Augsburg: Das Bild der "Maria Knotenlöserin" ist in der ganzen Welt bekannt

Plus Das Bildnis der "Maria Knotenlöserin" hängt in St. Peter am Perlach in Augsburg und lockt viele Besucher an. Jetzt gibt es eine besondere Kopie auch in Afrika.

VonGerlinde Knoller

Wenn man untertags die Kirche St. Peter am Perlach betritt, um das Gnadenbild der „Maria Knotenlöserin“ zu besuchen oder vor ihm zu beten, ist es nicht so, als fände man sich inmitten großer Besucherströme. Dabei könnte man dies angesichts der Berühmtheit, die die um 1700 entstandene Darstellung in aller Welt erlangt hat, durchaus erwarten. Das Motiv, eine Knoten an einem Band lösende Madonna, spricht Menschen in aller Welt an – weil es Grunderfahrungen und Grundsehnsüchte ausdrückt, dass die eigenen „Knoten“ im Leben, das Bedrückende und Notvolle, Lösungen erfahren. Kein Wunder, dass rund um den Erdball Kopien des berühmten Bildes, geschaffen vom Augsburger Künstler Johann Georg Melchior Schmidtner, entstanden sind und verehrt werden. Ein Augsburger Patrizier hat es gestiftet, was seine Gründe waren, ist bisher unklar. Zu zählen, wo überall Kopien oder ähnliche Motive hängen, wird nicht möglich sein – weil es so viele sind. Eine Kopie aber ist besonders interessant.

Es ist die einer Augsburger Knotenlöserin im afrikanischen Stil. Kürzlich hat die Gemeinschaft der Pallottiner mit Sitz in Friedberg diese Kopie ins malawische Lilongwe bringen lassen, wo der weltweit wirkende Orden ein Verwaltungsgebäude und eine Kirche eingeweiht hat. Die Idee war vor zehn Jahren entstanden. Der damalige Provinzial P. Helmut Scharler hatte von einem Mitbruder aus Malawi erfahren, dass die Knotenlöserin auch in Afrika bekannt sei und gut ankomme. Der Mitbruder habe sogleich eine Andacht zu diesem Bild verfasst, erinnert sich Pater Scharler. Es wurde der Kontakt zum malawischen Künstler Kappamula M.C. geknüpft, der diese Variante der Knotenlöserin mit kurzem Haar unter dem Titel „Our Lady Undoer of Knots“ gemalt hat. Die Knotenlöserin in Lilongwe soll jetzt, so die Pallottiner, ein Symbol dafür sein, „dass Menschen hier einen Ort zum Leben finden können“. Die Kirche in Lilongwe ist auch der Knotenlöserin geweiht. 

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