Beim Eintrag ins Goldene Buch sagt die Kanzlerin scherzend „ich muss doch erst mal sehen, ob sie mir wohlgesonnen sind“ – eine Anspielung auf ihre kritische Bemerkung über Salzwedel im Jahr 2011. „Natürlich sind wir das“, versichert die Oberbürgermeisterin, „wir sehen Sie auch sehr gerne in unserem Rathaus“. – „Ich will nicht sagen, dass es dazu nicht auch noch kommt“, antwortet die deutsche Regierungschefin.
Völlig unaufgeregt verfolgtderweil vor der Tür Amy Sachse den Trubel um sich herum. Das anderthalb Jahre alte Mädchen ahnt nicht, dass sie in den nächsten Minuten eine Begegnung mit Deutschlands Regierungschefin haben wird und dann Dutzende Kameras und Fotoapparate auf sie gerichtet sind. Amy ist das Enkelkind von PVGS-Geschäftsführer Claus Riehn und an ihrem „Beispiel“ wird das Kita-Modell erklärt. Geduldig beantwortet Diana Woll, sonst die Verantwortliche für den Fahrplan bei der PVGS, mit Amy auf dem Arm die Fragen der Kanzlerin.
Aus dem geplanten 25-Minuten-Besuch wird schließlich eine Stunde, dann steigt Angela Merkel in den Hubschrauber und fliegt weiter nach Stendal. Mit dabei: Landrat Michael Ziche. „Der Flug war schön“, schildert er hinterher. Für ein Gespräch bleibt allerdings keine Zeit, denn die Bundeskanzlerin muss arbeiten.
Auch der Besuch in Stendal verläuft harmonisch, für Smalltalk bleibt der Regierungschefin auch dort kaum Zeit. Sie muss schon wieder in den Hubschrauber. Denn am Abend empfängt sie Englands Premierminister David Cameron im Gästehaus der Bundesregierung in Meseberg.
Von Thomas Mitzlaff und Steffen Koller