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Schalldichter Raum

So entsteht ein schalldichter Raum

Moderne Architektur überzeugt mit offenen, großen und hellen Räumen. Das Problem: Geräusche können sich gerade hier uneingeschränkt ausbreiten. So entsteht ein konstanter Lärmpegel, der sich negativ auf das Wohlbefinden im eigenen Zuhause und die Konzentrationsfähigkeit am Arbeitsplatz auswirkt. Ein schalldichter Raum sorgt für mehr Ruhe, denn Innen- und Außenlärm werden auf ein Minimum reduziert. Wie Sie Ihren Raum schalldicht machen, erklären wir Ihnen hier.

Wie breitet sich Schall aus?

Dröhnender Verkehrslärm, ausgelassene Gespräche oder sanfte Klaviermusik: Töne, Klänge und Geräusche bestimmen den Alltag. Dabei wird alles, was mit dem menschlichen Ohr wahrgenommen werden kann, als Schall bezeichnet. Somit ist Schall nicht automatisch Lärm, denn er muss nicht immer als störend empfunden werden.

Jedes Geräusch sendet Schallwellen aus, die in einem geschlossenen Raum auf verschiedene Objekte (z. B. Wand, Fenster, Möbel) treffen. Diese festen Gegenstände werden von den Schallwellen in Schwingung versetzt. Je nach Oberflächenbeschaffenheit wird Schall reflektiert oder absorbiert. Er breitet sich also entweder in alle Richtungen aus oder wird von den festen Objekten verschluckt.

Was ist ein komplett schalldichter Raum?

Bei großen Fenstern, Möbeln und glatten Oberflächen wie Wänden und Böden wird Schall am stärksten reflektiert.

Man spricht hierbei von schallharten Oberflächen. Weiche Gegenstände hingegen, wie Sofas und Teppiche, schlucken Schallwellen.

  • Ein schalldichter Raum weist deshalb im Optimalfall keine schallharten Oberflächen auf.
  • So reduziert ein solcher Raum den Nachhall und vermindert so den Lärmpegel.
  • Zudem schirmt er Geräusche nach außen hin ab und verhindert, dass Außenlärm nach innen gelangt.
Schalldichter Raum

Raum schallisolieren: Schalldämmung

Im privaten Wohnbereich oder Büro kann sich Schall oftmals ungehindert ausbreiten.

Einerseits entsteht ein ständiger Nachhall, der die Gesprächsverständlichkeit erschwert und verschiedene Tätigkeiten ungewollt laut macht. Andererseits dringen die Geräusche nach außen, was für die Nachbarschaft und auch für das eigene Wohlbefinden belastend sein kann.

Für einen schalldichten Raum müssen Materialien und Methoden sorgfältig ausgewählt werden. Nur so kann verhindert werden, dass Geräusche nach außen oder innen dringen. Die folgenden Methoden reduzieren die Schallübertragung von der Schallquelle zum Hörer.

Fußboden schalldicht machen

Laute Böden sind nicht nur für einen persönlich nervenaufreibend. Trittschallgeräusche – Geräusche, die an das untere Stockwerk weitergegeben werden – können auch die Nachbarn in den Wahnsinn treiben.

Weil der Großteil des Schalls über den Fußboden übertragen wird, sollte dieser ausreichend gedämmt werden.

Besonders bei harten Bodenbelägen (z. B. Laminat und Parkett) ist eine gute Trittschalldämmung wichtig. Verschiedene Materialien, wie Schaumstoff, Kork- oder Holzfaserplatten verringern die Schallausbreitung.

Teppichböden hingegen erfordern nicht unbedingt eine Trittschalldämmung – sie reduzieren Geräusche im Raum ohnehin um ein Vielfaches.

Schalldämmung für die Decke

Schalldämmung für die Decke

Wenn der Lärm von oben kommt, kann man schalldämmende Maßnahmen von unten setzen. So sorgt man nicht nur im eigenen Raum für mehr Ruhe, sondern schützt auch das obere Stockwerk vor den Geräuschen, die man selbst produziert.

Zur Schalldämmung der Decke bieten sich zwei Methoden an. Zum einen kann die Decke abgehängt werden. Dabei werden schallisolierende Gipskartonplatten an der Unterkonstruktion der eigentlichen Decke befestigt. Zum anderen kann eine Akustikdecke bzw. ein Deckensegel angebracht werden.

Die schallabsorbierende Deckenbekleidung verbessert die Raumakustik so wesentlich und kann auch – im Gegensatz zu großflächigen Platten – nur punktuell montiert werden.

Schallschutz für die Wand

Lärm kann vor allem durch die Wände nach innen oder außen dringen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Schalldämmung, die ganz einfach an der Wand montiert werden können. Diese sind schallschluckend und ein optischer Blickfang zugleich. Deshalb wirken sie sich doppelt positiv auf das Raumklima aus.

In Räumen mit vielen Fenstern und großen Fensterfronten kann ein Akustikvorhang zum Einsatz kommen. Spezielle Materialien verdecken schallharte Oberflächen, sodass sich Schall nicht mehr uneingeschränkt im Raum ausbreiten kann.

Akustikvorhänge verbessern die Raumakustik und das Raumklima. Außerdem bieten sie einen gleichzeitigen Licht- und Sichtschutz. Die Alternative zu Vorhängen und Wandpaneelen sind Akustikbilder, die an der Wand angebracht werden. 

Akustik von Abstracta

Türen und Fenster schalldicht machen

Die wohl größte Herausforderung bei der Schalldämmung von Räumen liegt in den Fenstern und Türen. Diese beiden Bauelemente geraten leicht in Schwingung und reflektieren dadurch viel Schall. Es empfehlen sich schalldämmende Fenster und Türen. Allerdings kann genauso nachträglich für eine geeignete Schalldämmung gesorgt werden.

Ein schalldichter Raum braucht vollkommen luftdichte Fenster und Türen. Weil Schall durch Luftritzen hinein- und hinausgelangen kann, sollte man sämtliche Fugen und Spalten gut abdichten. Für Türen lohnen sich Tür-Dämmsets, die am Türrahmen angebracht werden können. Für Fenster lohnen sich Akustikvorhänge oder langlebige Schaumstoffdichtungen.

Schalldichter Raum im Raum

Schalldichter Raum im Raum

Eine weitere Möglichkeit, um den Raum schalldicht zu machen, ist die sogenannte Raum-in-Raum-Konstruktion.

Dazu wird ein zweiter kleiner Raum in den ursprünglichen Raum eingebaut, ohne dass die beiden baulich miteinander verbunden sind.

Durch die Trennung der beiden Räume entstehen keine Schallbrücken, über die der Schall nach außen gelangen kann (Entkoppelung).

Ziel des Raum-in-Raum-Systems ist es, möglichst alle Schallbrücken zu entfernen. Wiederum lohnt sich der Akustikvorhang: Er ist eine einfache Methode, um einen zweiten Raum zu schaffen.

Laute Nachbarn – Tipps für die hellhörige Wohnung

Ein schalldichter Raum empfiehlt sich, wenn man selbst gerne uneingeschränkt Lärm machen möchte. Er lohnt allerdings auch, um unangenehme Geräusche aus der Nachbarswohnung einzudämmen. Damit keine Streitigkeiten mit der Nachbarschaft entstehen, können die folgenden Tipps bei hellhörigen Wohnungen helfen.

Raum schallisolieren mit Möbeln

Dicke Wände führen automatisch zu mehr Schallschutz. Falls Sie einen wandhohen Kleiderschrank oder ein großes Bücherregal besitzen, empfiehlt es sich, diese direkt vor die Wand zu stellen. So kann die Geräuschlautstärke aus der Nachbarwohnung verringert werden.

Große Räume mit viel Licht sind heute zum Wohnen und Arbeiten sehr beliebt. Durch die vielen schallharten Oberflächen entsteht jedoch meistens ein großer Lärmpegel.

Deshalb lohnt sich ein schalldichter Raum, der den Nachhall reduziert und Außengeräusche dämmt. So schaffen Sie Ruhe und auch Ihre Nachbarn werden es Ihnen danken.

Bild 1: © Avdyachenko – stock.adobe.com