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Übergangs-Kita im Sanden in Lette trotz Versprechungen zu heute nicht fertig

Eltern werden erneut vertröstet

Lette

Dass sein „Ruf bedingt angeschlagen“ ist, sagt Lars Sandschneider über sich selbst. Er ist Bauherr der neuen Übergangs-Kita im Sanden in Lette. Das, was er jetzt verkünden musste, wird es nicht besser machen: Wieder muss der Einzugstermin verschoben werden, wieder werden die Eltern der jungen Sprösslinge vertröstet. Dabei waren sich Bauherr, das Deutsche Rote Kreuz als Träger und die Stadt vor wenigen Wochen bei einer Ortsbegehung (wir berichteten) sicher, dass der Betrieb zum heutigen 1. Juni mit Sicherheit aufgenommen werden kann. Jetzt der nächste Paukenschlag. Zur Erinnerung: Eigentlich sollte in dem ehemaligen Wohnhaus seit Februar reger Betrieb herrschen. Nun soll es zum neuen Kita-Jahr im August losgehen.

Von Leon Seyock

Minibagger statt Klettergerüst: Im Außenbereich sind noch einige Arbeiten zu tun, bis Kinder dort toben und spielen können. Nachdem der Einzugstermin mehrmals verschoben wurde, ist die Kita im Sanden in Lette auch zum heutigen 1. Juni nicht fertig. Bauherr, das Deutsche Rote Kreuz als Träger und die Stadt hatten diesen Termin fest versprochen. Nun soll es zum neuen Kita-Jahr im August losgehen.
Minibagger statt Klettergerüst: Im Außenbereich sind noch einige Arbeiten zu tun, bis Kinder dort toben und spielen können. Nachdem der Einzugstermin mehrmals verschoben wurde, ist die Kita im Sanden in Lette auch zum heutigen 1. Juni nicht fertig. Bauherr, das Deutsche Rote Kreuz als Träger und die Stadt hatten diesen Termin fest versprochen. Nun soll es zum neuen Kita-Jahr im August losgehen. Foto: Foto: Leon Seyock

Gestern wurden die betroffenen Eltern darüber informiert. „Das hat sich leider erst sehr kurzfristig ergeben. Die zugesagten Arbeiten an dem Gebäude wurden nicht fristgerecht ausgeführt“, riss Sozialdezernent Christoph Thies im Bezirksausschuss am Dienstagabend kurz an. Das bestätigte Lars Sandschneider gestern auf AZ-Nachfrage. Vor allem Randsteine seien es, die Probleme bereiten würden. „Wir haben einige Steine aufgenommen, die dann zum Teil gebrochen sind“, schildert Sandschneider. Damit für Kinder keine Verletzungs- oder Stolpergefahr besteht, habe er sich dazu entschieden, alle Steine zu erneuern. „Wir reden von rund 20 Metern. Ich bin letztendlich in der Verantwortung für die Sicherheit“, unterstreicht der Bauherr aus Haltern am See. Das Zeitfenster sei „jetzt sowieso kaputt“, da komme es auf eine oder zwei Wochen Verzug nicht an, meint Sandschneider. „Deshalb mache ich es jetzt auch vernünftig.“

Ihm sei von Anfang an klar gewesen, dass „da Dinge passieren“ – immerhin ist es ein Bau im Bestand. „Das Gebäude gibt gewisse Rhythmen vor“, sagt Sandschneider. Der Teufel stecke bei umfassenden Sanierungen – so wie sie hier geschehen ist – im Detail. „Mit dem Wissen von heute hätte ich ein anderes Zeitfenster wählen müssen“, so Sandschneider weiter. Beruflich ist er im Wohnungsbau tätig, „da ist es aber unkomplizierter.“ Einen Altbau für eine Kita herzurichten sei da schon mit höheren Auflagen und größerem Aufwand verbunden. „Ich habe viel gelernt und lerne immer noch dazu“, erläutert der Bauherr, der sich gleichzeitig im Gespräch mit der AZ bei den Eltern entschuldigt.

Im Außenbereich der neuen Kita ist gestern von Spielgeräten noch nichts zu sehen, ebenso wenig von Arbeitern. Stattdessen steht ein Minibagger dort, und das Gelände ist mit Bauzäunen eingefasst. „Der neue Zaun liegt bereit und wird nächste Woche aufgestellt“, so Sandschneider. Auch die restlichen Arbeiten, vor allem im Außenbereich, sollen nun bis zum Start ins neue Kita-Jahr im August erledigt sein.

„Für uns ist es selbstverständlich“, sagt Arnd Rutenbeck vom DRK, „dass wir die Kinder so lange wie nötig in unserer Geschäftsstelle an der Bahnhofstraße betreuen.“ Diese Einrichtung war eigentlich nur als Übergang gedacht, bis die Kita im Sanden fertiggestellt ist – greift nun aber schon den fünften Monat. Rutenbeck weiter: „Unser Ansinnen ist es, dass die Kinder möglichst schnell umziehen können.“

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