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Abgeklärtheit siegt über Tempo

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Auf die Defensive konnten sich die Oebisfelder Damen im Altmark-Derby bei der SG Seehausen verlassen. Das muss in dieser Szene auch Seehausens Johanna Willing (l.) spüren, die von Beatrice Franke gestoppt wird.
Auf die Defensive konnten sich die Oebisfelder Damen im Altmark-Derby bei der SG Seehausen verlassen. Das muss in dieser Szene auch Seehausens Johanna Willing (l.) spüren, die von Beatrice Franke gestoppt wird. © Lämmerhirt

Seehausen. Am Ende blieb Anja Wachholz, Trainerin der gastgebenden SG Seehausen, nach der 25:27 (15:13)-Pokal-Niederlage gegen die Liga-Konkurrentinnen des SV Oebisfelde vor allem eines im Kopf.

Der gegnerische Trainer kommt zu mir und sagt: "Entschuldigung für das Hintenreingreifen, aber ihr seid zu schnell für uns.’“, zitierte Wachholz kopfschüttelnd nach der Partie. Der Ärger kam insgesamt nicht von ungefähr, denn aus Seehäuser Sicht hätte dieses Spiel nicht verloren werden müssen. Interessant zu beobachten waren die beiden völlig verschiedenen Systeme, die aufeinander prallten.

Während die Rothemden ihren gewohnt schnellen Stil präsentierten, spielten die Gäste nahezu jeden Angriff aus. „Wir haben in der zweiten Halbzeit unsere Fehlerquote reduziert und dadurch gewonnen. Ob das verdient war, müssen andere beurteilen“, sagte Oebisfeldes Trainer Uwe Dietz.

Dies gelang in den ersten 30 Minuten noch nicht, denn da lief das Spiel der Gastgeberinnen deutlich besser. Wachholz hatte in der Halbzeit sogar „Pipi in den Augen“, wie sie sagte. „Nach dem ersten Durchgang war ich richtig stolz. Da funktionierte die Deckung, der Angriff, einfach alles.“ Dietz scheint dies ebenfalls nicht entgangen zu sein. Wie verwandelt kamen seine Damen aus der Kabine und bogen den 13:15-Pausenrückstand in eine 17:15-Führung (37.). „Das war der Knackpunkt, diese zwei Tore haben sie über die Zeit gerettet“, erkannte Wachholz.

Vor allem SVO-Rückraum-Akteurin Franziska Dietz war nicht zu bremsen, warf 14 Tore „und Julia Hübe im Tor hat viele Paraden gezeigt“, ergänzte Dietz. Einzig Bianca Braunes kühlem Kopf war es zu verdanken, dass die SG noch dran blieb. Vier Siebenmeter verwandelte sie in den letzten Minuten der Partie, haderte am Ende dennoch: „Wir hatten heute die Chancen in der ersten Halbzeit und haben sie leider nicht genutzt. Dafür holen wir die Punkte in der Liga.“ Der SVO steht im Halbfinale des HVSA-Pokals und hofft nun auf ein attraktives Los.

SG Seehausen: L. Willing, Rausch - Bäse, Braune (12 Tore), J. Willing (8), Fischer (1), Schönhoff (1), Bredin, Steinke (3), Krüger.

SV Oebisfelde: Hübe - Loan (4), Brosig (2), Sobeck (1), Schulz (1), Dietz (14), Hanauer, Adamietz, M. Rödiger, J. Rödiger Thiele (3), Lehmann, Franke.

Von Timo Lämmerhirt

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