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Augsburger Geschichte
28.03.2020

1882 klingelte Augsburgs erstes Telefon

Der schwarze Tischapparat war das Post-Standardtelefon der Wirtschaftswunderzeit. Dieses Telefon von Restaurator Wilhelm Raschhuber ist funktionsfähig nachgerüstet.
Foto: Sammlung Häußler

Die städtische Fernsprechanlage wurde 1882 „schwarz“ installiert. 1886 schloss die Post 189 Abonnenten an. Heute ist die Wählscheibe längst Nostalgie.

57 Millionen Menschen besitzen laut Statistik derzeit in Deutschland ein Smartphone. Das „Schnur-Telefon“ ist weitgehend von mobilen Geräten abgelöst. Die Wählscheibe ist Nostalgie, selbst Tasten und Knöpfe gelten als veraltet. Sanftes Berühren mit der Fingerkuppe genügt heutzutage. Den technischen Wandel des Telefonapparats dokumentieren Altgeräte. Alte Telefone sind Sammelobjekte. Dazu zählt bereits das schwarze Post-Standardgerät „W 48“ mit Wählscheibe. Es war das Telefon der Wirtschaftswunderzeit der 1950er-Jahre.

Mit einem Telefonbesitzer irgendwo auf dem Globus selbst Kontakt aufzunehmen, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Als 1886 Augsburgs erste „Sprechstellen“ – wie die Telefongeräte hießen – installiert wurden, erschien eine zehnseitige „Erläuterung und Anweisung zur Benützung der Telephon-Anlage seitens des Abonnenten“. Die Hausanlage bestand aus einem Kästchen mit Mikrofon, Läutkurbel und zwei daran hängenden „Hörtelefonen“. Offene Drähte verliefen zu einer Batterie und zu einer Klingel.

Telefondame steckte Leitungen von Hand zusammen

Die Teile waren an der Wand befestigt. Man stand davor, drückte einen Knopf und drehte an der kleinen Kurbel, um Kontakt mit der Vermittlung aufzunehmen. Darauf meldete sich eine Frauenstimme „vom Amt“. Der Abonnent nannte die gewünschte Nummer, und die Telefondame von der Post steckte die beiden Leitungen von Hand zusammen. Sie saß vor einem großen Vermittlungskasten.

Man sollte aus 20 bis 30 Zentimeter Entfernung gegen ein Holzplättchen sprechen, das als Mikrofon diente. Gleichzeitig war an jedes Ohr ein unförmiges „Hörtelefon“ zu drücken. „So können die beiden Personen mit einander sprechen, als wenn sie sich unmittelbar gegenüber ständen“, erklärt die Telefonieranweisung von 1886.

Siemens-Fernsprechapparat um 1885. Die Sprechmuschel ist am Holzkästchen befestigt, der „Ein-Ohr-Hörer“ hängt daran.
Foto: Sammlung Häußler

Deutschland ehrt Philipp Reiss als Telefon-Pionier. 1860 war es ihm gelungen, Töne mithilfe von Strom über Drahtleitungen zu transportieren. Er verbesserte sein „Telefon“ bis zu seinem Lebensende 1874. Das Reiss’sche Gerät bildete eine Vorstufe zum wirklich brauchbaren „Fernsprecher“. Am 14. Februar 1876 meldete in Boston (USA) der Schotte Alexander Graham Bell die Idee für ein „Gerät zur Übermittlung von Sprache über Drahtleitungen“ zum Patent an. Am 10. März 1876 wurden mit dem „Speaking Telephone“ die ersten Worte übertragen.

Erste Telefon-Postleitung für acht Anschlüsse

Der deutsche Generalpostmeister Heinrich von Stephan erhielt in Berlin zwei Bell’sche Telefone. Die Sprechprobe am 26. Oktober 1877 gilt als Geburtsstunde des Telefons in Deutschland. Zu dieser Zeit war der Telegraph (Fernschreiber) längst weltweit in Gebrauch. Telegraphen-Drähte waren auch für das Telefon nutzbar. Die Verlegung spezieller Telefon-„Luftleitungen“ dauerte einige Jahre. Erst am 12. Januar 1881 war die erste Telefon-Postleitung für acht Anschlüsse eingerichtet.

Augsburgs erstes Telefon besaß zwei Ohrhörer. Die Abbildung befindet sich in der Telefonier-Gebrauchsanleitung von 1886.
Foto: Sammlung Häußler

Die königlich-bayerische Post war bei der Einführung des Telefons zögerlich. In Augsburg wurden Unternehmer ungeduldig. Dem Augsburger Magistrat lag bereits am 5. März 1880 ein Schreiben der „Internat. Bell Telephone Compagnie“, New York, vor: Sie wolle in München, Nürnberg und Augsburg Telefonnetze aufbauen. Am 10. Februar 1881 ersuchte „Bell Comp.“ in Augsburg um die Konzession. Die Stadtverwaltung musste ablehnen: Das Königreich Bayern nehme das Fernsprechwesen selbst in die Hand, lautete die Weisung der Regierung.

Darauf wollten Augsburger Industrielle nicht warten. Am 7. Dezember 1881 beantragte die „Augsburger Gasbeleuchtungsgesellschaft“ bei der Stadt die Genehmigung für eine Telefonleitung zwischen ihrem Gaswerk vor dem Jako-bertor und ihrem zweiten Gaswerk am Klinkerberg. Das Unternehmen bekam zwar keine Erlaubnis, doch die Stadtverwaltung wurde selbst aktiv: Sie richtete ein „Dienstnetz“ ein, um die Polizeizentrale und die Polizeistationen per Telefon zu verbinden.

Im November 1882 wurde der Auftrag erteilt und nach wenigen Wochen war das „Polizeinetz“ betriebsbereit. Das Telefon bewährte sich, sodass der Magistrat am 6. Juni 1883 beschloss, Gerichte, Bürgermeister, Standesamt und Stadttheater anzubinden. Daraufhin wollte die Stadtkommandantur Kasernen und militärische Dienststellen telefonisch mit den städtischen Amtsstellen verbinden. Dadurch erfuhr das Kriegsministerium in München von der Augsburger „Stadt-Telefonanlage“.

Einband des ersten „Abonnenten-Verzeichnisses“ der „Telephon-Anlage Augsburg“ vom 1. Juli 1886.
Foto: Sammlung Häußler

Der Magistrat bekam von der königlichen Regierung einen gewaltigen Rüffel: Die Stadt Augsburg habe ihre Kompetenzen weit überschritten. 1872 habe Augsburg zwar die Erlaubnis zur Einrichtung von „telegraphischen Feuermeldern“ erhalten, diese Genehmigung berechtige jedoch keineswegs zum Aufbau eines städtischen Telefonnetzes. Die installierten Telefonapparate dürften nur zur Feuermeldung benützt werden. Diese Anweisung ignorierte man in Augsburg. Das städtische Telefonnetz wurde weiter ausgebaut.

Erstes Telefonbuch war eine 20-Seiten-Broschüre

Industrie, Gewerbe, Banken und Privatpersonen mussten sich gedulden. Am 30. Juli 1885 kündigte zwar das Oberpostamt Augsburg die Einrichtung einer Telefonanlage an, doch erst am 1. Juli 1886 begann das offizielle Telefon-Zeitalter in Augsburg. Von diesem Tag an war das „Umschalte-Bureaux“ (die Handvermittlung) der Post von 7 bis 23 Uhr besetzt. 188 Abonnenten und acht amtliche Anschlüsse führt das gedruckte „Verzeichnis der Sprechstellen Nr. 1“ vom 1. Juli 1886 auf. Von „Telefonbuch“ kann man bei dieser 20-Seiten-Broschüre noch nicht sprechen.

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