Jetzt wird es ernstBaselbieter Gemeinden Arisdorf und Hersberg legen Fusionsvertrag vor
Die fusionierte Gemeinde soll Arisdorf heissen. Hersberg wäre künftig ein Ortsteil von Arisdorf. Am 20. September werden die beiden Gemeindeversammlungen darüber befinden.
Die Baselbieter Gemeinden Hersberg und Arisdorf sollen schon 2025 fusionieren. Dies haben die Gemeinderäte der beiden Gemeinden entschieden. Grund der Fusion ist unter anderem die schlechte finanzielle Lage von Hersberg, das wegen seiner fortlaufenden Defizite bis 2026 sein Eigenkapital aufgebraucht haben wird. Der Anschluss an einen finanzkräftigen Nachbarn erscheint als eleganter Ausweg.
Die neue Gemeinde soll denn auch Arisdorf heissen und das Arisdorfer Wappen tragen. Hersberg wäre künftig nur noch eine Ortschaft innerhalb der Gemeinde. Vielleicht auch deshalb ist laut Umfragen jede dritte Person in Hersberg gegen die Fusion. Trotzdem kam der Anstoss für eine Fusion aus Hersberg, das mit seinen nur 384 Einwohnerinnen und Einwohnern schon länger Mühe hat, seine Behörden zu besetzen. Schon 2008 setzte der Baselbieter Regierungsrat deshalb Alt-Regierungsrat Erich Straumann (SVP) als Statthalter in Hersberg ein.
Der «Vertrag über den Zusammenschluss der Einwohnergemeinden Arisdorf und Hersberg» umfasst neun Seiten. Der dazugehörige Bericht des Projektleitungsgremiums, das die Fusion vorbereitet, ist 85 Seiten stark. In 18 Kapiteln werden dort alle Anpassungen ausgebreitet, die in Gemeindegesetzen, Reglementen, Zusammenarbeitsverträgen und anderem nötig werden. Das geht von der Festlegung der Zahl der Gemeinderäte über den Standort des Werkhofs bis hin zur Hundegebühr.
Schon jetzt teilen sich die beiden Nachbargemeinden Feuerwehr, Spitex, Werkhof und Verwaltung. Hersberg hat schon länger keine eigene Gemeindeverwaltung mehr, sondern kauft in Arisdorf die entsprechenden Leistungen ein, ohne aber mitreden zu können. Mit der Fusion soll sich das ändern.
Ob Arisdorf und Hersberg tatsächlich fusionieren, wird im Herbst die Bevölkerung entscheiden. Zuerst müssen am 20. September beide Gemeindeversammlungen zeitgleich der Fusion zustimmen. Daraufhin gibt es im November in beiden Ortschaften eine Volksabstimmung. Käme die Fusion durch, wäre dies ein historisches Ereignis. Seit der Fusion der beiden Leimentaler Gemeinden Biel und Benken zu Biel-Benken im Jahr 1971 gab es im Baselbiet keine Gemeindefusion mehr.
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