Riesiges Containerschiff läuft vor US-Küste auf Grund – wie Ever Given

Die Ever Forward, das Schwesterschiff der Ever Given, die im vergangenen März den Suezkanal blockierte, ist an der US-Ostküste in der Chesapeake Bay auf Grund gelaufen. Das riesige Containerschiff steckt derzeit in der Nähe von Baltimore fest, und die US-Küstenwache arbeitet aktiv daran, das festgefahrene Schiff zu befreien.

Der Container-Riese lief auf Grund, nachdem er am Sonntagabend den Hafen von Baltimore verlassen hatte, berichten internationale Nachrichtenagenturen wie Reuters und AP. Das Schwesterschiff Ever Given blockierte im März 2021 den Suezkanal und verursachte wirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe, die auf der ganzen Welt zu spüren waren.

Andere Schiffe mussten während der Verzögerung das Horn von Afrika umrunden, was die Versandkosten rund um den Globus in die Höhe trieb. Das Schiff steckte nach der Haverie 106 Tage lang in einem „bürokratischen Schwebezustand“ fest, während Regierungen und Gläubiger um die Ladung und die Haftung für den Vorfall stritten, bevor ihm schließlich die Freigabe zum Auslaufen im Juni erteilt wurde, berichtet AP.

Die nun auf Grund gelaufene Ever Forward wird von derselben Firma betrieben, der Evergreen Marine Corp Taiwan, Ltd. Die Ever Forward steckt derzeit außerhalb der Schifffahrts-Route fest und blockiert nicht den Schiffsverkehr. Die Küstenwache führt alle paar Stunden Überprüfungen durch, um sicherzustellen, dass es in seiner aktuellen Position nicht beschädigt oder undicht ist.

„Es wurden Anstrengungen unternommen, um zu versuchen, das Schiff zu befreien“, sagte William P. Doyle, Exekutivdirektor der Maryland Port Administration, in einer Erklärung vor Reportern und Nachrichtenagenturen.

Zu diesen Bemühungen gehörte auch der Versuch, das Schiff wieder flott zu machen, obwohl unklar ist, was das konkret bedeutet und wie hoch der Aufwand ist. Taucher wurden gerufen, um den Boden des Schiffes zu inspizieren. Die Ever Forward ist 334 Meter lang, das ist die Länge von drei Fußballfeldern, und sie wurde erst 2020 ausgeliefert.

Die amerikanische Küstenwache erhielt am Sonntag die Mitteilung, dass die Ever Forward aufgelaufen war und führt nun alle vier Stunden Kontrollen durch, um die Sicherheit der Besatzung an Bord und der Meereslebewesen zu gewährleisten, heißt es in Agenturberichten. Die Küstenwache sagt auch, das Schiff liege außerhalb des Schifffahrts-Kanals auf Grund und behinderte somit nicht den Verkehr anderer Containerschiffe.

Evergreen Marine bestätigte in einer per E-Mail gesendeten Erklärung gegenüber Reuters, dass der Vorfall kein Kraftstoffleck verursacht hat und der Navigationskanal nicht blockiert ist und der Verkehr beim Ein- oder Auslaufen des Hafens nicht gestört wird.

„Der Schiffsbetreiber Evergreen organisiert außerdem, dass Taucher Unterwasserinspektionen durchführen können, um Schäden am Schiff zu untersuchen, und stimmt sich ständig mit allen betroffenen Parteien ab, um das Schiff so schnell wie möglich wieder flott zu machen“, heißt es weiter.

"Die Ursache des Vorfalls wird von der zuständigen Behörde noch untersucht. Auch US-Beamte betonen, dass das Schiff den Verkehr nicht behindert.

Die Einsatzkräfte der Küstenwache arbeiten mit Mitarbeitern des Umweltministeriums von Maryland zusammen, um das Containerschiff zu überwachen, und zu untersuchen, wie das Schiff überhaupt auf Grund gelaufen ist, und so schnell wie möglich einen Plan zu entwickeln, um das Schiff sicher wieder flott zu machen.