Wanderung am Dreisesselberg über den Adalbert-Stifter-Steig zum Steinernen Meer
T2Anspruchsvolle Berg-Wanderung
Inhaltsverzeichnis
Auf der Wanderung über den Adalbert-Stifter-Steig am Dreisesselberg im Bayerischen Wald kann die Weisheit Der Weg ist das Ziel
im wahrsten Sinne des Wortes gelebt werden.
Der Aufstieg vom Parkplatz zum kreuzmarkierten Felsaufbau des Hochstein wäre schnell abgehakt.
Gipfelfixierte Wanderfreunde würden hier unmerklich ins Schwitzen kommen.
Der Spaziergang ist so kurz, verdient kaum die Bezeichnung als Wanderung.
Als alleiniges Programm für eine Outdooraktivität ist das viel zu schmächtig.
Ein Besuch des Dreisesselberg entfaltet (mit oder ohne Gipfelsturm) erst mit der Begehung des bezaubernden Adalbert-Stifter-Steig sein volles Erlebnispotential - das eigentliche Ziel dieser Wanderung. Auf weiter Strecke bekommt der Begeher detailreiche Sicht in die südwestlich vorgelagerte Bilderbuchlandschaft. Ein weiteres Highlight ist die Kontaktaufnahme mit dem Steinernen Meer - ein beeindruckender Strom aus massiven Granitblöcken.
Die nachfolgend vorgestellte Runde erfährt am markierten Dreiländereck Deutschland - Österreich - Tschechien ihren Scheitelpunkt. Auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt nimmt man fast unbemerkt den höchsten Punkt der Wanderung, den Bayerischen Plöckenstein, automatisch mit. Dem markanten Gipfel des Hochstein wird erst ganz am Ende der Rundwanderung die Aufwartung gemacht. Dort findet man in unmittelbarer Nähe auch den Ausschank des Berggasthof Dreisessel - welcher das Programm dieser gelungenen Outdoorunternehmung gemütlich zum Abschluss bringt.
Bilder Karte GPS-TrackAnforderungen/Schwierigkeiten
Der Adalbert-Stifert-Steig präsentiert sich als schmaler Bergpfad auf wurzeligen sowie felsigen Untergrund. Dabei müssen so gut wie keine kräftigen Auf- respektive Abstiege gemeistert werden. Auf weiter Strecke bleibt das Gelände in zahmer Neigung. Die vorgestellter Runde ist angenehm kurz - auch von Wanderanfänger ferner Untrainierten gut zu schaffen. Die Kontaktaufnahme mit dem markanten Gipfelkreuz am Hochstein Bedarf den Anstieg über eine steile Steintreppe, welche aber mit einem Handlauf ausgestattet ist. Der Gipfelsturm ist indes kein notwendiges Puzzleteil um die Rundwanderung schließen zu können.
Ausgangspunkt
DE-94089 Neureichenau
Dreisesselhaus 1
Parkplatz unterhalb des Berggasthof Dreisessel
GPS-Koordinaten:
Breitengrad: 48.780618
Längengrad: 13.799675
Hütten/Einkehr
Orientierung
Die Rundwanderung ist kritiklos ausgeschildert. Auch die Pfade sind jederzeit gut als solche zu erkennen. Dabei gibt es nur wenig Möglichkeiten an denen man falsch abbiegen könnte.
Ausrüstung
Wissenswertes
Die hier vorgestellte Wanderung kann nach Lust und Laune weiter ausgebaut werden. Vom Dreiländereck besteht die Möglichkeit einen Abstecher zum Böhmischen respektive Österreichischen Plöckenstein anzuhängen. In Folge stellt das Adalbert-Stifter-Denkmal ferner der Plöckensteinsee potentielle Ziele dar. Bei der Planung des Zusatzprogramm sollte man jedoch unbedingt die Wegstrecken zudem die Höhenunterschiede im Auge behalten. Diese erweisen sich als deutlich ausgeprägter als auf der hier vorgestellten Rundwanderung.
Über den Adalbert-Stifter-Steig zum Steinernen Meer und zum Dreiländereck
T2Vom laaanggezogenen Parkplatz (1.240 m) bergan in Richtung Berggasthof Dreisessel wandern. An Ende des Parkraum die Teerbahn weiter nachlaufen. Diese vollzieht einen unförmige Linksbogen, welcher in Folge mit dem Berggasthof Dreisessel auf Tuchfühlung gehen würde. Als Kandidat für den Adalbert-Stifter-Steig wird am Scheitelpunkt der Kurve die Bitumenstrecke verlassen. Der zur Rechten angeschlossene Wanderweg erweist sich als Einlassen in den Adalbert-Stifter-Steig, welcher nach wenigen Metern linker Hand seinen Anfang findet.
Die Führe ist mit blau-weißen Markierungen gekennzeichnet. Als Teil des Goldsteig findet sich auch das geschwungene, gelbe Symbol für den Weitwanderweg in regelmäßigen Abständen wieder. Die Route navigiert den Begeher zunächst in bewaldetes Areal. Wurzeln und Steine prägen den Untergrund des schmalen Pfades. Bald wandelt sich das baumreiche Gepräge zu einer aussichtsreichen Bühne auf eine detailreiche Landschaft. Die flache Traverse durch den Südhang des Dreisesselberg nimmt dabei direkt Kurs auf das Steinerne Meer.
Erste Ansammlungen von Steinblöcken kündigen im Gelände frühzeitig die Granitwüste an. Die Strecke des Adalbert-Stifter-Steig führt schließlich mitten hindurch. Das Steinerne Meer besteht dabei aus mehreren unterschiedlich großen Feldern. Das Ambiente erinnert stark an das Blockmeer am Lusen, wobei am Dreisesselberg die Blöcke scheinbar größere Dimensionen haben.
Vom Steinernen Meer den Steig weiter in östliche Richtung folgen. Bald verlieren wir einige Höhenmeter, stoßen auf einen querenden Wanderweg, welcher von uns eine Richtungsänderung einfordert. Links bergan einscheren. Der auf dieser Rundwanderung einzige kräftige Anstieg lotst bis zum Dreiländereck Deutschland - Österreich - Tschechien. Dieses erweist sich als Wegkreuzung - mit Informationstafeln sowie einem dreiseitigen Grenzstein, welcher die jeweilige Landesgrenze anzeigt.
Vom Standort des Dreiländerecks können zusätzliche Ziele in Angriff genommen werden. Mehr unter Wissenswertes.
Vom Dreiländereck zum Hochstein am Dreisesselberg
T2Vom Dreiländereck in den Grenzsteig, welcher in westliche Tendenz zieht, einfädeln. Die Wanderlinie verläuft direkt über den Gipfelrücken des Dreisesselberg, auch Hochkamm genannt. Auf der Strecke stehen dabei immer wieder skurrile Felsformationen Spalier. Eine davon ist der Bayerische Plöckenstein (1.364 m), welche noch einmal instruktiven Einblick in die Geologie des Bayerischen Waldes gibt.
Die Kammwanderung verbindet sich am Ende wieder mit der Teerstraße, welche zum Berggasthaus Dreisessel (1.312 m) navigiert. Den Zapfhahn zunächst noch unbeachtet zur Linken lassen. Die Verlängerung zieht rechtsseitig an drei Felstürmen vorbei. Jenseits findet die Bischof-Neumann-Kapelle ihren Standort. Daneben - unübersehbar - der markante Gipfel des Hochstein (1.333 m) mit seinem überdimensionalen Kreuz. Um mit der Gipfelmarkierung Kontakt aufnehmen zu können, wurde in das steile Gepräge eine felsige Treppe nebst Handlauf installiert.
Nach dem Gipfelsturm die bekannte Strecke zurück zur Berggaststätte. Das wir uns jetzt eine Brotzeit verdient haben steht außer Frage. Nach Konsum von Flüssigem und Festem offeriert der nachbarschaftliche Felsen noch eine allerletzte Möglichkeit zur Fernsicht. Für den Rückweg zum Parkplatz werden die Dienste der breite Teerstraße in Anspruch genommen.
Autor (Bilder und Texte): Andreas
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Reviewer: Andreas