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Heizöl kaufen

Heizölpreise: kaufen oder warten? – Das sagen die Märkte

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Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Montag, 12.12.2022 - 10:52 (Jetzt kommentieren)

Die Heizölpreise starten zum Beginn der Woche kaum verändert. Grund ist eine Konsolidierung der Rohölpreise und wenig veränderte Gasölpreise im frühen Handel am Montag. Das sagt allerdings wenig, über die weitere Entwicklung, denn die meisten preisbildenden Faktoren sind mit großer Unsicherheit behaftet.

heizölpreise.

Am Montagmorgen (12.12.) kostete Heizöl im Bundesmittel 118,1 Euro je 100 Liter, berichtet der Branchendienst Tecson. Das sind 0,50 Euro mehr als am Freitag und 5,60 Euro weniger als am Montag vor einer Woche. Das Heizölportal esyoil ermittelte für Montagmorgen im Bundesmittel nur einen Durchschnittspreis von 115 Euro je 100 Liter und damit deutlich weniger.

Das sich der Preisrückgang in dem bisherigen Tempo fortsetzt, ist eher unwahrscheinlich, obwohl es nicht unmöglich ist. Denn: Eigentlich sind Rohöl und Gasöl an den internationalen Märkten knapp, doch die von vielen Ökonomen prognostizierte globale Wirtschaftskrise (Rezession), könnte die Öl-Nachfrage weiter drücken und damit auch die Preise für Rohöl und Heizöl.

An den Terminmärkten zeigen die Preise Rohöl und für Gasöl – trotz der relativen Knappheit - für die kommenden Monate jedenfalls nach unten – so fallen die Gasölpreise – dem wichtigsten Vorprodukt für Heizöl und Diesel – am Terminmarkt von 814 USD je Tonne für Januar – über 775 USD für April – bis auf 750 USD je Tonne für den Juni.

Das heißt übersetzt, dass auch die Heizölpreise eigentlich weiter zurückgehen müssten.

Ähnlich sieht es beim Rohöl aus. Dort bewegen sich die Preise für die Sorte Brent für die kommenden Termine auf einem ähnlich schwachen Niveau wie jetzt – von 76,50 USD je Barrel für den Februar-Termin über 76,88 USD je Barrel für April – bis 77,0 USD im Juni – also kaum verändert.

Doch der Markt kann auch sehr schnell wieder in die eine andere Richtung kippen. Noch sieht es aber nicht danach aus.

Im laufenden Handel am Montagmorgen gehen die Rohölpreise nach einem Anstieg zunächst wieder zurück. Der Grund: Das nordamerikanische Ölunternehmen TC Energy hat angekündigt, die für Nordamerika enorm wichtige defekte Keystone-Pipeline, bereits am Samstag wieder in Betrieb zu nehmen. Das Keystone-Pipelinesystem kann mehr als 600.000 bpd Rohöl von Kanada, über Oklahoma, nach Texas transportieren. Die Pipline war wegen eines Lecks vorübergehend stillgelegt.

Die Rohölpreise erhielten hingegen wieder Auftrieb, als der russische Präsident Putin sagte, Russland werde seine Rohölproduktion als Reaktion auf die G-7-Obergrenze für den Rohölpreis möglicherweise kürzen. Allerdings wird russisches Ural-Rohöl heute (12.12) mit 53,7 USD pro Barrel gehandelt, was bedeutet, dass die Preise-Obergrenze von 60 USD nicht wirklich Auswirkungen auf die laufenden russischen Ölexporte hat.

Regionale Heizölpreise relativ stabil – Kunden kaufen zügig

Heizölpreise Bundesländer.

Händler berichten auch über eine anhaltend hohe Kaufintensität. Der Branchendienst esyoil meldet zudem eine hohe Erwartung der Kunden auf weiter sinkende Preise. Bei den Lieferzeiten geben die Händler zwischen 5 und 8 Wochen an.

In allen Regionen und Bundesländern haben sich die Heizölpreise zum Wochenbeginn stabilisiert. Dabei hatten sich die regionalen Preisunterschiede zuletzt wieder etwas vergrößert, zeigen die Daten aus den Regionen (siehe Grafik).

Heute (12.12) liegen zwischen den teuersten (Bremen) und dem billigsten Bundesland (Nordrhein-Westfalen) rund 16,50 Euro je 100 Liter Differenz. Bei einem Einkauf von 3000 Litern Heizöl, macht das einen Preisunterschied von immerhin 495 Euro.

Am billigsten ist Heizöl heute in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg sowie in Sachsen und Hessen. In Bremen, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern kostet Heizöl aktuell am meisten. Am Montagvormittag (12.12) lagen die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen nach den Erhebungen des Branchendienstes esyoil bei knapp 109 Euro je 100 Liter und damit rund 8 Euro niedriger als vor einer Woche. In Baden-Württemberg müssen die Verbraucher aktuell knapp 111 Euro zahlen und damit 12 Euro weniger als eine Woche zuvor.

Am teuersten war Heizöl weiterhin in Bremen mit 125 Euro – das sind jedoch 5 Euro weniger als in der Vorwoche. In Niedersachsen lagen die Preisforderungen am Montagmorgen bei 121 Euro je 100 Liter und sind damit 8 Euro niedriger als letzte Woche. In Mecklenburg-Vorpommern werden von Verbrauchern heute 121,50 Euro je 100 Liter verlangt und damit 7 Euro weniger als vor Wochenfrist. Und in Schleswig-Holstein kostet Heizöl heute rund 119 Euro je 100 Liter und damit knapp 5 Euro weniger als in der vorigen Woche.

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