Tränenorgane – Erkrankungen

24.08.2022
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Schutzfunktion der Tränenflüssigkeit

Die Tränenflüssigkeit wird durch die Tränendrüsen produziert und über ein Kanalsystem zur Nasenhöhle abgeleitet. Durch den regelmässigen Lidschlag wird die Tränenflüssigkeit über das Auge verteilt. Sie erfüllt viele für das Auge wichtige Funktionen wie die Befeuchtung der Hornhautoberfläche, die Entfernung von Fremdkörpern und Abwehr von Erregern. Die Tränenbildenden und Tränenableitenden Strukturen des Auges können durch Entzündungen, Infektionen, Verletzungen, Tumoren oder im Rahmen anderer Erkrankungen in ihrer Funktion eingeschränkt sein und führen dann oft zu Augenbeschwerden.

Tränendrüsen-Entzündungen

Tränendrüsenentzündungen werden in der Fachsprache Dakryoadenitis genannt. Die akute Form geht oftmals von Infektionen mit Viren oder seltener Bakterien aus. Zum Teil kann es auch nach Entzündungen der Bindehaut oder im Rahmen eines Hordeolums (Gerstenkorn) zu einem Übergreifen auf die Tränendrüsen kommen. Typischerweise treten folgende Beschwerden auf:

  • Rötung im Bereich des Augenlides

  • Augenlidschwellung

  • Augenschmerzen (v.a. bei Berührung)

  • Oberlid mit Paragraphenform (durch die Schwellung bedingte, geschwungene Lidform)

Um eine Ausdehnung der entzündlichen Reaktion zu verhindern erfolgt die Behandlung im Falle einer bakteriellen Ursache mit antibiotischen Tropfen und Salben. Auch werden Schmerzmedikamente verabreicht welche zusätzlich entzündungshemmend wirken. Selten kann bei ausgeprägten Formen der Dakryoadenitis mit Bildung eines Abszesses eine operative Therapie notwendig sein.
Die weniger häufig auftretende, chronische Tränendrüsenentzündung, kann sich auf dem Boden einer akuten Entzündung der Tränendrüsen ausbilden oder aber mit gewissen Grunderkrankungen wie z.B. der Sarkoidose (seltene Bindegewebserkrankung) assoziiert sein. Hauptsymptom ist die Augenlid-Schwellung, wobei Betroffene oft keine Schmerzen verspüren.

Tränenwegs-Stenosen

Die Tränenflüssigkeit wird vom Auge zur Nase abgeführt. Mithilfe der Augenlider wird die Tränenfilm über das Auge verteilt und fliesst über die zur Nase gerichtete Seite des Unterlides, im Bereich des Augenwinkels, in das Tränenpünktchen. Der Tränenkanal und Tränensack leiten die Flüssigkeit schliesslich zur Nase (Tränennasengang). Liegt in diesem Verlauf eine Engstelle oder Verschluss vor, so wird dies Als Stenose der Tränenwege bezeichnet (Stenose = Verengung). Tränenwegsverschlüsse oder –Verengungen können mit der Geburt vorhanden sein oder beispielsweise nach entzündlichen Erkrankungen im Bereich des Auges auftreten. Das mangelhafte Ableiten der Tränenflüssigkeit zeigt sich unter anderem durch Symptome wie:

  • Schmerzhafter, geröteter und geschwollener innerer Augenwinkel

  • Tränendes, überfliessendes Auge

  • Entzündliche Reaktionen im Bereich der anderen Tränenorgane, Lider und Bindehaut

  • Austritt von Schleim und Eiter aus dem Auge

Bei der Behandlung wird zunächst versucht, durch Augen- und Nasentropfen sowie Tränensackmassage die Abflussbehinderung zu lösen. Die Methoden führen insbesondere bei den angeborenen Formen zum Erfolg. Können die Tränenwege auf diese Weise nicht eröffnet werden, kann eine Tränenwegsspülung und –Sondierung erfolgen. Zuletzt besteht noch die Möglichkeit eines operativen Eingriffes zur Wiederherstellung des Tränenabflusses.

Entzündung des Tränensackes

Dakryozystitis bezeichnet die Entzündung des Tränensackes. Hauptursache für deren Entstehung sind Tränenwegs-Stenosen. Aufgrund des gestörten Tränenabflusses kommt es nämlich häufig zur Ansammlung von bakteriellen Erregern (von der Bindehaut oder der Nase ausgehend) im Bereich des inneren Augenwinkels und dadurch zur Infektion und entzündlichen Reaktion der Tränensäcke. Je nach Form, akut oder chronisch, stehen unterschiedliche Symptome im Vordergrund:

  • Akute Dakryozystitis

    starke Schmerzen, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl

  • Chronische Dykryozystitis

    vermehrter Tränenfluss (Epiphora), Schwellung

Bei der akuten Entzündung erfolgt eine antibiotische Therapie. Feuchtwarme Umschläge können auch helfen. Ist es zur Abszessbildung gekommen, so muss dies eröffnet werden, damit der Eiter abfliessen kann. Ein allfälliges Abflusshindernis (Tränenwegsstenose) wird nach Rückgang der akuten Entzündung behandelt.

Tumore der Tränenorgane

Tumorerkrankungen im Bereich der Tränenwege –und Drüsen sind sehr selten und betreffen meist die Tränendrüsen. Zumeist handelt es sich dabei um gutartige Veränderungen. Bösartige Veränderungen sind häufiger im Tränensack. Um Erkrankungen dieser Art auszuschliessen sollte bei einseitiger schmerzloser Schwellung im Bereich des inneren Augenwinkels stets eine augenärztliche Kontrolle erfolgen. Bildgebende Untersuchungen und Probeentnahmen des Gewebes des Tränensackes geben Aufschluss über die Art des Tumors.
Schmerzen und Rötungen im Bereich des Auges, vermehrter Tränenfluss oder aber trockene Augen können Anzeichen für eine Erkrankung im Bereich der Tränenorgane sein. Vereinbaren Sie einen Termin für eine Untersuchung bei Ihrem Augenarzt in Zürich Wallisellen!