bez. o.r.: „Kirchen. 1851“, u.r.: „Haus Isengarten“; Bl.
17 v. und Bl. 18: Herchen, Bleistift; Bez. auf Bl. 18 o.r.: „Herchen. 1851“; Bl. 18v.:
Bleistiftskizze, nicht weitergeführte Studie mit Bäumen; Bl. 19: Ansicht von Gimborn,
Bleistift, Aquarell; Bez. o.r.: „Gimborn d. 5. Juny 1852/ im Bergischen“. Bl. 20: Ruine in
Eibach, Bleistift, koloriert; Bez. u.r.: „Eibach d. 5. Juny 1852“.Bl. 21: Hülsenbusch,
Bleistift, koloriert; Bez.: „Hülsenbusch n. d. Gelpe-Thal/ am 6. Juny 1852“; Bl. 22:
Gummersbach, Bleistift, koloriert; Bez.: „Gummersbach d. 7. Juny 1852“; Bl. 23:
Neustadt, Bleistift, teilweise koloriert; Bez. o.r.: „Neustadt den 7. Juny 1852“; Bl. 24:
Wiehl, Bleistift, teilweise koloriert; Bez. o.r.: „Wiehl den 8. Juny 1852“; Bl. 25: Schloß
Homburg, Bleistift, teilweise koloriert; Bez. o.r.: „Schloß Homburg d. 8. Juny 1852“; Bl.
26: Studie zu der Burg Bieberstein, Bleistiftskizze; vgl. auch Bl. 27; Bl. 27: Ansicht der
Burg Bieberstein, Bleistift, teilweise koloriert; Bez.o.r.: „Bieberstein d. 9. Juny 1852“; Bl.
28: Waldbröl, Bleistift, koloriert, Bez: o.r.: „Waldbroel d. 9. Juny 1852“, u.l. in Tusche:
Sabine Gertrud Cremer (2017)
40
Abb. 32: Nicolaus Christian
Hohe, Ansicht des Godesbergs
mit der Burgruine, Bleistift,
Aquarell, Bez. u.r. „Godesberg d./
18. July 1850“, Skizzenbuch von
1850 bis 1852, Bl. 2 (Schafgans
Archiv Bonn/ ©Boris Schafgans)
Abb. 33: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht
der Ruine der ehemaligen Abtei
Heisterbach,
Bleistift,
Bez.
u.r.:
„Heisterbach/ d. 3. Juny 1850“ in Tusche
„Siebengebirge“, Skizzenbuch von 1850 bis
1852, Bl. 1 (Schafgans Archiv Bonn/ ©Boris
Schafgans)
„Waldbröl in [...]/10-12“; Bl. 29: Landschaft bei Waldbröl, Bleistift, koloriert; Bez.o.r.:
„Eingang in das Wisterthal v. Waldbröl her/ d. 10. Juny/ 11“, u.l.: „im Mittelgrund
Hohenrath“. Bl. 29 v.: Wistertal, Bleistift, Aquarell; Bez. o.l.: „im Wisterthale d. 10. Juny
1852“, o.r. „12“; u.M.: „im Wisterthale“. Bl. 30: Schloß Windeck, Bleistift, Aquarell; Bez.
o.r.: „Schloß Windeck d. 10. Juny 1852“,
„13“/ a. d. Sieg“. Bl. 31: Ruine Windeck,
Bleistift, Aquarell; Bez. o.r.: „Windeck a. d. Sieg“, „15“, u.r. „Windeck d. 10. Juny 1852“;
Bl. 32: Eitorf, Bleistift, teilweise koloriert, Bez. o.r.: „Eitorf d. 12. Juny 1852/ a. d. Sieg“,
„16“, u.l.: „tiefe Baumgruppe“, u.r.: „Baum“; Bl. 33: Kloster Merten von Nordosten, Bleistift,
koloriert; Bez. o.r.: „Kloster Merten d. 12. Juny 1852/ a. d. Sieg“, „1[ 7]“;Bl. 34: Kloster
Merten von Südosten, Bleistift, koloriert; Bez. o.r.: „Kloster Merten d. 12. Juny 1852“, „18“;
Bl. 35: Kloster Merten, Bleistift, Aquarell; Bez. o.r.: „Kloster Merten d. 13. Juny 1852/ a.
d. Sieg“, „19“. Bl. 36: Blick auf Blankenberg mit der Burgruine, Bleistift, Aquarell; Bez. o.r.:
„Blankenberg d. 14. Juny 1852/ a. d. Sieg“, „20“; Bl. 37: Schloß Allner, Bleistift, teilweise
koloriert; Bez. o.r.: „Schloß Alner d. 14. Juny 1852/ an der Sieg“, „2[1]“; Bl. 38: Blick auf
die Wasserburg von Venau, Bleistift; Bez. o.r.: „Venau d. 31. July/ 1852/ in der Eifel“, „22“;
Bl. 39: Ansicht der Stadt Münstereifel mit Burgruine, Bleistift; Bez. o.r.: „Münstereifel d. 1.
Aug. 1852. Hohe“, „23“. Bl. 40: Ansicht der Stadt Münstereifel mit Burgruine, Bleistift; Bez.
o.r.: „Münstereifel d. 2. Aug. 1852“, „24“.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
41
Köln, Venator & Hanstein (Verbleib unbekannt): Skizzenbuch von 1851 bis
1856 (Abb. 34) in Quer-kl. 2º mit 23 Blatt Bleistiftzeichnungen von Christian
Hohe, Einband mit dem Firmenschild von Henry & Cohen, Bll. 23,9 x 31,5
cm. 153
Abb. 34: Nicolaus Christian
Hohe,
Langenberg
bei
Mehlem, Bleistift vom 19. Juni
1855, loses Blatt aus dem
Skizzenbuch von 1851 bis
1856 (©Venator&Hanstein,
Köln, Kunsthandel Auktion
55, 1985)
Pulheim-Brauweiler, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Inv.-Nr.
20.353: Ansicht der Kirche St. Klemens in Schwarzrheindorf, 1854,
Bleistift, Aquarell, Bl. 54,8 x 76,6 cm.154
153
VENATOR & HANSTEIN, 55, 1985, Nr. 1946 a; CREMER, 2001, S. 339, W.-Nr. 9.18.
Laut Auktionskatalog von 1985 befanden sich folgende Bleistiftzeichnungen im
Skizzenbuch: „neben Baum-, Landschafts- und Tierstudien, Ansichten vom Rhein. Dabei
„Langenberg b. Mehlem“; „Mehlemer Aue“ mit Schiffs-Staffage, Godesberg-Mehlem mit
Pavillon, Rolandsbogen und Humboldt-Turm; Rolandseck m. weiter Umgebung;
Schloßansicht mit Pfauengarten (Neuwied?); Schloßpark, „Karlsthal Kaiserslautern“;
„Reichenberg bey St. Goarshausen“; 2 lagernde Hirsche in der „Mehlemer Aue“;
Wasserfall und Käsegrotte bei Bad Bertrich; Basaltsäulendenkmal; 3 Bl. bez. „Aue“ (wohl
Mehlemer Aue) etc.“. Darüber hinaus gehörten drei lose Blätter ebenfalls zu diesem
Skizzenbuch: Ansicht von Rheingrafenstein, Bleistift, 1854 (VENATOR & HANSTEIN,
55, 1985, Nr. 1946 c; CREMER, 2001, S. 339, W.-Nr. 9.20); Ansicht von Kreuznach
(Münster Saline), Bleistift, 1854 (VENATOR & HANSTEIN, 55, 1985, Nr. 1946 c;
CREMER, 2001, S. 339, W.-Nr. 9.21); Ansicht der ehemaligen Abtei Brauweiler,
Bleistift, 1855 (VENATOR & HANSTEIN, 55, 1985, Nr. 1946 b, Taf. 40; CREMER, 2001,
S. 339, W.-Nr. 9.22).
154
CREMER, 2001, S. 267, W.-Nr. 4.7, Abb. 34.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
42
Berlin, Staatliche Museen Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. TOP
Brauweiler: Ansicht der ehemaligen Abtei Brauweiler, 1855, Bleistift,
Aquarell, Bl. 37,1 x 48,0 cm, Bild ca. 26 x 40 cm, Bez. u.M. „Die Abteikirche
zu Brauweiler“.155
Abb. 35: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht der ehemaligen Abtei Brauweiler, 1855,
Bleistift, separates Blatt im Skizzenbuch von 1850 bis 1852 (Schafgans Archiv Bonn/
©Boris Schafgans)156
Bonn, Privatbesitz, Nachfahren der Familie Deichmann: Skizzenbuch von
1856 bis 1858, Bleistift, Aquarell, insgesamt 32 Blätter datiert zwischen Juli
1856 bis Mai 1858, Einband in Querformat 29,0 x 40,0 cm, Bll. 28,2 x 39,7
cm. 157
155
BADER, 1937, S. 34, Abb. 6; BESELER, 1969, S. 124, Abb. 115.CREMER, 2001, S.
267-268, W.-Nr. 4.8, Abb. 35.
156
157
CREMER, 2001, S. 270-271, W.-Nr. 4.16.
CREMER, 2001, S. 271-273, W.-Nr. 4.19: Bl. 1: Ansicht der Villa Deichmann von der
Gartenseite, Bleistift; Bez. u.r.: „den 4. July. 1856“; Bl. 2: Entwurf eines Denkmals für
Johann Anton Abraham Schaafhausen, Bleistift, Hochformat; Bez. o.r.: „d. 4. July. 1856“,
unterhalb des Denkmalentwurfes Wiedergabe des geplanten Textes auf vier
Inschriftentafeln: „I. Abr. J. A. Schaaffhausen/ K. Fr. Commerzienrath/ Präsident/ des
Handelsgerichts/Stadtrath zu Cöln/ Ritter des r[oten] A[dler] Ordens/ Er starb/ am 13. Jan.
1824“, „II. Den Ernst seiner Zeit/ faßte er/ als Weisen,/ sein Herz/ Gehörte der Liebe/
der Freundschaft/ Und den Musen“, „III. Gatten und Kinderliebe/ weihet/ Dies Stille
Denkmal/ dem Unvergesslichen“, „IV. Dem Vaterlande/ Bleibet was er gewirkt/ für Zeit
und Zukunft/ aber ihn selber fordern/ Der Liebe Thränen/ noch immer zurück“; Bl. 3:
Sabine Gertrud Cremer (2017)
43
Bonn, Stadtarchiv, Inv.-Nr. DA06-0446: Chorumgang der Ruine Heisterbach (Abb. 14), um 1858, Aquarell, Bl. 30 x 22,5 cm; Bez. o.l. mit Bleistift:
„Hohe“.158
Bonn, Stadtarchiv, Inv.-Nr. DA06-0445: Chorumgang der Ruine
Heisterbach im Mondlicht (Abb. 16), um 1858, Aquarell, Gouache, Bl. 22
Ansicht eines Schlosses, Bleistift; Bez. u.r.: „Cöln. d. 4. July 1856“; Bl. 3 v. und Bl. 4: Blick
auf Mehlem, Königswinter und das Siebengebirge, Bleistift; Bez. auf Bl. 4 u.r.: „Mehlem.
d. 4. August. 1856“; Bl. 5: Ruine der ehemaligen Abtei Heisterbach, Bleistift; Bez. u.r.:
„Heisterbach den 5. August 1856“; Bl. 6: Blick auf Mehlem und das Siebengebirge,
Bleistift; Bez. u.r.: „d. 11. Sept. 1856“; Bl. 6 v.: Studie nach einem Felsen, Bleistift; Bl. 7:
Blick auf dem Drachenfelsen, die Insel Nonnenwerth und den Rolandsbogen, Bleistift; Bl.
8: Blick auf eine Ruine, Bleistift; Bez. u.r.: „d. 2. May. 1857“; Bl. 9: Blick auf Königswinter,
dem Drachenfelsen und den Rolandsbogen, Bleistift, Bez. u.r.: „d. 28. May. 1857“; Bl. 10:
Ansicht der Stadt Königswinter mit Blick auf Mehlem und den Rolandsbogen, Bleistift;
Bez. u.r.: „d. 28. May 1857“; Weiterführung des Panoramablickes von Bl. 9; Bl. 11:
Baumstudie mit Felsen und Weinstöcken, Bleistift; Bez. u.r.: „d. 28. May 1857“; Bl. 12:
Tal mit Brücke, Bleistift; Bez. u.r. „d. 28. May 1857“; Bl. 13: Blick von der Ruine
Drachenfels auf das Siebengebirge, Bleistift; im Vergleich zu Bl. 14 nicht weitergeführte
Skizze; Bl. 14: Blick von der Ruine Drachenfels auf das Siebengebirge, Bleistift; Bez. u.r.:
„d. 31. May 1857“; Bl. 14 v.: Blick auf das Siebengebirge, Bleistift; Weiterführung der
Ansicht von Bl. 14; Bl. 15: Blick ins Rheintal auf die Insel Nonnenwerth und den
Rolandsbogen, Bleistift, koloriert; Hochformat, Bez. u.r.: „d. 2. Juny. 1857“; Bl. 16: Blick
auf dem Drachenfelsen, Mehlem und die Godesburg, Bleistift, koloriert; Bez. u.r.: „d. 6.
Juny 1857“; Bl. 17: Blick von Rolandseck auf die Insel Nonnenwerth und das
Siebengebirge, Bleistift, koloriert; Bez. u.r.: „d. 8. Juny 1857“; Bl.18: Blick auf den
Rolandsbogen, Rolandseck und das Siebengebirge, Bleistift, koloriert; Bez. u.r.: „d. 8.
Juny 1857“; Bl. 19: Studie nach einer Felsformation mit Blick ins Rheintal, Bleistift,
koloriert; Bez. u.r.: „Juny 1857“; Bl. 20: Studie nach einer Felsformation mit zwei
sitzenden Personen, Bleistift; Bez. u.r.: „Juny 1857“; Bl. 21: Studie nach einer
Felsformation, Bleistift; Bez. u.r.: „Juny 1857“; Bl. 22: Siebengebirgslandschaft mit
Felsformation, Bleistift, koloriert; im Vergleich zu Bl. 20 und 21 ausgearbeitete Zeichnung
(Bl. 19 bis 21 vorbereitende Studien); Bl. 23: Park der Familie Deichmann in der
Mehlemer Aue, Bleistift, koloriert; Bez. u.r.: „d. 7. Aug. 1857“; Bl. 24: Portal im Park der
Familie Deichmann in der Mehlemer Aue, Bleistift, koloriert; Detailstudie zum Portal auf
Bl. 23; Bl. 25: Skizze von einem Dach mit Kamin, Bleistift; im Vergleich zu Bl. 26 nicht
weitergeführte Zeichnung; Bl. 26: Blick von der Ruine Drachenfels auf das Denkmal und
den Röderhof, Bleistift, koloriert; Bl. 27 v. und Bl. 28: Ansicht der Stadt Bonn, Bleistift; Bl.
29: Park der Familie Deichmann in der Mehlemer Aue, Ansicht mit Pavillon (sog.
Mooshäuschen); Bleistift, Aquarell; Bez. u.l.: „den 13. Mai 1858“; Bl. 30: Blick in ein Tal
des Siebengebirges, Bleistift. Bl. 31: Skizze zum Dach des Klostergebäudes auf der Insel
Nonnenwerth, im Vergleich zu Bl. 31 v. und 32 nicht weitergeführte Zeichnung; Bl. 31 v.,
Zwischenblatt aus durchsichtigem Seidenpapier und Bl. 32: Panorama-Ansicht des
Rheintales mit der Insel Nonnenwerth, Bleistift; Bl. 32 v.: Ansicht von Honnef, Bleistift.
Siehe auch Kat. BONN 2002, S. 142, Kat.-Nr. 183, Abb. 174.
158
GERHARTZ, 1936, CREMER, 2001, S. 342, W.-Nr. 9.42.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
44
x 16,5 cm, Bez. auf der Rückseite: „Heisterbach/ gemalt von Hohe“, auf der
Rückseite Studie in Bleistift; Vorstudie für eine Chromolithographie.159
Bonn, Schafgans Archiv Bonn: Blick auf die Ahrburg bei Altenahr (Abb.
57), um 1860, Öl auf Leinwand, unsigniert, 35,0 x 45,9 cm, Bez. auf der
Rückseite: „C. Hohe. Landschaft bei Altenahr“.160
Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. DA06-2014-39: Blick von der
Gartenterrasse der Villa Brandis auf die Godesburg und das
Siebengebirge (Abb. 36), 1860, Aquarell, 26,7 x 36,6 cm, Bez. u.l. „C.
Hohe“, u.r. „1860 Ausblick Garten Grossvater Brandis“.161
Abb. 36: Nicolaus Christian Hohe, Blick von der Gartenterrasse der Villa Brandis auf die
Godesburg und das Siebengebirge, 1860, Aquarell (©Stadtarchiv Bonn, Graphiksammlung).
159
Das Blatt stammt ursprünglich aus einem Skizzenbuch. Vgl. GERHARTZ, 1936, S.
113; CREMER, 2001, S. 341, W.-Nr. 9.37. Bei diesem Blatt handelt sich wahrscheinlich
um eine Vorstudie für eine Chromolithographie, die in Christian Hohes Lehrwerk über die
„Praktische Aquarellschule für Anfänger“ von 1858 erschien. Siehe: CREMER, 2001, S.
296, W.-Nr. 6.5.
160
161
GERHARTZ, 1936, S. 101, 112; CREMER, 2001, S. 268, W.-Nr. 4.10, Abb. 27.
CREMER, 2001, S. 268, W.-Nr. 4.11; CREMER, 2004, S. 308, Abb. S. 313. Das
Aquarell befand sich ehemals im Besitz der Nachfahren der Familie Brandis.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
45
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 29: Blick auf den
Rolandsbogen und das Siebengebirge, 1861, Öl auf Leinwand, 30,5 x
43,5 cm, Bez. auf der Rückseite: „C. Hohe. 1861“.162
Bonn, Schafgans Archiv: Blick auf den Rolandsbogen und das
Siebengebirge (Abb. 37),1863; Öl auf Leinwand, 48,5 x 66,5 cm; Bez. auf
der Rückseite „C. Hohe. 1863“.163
Abb. 37: Nicolaus Christian Hohe, Blick auf den Rolandsbogen und das
Siebengebirge,1863; Öl auf Leinwand (Schafgans Archiv Bonn/ ©Boris Schafgans)
Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. DA06-0446:
Chorumgang der Ruine Heisterbach (Abb. 16), um 1865, Bleistift und
Aquarell auf grünlichen Papier, Bl. 30 x 22,5 cm; Bez. o.l. mit Bleistift: „Hohe“;
u.l. Reste einer Signatur „C. Hohe“ erkennbar, Vorlage für eine Lithographie
des Verlages von Aimé Henry.164
162
Kat. KÖNIGSWINTER, 2006, S. 76-77. Siehe im Internet unter: http://www.
sammlung-rheinromantik.de.
163
GERHARTZ, 1936, S. 101, 112; CREMER, 2001, S. 115, 268, W.-Nr. 4.12, Abb. 26,
CREMER, 2004, S.
164
Vgl. GERHARTZ, 1936, S. 113; CREMER, 2001, S. 342, W.-Nr. 9.42. Siehe über die
Lithographie im Verlag von Aimé Henry: CREMER, 2001, S. 282, W.-Nr. 5.35.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
46
Bonn, Privatbesitz, Nachfahren der Familie Deichmann: Pavillon im Park
der Villa Deichmann in der Mehlemer Aue mit Blick auf den Rhein und
das Siebengebirge, 1865, Bleistift, Aquarell, 27,4 x 37,2 cm, Bez. u.l. „den
25. Decembr. 1865“, u.r. „C. Hohe“.165
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 86: Blick vom Park der Villa
Deichmann auf das Siebengebirge, 1865, Aquarell, 27 x 37 cm.166
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 142: Burganlage im Rheinland,
um 1865, Aquarell, 24 x 32 cm.167
Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung,
Inv.-Nr. 4079 (Abb. 38): Burg
Dottendorf mit Ansicht der Stadt
Bonn, um 1865, Bleistift, Tusche, Bl.
45,5 x 56,5 cm, Bild 31,4 x 42,8 cm,
Bez. u.l. „C. Hohe f.“.168
Abb. 38: Nicolaus Christian Hohe, Burg
Dottendorf mit Ansicht der Stadt Bonn, um
1865, Bleistift und Tusche auf Papier
(©Stadtarchiv Bonn, Graphiksammlung)
165
CREMER, 2001, S. 275, W.-Nr. 4.39; KAT. BONN, 2002, S. 75, Abb. 95;
WIESEMANN, 2006, Abb. S. 13. Gabriele Wiesemann gibt in ihrer Veröffentlichung von
2006 an, dass sich das Aquarell im Besitz des Stadtmuseums Bonn befindet. Nach
Rücksprache mit den privaten Eigentümern des Ansichtenserie zur Mehlemer Aue ist
diese Angabe nicht richtig. Dieses Aquarell befindet sich nach der Ausstellung im ErnstMoritz-Arndt-Haus des Stadtmuseums Bonn im Jahr 2002 weiterhin im Privatbesitz.
166
Siehe im Internet unter: http://www.sammlung-rheinromantik.de. Die Angabe im
Werkverzeichnis von Heinrich GERHARTZ, 1936, S. 112, Nr. C. Aquarell 1: Kleine
Wiesenlandschaft mit großem Baum und 8 Kühen (ehem. Privatbesitz Frau Cohen,
Bonn). Diese Beschreibung stimmt mit dem Aquarell aus der Sammlung RheinRomantik
nicht genau überein. Auf diesem Aquarell sind insgesamt sieben Kühe zu sehen.
Aufgrund der motivischen Verbindung und Qualität der Ausführung stammt dieses Blatt
sehr wahrscheinlich aus dem Serie von insgesamt 30 Zeichnungen und Aquarelle, die N.
C. Hohe vom Park und Umgebung der Villa Deichmann angefertigt hat. CREMER, 2001,
S. 273-276, W.-Nr. 4.22 bis 4.25, 4.27 bis 4,46; Kat. BONN, 2002, S. 75, Abb. 95, S. 143,
Abb. 173, S. 144, Abb. 174; CREMER, 2004, S. 320-321, Erg.-W.-Nr. 4.47 bis 4.54.
167
Auktionshaus Hauswedell & Nolte, 393. Kunstaktion, Hamburg 2006, S. 93, Kat.-Nr.
412. Siehe im Internet unter: http://www.sammlung-rheinromantik.de(02.08.2017).
Dieses Aquarell entstand möglicherweise im Zusammenhang mit Alexander Dunckers
Auftrag für seine Publikation über die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen
in damaligen Preußen.
168
CREMER, 2001, W.-Nr. 4.26. Das Blatt befand sich ursprünglich im Besitz von Carl
Baunscheidt.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
47
Friedrich (Wilhelm Anton) Hohe169 war Maler und Lithograph, am
03.04.1802 in Bayreuth geboren und am 07.06.1870170 in München
gestorben. Er war der dritte Sohn von Johann Hohe und jüngere Bruder des
Universitätszeichenlehrers Nicolaus Christian Hohe. Seit 1830 mit Carolina
Deuringer (1806-1872)171 aus Augsburg verheiratet und Vater von zwei
Töchtern und einem Sohn.172
Seit 1817 erhielt Friedrich Hohe seine Ausbildung als Maler bei seinem
Vater.173 Anschließend besuchte er die Kunstakademie in München im Fach
Figurenzeichnen (Eintritt am 19. April 1820).174 Durch einen Eintrag in das
Besucherbuch des Albrecht-Dürer-Hauses in Nürnberg am 27. November
1820 zusammen mit August Riedel, ein gleichfalls aus Bayreuth
stammender Maler und Schüler der Münchner Kunstakademie, ist ein
NAGLER, 1838, S. 237-238; HOLLAND, Hyacinth: Friedrich Hohe. In: Allgemeine
Deutsche Biographie, Bd. 12, 1880, S. 656-657; BRYAN, Michael/ WILLIAMSON,
George: Friedrich Hohe. In: Bryan’s Dictionary of Painters and Engravers, Bd. 3, 1904,
S. 57; THIEME/BECKER, Bd. 17, 1924, S. 311-312; GERHARTZ, 1936, S. 90-91;
BÉNÉZIT, Emmanuel: Dictionaire critique et documentaire des Peintres, Sculpteurs,
Dessinateurs et Graveurs, Bd. 4, 1956, S. 732; SITZMANN, 1957, S. 364; CREMER,
2001, S. 10-11, 30-31, 41-43; CREMER, 2012, S. 189. Siehe auch: https://en.wikipedia.
org/wiki/ Friedrich_Hohe(21.10.2016)
170
Todesanzeige von Friedrich Hohe in: Neueste Nachrichten aus dem Gebiete der
Politik, München, 08.06.1870, S. 15, siehe im Internet unter: http://bavarica.digitalesammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10541702_00911.html(02.08.2017).
169
171
München, Stadtarchiv: Familienbogen von Friedrich Wilhelm Anton Hohe und
Carolina Deuringer. Bei der Transkription des Familienbogens von Friedrich Hohe ist der
Autorin dieses Artikels ein Fehler unterlaufen. In ihrer Dissertation von 2001 ist der
Familienname der Ehefrau von Friedrich Hohe mit Carolina „Keuringer“ angegeben
worden. CREMER, 2001, S. 11. Aufgrund der Todesanzeige von Joseph Deuringer
(gestr. am 9. Juli 1844), ehemaliger Gastwirt des „Goldenen Hahns“ in München, im
Münchner Tagblatt, No. 191, 12. Juli 1844, S 847 kann dieser Fehler nun korrigiert
werden. Siehe im Internet unter: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:1844-0712_M%C3%BCnchener_Tagblatt_p847_Todes-Anzeige_Joseph_Deuringer_bsb1054
1949_00059.png(02.08.2017).
172
München, Stadtarchiv: Familienbogen von Friedrich Wilhelm Anton Hohe und
Carolina Deuringer: Der Magistrat der Stadt München erteilte Friedrich Hohe am 23. April
1830 die Erlaubnis zur Verehelichung mit der „Weingastgeber Tochter“ Carolina
Deuringer aus Augsburg. Die Hochzeit fand am 9. Mai 1830 statt. Verzeichnis von
insgesamt drei Kinder (Friedrich Joseph Hohe, geb. 10.04.1831; Johanna Karolina Hohe,
geb. 04.10.1835; Carolina Hohe, geb. 03.09.1837).
173
NAGLER, 1838, S. 237. Von 1816 bis 1817 absolvierte er eine Militärausbildung in
einem Garnisonsregiment, das in der Umgebung von Bayreuth stationiert war.
174
München, Akademie der Bildenden Künste, Matrikelbuch, Nr. 575: Eintrag Friedrich
Hohe (Kunstfach: Figurenzeichnen, Tag der Aufnahme: 19. April 1820). Siehe auch im
Internet:
http://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1809-1841/jahr_1820/matrikel-00575
(02.08.2017).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
48
dortiger Aufenthalt nachweisbar.175 Zu Beginn seines Studiums in München
verdiente sich Friedrich Hohe seinen Lebensunterhalt durch Porträtminiaturund Dekorationsmalereien.176 Darüber hinaus beschäftigte er sich mit der
Landschaftsdarstellung, wie eine Stadtansicht von München in einer Mischtechnik aus Bleistift, Tusche, Aquarell und weißer Kreide aus dem Jahr 1821
verdeutlicht.177
Von 1821 bis 1822 war er sieben Monate in Erlangen, um für den
Mediziner Bernhard Nathanael Gottlob Schreger anatomische Zeichnungen
anzufertigen.178 Anschließend absolvierte er vermutlich bei Joseph Selb
eine Ausbildung als Lithograph in München.179 Seine frühesten bekannten
Lithographien mit Gebirgs- und Landschaftsansichten Brasiliens nach
Skizzen des Botanikers Carl Friedrich Philipp Martius erschienen ab 1823
im Atlasband der Publikation „Reise in Brasilien“.180 Gleichzeitig arbeitete er
zusammen mit seinem Bruder Christian Hohe als Lithograph für Martius an
der Publikation „Historia naturalis palmarum“.181 Aus einem späteren,
undatierten Brief geht hervor, dass Friedrich Hohe auch nach 1824 mit
Martius in Kontakt stand.182 Bei einem Aufenthalt in Monaco fertigte er
insgesamt „47 Zeichnungen und Photographien“ von Palmen, die er Martius
175
Nürnberg, Stadtarchiv, Besuchsbuch der Albrecht-Dürer-Gesellschaft, Eintrag vom
27.11.1820, E 6/132 Nr. 32: „Friedrich Wilhelm Anton Hohe, von Baireuth; Elevé der
königl. Akademie d[er] K[ünste] zu München“.
176
NAGLER, 1838, S. 237.
177
CREMER, 2001, S. 31. Die Stadtansicht von Friedrich Hohe befindet sich in der
Sammlung des Stadtmuseums München (Inv.-Nr. 59/453: Bl. 45,4 x 67 cm; Bez. u.r. in
Bleistift: „München d. 13. Juli 1821“; darüber in Tusche: „München d. 13. Juli 1821/
aufgenommen von Friedr. Hohe“).
178
NAGLER, 1838, S. 237; HOLLAND, 1880, S. 656; CREMER, 2001, S. 33.
179
CREMER, 2001, S. 42, Anm. 143.
180
SPIX, Johann Baptist von /MARTIUS, Carl Philipp von: Atlas zur Reise in Brasilien.
München 1823-1831. Die einzelnen Tafeln sind nicht nummeriert. Vgl. NISSEN, Bd. 1,
1969, Nr. 3955.
181
MARTIUS, Carl Philipp von: Historia naturalis palmarum. Tafelbd. 2. München 18231850. Siehe NISSEN, Bd. 2, 1951, Nr. 1286. Claus Nissen nennt nur Friedrich Hohe. In
einem Schreiben an Christian Hohe weist Caspar Georg Carl Reinwardt auf dessen
Beteiligung an den „Palmenhefte[n]“ hin. ULB Bonn, Hss.-Abteilung, Autographenslg.:
Reinwardt an Hohe, Leyden, 11.02.1826. Vgl. CREMER, 2001, S. 42.
182
München, Bayerische Staatsbibliothek, Hss.-Abt., Martiusiana II, A, 2: Friedrich Hohe
an Martius, o.O., o.D. Außer diesem Schreiben befinden sich im Nachlass von Martius
keine weiteren Briefe, die auf die Tätigkeit der Brüder Hohe für Martius Aufschluss geben.
Vgl. CREMER, 2001, S. 43.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
49
zusammen mit einer ausführlichen Beschreibung ihrer Besonderheiten
zusandte.183
Im Jahr 1823 entstand eine erste Lithographie nach einem historischen
Gemälde von Philips Wouwerman für die Firma „Selb, Piloty & Comp.“,
danach Spezialisierung auf dem Gebiet der Kunstreproduktionen; von 1824
bis 1827 Beteiligung vor allem an dem Reproduktionswerk „Königlich
Bayerische Gemälde-Saal zu München und Schleißheim“.184 Im Jahr 1825
lithographierte Friedrich Hohe für Peter von Hess eine Reihe von dessen
Gemälden sowie für den Münchner Kunstverein das Gemälde „Im
Pferdestall“ von Carl Wilhelm von Heideck.185 Im Jahr 1826 begleitete er Carl
Rottmann auf dessen Reise durch Italien bis Genua.186 Im Jahr 1838
lithographierte er für Carl Rottmann eines seiner Ölgemälde aus dem
Griechenlandzyklus.187 Von 1828 bis 1833 war Friedrich Hohe an dem
Reproduktionswerk über die Herzoglich Leuchtenberg’sche Gemäldesammlung beim J. G. Cotta’schen Verlag beteiligt.188
183
München, Bayerische Staatsbibliothek, Hss.-Abt., Martiusiana II, A, 2: Friedrich Hohe
an Martius, o.O., o.D: Er bat Martius in diesem Brief um ein Gutachten und fragte an, ob
eventuell die Bayerische Akademie der Wissenschaften an den Zeichnungen ein
Interesse hätte. Inwieweit Martius sich für Friedrich Hohe eingesetzt hat, ist unbekannt.
184
In der Literatur wird angenommen, dass Friedrich Hohe durch Ferdinand Piloty mit
der Herstellung von Gemäldereproduktionen beauftragt wurde. ADB, Bd. 12, 1880, S.
656f. Der Brief von Zuccarini an Christian Hohe wiederlegt diese Angabe. Vgl. CREMER,
2001, S. 222-223, Anhang I, QUELLE 2. Siehe auch die Lithographien von Friedrich Hohe
in: „Königliche Bayerische Galerie von München und Schleißheim.“ 2. Bde. München
1831, Bl. 131 (Philips Wouwerman, Fischer an der See, Lithographie von Friedrich Hohe),
Bl. 134 (Philips Wouwerman, Pferd an der Tränke, Lithographie von Friedrich Hohe), Bl.
138 (Jacob van Ruisdael, Bach mit Brücke, Lithographie von Friedrich Hohe), Bl. 140
(Johannes Lingelbach, Reitender Bauer, Lithographie von Friedrich Hohe), Bl. 143
(Philips Wouwerman, Pferdestall, Lithographie von Friedrich Hohe), Bl. 162 (JeanFrançois Millet, Felsenküste, Lithographie von Friedrich Hohe). Die Publikationsreihe
erschien seit 1817 zunächst unter dem Titel „Königliche Baierische Gemälde-Saal zu
München und Schleißheim“. Siehe WINKLER, 1975, Nr. 954, S. 335-336.
185
Für den Münchner Kunstverein entstanden bis 1832 weitere Einzellithographien als
Jahresgaben. NAGLER, 1838, S. 237; THIEME/BECKER, Bd. 17, 1924, S. 311;
186
BIERHAUS-RÖDIGER, 1978, S. 16-18.
187
KAT. MÜNCHEN, 1979, S. 338, Kat.-Nr. 329. Siehe über das Ölgemälde „Sikyon mit
Korinth“ von Carl Rottmann aus dem Jahr 1838 in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, Inv.-Nr. WAF 843, im Internet: https://www.sammlung.
pinakothek.de/de/artist/carl-rottmann/sikyon-mit-korinth-1 (02.08.2017).
188
NAGLER, 1838, S. 237-238; HOLLAND, 1880, S. 656-657. Siehe auch im
Stadtmuseum München, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. MS II/2159 – MS II/2162 und
im Internet das Deutsche Historische Museum Berlin, Inv.-Nr. Gr 90/1270, Gefechtszene
nach einem Gemälde von Peter von Hess (Kosaken wappnen sich mit Lanzen und
Sabine Gertrud Cremer (2017)
50
Im Jahr 1835 entstand Hohes Lithographie „Der Maler Jacques Stella
im Gefängnis“ (Abb. 52) nach einem Gemälde von Francois Marius Granet
(1775-1849).189 Von 1835 bis 1837 folgte ein zweimaliger Aufenthalt in
Dresden, um seinen Freund Franz Hanfstängl bei einem Reproduktionswerk
über die Königliche Gemäldesammlung zu unterstützen.190 Im Jahr 1836
schuf er eine großformatige Kreidelithographie nach dem Gemälde „Einzug
König Ottos von Griechenland in Nauplia“ von Peter von Hess, das als seine
bekannteste Kunstreproduktion gilt.191 Bereits vorher lithographierte er für
den Münchner Kunstverein im Jahr 1830 das Ölgemälde „Palikaren vor dem
Tempel von Korinth“ von Carl Wilhelm Friedrich von Heideck.192 Daneben
fertigte er eine Lithographie nach dem Fresko von Wilhelm Lindenschmit d.
Ä. ebenfalls 1830 zu Bauernschlacht von Sendling im Jahr 1705, die
aufgrund der historischen Bedeutung für Bayern eine sehr begehrte
Kunstreproduktion war.193 Daneben lithographierte er das Ölgemälde
Pistolen für den Angriff), um 1828, Lithographie nach einer Zeichnung von Friedrich
Hohe, Bl. 31,5 x 30,5 cm, Druck durch Josef Anton Selb, herausgegeben von der
Litterarisch-Artistischen Anstalt der J.G. Cottaschen Buchhandlung: http://dhm.de/
datenbank/ dhm.php?seite=5&fld_0=GR012445 (02.08.2017).
189
Frankreich, Museé de Beaux-Arts de Lyon, Stella im Gefängnis, 1835,
Kreidelithographie von Friedrich Hohe nach einem Gemälde von Francois Marius Granet.
Siehe im Internet unter: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stella_en_prisonFriedrich_Hohe-MBA_Lyon_2014.jpeg (02.08.2017). Vgl. das Originalgemälde von
Francois Marius Granet im Puschkin-Museum Moskau: Moskau, Pushkin State Museum
of Fine Arts, Der Maler Jacques Stella im Gefängnis, 1810, Ölgemälde, 194 x 144 cm.
http://www.arts-museum.ru/data/fonds/europe_and_america/j/2001_3000/6363_
Zhivopisec_Zhak_Stella_v_tyurme/index.php?lang=en (02.08.2017).
190
HOLLAND, 1880, S. 656-657.
191
Siehe im Deutschen Historischen Museum Berlin ein Exemplar dieser Kreidelithographie: Berlin, Deutsches Historisches Museum, Inv.-Nr. Gr 2001/56, Einzug König
Otto I. von Griechenland in Nauplia am 25. Januar 1833, 1836, Kreidelithographie,
erschienen im Verlag von Franz Seraph Hanfstaengl, Bl. 62,5 x 90,8 cm (53,7 x 86,7 cm).
Vgl. im Objektkatalog des Deutschen Historischen Museums Berlin unter: http://dhm.de/
datenbank/dhm.php?seite= 5&fld_0=20011759 (02.08.2017). Siehe über das Gemälde
von Peter von Hess in der Neuen Pinakothek München, Inv. Nr. WAF 352: Einzug Otto
von Griechenland in Nauplia, 1835, Öl auf Leinwand, 269 x 415 cm. https://www.pinakothek.de/kunst/peter-von-hess/einzug-koenig-ottos-von-griechenland-nauplia
(02.08.2017).
192
KAT. MÜNCHEN, 1979, S. 330, Kat.-Nr. 311. Siehe auch über das Gemälde von Carl
Wilhelm Friedrich von Heideck in der Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin,
Nationalgalerie, Inv.-Nr. NG 129 die Online-Datenbank: http://www.smb-digital.de
(02.08.2017).
193
Siehe ein Exemplar der Lithographie in: München, Graphische Sammlung, Sammlung
Maillinger, Inv.-Nr. Z 1605, die Bauernschlacht bei Sendling im Jahr 1705,
Kreidelithographie, Bez. u.M. „Die Schlacht bei Sendling./ An der Kirchenwand von
Sendling gemalt und allen hochherzigen Bayern gewidmet von Wilh. Lindenschmit“; u.l.:
Sabine Gertrud Cremer (2017)
51
„Feldmanöver gegen Friedberg am 12. September 1838“ von Dietrich
Heinrich Maria Monten.194 Seit 1837 gab er eine „Auswahl von Gemälden in
München lebender Künstler aller Fächer“ selber heraus und beteiligte sich
im Jahr 1839 an einem von Franz Hanfstängl herausgegebenen KünstlerAlbum.195 Im Jahr 1841 gab Friedrich Hohe ein Reproduktionswerk von
zeitgenössischen Münchner Künstlern heraus, die mit kurzen biographischen Angaben versehen ist.196 Als Höhepunkt seiner Tätigkeit im Kreis
der Münchner Hofkünstler war sicher im Jahr 1850 seine Beteiligung am
König-Ludwig-Album mit einem Aquarell von Schloss Lichtenstein bei
Reutlingen und die anschließende Reproduktion dieses Albums, das 1859
bei Piloty & Loehle erschien.197
Neben den Kunstreproduktionen war Friedrich Hohe auch im Bereich
der Porträtlithographie tätig. In der Porträtsammlung des Münchner Stadtmuseums befinden sich insgesamt drei Porträtlithographien und eine
Porträtzeichnung von ihm.198 Von besonderen Interesse ist eine
„Nach dem Originale gezeichnet von Fr. Hohe“; u.r.: „Gedr. unter der Leitung von Fr.
Hohe“. Die Sendlinger Bauernschlacht, war eine kriegerische Auseinandersetzung in der
Nacht zum 25. Dezember 1705 in Sendling bei München, in der bayerische Aufständische
von kaiserlichen Truppen des Habsburgers Joseph I. besiegt und völlig aufgerieben
wurden. Die kaiserlichen Truppen töteten dabei einen Teil der Aufständischen, die sich
bereits ergeben und die Waffen niedergelegt hatten. Der Schlacht vorausgegangen war
ein Versuch der Aufständischen, die Stadt München einzunehmen.
194
Kat. INGOLSTADT, 1982, S. 45, Kat.-Nr. 24 (Art. von Jürgen Kraus).
195
NAGLER, 1838, S. 238; HOLLAND, 1880, S. 657; THIEME/BECKER, Bd. 17, 1924,
S. 311-312; CREMER, 2012, S. 189.
196
Friedrich Hohe: Neue Maler Werke aus München. Auswahl neuer Gemälde
vorzüglicher Künstler in München; in lithographierten Nachbildungen von Friedrich Hohe;
mit einer Einleitung über Entwicklung und Gang der neuen Malerei in München und
biographischen Skizzen einzelner Künstler. München 1841.
197
THIEME/BECKER, Bd. 17, 1924, S. 312; CREMER, 2012, S. 189. Das König-LudwigAlbum enthält Arbeiten von zahlreichen Künstlern und wurde dem 1848 abgedankten
König Ludwig I. während der Feierlichkeiten bei der Enthüllung der Bavaria am 9. Oktober
1850 als Dank für seine Förderung der Künste in Bayern überreicht. Das Original KönigLudwig-Album befindet sich heute im Besitz der Staatlichen Graphischen Sammlung
München. Darüber hinaus hat Friedrich Hohe eine Kreidelithographie zur Errichtung der
„Bavaria“ herausgegeben. Vgl. München, Stadtmuseum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr.
Z 1430: Vorderansicht des Denkmals der Bavaria, Kreidelithographie von Friedrich Hohe,
Bez. u.M.: „DURCH EDLE KOENIGE, DIE DIR GEGEBEN,/WEIH’ST DU DEN
LORBEER JEDEM EDLEN STREBEN.“ u.l.: „Erfunden v. Ludw. Schwanthaler“; u.r.:
„Herausgegeben v. Friedr. Hohe in München“.
198
Siehe im Internet unter: https://stadtmuseum.bayerische-landesbibliothek-online.de
/autor/Hohe,%20Friedrich/H.
München
(02.08.2017),
Porträtsammlung
des
Stadtmuseums, GM II/1076, Porträt von Major Maximilian von Arco-Zinneberg,
Handzeichnung von Friedrich Hohe, 29,5 x 21,5 cm, Bez. u.l.: „Graf Arco Zinneberg“;
Sabine Gertrud Cremer (2017)
52
Porträtlithographie der jungen Kaiserin Elisabeth von Österreich von 1853
als Herzogin in Bayern.199 Es unterscheidet sich in der Anlage und
Ausführung von den offiziellen Porträtlithographien, die der Maler Eduard
Kaiser von der jungen Kaiserin später angefertigt hatte.200 Darüber hinaus
ist eine Porträtlithographie von Georg Ludwig von Maurer (1790-1872, Jurist
und Minister) nach einer Zeichnung von Gottlieb Bodmer von 1836
bekannt.201
Neben den bekannten Kunstreproduktionen und den Porträtlithographien war Friedrich Hohe hauptsächlich auf dem Gebiet der
topographischen Ansichten und den Tierdarstellungen tätig. Seit 1838
verlegte Friedrich Hohe zusammen mit Georg Mayr sein eigenes
Sammelwerk von Chromolithographien aus acht topographischen Ansichten
von Seelandschaften unter dem Titel „Malerische Topographie vom
Bayerischen Hochland, Salzburg, Salzkammergut und Nord-Tyrol“.202 Am
München, Porträtsammlung des Stadtmuseums, G 28/261, Porträt des Politikers Ignaz
von Rudhart, Kreidelithographie von Friedrich Hohe, 33,5 x 26 cm, Bez. u.l.: „Fr. Hohe
del.“; München, Porträtsammlung des Stadtmuseums, GM I/2221, Porträt des Ingenieurs
und Optikers Georg von Reichenbach, um 1825, Kreidelithographie von Friedrich Hohe
nach einer Zeichnung von Joseph Karl Stieler, 20 x 24 cm, Bez. u.l.: „J. Stieler pinx.“ u.r.:
„Fr. Hohe lithog.“; München, Porträtsammlung des Stadtmuseums, GM I/2093, Porträt
von Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern, 1853, Kreidelithographie von
Friedrich Hohe, 29 x 22,5 cm.
199
München, Porträtsammlung des Stadtmuseums, GM I/2093: Elisabeth Amalie
Eugenie, Herzogin in Bayern, Kreidelithographie von Friedrich Hohe. Siehe im Internet
unter: https://stadtmuseum.bayerische-landesbibliothek-online.de/pnd/118529897# img_
815 (02.08.2017).
200
HOLLAND, 1880, S. 657. Vgl. im Internet unter Bildergalerie von Elisabeth Amalie
Eugenie, Kaiserin von Österreich, mit Porträtlithographien von Eduard Kaiser:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kaiserin_Elisabeth_von_%C3%96sterreich_Lit
ho_Eduard_Kaiser_01.jpg?uselang=de(02.08.2017).
201
Porträt von Georg Ludwig von Maurer (1790-1872), 1836, Kreidelithographie von
Friedrich Hohe nach einer Zeichnung von Gottlieb Bodmer, Bez. u.l. innerhalb der
Lithographie „Bodmer/fecit 1836“; Bl. u.l.: „[Ge]dr[uckt] bey Friedr[ich] Hohe“. Siehe im
Internet unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Ludwig_von_Maurer#/media/File:
Georg_Ludwig_von_Maurer_(1836).jpg(02.08.2017)
und
http://www.bezirkoberbayern.de/media/custom/360_85_1_m.JPG(02.08.2017).
202
MAILLINGER, Bd. 4, 1886, S. 107, Nr. 1295. München, Graphische Sammlung,
Sammlung Maillinger, Inv.-Nr. MS IV/1295: Sammelwerk mit 8 topographischen
Ansichten von See-Landschaften. Titelblatt „Malerische Topographie/ vom/ Bayerischen
Hochland, Salzburg, Salzkammergut und Nord-Tyrol/ herausgegeben/ von Friedrich
Hohe und Georg Mayr./ Erster Band/ mit besonderer Rücksichtnahme auf malerische
panoramische Darstellungen interessanter/ See Gegenden/ Nach der Natur und auf Stein
gezeichnet von mehreren Künstlern in München/ mit topographischen Erläuterungen und
Höhen-Profil./ I. Heft/ München 1838. Verlag von Friedrich Hohe“. Bl. I: „Der Eibsee“,
nach Friedrich Hohe; Bl. 2: „Der Schwansee mit der Burg Schwangau“ nach Leopold
Sabine Gertrud Cremer (2017)
53
30. Mai 1841 erhielt er von der Stadt München die Konzession zur Errichtung
einer lithographischen Kunstanstalt.203 Von 1852 bis 1868 war er Teilhaber
des „Verlages von Fr. Hohe und A. Brugger in München“ zusammen mit dem
früheren Buchhalter, Papier- und Schreibwarenhändler Adrian Brugger.204 In
diesem Verlag erschienen hauptsächlich Hohes Lithographien mit topographischen Ansichten Bayerns und Tiermotiven.205 In mehreren Lithographieserien wurden verschiedenen Tiermotive und Jagdszenen206 mit dem
Titel u.a. „Das Waldleben“207 und „Das Hirschalter“208 veröffentlicht.
Rottmann; Bl. 3: „Der Tegernsee“ nach S. Mayr; Bl. 4: „Der Königssee“ nach Gauermann;
Bl. 5: „Der Schliersee“; Bl. 6: „Der Würmsee“ nach Eberle; Bl. 7: „Der St. Wolfgangsee“
nach Leopold Rottmann; Bl. 8: „Der Gosausee“ nach Leopold Rottmann.
203
München, Stadtarchiv, Familienbogen von Friedrich Wilhelm Anton Hohe und
Carolina Deuringer. Die Konzession erlosch am 6. März 1868 und wurde nicht mehr
erneuert.
204
Laut Katalog der Deutschen Nationalbibliothek hat Friedrich Hohe von 12.03.1852 die
lithographische Kunstanstalt zusammen mit Adrian Brugger unter der Firmenbezeichnung „Verlag von Friedrich Hohe & Brugger“ bis 01.03.1868 geführt. Siehe das
Internetportal mit dem Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, Geschäftsrundschreiben Friedrich Hohes vom 12.03.1852 (Signatur: BÖ-GR/L/894, Sammlung der
Geschäftsrundschreiben der Börsenvereinsbibliothek Archivalien der Bibliothek des
Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig): https://portal.dnb.de/opac.htm?
method=simpleSearch&reset=true&cqlMode=true&query=swiRef%3D1073017028&sele
ctedCategory=any(02.08.2017).
205
MAILLINGER, Bd. 2, 1876, S. 119; MAILLINGER, Bd. 4, 1886, S. 107; BOETTICHER,
Bd. I.2, 1891, S. 564; CREMER, 2012, S. 189.
206
Siehe auch die Chromolithographien in der Sammlung Maillinger: München,
Stadtmuseum, Graphische Sammlung, Sammlung Maillinger, Inv.-Nr. MS IV/1286- MS
IV/1289: Bez. u.M.: „Kunstverlag v. Friedr. Hohe u. A. Brugger in München“; u.l.:
„Erfunden u. auf Stein gez. von Fr. Hohe“; u.r.: „Gebr. b. Hanfstaengl“; MS IV/1286:
Gemsen in der Flucht; MS IV/1287: Gämsen ziehen zu Berge; MS. IV/1288: Das
Beschießen der Hirsche im Moos; MS IV/1289: Das Beschießen der Hirsche bei Mondschein.
207
München, Stadtmuseum, Graphische Sammlung, Sammlung Maillinger, Inv. Nr. MS
II/2153 a/b – MS II/2154 a/b: „Waldleben“, Bez. u.l.: “Erfunden u. a. Stein gez. v. Fr.
Hohe“; u.r.: „gedruckt bei Jul. Adam in München“; u.M.: „Verlagseigenthum von Fr. Hohe
& A. Brugger in München“. MS II/2153 a: „Waldleben“, eine Fuchsfamilie (Füchsin mit
Jungen); MS II/2153 b: „Waldleben“, Fuchs mit Beute zu seinem Jungen kommend; MS
II/2154 a: „Der Anfänger“, Fuchs auf der Entenjagd; MS II/2254 b: „Der Geübte“, Fuchs
auf der Entenjagd. Vgl. BOETTICHER, Bd. I.2, 1891, S. 564.
208
München, Stadtmuseum, Graphische Sammlung, Sammlung Maillinger, Inv.-Nr. MS
IV/1296: Titelblatt: „Das Hirschalter/ in 12 Blättern./ Gedr. in J. B. Kuhn`s lith. Anstalt./
Bearbeitet u. lithographirt von Friedr. Hohe./Verlags-Eigenthum v. F. Hohe u. A. Brugger/
in München.“ MS IV/1296 (1): Der Edelhirsch; MS IV/1296 (2)-(11): Der Hirsch mit 6-, 8-,
10-, 12-, 14-, 16-, 18-, 20-, 22- und 24-Enden; MS IV/1296 (12): Der Kümmerer. Vgl.
MAILLINGER, Bd. 4, 1886, S. 107, Nr. 1296.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
54
In den letzten Jahrzehnten sind einige Ölgemälde von Friedrich Hohe
im Kunsthandel aufgetaucht, die ihn als einen ausgewiesenen Spezialisten
im Bereich der Tier- und Bergmalerei der Münchner Schule ausweist.209
Darunter befindet sich auch ein qualitativ hochfertiges Ölgemälde einer
Gämsengruppe im Karwendel von 1867 (Abb. 39).210 Der Höhepunkt seines
eigenen künstlerischen Schaffens war seine Beteiligung an der ersten
deutschen allgemeinen und historischen Kunstausstellung im Jahr 1858 im
Münchener Glaspalast mit drei Ölgemälden mit den Titeln „Der Hintersee im
Abendlicht“, „Am Bodensee“ und „Der Lichtenstein in der schwäbischen
Alp“.211 Der Verblieb dieser drei Ölgemälde mit topographischen Ansichten
ist bisher leider unbekannt.
Abb. 39: Friedrich Hohe, Gämsen im Karwendel, 1867, Öl auf Leinwand (©Kunsthandel
München, Ketterer Kunst 2015)
209
Siehe im Internet unter: http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/friedrich-hohe/ auktionsresultate; http://www.arcadja.com/auctions/de/private/hohe_friedrich/kunstwerken/
48134/0/(02.08.2017).
210
Vgl. im Internet unter: http://www.kettererkunst.de/result.php(02.08.2017). Ketterer
Kunst GmbH & Co. KG in München, Auktion: 422, Alte Meister & Kunst des 19.
Jahrhunderts am 22.05.2015 in München, Lot 308: Friedrich Hohe.
211
BOETTICHER, Bd. I.2, 1891, S. 563.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
55
Abb. 40: Die Maxburg (Hambacher
Schloß) aus einer Ansichtenfolge zur
bayrischen Rheinpfalz unter den Titel „Die
Pfälzer Eisenbahnen und ihre Umgebungen“, Tafel 3, Kreidelithographie von
Friedrich Hohe, 1854 (©Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Frankfurt, Sammlung von deutschen
Drucken)
Die Beschäftigung mit Ansichten der damaligen bayrischen
Rheinpfalz212 ist im Zusammenhang mit seinem Bruder, Georg Gustav von
Hohe, zu sehen, der von 1850 bis 1866 bayrischer Regierungspräsident der
Pfalz war.213 Vermutlich durch die Vermittlung seines Bruders erhielt
Friedrich Hohe den Auftrag für die Illustration einer Publikation der PfälzerLudwigs-Eisenbahn-Gesellschaft, die in einer dreisprachigen Ausgabe
(Deutsch, Französisch, Englisch) im Jahr 1854 erschien.214 Seine
Lithographieserie der Pfalz mit dem Titel „Die Pfälzer Eisenbahnen und ihre
Umgebungen“ besteht insgesamt aus 28 Ansichten von Pfälzer Burgen.215
Darunter befindet sich auch eine Ansicht von Schloss Hambach (Abb. 40),
212
Seit 1816 war die Pfalz ein Teil des bayrischen Königsreiches. Siehe im Internet unter:
http://www.pfalzlexikon.de/geschichte.htm.
213
Über Georg von Hohe (1800-1872): Annemarie Liebler, Geschichte der Regierung
von Niederbayern. München 2008, S. 69-71. Siehe im Internet auf der RheinlandPfälzischen Personendatenbank: http://rpb.lbz-rlp.de/cgi-bin/wwwalleg/ srchrnam.pl?db=
rnam&rec nums=0006766.
214
Die Pfälzer Eisenbahnen und ihre Umgebungen in 28 malerischen Ansichten, Text
und Karte bestehend. Ludwighaften 1854.
215
Siehe ein digitalisiertes Exemplar unter: http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de
/frontdoor/index/index/docId/17088. Reihenfolge der Ansichtenfolge zur bayerischen
Rheinpfalz, Kreidelithographien, Bez. u.l.: „N. d. Natur gez. u. lith. v. Fr. Hohe“; u.r.: „Gedr.
b. J. Adam in München“: 1. Ludwigshafen; 2. Dom in Speyer; 3. Maxburg; 4. Kropsburg;
5. Ludwigshöhe bei Edenkoben; 6. Madenburg; 7. Landeck; 8. Berwartstein; 9.
Drachenfels; 10. Altendahn und Grafendahn; 11. Neudahn; 12. Trifels; 13. Scharfeneck;
14. Spangenberg und Erpfenstein; 15. Frankenstein; 16. Diemerstein; 17. Hoheneck; 18.
Landstuhl; 19. Kirkel; 20. Wachenheim; 21. Kloster Limburg bei Dürkheim; 22. Hartenburg
und Limburg; 23. Neuleiningen; 24. Altleinigen; 25. Falkenstein am Donnersberg; 26.
Altenbaumburg; 27. Montfort; 28. Ebernburg. (Frankfurt, Universitätsbibliothek Johann
Christian Senckenberg, Sammlung von deutschen Drucken, urn:nbn:de:hebis:301093154)
56
Sabine Gertrud Cremer (2017)
damals unter der Bezeichnung „Die MAXBURG“ 216veröffentlicht.217 Eine
Ansicht aus dieser Serie (Abb. 41) zeigt mit der Burgruine Frankenstein
einen Zug der Pfälzischen Ludwigsbahn, der gerade aus eine
Tunnelunterführung kommt und auf eine Haltestelle in Frankenstein zu fährt.
Abb. 41: Burgruine Frankenstein aus
einer Ansichtenfolge zur bayrischen
Rheinpfalz unter dem Titel „Die
Pfälzer Eisenbahnen und ihre
Umgebungen“, Tafel 15, Kreidelithographie von Friedrich Hohe, 1854
(©Universitätsbibliothek
Johann
Christian Senckenberg Frankfurt,
Sammlung von deutschen Drucken)
Durch einige Aquarelle lässt sich der mehrmalige Aufenthalt in Monaco
von Friedrich Hohe, wo er neben Landschaftsansichten auch 47
Zeichnungen und Photographien von Palmen anfertigte.218 Besonders ein
Aquarell mit einer Ansicht von Monaco, dass sich im Kunsthandel befindet,
zeigt ein enger Bezug zum Stil der Aquarelle des Münchner Malers Carl
Rottmann. Ein weiteres Aquarell im Privatbesitz mit unbekannten Verbleib
zeigt eine Ansicht der Villa Württemberg in Monaco aus dem Jahr 1864.
Bei den Zeitgenossen brachten ihm seine Lithographien nach niederländischen Gemälden des 17. Jahrhunderts und nach zeitgenössischen
Bildern von Münchner Künstlern viel Lob und Anerkennung ein.219 Er wurde
vor allem wegen seinen technischen Fertigkeiten und künstlerischem
Einfühlungsvermögen geschätzt. Sein eigenes Werk, das hauptsächlich aus
Landschaftsgemälden, Tierbildern und einigen wenigen Porträts besteht,
216
Die Ruine des Hambacher Schlosses wurde im Jahr 1842 verkauft und dem
damaligen bayerischen Kronprinzen, der spätere König Maximilian II. (1811-1864), zu
seiner Hochzeit mit Prinzessin Marie von Preußen geschenkt. Aus diesem Anlass erhielt
das Hambacher Schloß die Bezeichnung Maxburg. Siehe im Internet unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hambacher_Schloss(02.08.2017).
217
Vgl. ein weiteres koloriertes Exemplar der Kreidelithographie in: Grewenig, Meinrad
M. (Hrsg.): Das Hambacher Schloss. Ein Fest für die Freiheit (Katalog zur Dauerausstellung). Ostfildern-Ruit 1998, Abb. S. 31: Friedrich Hohe, Die Maxburg, 1854,
kolorierte Kreidelithographie (Landesarchiv Speyer).
218
München, Bayerische Staatsbibliothek, Hss.-Abt., Martiusiana II, A, 2: Friedrich Hohe
an Martius, o.O., o.D. Vgl. CREMER, 2001, S. 43.
219
NAGLER, 1838, S. 238; HOLLAND, 1880, S. 657.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
57
fand dagegen weniger Beachtung.220 Sein Werk lohnt aber einer
umfangreicheren Sichtung und Neubewertung. Eine kunsthistorische
Einordnung in die Münchner Landschaft- und Tiermalerei wäre
wünschenswert.
Werke von Friedrich Hohe in Auswahl221:
München, Stadtmuseum, Inv.-Nr. 59/459: Ansicht der Stadt München,
Bleistift, Tusche, Aquarell, weiße Kreide, 1821; Bl. 45,4 x 67 cm; Bez. u.r. in
Bleistift: „München d. 13. Juli 1821“; darüber in Tusche: „München d. 13. Juli
1821/ aufgenommen von Friedr. Hohe“)222
München, Stadtmuseum, Graphische Sammlung, Sammlung Maillinger, Inv.Nr. MS IV/1275: Selbstbildnis als Wanderer, 1823, Bleistift, Bez. u.r.:
„Fried. Hohe, Maler/1823“, Bl. 11,5 x 18,5cm. 223
Erlangen, Kunsthandel, Auktionshaus Bergmann (Verbleib unbekannt):
Ruinen der Sarazenen Porto Torres-Sardinien, unsigniert, undatiert,
Bleistift, Aquarell, 17,5 x 34 cm (6,7 x 13,3 cm).224
München, Porträtsammlung des Stadtmuseums, GM II/1076: Porträt von
Graf Maximilian von Arco-Zinneberg, undatiert, Bleistift.225
220
Der Ausstellungskatalog über die Münchner Landschaftsmalerei von 1800 bis 1850
erwähnt nur seine Lithographien nach Münchner Künstlern (Carl Wilhelm Friedrich von
Heideck und Carl Rottmann) nicht aber seine eigenen Landschaftsgemälde. Kat.
MÜNCHEN, 1979, S. 330, Kat.-Nr. 311, S. 338, Kat.-Nr. 329.
221
Über weitere nicht aufgeführte Werke siehe folgende Auflistungen: MAILLINGER, Bd.
2, 1876, S. 119; MAILLINGER, Bd. 4, 1886, S. 107. BOETTICHER, Bd. I.2, 1891, S. 563564. Siehe auch die Zusammenstellung von aktuellen Auktionsergebnissen im Internet
unter:
http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/friedrich-hohe/auktionsresultate(12.02.
2017);
http://www.arcadja.com/auctions/de/private/hohe_friedrich/kunstwerken/
48134/0/(09.06.2017).
222
CREMER, 2001, S. 31.
223
Das Selbstbildnis auf Wanderschaft von 1823 ist teilweise mit humoristischen
Bemerkungen versehen. MAILLINGER, Bd. 4, 1886, S. 107, Nr. 1275.
224
Versteigerung im Auktionshaus Bergmann in Erlangen am 14.03.2009 (Provenienz:
Stempel auf der Rückseite Königliche Kunstakademie Königsberg in Preußen
Dorgerloh‘sche Stiftung), Postennummer 726: Siehe unter http://www.arcadja.com/
auctions/de/hohe_friedrich/ kunstler/48134/(02.08.2017).
225
Im Internet unter: https://stadtmuseum.bayerische-landesbibliothek-online.de/pnd/
116319852#img_1334 (02.08.2017).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
58
Berlin, Deutsches Historisches Museum, Inv.-Nr. Gr 2001/56: Einzug König
Otto I. von Griechenland in Nauplia am 25. Januar 1833, 1836, Kreidelithographie, erschienen im Verlag von Franz Seraph Hanfstaengl, Bl. 62,5 x
90,8 cm (53,7 x 86,7 cm).226
London, Kunsthandel, Bonhams (Verbleib unbekannt): Eine Flußszene mit
arbeitenden Pferden und drei Männern im Vordergrund, Öl auf
Leinwand, 68,5 x 105,5 cm.227
Hamburg, Kunsthandel, Ketterer Kunst (Verbleib unbekannt): Partenkirchen mit Aussicht auf die Zugspitze, um 1850, Federzeichnung, Braun
laviert, Bl. 49,6 x 44,1 cm (19,5 x 17,3 cm).228
München, Staatliche Graphische Sammlung: Schloss Lichtenstein bei
Reutlingen, Aquarell im König-Ludwig-Album, 1850.229
München, Stadtmuseum, Graphische Sammlung, Sammlung Maillinger, Inv.
MS II/2152: Wildschwein von Hund gejagt, Bleistift, Aquarell.230
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr.
Hz 9220: Landschaft mit Burgruine, Bleistift, Tusche, laviert.231
Münster, Privatbesitz Ingrid Knirim: Blick auf Monaco, signiert, undatiert,
Aquarell, weiße Kreide.232
226
Siehe in der Objektdatenbank des Deutschen Historischen Museums Berlin:
http://dhm.de/datenbank/dhm.php?seite=5&fld_0=20011759 (06.06.2017).
227
Siehe im Internet unter: http://www.arcadja.com/auctions/de/private/hohe_friedrich/
kunstwerken/48134/0/(02.08.2017). Versteigerung im Kunstauktionshaus Bonhams,
London, am 08.01.2008, Postennummer 160.
228
Versteigerung bei Ketterer Kunst GmbH in Hamburg am 24.10.2008, Postennummer
1441. Siehe unter: http://www.arcadja.com/auctions/de/hohe_friedrich/ kunstler/
48134/(02.08.2017). Siehe auch im Internet unter: http://www.kettererkunst.de/result.php
(02.08.2017), Ketterer Kunst GmbH in Hamburg, Auktion: 346, Alte und Neuere Meister,
Maritime Kunst am 25.10.2008 in Hamburg, Lot 1441: Friedrich Hohe.
229
THIEME/BECKER, Bd. 17, 1924, S. 311-312; CREMER, 2012, S. 189.
230
MAILLINGER, Bd. 2, 1876, S. 119, Nr. 2152.
231
Siehe im Internet unter Bildarchiv Foto Marburg, Deutsches Dokumentationszentrum
für Kunstgeschichte: http://www.bildindex.de/document/obj00161326?part=0&medium=
mi08375f05(02.08.2017). Sowie direkt im Internet unter Sammlung des Germanischen
Nationalmuseums in Nürnberg: http://objektkatalog.gnm.de/objekt/Hz9220(06.06.2017)
232
Das Aquarell von Friedrich Hohe wurde auf der 28. Westdeutschen Kunstmesse in
Köln (15.-23.03.1997) von der Kunsthandlung Ingrid Knirim/Münster angeboten.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
59
Zürich, Kunsthandel, Galerie Koller (Verbleib unbekannt): Villa
Württemberg in Monaco, 1864, Bleistift, Aquarell, Bl. 30,9 x 53 cm (12,2 x
20,9 cm).233
München, Kunsthandel, Ketterer Kunst (Verbleib unbekannt): Gämsen im
Karwendel (Abb. 39), 1867, Öl auf Leinwand, Bez. u.M. signiert und datiert,
58,5 x 69,5 cm (23 x 27,4 cm).234
Ahlden, Kunsthandel, Kunstauktionshaus Schloß Ahlden (Verbleib unbekannt): Jagdstück. Zwölfender und Hirschkuh auf einem Felsvorsprung
im Bergwald, Öl auf Leinwand, 83 x 69 cm (32,7 x 27,2 cm).235
München, Stadtmuseum, Graphische Sammlung, Sammlung Maillinger, Inv.Nr. MS II/2151: Blick von der Römerschanze bei Westerham an der
Mangfall, 1868, Bleistift, Aquarell, Bez. u.l.: „F. Hohe/Sept. 1868“, Bl. 45,5 x
58,8 cm.236
233
Versteigerung des Aquarells bei Koller Auktionen AG in Zürich/Schweiz am
22.03.2010, Postennummer 3479: siehe im Internet unter http://www.artnet.de/
k%C3%BCnstler/friedrich-hohe/villa-w%C3%BCrttemberg-in-monaco-3GhXLvqCos2z
Eq MqkV61-w2 (02.08.2017).
234
Vgl. im Internet unter: http://www.kettererkunst.de/result.php(02.08.2017). Ketterer
Kunst GmbH & Co. KG in München, Auktion: 422, Alte Meister & Kunst des 19.
Jahrhunderts am 22.05.2015 in München, Lot 308: Friedrich Hohe.
235
Versteigung auf der 108. Auktion im Kunstauktionshaus Schloß Ahlden im Jahr 1999
(Freundliche Auskunft von Herrn Hartmut Klauss). Siehe im Internet unter:
http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/friedrichhohe/jagdst%C3%BCckzw%C3%B6lfender-und-hirschkuh-auf-einemDz3cx35m4K_sTPdG17ZoYg2(02.08.2017).
236
MAILLINGER, Bd. 2, 1876, S. 119, Nr. 2151.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
60
Die dritte Generation: Rudolf (Maria Everhard) Hohe (1837-1877)
und Carl (Leonhard) Hohe (1847-1882)
Rudolf Maria Everhard Hohe war als Maler, Lithograph und
Zeichenlehrer in Bonn tätig.237 Am 07.09.1837 in Bonn geboren, am
29.12.1877 ebenda gestorben.238 Sohn des Universitätszeichenlehrers
Nicolaus Christian Hohe und Adelheid Sieben, Bruder von Carl Leonard
Hohe; seit dem 15. Oktober 1869 mit Maria Odenkirchen verheiratet.
Zusammen hatte das Paar drei Kinder.239 Als Soldat gehörte er dem
preußischen „Rheinischen Fußartillerie-Regiment Nr. 8“ an und nahm am
Deutschen Krieg von 1866 in Luxemburg teil.240
Abb. 42: Rudolf Hohe, Ansicht Luxemburgs
vom 10.07.1866, Bleistiftzeichnung (Schafgans Archiv Bonn/ ©Boris Schafgans)
237
GERHARTZ, 1936, S. 108-109; CREMER, 2001, S. 18-19, 110, 213-214; CREMER,
2004, S. 315-317; CREMER, 2012, S. 189-190.
238
BONN, STANDESAMT I: Genealogische Angaben zu der Familie Nicolaus Christian
Hohe und Adelheid Sieben (Auskunft vom 24.03.1998). Vgl. auch: CREMER, 2001, S.
18, Anm. 82 und 83. Das genaue Todesdatum von Rudolf Hohe galt lange Zeit als
unbekannt. Durch eine erneute Anfrage an das Stadtarchiv Bonn konnte die
biographischen Angaben von Rudolf Hohe ergänzt werden. Freundliche Auskunft des
Stadtarchivs Bonn vom 01.08.2017 und von Boris Schafgans, Schafgans Archiv Bonn.
239
Bonn, Stadtarchiv, Personenstandregister, Auskunft vom 01.08.2017: Aus der Ehe
zwischen Rudolf Maria Everhard Hohe und Maria Sophia Odenkirchen gingen 3 Kinder
hervor. Paula Maria Magdalena, geboren am 14.08.1872; Anna Ella, geboren am
23.07.1874 und Carl Rudolph, geboren am 28.01.1877. Die Familie wohnte in der
Meckenheimer Str. 32 (heute Thomas-Mann-Str. 32). Vgl. ADRESSBUCH der Stadt
Bonn, 1873, S. 86. Für die Unterstützung bei diesen Recherchen bedankt sich die Autorin
dieses Beitrages neben dem Team des Stadtarchivs Bonn vor allem bei Boris Schafgans/
Schafgans Archiv Bonn.
240
Siehe den schriftlichen Hinweis von Rudolf Hohe selbst auf dem ersten Blatt seiner
Bleistiftzeichnungen von 1866 mit Ansichten von Luxemburg: CREMER, 2001, W.-Nr.
4.15: Skizzenbuch von Christian & Rudolf Hohe, Blatt 42: Rudolf Hohe, Luxemburg,
Bleistiftzeichnung, 20,8 x 27,8 cm, Bez. u.l.: "Aussicht v. Eichthor/ Luxemburg 10.7.66./
Wehrmann Rud. Hohe d. 8. Comp[amie] d[es] 8. Reg[iments]." Freundlicher Hinweis von
Boris Schafgans, unveröffentl. Ms. vom 01.08.2017.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
61
Rudolf Hohe kann als Schüler seines Vaters Nicolaus Christian Hohe
bezeichnet werden. Eine weitere künstlerische Ausbildung ist unbekannt.241
Er war wahrscheinlich als Gehilfe seines Vaters bei dessen Tätigkeit als
Kopist mittelalterlicher Monumentalmalereien im Rheinland beteiligt.242
Durch ein Skizzenbuch in Privatbesitz lassen sich Wanderungen im
Siebengebirge und dem Rheintal in Jahr 1859 zusammen mit weiteren
Schülern Christian Hohes (u.a. Charles Valentine Riley) belegen.243 Durch
eine Serie von sechs Bleistiftzeichnungen (Abb. 42, 48, 49) ist ein Aufenthalt
in Luxemburg während des Deutschen Krieges von 1866 als Soldat
nachweisbar.244 Er war von 1867 bis 1869 Teilhaber des Photographischen
Ateliers Hess & Hohe, dass sich sowohl auf Lithographien mit
Landschaftsansichten als auch auf die Porträtfotografie spezialisierte
hatte.245 Teilhaber war der Porzellanmaler Friedrich Hess in Bonn.246
241
Vgl. CREMER, 2001, S. 18. Eine erneute Anfrage bei der Düsseldorfer Kunstakademie war negativ (Stand: 28.02.2017).
242
GERHARTZ, 1936, S. 108, Anm. 32; CREMER, 2001, S. 207, Anm. 6, W.-Nr. 7.35.
243
SORENSEN/SMITH,1997, S. 97; CREMER, 2004, S. 316.
244
CREMER, 2001, S. 269, W.-Nr. 4.15.
245
Vgl. Eröffnungsanzeige in der Bonner Zeitung vom 9. Juli 1867: „Photographie. Wir
beehren uns hiermit ergebenst anzuzeigen, dass wir hier eine Photographische Anstalt
errichtet haben und in allen Zweigen des Portraitfaches, wie auch im landschaftlichen
Gebiete Aufträge übernehmen. Bonn, 9. Juli. Hess & Hohe, Koblenzerstrasse Nr. 12“.
Siehe das BONNER ADRESSBUCH, 1867, S. 92 (= Hess & Hohe, Friedrich Hess & Rud.
Hohe, Photographisches Atelier, Coblenzerstr. 12). Die gemeinsame Firma Hess & Hohe
ist unter der Adressangabe Koblenzerstraße 12 in Bonn angegeben. Rudolf Hohe ist
anscheinend um 1869 wieder aus dem Photographischen Atelier ausgeschieden. Vgl. die
Porträtfotographie von Al. von der Linden (um 1867, s/w, 96 x 63 mm) des
Photographischen Atelier Hess & Hohe in der Sammlung Klaus Goebel, Datenbank im
Internet, Pictura Paedagogica Online, Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung, Berlin:
http://www.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t_direct=x&f_IDN=b0089800berl. Darüber hinaus
befinden sich fünf weitere Porträtfotographien im Format Carte de Visite aus dem Atelier
Hess & Hohe in der Privatsammlung des Schafgans Archivs Bonn. Freundliche Auskunft
von Boris Schafgans.
246
BONNER ADRESSBUCH, 1867, S. 92(= Hess, Friedr., Porzellanmalerei u. Theilhaber der Firma Hess & Hohe, Coblenzerstrasse 12). Vgl. CREMER, 2001, S. 19, Anm.
85. Siehe den Hinweis auf dem Emailmaler H. Heß bei GERHARTZ, 1936, S. 119.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
62
Abb. 43: Rudolf Hohe, Stolzenfels,
um
1865,
Kreidelithographie
(©Stadtarchiv Bonn, Graphiksammlung)
Die frühesten bekannten Werke von Rudolf Hohe sind Porträtzeichnungen in Biedermeierstil aus dem Jahr 1856 (Abb. 45, 46), die sich im
Privatbesitz befinden. Das übrige Œuvre, soweit es bisher bekannt ist,
besteht hauptsächlich aus Landschafts- und Stadtansichten (Abb. 50).247
Seine frühen Bleistiftzeichnungen sind stark vom Zeichenstil seines Vaters
geprägt. Rudolf Hohe arbeitete für verschiedene Bonner Verlage auf dem
Gebiet der topographischen Ansichten wie zum Beispiel die Lithographie der
Burg Stolzenfels (Abb. 43), die sowohl bei der Steindruckerei von Peter
Zensen als auch im Verlag von Aimé Henry erschien.248 Das spätere Werk
zeigt eine größere Distanz zu den Landschaftsbildern seines Vaters, wie ein
Aquarell von 1876 (Abb. 51) mit einem Blick vom Landschaftspark des
Botanischen Gartens auf das Schloss Poppelsdorf verdeutlicht. Die Zeichenund Malweise des Aquarells weist eine eigenständige künstlerische
Weiterentwicklung auf. Eine Ölstudie im Besitz des Stadtarchivs Bonn (Abb.
44) mit einer Ansicht der Windmühle in Bonn ist aufgrund der lockeren
247
Heinrich Gerhartz nennt darüber hinaus noch ein Aquarell mit einer Ansicht des
Rolandsbogens, dessen Verbleib unbekannt ist. GERHARTZ, 1936, S. 108f., Anm. 32.
248
Bonn, Privatbesitz, C. J. Bachem: Blick ins Rheintal vom Ennert mit der ehemaligen
Deutschordenskommende Ramersdorf, um 1865, Kreidelithographie, Bild 19,2 x 28,5 cm,
Verlag Friedrich August Büttgen in Bonn; Bez. u.M.: „AUSSICHT vom
FOVEAUXHÄUSCHEN. Verlag von F. A. Büttgen in Bonn“; u.l.: „Gez. u. lith. v. R. Hohe
jr.“; u.r.: „Druck von E. Penning in Bonn“. Siehe auch: Bonn, Stadtarchiv,
Graphiksammlung, Inv.-Nr. 1028 (DA06-1028), Stolzenfels, um 1858, Kreidelithographie
teilweise getönt, 21,5 x 30,2 cm, Bl. insgesamt 26 x 35,4 cm, Bez. u.l. „Rud. Hohe fec.“;
u.M.: „STOLZENFELS“; u.r. „Druck v. P. Zensen in Bonn“. Eine Neuauflage dieser
Ansicht im Verlag von Aimé Henry in Bonn: Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.Nr. 2223 (DA06-2223), Rudolf Hohe, Stolzenfels, um 1865, Kreidelithographie, 31,8 x
49,7 cm, Bez. u.l. „Rud. Hohe fec.“, u.M. „STOLZENFELS“, u.r. „Druck u. Verlag von A.
Henry in Bonn“. Siehe auch: GERHARTZ, 1936, S. 109, Anm. 32.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
63
Pinselführung und der kontrastreichen Farbwahl sehr wahrscheinlich als
eine Arbeit von Rudolf Hohe einzuordnen. Die Rückseitenbeschriftung
„gemalt von C.Hohe/ Der Bonnensia geschenkt von Frau W[it]w[e] C. Hohe
1890“ weist zunächst auf Carl Hohe hin. Wie sich aus aktuellen Recherchen
ergeben hat, war Carl Hohe nicht verheiratet. So kommt nur eine
Zuschreibung dieser Ölstudie in das Werk von Rudolf Hohe in Frage.
Insgesamt kann Rudolf Hohe durchaus als der talentiertere Sohn von
Christian Hohe beurteilt werden.249 Besonders die Ölstudie mit der Ansicht
der Bonner Windmühle (Abb. 44) hat Ansätze, die auf die weitere
künstlerische Entwicklung der Rheinromantik zu einem impressionistischen
Malstil - wie sie von den Ölgemälden des Koblenzers Maler Heinrich
Hartung III (1851-1919) vertreten wird - hinweist.250 Darüber hinaus zeigt
diese Ölstudie parallelen zu einem Ölgemälde mit einer Ansicht Godesburg
aus dem Jahr 1872 des Düsseldorfer Landschaftsmalers August von Wille,
einem Schüler von Johann Wilhelm Schirmer.251
Abb. 44: Rudolf Hohe, Ansicht
der Windmühle in Bonn, um
1870 (©Bonn, Stadtarchiv,
Graphiksammlung)
249
CREMER, 2001, S. 213. Heinrich Gerhartz sah dagegen Carl Hohe als den
Talentierteren an. GERHARTZ, 1936, S. 108f., Anm. 32.
250
CREMER, 2002, S. 95. Vgl. Heinrich Hartung III: Rheinlandschaft mit Blick auf das
Siebengebirge, 1890, Öl auf Leinwand, 47 x 67 cm, Koblenz, Mittelrheinmuseum, Inv.Nr. M 1981/4.
251
Kat. BONN, 2010, Abb. S. 59.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
64
Werke von Rudolf Hohe in Auswahl:
• Bonn, Schafgans Archiv: Porträt einer jungen Frau (Abb. 45), 1856,
Bleistift, Tusche, weiße Kreide, 17,8 x 13,2 cm, sign. u.r. „Rud. Hohe
56“;252
• Bonn, Schafgans Archiv: Porträt eines älteren Mannes (Abb. 46), 1856,
Bleistift, Tusche, weiße Kreide, 17,8 x 13,2 cm, sign. u.r. „Rud. Hohe 56“,
u.M. „Eßte[r?]“; 253
Abb. 45: Rudolf Hohe, Porträt einer jungen Abb. 46: Rudolf Hohe, Porträt eines älteren
Frau, 1856, Bleistift (Schafgans Archiv Mannes, 1856, Bleistift (Schafgans Archiv
Bonn/ © Boris Schafgans).
Bonn/ © Boris Schafgans).
252
CREMER, 2001, S. 213, Anm. 8; CREMER, 2012, S. 189.
253
CREMER, 2001, S. 213, Anm. 8; CREMER, 2012, S. 189.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
65
• Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. 1993-01a: Ansicht der
Godesburg und der Michaelskapelle (Abb. 47), 1857, Bleistift, 21,3 x
29,5 cm, sign. quer u.r. „R. Hohe“, darunter u.r.: „Ruine Godesberg
1857“.254
Abb. 47: Rudolf Hohe, Ansicht der Ruine Godesburg mit der Michaelskapelle, 1857,
Bleistiftzeichnung (©Stadtarchiv Bonn, Graphiksammlung)
• Privatbesitz (England, Hampshire, Headley Down, Emily Wenban-Smith
Brash): Blick von der Rosenburg bei Bonn auf das Siebengebirge,
1859, Bleistift; Bez. u.r.: „n. d. Natur/ R. Hohe“, o.r. „Drachenfels. 1859“,
Blatt im Skizzenbuch von Charles Valentine Riley, Bl. 39. 255
254
CREMER, 2001, S. 329, W.-Nr. 8.13: Bez. u.r. quer: „R. Hohe“, darunter u.r. „Ruine
Godesberg 18/57“ Im Jahr 1994 ist dieses Blatt aus dem Kunsthandel für das Stadtarchiv
Bonn als eine Bleistiftzeichnung von Christian Hohe erworben worden. Entsprechende
Beschriftung auf der Rahmenrückseite „Orig. Bleistiftzeichnung von Chr. Hohe/ sign. u.
datiert 1837/ Ruine Godesberg.“ In der Ausstellung über Nicolaus Christian Hohe im Jahr
2001 ist diese Bleistiftzeichnung als Werk von Rudolf Hohe 1857 vorgestellt worden. In
der Begleitpublikation von 2010 zu Ausstellung über 800Jahre Godesburg wird diese
Bleistiftzeichnung weiterhin als Werk von Nicolaus Christian Hohe aus dem Jahr 1837
bezeichnet: KAT. BONN, Godesburg, 2010, S. 49.
255
SORENSEN/SMITH, 1997, Abb. S. 97.
66
Sabine Gertrud Cremer (2017)
Bonn, Schafgans Archiv: Ansichten von
Luxemburg, insgesamt sechs Zeichnungen im
Skizzenbuch von Nicolaus Christian Hohe,
Bleistift, vom 11.07.1866 bis 16.08.1866; sign.256
Abb. 48: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung,
37 x 27,5 cm, Bez. u.l.: „Luxemburg d. 14.7.66/ Aussicht
im Clausen. / Rud. Hohe“ Clausen durchgestrichen und
darunter mit der Beschriftung „Grunde“ ergänzt
(Schafgans Archiv Bonn/ ©Boris Schafgans, Bl. 44 aus
einem Skizzenbuch von C. und R. Hohe)
Abb. 49: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 28 x 38,4
cm, Bez. u.r.: „Luxembourg d.
16.8.66./ im Grunde/ Rud. Hohe",
(Schafgans Archiv Bonn/ © Boris
Schafgans, Bl. 47 aus einem
Skizzenbuch von C. und R. Hohe)
256
CREMER, 2001, W.-Nr. 4.15: Skizzenbuch von Christian & Rudolf Hohe, Blatt 42:
Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 20,8 x 27,8 cm, Bez. u.l.: "Aussicht v.
Eichthor/ Luxemburg 10.7.66./ Wehrmann Rud. Hohe d. 8. Comp[amie] d[es] 8.
Reg[iments]." (Eichthor durchgestrichen) stattdessen darüber geschrieben: "Paffenthalerthor“; Blatt 43: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 27,6 x 38,4 cm, Bez.
u.l.: "Pfaffenthal u. Eich./ Aussicht/ im Garten d. H. Barella/Luxemburg d. 13.7.66./ Rud.
Hohe"; Blatt 44: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 37 x 27,5 cm, Bez. u.l.:
„Luxemburg d. 14.7.66/ Aussicht im Clausen. / Rud. Hohe“ Clausen durchgestrichten und
darunter „Grunde“, Ansicht der Stadt Luxemburg in Hochformat, Blatt 45: Rudolf Hohe,
Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 19,6 x 27,6 cm, Bez. o.l.: "vor d. Eichthor/ 30.7.66",
Ansicht nur im oberen Blattdrittel ausgeführte Stadtansicht; Blatt 46: Rudolf Hohe:
Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 26,6 x 37,2 cm, Bez. u.l.: "hinter Eich./ Luxembourg
16.8.66./ Rud. Hohe"; Blatt 47: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 28 x 38,4
cm, Bez. u.r.: "Luxembourg d. 16.8.66./ im Grunde/ Rud. Hohe".
Sabine Gertrud Cremer (2017)
67
• Bonn, Schafgans Archiv: Ansicht des Siebengebirges (Abb. 50), 1870,
Tusche, Aquarell, Gouache, 20,8 x 33,5 cm, Bez. „Rud. Hohe, Bonn
70“.257
Abb. 50: Rudolf Hohe, Ansicht des
Siebengebirges, 1870, Aquarell
(Schafgans Archiv Bonn/ © Boris
Schafgans)
• Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. 1245: Ansicht der
Windmühle in Bonn (Abb. 44), um 1870, Ölstudie auf Pappe, 28,0 x
34,4 cm, unsign.258
• Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr.
1073: Botanischer Garten in Poppelsdorf
(Abb. 51), 1876, Bleistift, Aquarell, 44,8 x 35,6
cm, sign.259
Abb. 51: Rudolf Hohe, Ansicht des botanischen Gartens
in Poppelsdorf, 1876, Aquarell (©Stadtarchiv Bonn,
Graphiksammlung)
257
CREMER, 2001, S. 214, Anm. 9; Kat. BONN, 2002, S. 175, Nr. 244; CREMER, 2012,
S. 190.
258
CREMER, 2001, S. 330, W.-Nr. 8.16. Auf der Rückseite handschriftliche Beschriftung:
„gemalt von C. Hohe/ Der „Bonnensia“ geschenkt von Frau W we C. Hohe 1890“. Die
Autorin dieses Beitrages hat in ihrer Dissertation diese Ölstudie aufgrund der Rückseitenbeschriftung Carl Hohe zugeschrieben. Durch aktuelle Recherchen kann diese Ölstudie
nun sehr wahrscheinlich Rudolf Hohe zugeschrieben werden.
259
CREMER, 2001, S. 214, Anm. 9; CREMER, 2012, S. 190.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
68
Carl Leonhard Hohe war als Maler, Zeichenlehrer, Lithograph und
Restaurator tätig.260 Am 5. Mai 1847 in Bonn geboren, am 21.Juni 1882
ebendort gestorben.261 Sohn des Universitätszeichenlehrers Nicolaus
Christian Hohe und Bruder von Rudolf Maria Everhard Hohe; Schüler seines
Vaters. Eine weitere künstlerische Ausbildung auf einer Kunstakademie ist
unbekannt.262 Als Maler und Zeichenlehrer in Bonn tätig263; erhielt eine
Denkmünze für freiwillige Krankenpflege im Deutsch-Französischen Krieg
von 1870/71.264
Wahrscheinlich 1862 bis 1864 als Gehilfe seines Vaters bei der
Restaurierung der mittelalterlichen Monumentalmalereien im Kapitelsaal der
ehemaligen Abteikirche in Brauweiler und im Untergeschoss der Doppelkapelle von Schwarzrheindorf beteiligt.265 In dieser Zeit entstand vermutlich
eine Ansicht der Doppelkapelle in Gouache, die sich heute in der
Graphiksammlung des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland/Abtei
Brauweiler befindet.266 Zusammen mit seinem Vater Christian Hohe
durchwanderte er ab ca. 1865 die damalige preußische Rheinprovinz und
Westfalen.267 Sie schufen topographische Ansichten, die als Vorlagen für
GERHARTZ, 1936, S. 108-109; CREMER, 2001, S. 18-19, 112, 213-214; CREMER,
2004, S. 315-317; CREMER, 2012, S. 186-187.
261
BONN, STANDESAMT I: Genealogische Angaben zu der Familie Nicolaus Christian
Hohe und Adelheid Sieben (Auskunft vom 24.03.1998).
260
262
Siehe die Angaben über Carl Hohe: GERHARTZ, 1936, S. 108, Anm. 32; CREMER,
2001, S. 18-19.
263
Carl Hohe wird im Bonner Adressbuch vom 1872 bis 1881 als Maler- und
Zeichenlehrer genannt: ADRESSBUCH, 1872, S. 77; ADRESSBUCH, 1873, S. 86;
ADRESSBUCH, 1875, S. 93; ADRESSBUCH, 1877, S. 97; ADRESSBUCH, 1879, S.
104; ADRESSBUCH, 1881, S. 107.
264
Im Stadtarchiv Bonn wird der Zeichenlehrer Carl Hohe im Zusammenhang mit der
Verleihung einer Denkmünze für freiwillige Krankenpflege im Feldzug von 1870/71
erwähnt, die er am 15. Februar 1879 erhielt. Bonn, Stadtarchiv, Pr 1417: Brief vom
21.10.1878 (Nr. 063) und vom 15.02.1879 (Nr. 064).
265
Pulheim, LVR- Amt für Denkmalpflege im Rheinland/Abtei Brauweiler, Bildarchiv, Inv.Nr. 22.603: Skizzenblatt nach den mittelalterlichen Deckenmalereien des Kapitelsaals der
ehemaligen Abteikirche in Brauweiler; 1867, sign., Bleistift, Aquarell, 35,5 x 27,1 cm, Bez.
Bl. v. „Aus dem Kapitelsaale in der Anstalt zu Brauweiler/ H. jr. 1867“. Vgl. GERHARTZ,
1936, S. 109, Anm. 32.
266
In der Datenbank des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland/Abtei Brauweiler,
Graphiksammlung, wird diese Ansicht Christian Hohe zugeschrieben. Das Blatt ist
unsigniert und undatiert. Stilistisch lässt es sich eher mit dem bisher bekannten Werk von
Carl Hohe vergleichen.
267
Über die beteiligten Künstler an Alexander Dunckers Sammelwerk von 1857 bis 1883:
HANSMANN/KNOPP, 1981, S. XI-XIII; CREMER, 2001, S.111. Heinrich Gerhartz nennt
69
Sabine Gertrud Cremer (2017)
Chromolithographien dienten, die in Alexander Dunckers Sammelwerk „Die
ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen
Grundbesitzer in der preußischen Monarchie“ (Abb. 52, 53, 55)
erschienen.268 Als Mitarbeiter seines Vaters schuf er 1867/68 zusammen mit
dem Kölner Maler Georg Fuchs Illustrationsvorlagen für die Publikation von
Ernst aus’m Weerth „Wandmalereien des christlichen Mittelalters in den
Rheinlanden“.269 Nach dem Tod des Vaters setzte Carl Hohe hauptsächlich
den Vertrag mit Alexander Duncker weiter fort. Darüber hinaus ergänzte er
1869 den Illustrationsauftrag für die Publikation von Carl Baunscheidt „Die
Burg Dottendorf bei Bonn von Karl dem Großen bis zu Carl Baunscheidt
nach Quellen und Urkunden dargestellt“, der noch auf seinem Vater
zurückgeht, um eine Vorlage für einen Stahlstich mit einer Ansicht der Burg
Dottendorf nach dem Umbau von 1863 aus dem Jahr 1869.270
Abb. 52: Ansicht des Schlosses Türnich im RheinErft-Kreis, um 1870, Chromolithographie nach
einem Aquarell von Carl Hohe, Blatt W. 700, Rh.P. 72 in Dunckers Sammelwerk „Die ländlichen
Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der
ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen
Monarchie“ (©Universitäts- und Landesbibliothek
Bonn, E 4' 5/166 Rara).
nur allgemein die Beteiligung Christian Hohes „in den letzten Lebensjahren“ an der
Ansichtenserie des Verlegers Alexander Duncker. GERHARTZ, 1936, S. 95.
268
HANSMANN/KNOPP, 1981, S. X-XI; CREMER, 2001, S. 111-112.
269
ACHTER, 1958, S. 35; CREMER, 1995, S. 69-70, Kat.-Nr. 21; CREMER, 2001, S.
207.
270
BONN, Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek Bonn Ie 138: BAUNSCHEIDT,
Carl: Die Burg Dottendorf bei Bonn von Carl dem Grossen bis zu Carl Baunscheidt. Von
Letztern, ord. Mitgliede des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande, nach
Quellen und Urkunden dargestellt. Mit vier Stahlstichen. Bonn, A. Henry: 1969. Drei
Stahlstiche gehen auf eine Vorlage von Christian Hohe zurück: CREMER, 2001, 294295, W.-Nr. 5.108, 5.109, 5.110. Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. 126:
Ansicht der Burg Dottendorf nach dem Umbau, 1869, Bl. 19,6 x 26,5 cm; Platte 16,8 x
22,2 cm; Bild 11,2 x 15,7 cm; Bez. u.l.: „n. d. N. gez. v. C. Hohe jr.“; u.r.: „Stahlst. v. P.
Schumacher, Bonn 1869“; u.M.: „BURG DOTTENDORF/ gegründet von Carl dem
Grossen -/ seit der Restauration durch/ Carl Friedrich Baunscheidt/ 1863./ Östliche Front“.
Heinrich Gerhartz erwähnt ein weiteres Blatt in Privatbesitz, Aussicht von der
Dottendorfer Klippe, 1868, 27 x 36 cm; deren Verbleib heute unbekannt ist. GERHARTZ,
1936, S.109, Anm. 32.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
70
Abb. 53: Burg Konradsheim im Rhein-ErftKreis, um 1877, Chromolithographie nach
einem Aquarell von Carl Hohe, Blatt W. 851,
Rh.-P. 107 in Dunckers Sammelwerk „Die
ländlichen
Wohnsitze,
Schlösser
und
Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie“
(©Universitäts- und Landesbibliothek Bonn,
E 4' 5/166 Rara).
Der größte Auftrag für Carl Hohe auf dem Gebiet der topographischen
Ansicht war seine langjährige Tätigkeit für den Berliner Verleger Alexander
Duncker. In dessen Sammelwerk sind insgesamt achtzehn Chromolithographien nach Vorlagen von Carl Hohe veröffentlicht.271 Darüber hinaus
271
Siehe eine Zusammenstellung aller 18 Chromolithographien nach Vorlagen, die
aufgrund ihrer Beschriftung sicher von Carl Hohe (1847-1882) stammen: (1) Bd. 10,
1867/68, W. 600, Rh.-P. 55: RURICH. Bild: 14,9 x 20 cm; Bez. oben: Rhein-Provinz. Regierungs-Bezirk Aachen. - Kreis Erkelenz.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. C. Hohe
junr., ausgef. b. Winckelmann & Söhne. - Verlag von Alexander Duncker, Königl.
Hofbuchhändler in Berlin. (2) Bd. 11, 1869/70, W. 614, Rh.-P. 59: MUFFENDORF. Bild:
14,7 x 19,6 cm. Bez. oben: Rhein-Provinz. - Regierungs-Bezirk Cöln. - Kreis Bonn.; unten:
Nach ein. Orig.-Aufn. v. C. Hohe jr., ausgef. v. Th. Albert, Druck b. Paul Grabow. - Verlag
v. Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (3) Bd. 11, 1869/70, W. 620, Rh.P. 60: SCHLOSS ARFF. Bild: 15 x 20 cm. Bez. oben: Rhein-Provinz. - Regierungs-Bezirk
Cöln. - Kreis Cöln.; unten: Nach ein. Orig.-Aufn. v. C. Hohe junr. ausgef. v. Winckelmann
& Söhne. - Verlag von Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (4) Bd. 11,
1869/70, W. 636, P. W. 58: CANSTEIN. Bild: 14,9 x 19,8 cm. Bez. oben: Provinz
Westphalen. - Regierungs-Bezirk Arnsberg. Kreis Brilon.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v.
C. Hohe jun., ausgef. b. Winckelmann & Söhne. - Verlag v. Alexander Duncker, Königl.
Hofbuchhändler in Berlin. (5) Bd. 11, 1869/70, W. 638, P. W. 59: HARKOTTEN. Bild: 15
x 20 cm. Bez. oben: Provinz Westphalen. - Regierungs-Bezirk Münster. - Kreis
Warendorf.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. C. Hohe junr. ausgef. b. Winckelmann &
Söhne. - Verlag von Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (6) Bd. 12,
1871/73, W. 691, Rh.-P. 69: PEPPENHOFEN. Bild: 14,8 x 19,4 cm. Bez. oben: RheinProvinz. - Regierungs-Bezirk Cöln. - Kreis Rheinbach.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. von
Carl Hohe, ausgef. b Winckelmann & Söhne. - Verlag v. Alexander Duncker, Königl.
Hofbuchhändler in Berlin. (7) Bd. 12, 1871/73, W. 692, P. W. 66: STEINHAUSEN. Bild:
15 x 19,8 cm. Bez. oben: Provinz Westphalen. - Regierungs-Bezirk Minden. - Kreis Halle.;
unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. Carl Hohe, ausgef. v. Th. Albert, Druck b. Winckelmann &
Söhne. - Verlag v. Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (8) Bd. 12,
1871/73, W. 698, P. W. 67: ALME. Bild: 15 x 19,6 cm. Bez. oben: Provinz Westphalen. Regierungs-Bezirk Arnsberg. - Kreis Brilon.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. Carl Hohe,
ausgef. v. Th. Albert, Druck b. Winckelmann & Söhne. - Verlag v. Alexander Duncker,
Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (9) Bd. 12, 1871/73, W. 700, Rh.-P. 72: TÜRNICH. Bild:
14,9 x 19,4 cm. Bez. oben: Rhein-Provinz. - Regierungs-Bezirk Cöln. - Kreis Bergheim.;
unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. Carl Hohe, ausgef. b. Winckelmann & Söhne. - Verlag v.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
71
gehen die ab dem zwölften Band (1871/73) veröffentlichen Lithographien
wohl auf seine Aquarellvorlagen zurück, obwohl sie mit „C. Hohe“ und damit
mit der gebräuchlichen Künstlerangabe seines Vaters Christian Hohe
beschriftet sind. Carl Hohe hat seine Aquarelle teilweise nur mit dem
Monogramm „CH“ signiert, wie dies bei einem seiner Aquarelle nachweisbar
ist, wodurch wohl die unkorrekte Beschriftung „C. Hohe“ entstand.272
Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (10) Bd. 12, 1871/73, W. 702, P.
W. 68: SCHWECKHAUSEN. Bild: 14,9 x 19,6 cm. Bez. oben: Provinz Westphalen. Regierungs-Bezirk Minden. - Kreis Peckelsheim.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. Carl
Hohe, ausgef. v. Th. Albert gedr. b. Winckelmann u. Söhne, Berlin. - Verlag von
Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (11) Bd. 12, 1871/73, W. 705, P.
W. 69: MALLINCKRODT. Bild: 15 x 19,7 cm. Bez. oben: Provinz Westphalen. Regierungs-Bezirk Arnsberg. - Kreis Hagen.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. Carl Hohe,
ausgef. v. Th. Albert, Druck b. Winckelmann & Söhne. - Verlag von Alexander Duncker,
Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (12) Bd. 12, 1871/73, W. 710, P. W. 70:
BORLINGHAUSEN. Bild: 14,8 x 19,4 cm. Bez. oben: Provinz Westphalen. - RegierungsBezirk Minden. - Kreis Warburg.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. Carl Hohe, ausgef. v.
Winckelmann & Söhne. - Verlag v. Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin.
(13) Bd. 12, 1871/73, W. 713, Rh.-P. 74: KRICKENBECK. Bild: 14,6 x 19,4 cm. Bez.
oben: Rhein-Provinz. - Regierungs-Bezirk Düsseldorf. - Kreis Geldern.; unten: Nach ein.
Orig. Aufn. v. Carl Hohe, ausgef. v. Th. Albert, Druck b. Wickelmann & Söhne. - Verlag v.
Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (14) Bd. 12, 1871/73, W. 715, P.
W.: 71: ITTLINGEN. Bild: 14,6 x 19,4 cm. Bez. oben: Provinz Westphalen. - RegierungsBezirk Münster. - Kreis Lüdinghausen.; unten: Nach ein. Orig. Aufn. v. Carl Hohe, ausgef.
v. Winckelmann & Söhne. - Verlag v. Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in
Berlin. (15) Bd. 12, 1871/73, W. 718, Rh.-P. 75: MÜDDERSHEIM. Bild: 14,6 x 19,3 cm.
Bez. oben: Rhein-Provinz. - Regierungs-Bezirk Aachen. - Kreis Düren.; unten: Nach ein.
Orig. Aufn. v. Carl Hohe, ausgeführt v. Winckelmann & Söhne. - Verlag (16) Bd. 12,
1871/73, W. 720, P. W. 72: HARDEHAUSEN. Bild: 14,7 x 20 cm. Bez. oben: Provinz
Westphalen. - Regierungs-Bezirk Minden. - Kreis Warburg.; unten: Nach ein. Orig. Aufn.
v. Carl Hohe, ausgef. v. Th. Albert, Druck b. Winckelmann & Söhne. - Verlag v. Alexander
Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin. (17) Bd. 13, 1873/74, W. 728, Hss. 1:
RITTERSHAYN. Bild: 14,6 x 19,6 cm. Bez. oben: Provinz Hessen. - Regierungs-Bezirk
Cassel. - Kreis Rathenburg.; unten: Nach ein. Original-Aufnahme von Carl Hohe, ausgef.
v. Winckelmann & Söhne. - Verlag von Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in
Berlin. (18) Bd. 13, 1873/74, W. 749, Hss. 2: SONTRA. Bild: 14,8 x 19,8 cm. Bez. oben:
Provinz Hessen. - Regierungs-Bezirk Cassel. - Kreis Rotenburg.; unten: Nach ein. Orig.Aufn. v. Carl Hohe, ausgef. v. Th. Albert, Druck b. Winckelmann & Söhne. - Verlag von
Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin.
Darüber hinaus mit fraglicher Zuschreibung eine Übersicht bei: CREMER, 2001, S. 332335, W.-Nr. 8.32.
272
BONN, LVR-LandesMuseum: Burg Konradsheim, 1877, Bleistift, Aquarell, 16,3 x 21,1
cm, sign. mit Monogramm „CH“ und Jahresangabe [18]77. Vorlage für die
Chromolithographie im Sammelwerk von Alexander Duncker: DUNCKER, Bd. 15,
1878/80, Bl. W. 851, Rh.-P. 107; Vgl. HANSMANN/KNOPP, 1981, Bd. 2, S. XI, Farbtaf.
I. Siehe im Internet unter: https://digital.zlb.de/viewer/metadata/dck_000/1/ (02.08.2017).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
72
Aus den topographischen Ansichten, soweit sie sich erhalten haben,
lässt sich feststellen, dass Carl Hohe die Tradition seines Vaters im Zeichenund Malstil weiter fortsetzte.273 Am Beispiel einer Bleistiftvorzeichnung im
Besitz des Stadtarchivs Bonn lässt sich seine Vorgehensweise nachvollziehen.274 Das Blatt ist beidseitig benutzt und stammt vermutlich
ursprünglich aus einem Skizzenbuch. Die Vorderseite (Abb. 54) ist mit einem
nummerierten Gitterraster versehen, um die Übertragung der Bleistiftvorzeichnung auf die endgültige Vorlage in Form eines Aquarelles zu
erleichtern. Auf der Rückseite befindet sich eine kolorierte Skizze, die
schematisch die gesamte Ansicht festhält und als Gedächtnisstütze mit
einigen Kommentaren versehen ist.
Das ausgearbeitete Aquarell diente
anschließend als Vorlage für die
Chromolithographie (Abb. 55), die in
Alexanders Dunckers Sammelwerk
erschien.
Abb. 54: Carl Hohe, Ansicht der ehemaligen
Kommende Muffendorf, um 1868, Bleistiftvorzeichnung, Blattvorderseite mit nummerierten Gitterraster (©Stadtarchiv Bonn, Graphiksammlung)
Abb. 55: Ansicht der ehemaligen
Kommende
Muffendorf,
1869/70,
Chromolithographie nach einem Aquarell
von Carl Hohe, Blatt W. 614, Rh.-P. 59 in
Dunckers Sammelwerk „Die ländlichen
Wohnsitze, Schlösser und Residenzen
der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der
preußischen Monarchie“ (©Universitätsund Landesbibliothek Bonn, E 4' 5/166
Rara).
CREMER, 2001, S. 112, 213, W.-Nr. 8.15, 8.16. Der Verbleib eines Aquarells mit einer
griechischen Tempelruine und Staffage ist unbekannt. GERHARTZ, 1936, S. 109, Anm.
32.
274
Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 55 (DA06-0055): Muffendorf, um
1868, 16,7 x 25,2 cm, Vorderseite mit Bleistiftvorzeichnung und Gitterraster, Rückseite
mit kolorierter Skizze der Ansicht mit Kommentaren: „Basalt, Weg, Basalt, Pfann[en],
Weiß bedeckt, Ziegelstein, bekalkt, Schw[arze] Pfann[en]“. Vgl. HANSMANN/KNOPP,
1981, S. XI, Abb. 2 und Farbtafel II; CREMER, 2001, S. 112, Anm. 192.
273
Sabine Gertrud Cremer (2017)
73
Im Bereich des Spätwerkes von Christian Hohe und des Frühwerkes
von Carl Hohe besteht weiterhin das Problem, das einige Werke, die mit
Christian Hohe in Verbindung gebracht werden, vermutlich eher seinem
Sohn Carl Hohe zuzuschreiben sind.275 Ein mit „Carl Hohe“ signiertes
Ölgemälde von 1871276 zeigt eine ähnliche Ansicht von der ehemaligen
Kommende Ramersdorf und dem Siebengebirge wie eine Gouache von
Christian Hohe (um 1832)277. In der Anlage und der Ausführung ist das
Ölgemälde von Carl Hohe bei stimmungsvollen Mondlicht mehr der älteren
Tradition der Rheinromantik, wie sie von seinem Vater, den Bonner Maler
Nicolaus Christian Hohe, und dem Koblenzer Maler Johann Jakob Diezler
(1789-1855) vertreten werden, einzuordnen.278
275
BONN, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. 121: Ansicht des Kreuzberges bei
Bonn, um 1860, Kreidelithographie, 11,0 x 17,5 cm; Bez. u.l.: „Gez. u. lith. v. C. Hohe“;
u.r.: „Druck d. Lith. Artist. Anstalt v. T. Avenarius, Cöln.“; u.M.: „DER KREUZBERG BEI
BONN./ Verlag von F. A. Büttgen in Bonn“. CREMER, 2001, S. 332, W.-Nr. 8.31. Siehe
auch die Kreidelithographie in der Poppelsdorfer Heimatsammlung Stöcker, Druck von E.
Penning in Bonn. CREMER, 2001, S. 332, W.-Nr. 8.30.
276
Kunsthandel, Versteigerung im Auktionshaus „Piguet Hôtel des Ventes Genève“ am
29.09.2010 als Postennummer 1259, Verbleib unbekannt (Stand: 02/2017): siehe
http://www.arcadja.com/auctions/de/private/hohe_carl/kunstwerken/430595/0/
und
http://www.artnet.de/künstler/carl-hohe/mond-beschienene-rheinlandschaft-14Nfyp
EHr13EX mdMd4i78w2(02.08.2017).
277Siehe
im Internet: http://www.artnet.de/künstler/christian-nikolaus-christian-hohe/
auktionsresultate(02.08.2017); DER RHEIN, 2011, S. 42-43; Vgl. auch zu Kreidelithographie von N. C. Hohe von 1832: CREMER, 2001, S. 276, W.-Nr. 5.1. Abb. 42.
278
Kat. KOBLENZ, 2001, S. 32, Kat.-Nr. 8 (=Johannes Jakob Diezler, Ruine Stolzenfels
im Mondschein, um 1830, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz/Direktion
Burgen-Schlösser-Altertümer); KEUNE, 2015, S. 130, Kat.-Nr. 116 (=Johannes Jakob
Diezler, Die Loreley im Mondschein, 1843, StadtMuseum Bonn). Daneben hat sein Vater
Nicolaus Christian Hohe ebenfalls in einem monumentalen Diorama eine
Rheinlandschaft bei Mondlicht dargestellt: CREMER, 2004, S. 326, Erg-W.-Nr. 9.73
(Aufgang des Mondes auf der Elisenhöhe bei Bingen am Rhein, um 1847).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
74
Werke von Carl Hohe in Auswahl:
• Bonn, Stadtarchiv, Inv.-Nr. 55 (DA06-0055): Ansicht der ehemaligen
Kommende Muffendorf (Abb. 54), um 1868, Bleistift, Tusche, Aquarell,
16,7 x 25,2 cm, Vorderseite des Blattes mit einer Bleistiftvorzeichnung
und einem nummerierten Gitterraster versehen; Blatt auf der Rückseite
mit einer kolorierten Skizze dergleichen Ansicht und handschriftlichen
Kommentare „Basalt, Weg, Basalt, Pfann[en], Weiß bedeckt, Ziegelstein,
gekalkt, Schw[arze] Pfann[en]“ für die Farbverteilung der späteren
Chromolithographie.279
• Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. DA06-Ho 0820 (Alte Inv.Nr. Ho 820): Bahnhof von Rolandseck und Siebengebirge (Abb. 56),
um 1870, Bleistift und weiße Kreide, Bl. 12,2 x 18, cm.280
Abb. 56: Carl Hohe, Bahnhof von
Rolandseck und Siebengebirge,
um 1870, Bleistiftstudie, 12,2 x
18,2 cm (©Bonn, Stadtarchiv,
Graphische Sammlung, Inv.-Nr.
DA06-Ho 0820)
279
HANSMANN/KNOPP, 1981, S. XII, Abb. 2 und Farbtafel II. Es handelt sich um eine
Vorstudie für die Chromolithographie in Werk von Alexander Duncker: DUNCKER, Bd.
11, 1869/70, W. 614, Rh.-P. 59.
280 CREMER, 2001, S. 329, W.-Nr. 8.12: Einordnung der Bleistiftstudie als Schülerarbeit
im Umkreis von Christian Hohe. Eine Überprüfung der Bleistiftstudie vor Ort ergab, dass
die Bleistiftstudie ursprünglich mit „C. Hohe“ signiert war. Diese Signatur wurde später
entfernt und durch eine Andere (Beaten?) ersetzt. Laut der Datenbank des Bildarchivs
Foto Marburg handelt es sich um ein Stahlstich nach einer Vorlage von Carl Hohe. Siehe
http://www.bildindex.de/document/obj20676612?part=0&medium=mi02798f03(02.08.20
17).
Vgl. Exemplar eines Stahlstichs im Besitz des Kölnischen Stadtmuseums, Graphische
Sammlung, Inv.-Nr. G 1645a: Ansicht des Bahnhofs von Rolandseck, Bild 12,4 x 18,9
cm; Bez. u.l.: „Gez. v. C. Hohe“; u.M. „DER BAHNHOF ZU ROLANDSECK UND DAS
SIEBENGEBIRGE/ Verlag von T. Habicht in Bonn“. Vgl. auch: CREMER, 2001, S. 294,
W.-Nr. 5.106 (=Einordnung des Stahlstichs als Werk von Christian Hohe, um 1865).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
•
•
75
Kunsthandel, Auktionshaus „Piguet Hôtel des Ventes Genève (Verbleib
unbekannt): Mondbeschienene Rheinlandschaft (Blick vom Ennert auf
die ehemalige Kommende Ramersdorf und das Siebengebirge), 1871, Öl
auf Leinwand, 31 x 42 cm, sign. u. r. mit „Carl Hohe“.281
• Köln, Kölnisches Stadtmuseum, Graphiksammlung: Inv.-Nr. G 1488a:
Schloß Poppelsdorf mit Botanischen Garten, Bleistift, 17,4 x 26,0 cm,
sign. mit „C. Hohe f.“, Bez. mit „Schloss zu Poppelsdorf bei
Bonn./Gartenseite“.282
•
• Bonn, LVR-LandesMuseum, Inv.-Nr. 75.1687: Burg Konradsheim von
Südwesten, 1877, Bleistift, Aquarell, 16,3 x 21,1 cm; sign. mit
Monogramm CH (= Carl Hohe) und Jahresangabe [18]77.283
Versteigerung im Auktionshaus „Piguet Hôtel des Ventes Genève“ am 29.09.2010 als
Postennummer 1259, Verbleib unbekannt: siehe im Internet unter http://www.artnet.de
/künstler/carl-hohe/mond-beschienene-rheinlandschaft-14NfypEHr13EXmdMd4i78w2
(Stand: 02.08.2017).
282 CREMER, 2001, S. 329, W.-Nr. 8.15.
283
HANSMANN/KNOPP, 1981, S. XI, Abb. 1. Das Blatt ist eine Vorstudie zum Werk von
Alexander Duncker: DUNCKER, Bd. 15, 1878/80, W. 851, Rh.-P. 107.
281
Sabine Gertrud Cremer (2017)
76
Ein Ölgemälde im Privatbesitz und die Frage der
Zuschreibung an einem Mitglied der Künstlerfamilie Hohe
Abb. 57: Nicolaus Christian Hohe, Blick auf das weiße Kreuz und die Burg Are bei
Altenahr, um 1860, Öl auf Leinwand, 35 x 46 cm (Schafgans Archiv Bonn/ © Boris
Schafgans)
Im Privatbesitz befindet sich ein interessantes Ölgemälde (Abb. 57), das
nicht signiert und datiert ist.284 Aufgrund seiner Herkunft aus dem
Künstlernachlass der Familie Hohe galt eine Zuschreibung in das Werk von
Nicolaus Christian Hohe bisher als sicher. Nach einer mündlichen
Überlieferung soll sich dieses Ölgemälde von einer der Söhne Christian
Hohes – Rudolf oder Carl Hohe – stammen.285 So stellt sich die berechtigte
Frage, welchem Mitglied der Künstlerfamilie Hohe sich nun dieses
Ölgemälde zuschreiben lässt. Neben Nicolaus Christian Hohe (1798-1868)
284
Bonn, Schafgans Archiv: Blick auf die Ahrburg bei Altenahr, um 1860, Öl auf
Leinwand, unsigniert, 35,0 x 45,9 cm, Bez. auf der Rückseite: „C. Hohe. Landschaft bei
Altenahr“. Vgl. GERHARTZ, 1936, S. 101, 112; CREMER, 2001, S. 268, W.-Nr. 4.10,
Abb. 27.
285
Boris Schafgans, Rudolf Hohe. unver. Manuskript vom 01.08.2017.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
77
sind seine beiden Söhne Rudolf Hohe (1837-1877) und Carl Hohe (18471882) zu nennen. Das Werk von Carl Hohe weißt bisher nur ein einziges
signiertes Ölgemälde auf, dass sich stilistisch nicht mit der Ansicht der
ehemaligen Kommende Ramersdorf von 1871 vergleichen lässt.286 Das
Werk von Rudolf Hohe ist bisher ebenso wie bei seinem jüngeren Bruder
Carl nur lückenhaft erhalten. Ein weiteres großformatiges Ölgemälde von
Rudolf Hohe, das signiert und datiert ist, kann bisher zum Vergleich nicht
herangezogen werden. So ist eine Zuschreibung an Rudolf Hohe aus
kunsthistorischer Sicht zweifelhaft. Durch den Vergleich mit einer ähnlichen
Kreidelithographie von 1859 ist die Zuschreibung innerhalb des Werkes von
Nicolaus Christian Hohe weiterhin die wahrscheinlichste.287 Im Rahmen
eines Forschungsprojektes wäre eine naturwissenschaftliche Untersuchung
aller Ölgemälde, die Christian Hohe und seinen Söhnen zugeschrieben
werden, sinnvoll und würde sicher neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der
spätromantischen Malerei in Bonn erbringen. 288
Innerhalb des Werkes von Nicolaus Christian Hohe nimmt das
Ölgemälde mit der Ansicht der Burg Are (Abb. 57) bei Altenahr eine
Sonderstellung ein.289 Die Kreidelithographie von 1859 und das Ölgemälde
im Besitz des Schafgans Archivs Bonn (Abb. 57) zeigen beide vom selben
Standort aus den Blick auf das weiße Kreuz und die Ruine der Burg Are bei
Altenahr. Ausgangspunkt war sicher eine Studie, die der Künstler vor Ort
angefertigt hat. Sie diente vermutlich auch für die Kreidelithographie von
1859 des Verlages Henry & Cohen als Grundlage. Beim Vergleich beider
Ansichten wird der freiere Umgang mit der vorgefundenen Landschaft des
Ölgemäldes deutlich. Die Auseinandersetzung mit den wechselnden
Lichtverhältnissen ist stärker im Interesse des Betrachters gerückt. Die
286
Versteigerung im Auktionshaus „Piguet Hôtel des Ventes Genève“ am 29.09.2010 als
Postennummer 1259, Verbleib unbekannt: siehe im Internet unter http://www.artnet.de
/künstler/carl-hohe/mond-beschienene-rheinlandschaft-14NfypEHr13EXmdMd4i78w2
(Stand: 02.08.2017).
287
CREMER, 2001, S. 281, W.-Nr. 5.30, Abb. 28 (=Exemplar im Besitz der Sammlung
Helmut Poppelreuter, Bad Neuenahr-Ahrweiler). Siehe auch weitere Exemplare im Besitz
der Staatsbibliothek Berlin; Abteilung Historische Drucke, gr. 2“ Th 1220 und des
Stadtarchivs Bonn, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. DA06-2002-02. Die Ansichtenfolge
des Verlages Henry & Cohen erschien 1859 unter dem Titel: Ansichten aus dem Ahrthale.
Vues De La Vallée De L’Ahr. Views Of The Ahr Valley/ n. d. N. gez. u. lith. v. C.
Hohe./gedruckt bei Henry & Cohen. Bonn: Henry & Cohen, 1859.
288
Siehe über ein vergleichbares Forschungsprojekt über Johann Wilhelm Schirmer und
seine Schüler von Irene Haberland im 2-bändigen Katalog von 2010: HABERLAND,
2010, S. 307-325.
289
Siehe CREMER, 2001, S. 116-117.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
78
Stimmung des Gemäldes wird vom dunklen Vordergrund mit den
Weinstocken, die Darstellung des weißen Kreuzes mit zwei Wanderern und
den weitgehend wolkenverhangenen Himmel beherrscht. Auffällig ist, dass
Hohe in seinem Ölgemälde den Straßentunnel von Altenahr nicht
berücksichtigt. Stattdessen rekonstruierte er rechts den ursprünglichen
Verlauf der Ahr. Mit diesem Bild wollte Hohe eine vergangene, weitgehend
von Menschen unberührte Ahrlandschaft darstellen. Nur zwei Wanderer
stehen unter einem Kreuz, wobei der eine den anderen auf den Blick ins
rechte Ahrtal hinweist. Das Ölgemälde erinnert in der Farbwahl sowie in der
religiösen Komponente des Kreuzes an die romantischen Landschaftsbilder
von Caspar David Friedrich. Auch einige Ölgemälde der Düsseldorfer
Kunstakademie, die in der Auseinandersetzung mit der Ahrlandschaft
entstanden sind, weisen eine romantische Überhöhung in der Landschaftsauffassung auf.290 Dabei gehen diese Künstler noch weiter in der
Verfremdung und Überhöhung der Landschaftsdarstellung. Einen
bestimmten Blickpunkt auf einem „realen“ Standpunkt lässt sich zum
Beispiel bei Carl Friedrich Lessing nicht nachvollziehen und kann im diesem
Fall nicht mit Hohes Landschaftsauffassung verglichen werden.291 Eher
weist das Ölgemälde im Privatbesitz eine ähnliche spätromantische
Auffassung in der Landschaftswiedergabe auf, wie sie innerhalb des Werkes
von Johann Wilhelm Schirmer und seinen Ahrtalansichten anzutreffen ist.292
290
Kat. AACHEN, 2002, S. 88-89, Kat.-Nr. 11 (=Johann Wilhelm Schirmer, Romantische
Landschaft (Ahrtal) von 1828); Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg.-Nr. 423: Johann
Wilhelm Schirmer, Prospekt zu Altenahr von 1834, Vgl. HABERLAND, 2010, S. 336-337,
Kat.-Nr. 31; HABERLAND/KEUNE, 2011, S. 72-73; Bonn, Sammlung RheinRomantik,
Slg.-Nr. 125: Eduard Wilhelm Pose, Landschaft an der Ahr von 1836, Vgl. HABERLAND,
2010, S. 340-341, Kat.-Nr. 33; HABERLAND/KEUNE, 2011, S. 78-79.
291
Vgl. Kat. DÜSSELDORF, 1995, S. 130-131 (=Carl Friedrich Lessing, Das Felsenschloß von 1828, Stiftung museum kunst palast/Dauerleihgabe der Staatlichen Museen
zu Berlin, Nationalgalerie). Kat. DÜSSELDORF, 2000, Abb. S. 55. Otto Baur/Edgar
Bierende, Lessing als Zeichner der Vulkaneifel. In: Kat. DÜSSELDORF, 2000, S. 113122, darin Hinweis auf das Gemälde Carl Friedrich Lessings „Eifellandschaft“ von 1834
(Warschau, Nationalmuseum, Inv.-Nr. M. Ob. 507), in dem verschiedene Landschaftsstudien nicht genau lokalisierbar zusammengefügt sind.
292
Auf Schirmers Spuren im Rheinland. Rheinische Kunststätten Heft 511. Neuss 2010,
S. 34-35 (=Johann Wilhelm Schirmer, Burg Are bei Altenahr von 1831, Museum Zitadelle
Jülich).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
79
Abb. 58: Blick auf das weiße Kreuz und
die Burg Are bei Altenahr, Stahlstich nach
einer Vorlage von Bernhard Hundeshagen, 1835 (©Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, PGB 1' 439 Rara).
Abb. 59: Der Durchbruch bei
Altenahr, Stahlstich nach einer
Vorlage von Christian Hohe, 1839
(©Stadtarchiv Bonn, Graphiksammlung)
Bereits vor dem Ölgemälde aus dem Privatbesitz und der Kreidelithographie von 1859 hat sich Christian Hohe seit etwa 1839 intensiv mit
dem Ahrtal als Motiv für künstlerische Druckgraphiken beschäftigt.293 In
seinem Ölgemälde aus dem Privatbesitz greift er auf eine vergleichbare
Ansicht der Burg Are bei Altenahr zurück, die auf einen Stahlstich des
Verlages Tobias Habicht (Abb. 58) nach einer Vorlage von Bernhard
Hundeshagen weist.294 Die Ansicht von Hundeshagen gehört zu einer Serie
von insgesamt sechs Ansichten zum Ahrtal, die im ersten Reiseführer zum
293
294
Vgl. CREMER, 2001, S. 97-98.
Siehe ein Exemplar dieses Stahlstiches im Sammelalbum von Charlotte Starke im
Besitz der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn mit weiteren Stahlstichen nach
Vorlagen von Bernhard Hundeshagen: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn,
Abteilung Handschriften und Rara, PGB 1` 439: Blick auf das weiße Kreuz und die Burg
Are bei Altenahr, 1835, Stahlstich, Bild 9,8 x 15,5 cm, Bez. o. „DIE AHRGEGEND VON
OBERHALB DEM WEISSEN KREUZ BEI ALTENAHR AUSGESEHEN/ Verlag von T.
Habicht in Bonn“; ohne Künstlerangabe. Blatt aus einer Ansichtenserie von insgesamt 6
Stahlstichen im ersten Ahrtalführer: Ernst WEYDEN, Das Ahrthal. Ein Führer von der
Mündung der Ahr bis zu ihrer Quelle. Historisch topographische Skizzen und
naturhistorische Andeutungen. Mit sechs Stahlstichen. Bonn, T. Habicht: 1835
(Exemplar: Stadtarchiv Bonn IIb 1836).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
80
Ahrtal im Jahr 1835 ohne Künstlerangabe erschien.295 Daneben fertigte
Hohe 1839 eine Vorlage (Abb. 59) ebenfalls für den Verlag Tobias Habicht,
die entsprechend des Titels „Die Ruine Altenahr und der Durchbruch“ zeigt.
Die Entdeckung des Ahrtals als Reiseziel war zu diesem Zeitpunkt noch in
ihren Anfängen.296 Die Landschaft im Bereich der Mittelahr entsprach mit
ihren mittelalterlichen Burgruinen zwar den romantischen Vorstellungen der
Zeit, die steilen Schluchten und Abhänge erschwerten gleichzeitig aber eine
touristische Erschließung. Eine Wende brachte die Einweihung des
Straßentunnels bei Altenahr im Jahr 1834, der wegen seiner Größe damals
als technische Sensation galt.297 Auf dem Stahlstich nach einer Zeichnung
Christian Hohes (Abb. 59) sind entsprechend der neue Tunnel und eine
Kutsche dargestellt, die auf die Vorteile der bequemeren Reisemöglichkeit
anspielen.298 Der Verleger Tobias Habicht gab bei Hohe diese Zeichnung
scheinbar für die erweiterte Auflage des Ahrtalführers von Ernst Weyden in
Auftrag, der 1839 im Zusammenhang mit der Einrichtung einer ständigen
Postverbindung zwischen Ahrweiler und Altenahr erschien.299 Die Ansichten
Bernhard Hundeshagens und Christian Hohes zum Ahrtal trugen dazu bei,
eine bis dahin weitgehend unbekannte Landschaft für den Tourismus zu
erschließen.300
295
Vgl. über die Zuschreibung der sechs Stahlstiche an Bernhard Hundeshagen: Ottmar
Porthmann: Ein unbekannter Ahrführer aus der Zeit der Romantik. In: Heimatjahrbuch
des Kreises Ahrweiler, 1992, S. 180-183.
296
Vgl. WERNZ-KAISER, 1993, S. 33-42.
297
WERNZ-KAISER, 1993, S. 33-42.
298
Vgl. die Angaben bei: CREMER, 2001, S. 287, W.-Nr. 5.51: DURCHBRUCH BEI
ALTENAHR, um 1839, Stahlstich; Bild 9,6 x 15,1 cm; Bez. u.l.: „Gez. v. C. Hohe.“; u.r.:
„I. Umbach sculp.“; u.M.: „DIE RUINE ALTENAHR UND DER DURCHBRUCH/ Verlag
von T. Habicht in Bonn“.
299
Der Stahlstich „Die Ruine Altenahr und der Durchbruch“ ist dem Ahrführer als Titelblatt
beigefügt und besitzt zunächst keine Künstlerangabe. Vgl. Ernst Weyden, Das Ahrthal.
Ein Führer von der Mündung der Ahr bis zu ihrer Quelle, nebst einem Abstecher nach
dem Laacher-See und dem Brohlthale. Historische-topographische Skizzen und
naturhistorische Andeutungen. Mit 1 Stahlstich und 1 Karte. Bonn: T. Habicht, 1839 (ULB
Bonn M 381/95)
300
Die Stahlstiche wurden in einem Album separat herausgegeben: „Das Ahrtal in zwölf
der schönsten Ansichten. Nach der Natur gezeichnet und in Stahl gestochen von den
vorzüglichsten Künstlern“. Bonn: T. Habicht, o.J. (um 1840). Siehe das Exemplar im
Stadtmuseum Bad Neuenahr-Ahrweiler, Inv.-Nr. I/597-609. Vgl. CREMER, 2001, S. 286287, W.-Nr. 5.47 bis 5.50.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
81
Abb. 60: Nicolaus Christian Hohe,
Altenahr im Ahrtal, um 1865,
Lithographie des Verlages von
Friedrich August Büttgen in Bonn,
(©Stadtarchiv Bonn, Graphische
Sammlung)
Eine weitere Lithographie von Christian Hohe (Abb. 60), die zu einer
Serie zum Ahrtal (um 1865) für den Verlag von Friedrich August Büttgen
gehört, zeigt eine interessante Variante der Ansicht der Burg Are bei
Altenahr.301 Der Schwerpunkt ist bei dieser Lithographie auf den dunklen
Vordergrund mit einem steilen Felsen, einem Kreuz und zwei Wanderern
gelegt. Daneben sind die die steilen Berge, Hänge und Reste der Ruine der
Burg Are bei Altenahr näher zum Betrachter Standpunkt herangerückt.
Rechts ist der weite Blick in Ahrtal besonders betont. Im Vergleich zu dem
Ölgemälde (Abb. 57) ist links der Durchbruch bei Altenahr angegeben und
die Weinberge im Vordergrund fehlen. Der Fokus ist stärker auf die
Felsformation im Vordergrund mit dem Gipfelkreuz und die Ruine der Burg
Are gelegt. Eine Bleistiftzeichnung in der Sammlung RheinRomantik, die
nicht signiert und datiert ist, weist eine ähnliche Auffassung in der
Wiedergabe der Landschaft wie die beiden Kreidelithographien von Christian
Hohe (Abb. 60) auf.302 Im Zeichenstil und in der Anlage kann diese
301
Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. DA06-0955: Altenahr im Ahrtal,
um 1865, Kreidelithographie von Christian Hohe, Bild 14 x 20,9 cm, Bl. 19,5 x 26,4 cm;
Bez. u.l. „Gez. & lith. v. C. Hohe“; u.r.: „Druck v. E. Penning in Bonn“, u.M.: „Altenahr/ im
Ahrtal“; darunter: „Verlag v. F. A. Büttgen in Bonn“. Vgl. zwei weitere Kreidelithographien
von Christian Hohe im Verlag von Friedrich August Büttgen/Druck von Engelhard
Penning: Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. DA06-0952 (=Christian
Hohe,
302
Bonn, Sammlung RheinRomantik, Slg. Nr. 295: Unbekannter Künstler, Blick vom
weißen Kreuz auf Altenahr, um 1840, Bleistift, 24,5 x 29,7 cm. Vgl. im Internet unter:
http://www.sammlung-rheinromantik.de/index.php?id=
24&no_cache=1&tx_news_pi1%5Bnews%5D=214&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=Ne
ws&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c650f233bc485e2f9fc7706cd4cefd23.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
82
Zeichnung eventuell in den Umkreis von Christian Hohe eingeordnet
werden.
Abb. 61: Nicolaus Christian
Hohe, Die Burg Are bei Altenahr,
um 1845, Kreidelithographie
(©Kölnisches Stadtmuseum,
Graphiksammlung, Inv.-Nr. G
35a/ Rheinisches Bildarchiv)
Neben den Stahlstichen,
die als Reiseandenken in
großer Auflage für ein breites
Publikum entstanden, gab
der Verlag von Josef Bach in Bonn eine qualitätsvolle Serie von
Kreidelithographien Christian Hohes um 1845 heraus. Dazu gehört auch
eine Ansicht von der Burg Are bei Altenahr (Abb. 61).303 Sie ist ein weiteres
Beispiel für sein Können als Lithograph und Zeichner. Die Burg Are wurde
im Vergleich zu den beiden späteren Ansichten, die Kreidelithographie von
1859, die Kreidelithographie bei Friedrich August Büttgen (Abb. 60) und das
Ölgemälde im Privatbesitz (Abb. 57), von einem anderen Betrachter Standpunkt aus wiedergegeben. Besonders hervorgehoben ist der Vordergrund
mit einem Andachtshäuschen am Wegesrand und eine kleine Brücke über
die Ahr. Wie im späteren Ölgemälde ist hier der wilde und romantische
Charakter der Landschaft des Ahrtales am Wegesrand besonders betont.
Diese Landschaftsauffassung ist den Gemälden des Düsseldorfer
Landschaftsmalers Johann Wilhelm Schirmer verwandt. Christian Hohe
gehört mit seinem Ölgemälde im Privatbesitz und den Kreidelithographien
zu der Gruppe von Künstlern der Spätromantik, die das Ahrtal als eine wilde
und noch weitgehend natürliche Landschaft besonders schätzten. Ein
lohnendes Vorhaben wäre sicher eine weiterführende Erforschung des
Werkes Nicolaus Christian Hohes im Rahmen der deutschen Spätromantik.
303
Vgl. CREMER, 2001, S. 279, W.-Nr. 5.21: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht der Burg
zu Altenahr, um 1845, Kreidelithographie mit Tonplatte, Bl. 24,2 x 34,2 cm; Tonplatte 18,8
x 27,2 cm; Bild ca. 16,0 x 25,0 cm; Bez. u.l.: „C. Hohe fc.“; u.M.: „DIE BURG ZU
ALTENAHR“, u.r.: „Druck d. Verlag J. Bach“. (Exemplare im Stadtmuseum Bad Neuenahr-Ahrweiler, Inv.-Nr. I/225 und im Kölnischen Stadtmuseum, Inv.-Nr. G 35 a).
83
Sabine Gertrud Cremer (2017)
Fazit
Die Autorin dieses Beitrages konnte sich nach Ihrer Dissertation von
2001, den beiden kurzen Artikeln in den Bonner Geschichtsblättern (2004)
und im „Allgemeinen Künstlerlexikon“ (2012) erneut mit der Künstlerfamilie
Hohe beschäftigen. Auf diese Weise sind neue wissenschaftliche
Erkenntnisse im Kontext des jeweiligen Werkes der Familie Hohe eingeordnet worden. Darüber hinaus sind verloren geglaubte Kunstwerke und
Archivgut wiederaufgetaucht, die seit dem Artikel von Heinrich Gerhartz im
Jahr 1936 bisher als verschollen galten. Für die gewährte Unterstützung sei
bei allen Institutionen und Privatpersonen ausdrücklich gedankt. Für die
Zukunft ist zu wünschen, das mit der fortschreitenden Digitalisierung es
möglich wird, weitere Kunstwerke und Archivalien wissenschaftlich zu
erschließen.
Quellen:
Ungedruckte Quellen
Bayreuth, Stadtkirche, Archiv des evangelisch-lutherischen Pfarramtes:
Tauf-, Heirats- und Sterberegister.
Bonn, Archiv des Evangelischen Verwaltungsverbandes, Kirchenbücher,
Trauverzeichnis der Evangelischen Gemeinde Bonn, S. 56-57, Nr. 75.
Bonn, Schafgans Archiv: Boris Schafgans, Werke von Rudolf Hohe im
Schafgans Archiv, unveröff. Ms. v. 01.08.2017.
Bonn, Standesamt I: Genealogische Angaben zu der Familie Nicolaus
Christian Hohe und Adelheid Sieben.
Bonn, Stadtarchiv, Personenstandsregister: Genealogische Angaben zu der
Familie Rudolf Hohe und Maria Odenkirchen.
München, Akademie der Bildenden Künste, Archiv.
München, Hauptstaatsarchiv,
Bildenden Künste.
Studentenmatrikel
der
Akademie
der
München, Stadtarchiv: Familienbogen von Friedrich Wilhelm Anton Hohe
und Carolina Deuringer.
Nürnberg, Stadtarchiv, Besuchsbuch der Albrecht-Dürer-Gesellschaft,
Eintrag vom 27.11.1820, E 6/132 Nr. 32.
Sabine Gertrud Cremer (2017)
84
Gedruckte Quellen
BONNER KALENDER auf das Jahr 1829-1854. Mit Genehmigung der
Königl. Kalender-Deputation in Berlin. Bonn 1829-1854.
AMTLICHES VERZEICHNIS des Personals und der Studierenden auf der
Königlichen Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn für das
Winterhalbjahr 1833-34 bis Sommerhalbjahr 1868. Bonn 1833 - 1868.
ERSTES ADRESSBUCH der königlich-preußischen Universität-Stadt Bonn
für 1856 und 1857. Bonn 1856/57.
ADRESSBUCH der Universitäts-Stadt Bonn für 1859 und 1860. Bonn 1860.
BONNER KALENDER und Adress-Buch für das Jahr 1863. Bonn 1863.
BONNER ADRESSBUCH 1865-67. 2 Bde. Bonn 1865-67.
ADRESSBUCH der Stadt Bonn 1870-1922. Bonn 1870-1922.
HANDBUCH über den Königlich-preußischen Hof und Staat für das Jahr
1865. Berlin 1865.
Literatur:
ACHTER, Irmingard: Die Wandmalereien der Kapelle der Deutschordensritter-Kommende Ramersdorf. In: Herrschaft, Hochgericht und Kirchspiel
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Schafgans. 150 Jahre Fotografie. Hrsg. Frank Günter Zehnder (Ausstellung,
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des
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Ausstellung von Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek Bonn im Haus
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Schlossmacher und Daniel Schütz. Bonn 2010.
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Lady Katharina Brandis (1841-1927). Das Leben einer außergewöhnlichen
Bonner Bürgerin und Malerin. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung
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Art and Design for all – The Victoria and Albert Museum. Die
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Sehnsucht Rhein. Rheinlandschaften in der Malerei. Gemälde aus der
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Sabine Gertrud Cremer (2017)
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Abbildungsverzeichnis:
Abb.1: Porträt von Nicolaus Christian Hohe, 1840, Kreidelithographie von Adolf Hohneck
(©LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Bildarchiv).
Abb. 2: Nicolaus Christian Hohe: Porträt von Adelheid Hohe gebr. Sieben, um 1828, Öl
auf Leinwand (Schafgans Archiv Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 3: Landschaftsansicht von Brasilien, Kreidelithographie von Christian Hohe nach
einem Aquarell von Carl Friedrich Philipp von Martius, um 1823, Tafel 62 in Martius`
„Historia naturalis palmarum“ (Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, 1' 242 Rara).
Abb. 4: Nicolaus Christian Hohe, Aussicht vom Alten Zoll in Bonn auf die Villa Brandis
und das Siebengebirge, Lithographie bei Arnz & Comp. in Düsseldorf, um 1828 (Bonn,
Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. DA06-1233).
Abb. 5: Nicolaus Christian Hohe: Porträt eines unbekannten Mannes (Freiherr Franz von
Thielmann?), um 1832 Kreidelithographie, Probedruck (Kölnisches Stadtmuseum,
Graphiksammlung, Inv.-Nr. G 18994, Rückseite, Reproduktion).
Abb. 6: Porträt von Christian August Brandis, Kreidelithographie von Nicolaus Christian
Hohe, 1836 (Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Porträtsammlung).
Abb. 7: Martinus Schlegel (1581-1640), Kreidelithographie von Christian Hohe(?), 1840,
Psalter der Familie Schlegel (Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Nachlass
Schlegel, S 1640, urn:nbn:de:hbz:5:1-53051, zuletzt abgerufen am 11.10.2017).
Abb. 8: Christophorus Schlegel (1613-1678), Kreidelithographie von Christian Hohe(?),
1840, Psalter der Familie Schlegel (Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Nachlass
Schlegel, S 1640, urn:nbn:de:hbz:5:1-53254, zuletzt abgerufen am 11.10.2017).
Abb. 9: Blick vom Drachenfels ins Rheintal mit der Insel Nonnenwerth, um 1844,
Stahlstich von Hermann Emden nach einer Zeichnung von Christian Hohe (Universitätsund Landesbibliothek Bonn, PGB 1' 439 Rara, Sammelalbum von Charlotte Starke).
Abb. 10: Landsturmdenkmal von Ernst Friedrich Zwirner aus dem Jahr 1857, um 1858,
kolorierter Stahlstich nach einer Zeichnung von Christian Hohe im Verlag Tobias Habicht
(Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Heimatverein Siebengebirge
e.V., Inv.-Nr. MR 10.46).
Abb. 11: Blick auf die Ruine Windeck, Stahlstich nach einer Zeichnung von Christian
Hohe, um 1854 (Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, M 381/187 Rara).
Sabine Gertrud Cremer (2017)
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Abb. 12: Nicolaus Christian Hohe, Ruine Windeck, Bleistift und Aquarell, 1852, Blatt 31
im Skizzenbuch von Christian Hohe (Schafgans Archiv Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 13: Nicolaus Christian Hohe, Friedrichroda im Thüringer Wald, um 1865,
Lithographie nach einem Gemälde von Louis Gurlitt (Stadtarchiv Bonn, Graphische
Sammlung, Inv.-Nr. DA06-2244).
Abb. 14: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine der ehemaligen Abtei Heisterbach, um 1865,
Bleistift, Aquarell (Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. DA06-0446).
Abb. 15: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine der ehemaligen Abtei Heisterbach, um 1865,
Kreidelithographie (Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand
Heimatverein Siebengebirge e.V., Inv.-Nr. MR 11.17).
Abb. 16: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine der ehemaligen Abtei Heisterbach im
Mondlicht, um 1858, Aquarell, Gouache (Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.Nr. DA06-0445).
Abb. 17: Nicolaus Christian Hohe, Chorruine der ehemaligen Abtei Heisterbach im
Mondlicht, um 1858, Chromolithographie nach einem Aquarell von Christian Hohe, Tafel
12 in Hohes Lehrwerk „Praktische Aquarellschule für Anfänger“ (Schafgans Archiv Bonn/
Boris Schafgans).
Abb. 18: Nicolaus Christian Hohe, Blick von der Godesburg auf das Siebengebirge mit
einer englischen Ausflugsgesellschaft und den Prinzen von Christian zu SchleswigHolstein-Sonderburg-Glücksburg als Zeichner, um 1840, Ölgemälde (Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Königswinter, Inv.-Nr. MR 01-0107).
Abb. 19: Nicolaus Christian Hohe, Titelblatt „dem Herrn Consistorialrath und Professor
Dr. Carl Heinrich Sack, ihrem ersten Pfarrer, in dankbarer Liebe die evangelische
Gemein[d]e zu Bonn, den 12ten Aprill.1847“, Aquarell (Archiv der Simon Heinrich
Sack’schen Familienstiftung/ Preußen-Museum Wesel, Liste 1, Karton 314).
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Abb. 20: Nicolaus Christian Hohe, Pavillon im Park der Villa Deichmann mit Blick auf die
Anlegestelle in Mehlem nach Königswinter und den Drachenfelsen, um 1860, kolorierte
Kreidelithographie (Bedburg-Hau, Antiquariat Nobert Haas).
Abb. 21: Werkstatt von Nicolaus Christian Hohe, Blick vom Park der Villa Deichmann auf
Königswinter und Drachenfelsen, um 1850, Öl auf Leinwand (Siebengebirgsmuseum der
Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter, Inv.-Nr. MR 1.63).
Abb. 22: Werkstatt von Nicolaus Christian Hohe, Blick vom Drachenfels über den Rhein,
um 1850, Öl auf Leinwand, 62 x 83 cm, (Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/
Bestand Stadt Königswinter, Inv.-Nr. MR 1.64).
Abb. 23: Nicolaus Christian Hohe, Blick durch die Ruinen der Godesburg, um 1845,
Kreidelithographie (Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Heimatverein Siebengebirge e.V., Inv.-Nr. MR 5.25).
Abb. 24: Nicolaus Christian Hohe, Blick durch die Ruinen der Godesburg, um 1858,
Chromolithographie nach einem Aquarell von Christian Hohe, Tafel 14 in Hohes Lehrwerk
„Praktische Aquarellschule für Anfänger“ (Schafgans Archiv Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 25: Nicolaus Christian Hohe, Rekonstruktion der Innenansicht nach Osten der
ehemaligen Deutschordenskapelle St. Georg in Ramersdorf, 1847, Aquarell (PulheimBrauweiler, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Bildarchiv, Inv.-Nr. 63.24).
Abb. 26: Nicolaus Christian Hohe, Christus als Weltenrichter mit Aposteln und Heiligen,
1863/64, Malereien auf der Apsiskalotte des Chores in der Unterkirche von Schwarzrheindorf (LVR-Amt für Denkmalpflege, Abtei Brauweiler, Fotoarchiv, Foto: Jürgen
Gregori, Repro aus: HANSMANN/HOHMANN, 2002, S. 17, Abb. 10, Ausschnitt).
Abb. 27: Christian Hohe/ Carl Hohe, Ansicht des Bonner Kreuzberges von Nordwesten,
um 1865, Lithographie mit zwei Tonplatten, Bild 11,0 x 17,5 cm (Bonn, Stadtarchiv,
Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 121-1).
Abb. 28: Werkstatt Christian Hohes, Ansicht des Bonner Kreuzberges, um 1865, Aquarell
und Gouache, 11 x 17,5 cm (Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. Ho 017).
Abb. 29: Werkstatt Christian Hohes, Ansicht des Bonner Kreuzberges von Nordwesten,
um 1865, Aquarell und Gouache, 10,5 x 17,6 cm (Bonn, Stadtarchiv, Graphische
Sammlung, Inv.-Nr. 121-2).
Abb. 30: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Remagen,
um 1845, Bleistift und Aquarell auf Papier (Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung,
Inv.-Nr. DA06-2038/Alte Inv.-Nr. 2773).
Abb. 31: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht des evangelischen Pfarrhauses in Bonn, 1847,
Bleistift und Aquarell (Archiv der Simon Heinrich Sack’schen Familienstiftung/ PreußenMuseum Wesel, Liste 1, Karton 314, Bilddatei).
Abb. 32: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht des Godesbergs mit der Burgruine, Bleistift,
Aquarell, Bez. u.r. „Godesberg d./ 18. July 1850“, Skizzenbuch von 1850 bis 1852, Blatt
2 (Schafgans Archiv Bonn/ Boris Schafgans).
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Abb. 33: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht der Ruine der ehemaligen Abtei Heisterbach,
Bleistift, Bez. u.r.: „Heisterbach/ d. 3. Juny 1850“ in Tusche „Siebengebirge“, Skizzenbuch
von 1850 bis 1852, Blatt 1 (Schafgans Archiv Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 34: Nicolaus Christian Hohe, Langenberg bei Mehlem, Bleistift vom 19. Juni 1855,
loses Blatt aus dem Skizzenbuch von 1851 bis 1856 (Repro aus: Venator & Hanstein,
Katalog der Auktion 55, 1985, Nr. 1946a, Taf. 42).
Abb. 35: Nicolaus Christian Hohe, Ansicht der ehemaligen Abtei Brauweiler, 1855,
Bleistift, Blatt im Skizzenbuch von 1850 bis 1852 (Schafgans Archiv Bonn/ Boris
Schafgans).
Abb. 36: Nicolaus Christian Hohe, Blick von der Gartenterrasse der Villa Brandis auf die
Godesburg und das Siebengebirge, 1860, Aquarell (Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Signatur 2014 – 039, Reproduktion).
Abb. 37: Nicolaus Christian Hohe, Blick auf den Rolandsbogen und das Siebengebirge,1863; Öl auf Leinwand (Schafgans Archiv Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 38: Nicolaus Christian Hohe, Burg Dottendorf mit Ansicht der Stadt Bonn, um 1865,
Bleistift und Tusche auf Papier (Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. 4079).
Abb. 39: Friedrich Hohe, Gämsen im Karwendel, 1867, Öl auf Leinwand (Kunsthandel
München, Ketterer Kunst 2015).
Abb. 40 Die Maxburg (Hambacher Schloß) aus einer Ansichtenfolge zur bayrischen
Rheinpfalz unter den Titel „Die Pfälzer Eisenbahnen und ihre Umgebungen“, Tafel 3,
Kreidelithographie von Friedrich Hohe, 1854 (Frankfurt, Universitätsbibliothek Johann
Christian Senckenberg, Sammlung von deutschen Drucken, urn:nbn:de:hebis:301093154).
Abb. 41: Burgruine Frankenstein aus einer Ansichtenfolge zur bayrischen Rheinpfalz
unter dem Titel „Die Pfälzer Eisenbahnen und ihre Umgebungen“, Tafel 15,
Kreidelithographie von Friedrich Hohe, 1854 (Frankfurt, Universitätsbibliothek Johann
Christian Senckenberg, Sammlung von deutschen Drucken, urn:nbn:de:hebis: 301093154).
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Abb. 42: Rudolf Hohe, Ansicht Luxemburgs vom 10.07.1866, Bleistiftzeichnung
(Schafgans Archiv Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 43: Rudolf Hohe, Stolzenfels, um 1865, Kreidelithographie (Bonn, Stadtarchiv,
Graphiksammlung, Inv.-Nr. 1028, DA06-1028).
Abb. 44: Rudolf Hohe, Ansicht der Windmühle in Bonn, um 1870 (Bonn, Stadtarchiv,
Graphiksammlung, Inv.-Nr. 1245, DA06-1245).
Abb. 45: Rudolf Hohe, Porträt einer jungen Frau, 1856, Bleistift (Schafgans Archiv Bonn/
Boris Schafgans).
Abb. 46: Rudolf Hohe, Porträt eines älteren Mannes, 1856, Bleistift (Schafgans Archiv
Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 47: Rudolf Hohe, Ansicht der Ruine Godesburg mit der Michaelskapelle, 1857,
Bleistiftzeichnung (Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Signatur 1993 – 01a, Repro
aus: KAT. BONN, Godesburg, 2010, Abb. S. 49).
Abb. 48: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 37 x 27,5 cm, Bez. u.l.: „Luxemburg
d. 14.7.66/ Aussicht im Clausen. / Rud. Hohe“ Clausen durchgestrichen und darunter mit
der Beschriftung „Grunde“ ergänzt (Schafgans Archiv Bonn, Bl. 44 aus einem Skizzenbuch von C. und R. Hohe/ Boris Schafgans).
Abb. 49: Rudolf Hohe, Luxemburg, Bleistiftzeichnung, 28 x 38,4 cm, Bez. u.r.:
„Luxembourg d. 16.8.66./ im Grunde/ Rud. Hohe", (Schafgans Archiv Bonn, Bl. 47 aus
einem Skizzenbuch von C. und R. Hohe/ Boris Schafgans).
Abb. 50: Rudolf Hohe, Ansicht des Siebengebirges, 1870, Aquarell (Schafgans Archiv
Bonn/ Boris Schafgans).
Abb. 51: Rudolf Hohe, Ansicht des botanischen Gartens in Poppelsdorf, 1876, Aquarell
(Bonn, Stadtarchiv, Graphiksammlung, Inv.-Nr. 1073, DA06-1073).
Abb. 52: Ansicht des Schlosses Türnich im Rhein-Erft-Kreis, um 1870, Chromolithographie nach einem Aquarell von Carl Hohe, Blatt W. 700, Rh.-P. 72 in Dunckers
Sammelwerk „Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen
Grundbesitzer in der preußischen Monarchie“ (Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek,
Abteilung Handschriften und Rara Repro aus: E 4' 5/166 Sonderbestand).
Abb. 53: Burg Konradsheim im Rhein-Erft-Kreis, um 1877, Chromolithographie nach
einem Aquarell von Carl Hohe, Blatt W. 851, Rh.-P. 107 in Dunckers Sammelwerk „Die
ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in
der preußischen Monarchie“ (Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, E 4' 5/166 Rara).
Abb. 54: Carl Hohe, Ansicht der ehemaligen Kommende Muffendorf, um 1868, Bleistiftvorzeichnung, Blattvorderseite mit nummerierten Gitterraster (Bonn, Stadtarchiv,
Graphiksammlung, Inv.-Nr. 55, DA06-0055).
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Abb. 55: Ansicht der ehemaligen Kommende Muffendorf, 1869/70, Chromolithographie
nach einem Aquarell von Carl Hohe, Blatt W. 614, Rh.-P. 59 in Dunckers Sammelwerk
„Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie“ (Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, E 4'
5/166 Rara).
Abb. 56: Carl Hohe, Bahnhof von Rolandseck und Siebengebirge, um 1870,
Bleistiftstudie, 12,2 x 18,2 cm (Bonn, Stadtarchiv, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. DA06Ho 0820).
Abb. 57: Nicolaus Christian Hohe, Blick auf das weiße Kreuz und die Burg Are bei
Altenahr, um 1860, Öl auf Leinwand, 35 x 46 cm (Schafgans Archiv Bonn/ Boris
Schafgans).
Abb. 58: Blick auf das weiße Kreuz und die Burg Are bei Altenahr, Stahlstich nach einer
Vorlage von Bernhard Hundeshagen, 1835 (Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek,
PGB 1 '439, Sammelalbum von Charlotte Starke).
Abb. 59: Der Durchbruch bei Altenahr, Stahlstich nach einer Vorlage von Christian Hohe,
1839 (Repro aus: Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek Bonn II b 204, Taf. 31).
Abb. 60: Nicolaus Christian Hohe, Altenahr im Ahrtal, um 1865, Lithographie des
Verlages von Friedrich August Büttgen in Bonn, (Bonn, Stadtarchiv, Graphische
Sammlung, Inv.-Nr. DA06-0955).
Abb. 61: Nicolaus Christian Hohe, Die Burg Are bei Altenahr, um 1845, Kreidelithographie
(Rheinisches Bildarchiv Köln, Kölnisches Stadtmuseum, Graphiksammlung, Inv.-Nr. G
35a.).
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Bildrechte
Wissenschaftliche Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von
folgenden Privateigentümern und Institutionen:
Archiv der Simon Heinrich Sack`schen Familienstiftung/ Preußen-Museum
Wesel (mit freundlicher Genehmigung der Vorsitzenden, Brigitte von der
Osten-Sacken): Abb. 19, 31.
Bonn, Stadtarchiv und Stadthistorische Bibliothek: Abb. 4, 13, 14, 16, 28, 29,
30, 36, 38, 43, 44, 47, 51, 54, 56, 59, 60.
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, 1'242 Rara: Abb. 3.
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Porträtsammlung: Abb. 6.
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Nachlass Schlegel,
S 1640 (urn:nbn:de:hbz:5:1-53051, zuletzt abgerufen am 11.10.2017):
Abb. 7.
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, Nachlass Schlegel,
S. 1640 (urn:nbn:de:hbz:5:1-53254, zuletzt abgerufen am 11.10.2017):
Abb. 8.
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, PGB 1'439 Rara: Abb. 9.
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, M 381/187 Rara: Abb. 11.
Bonn, Universitäts- und Landesbibliothek, E 4' 5/166 Rara: Abb. 52, 53, 55.
Köln, Rheinisches Bildarchiv, Nr. L 15690/1: Abb. 61.
Köln, Kölnisches Stadtmuseum, Graphiksammlung, Reproduktion: Abb. 5.
Kunsthandel, Bedburg-Hau, Antiquariat Norbert Haas: Abb. 20.
Kunsthandel, Köln, Venator & Hanstein: Abb. 34.
Kunsthandel, München, Ketterer Kunst GmbH & Co. KG (mit freundlicher
Unterstützung von Ketterer Kunst): Abb. 39.
Schafgans Archiv Bonn/ © Boris Schafgans: Abb. 2, 12, 17, 24, 32, 33, 35,
37, 42, 45, 46, 48, 49, 50, 57.
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Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/Bestand Heimatverein
Siebengebirge e.V.: Abb. 10, 15, 23.
Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter/ Bestand Stadt Königswinter:
Abb. 18, 21, 22.
Pulheim-Brauweiler, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland: Abb. 1, 25.
Pulheim-Brauweiler, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Foto: Jürgen
Gregori: Abb. 26.