Zwischen Terror und Korruption
Viele Hoffnungen sind verflogen. Die meisten Afghanen leben zehn Jahre nach der alliierten Invasion einen prekären Alltag.
Asif Chan hockt in einem ehemaligen Kino auf einer schmutzigen Decke, die einmal weiss war, und könnte heulen vor Verzweiflung. Ohne Schmiergeld findet er keine Arbeitsstelle für seinen Ältesten, der «sogar Computer kann». Uniformen, Bücher und Stifte, damit die neun Töchter zur Schule gehen könnten, kann er sich nicht leisten. Und so hausen sie alle mit ihm in diesem von den Taliban verwüsteten Kino in Kabul, wo verbogene Armiereisen wie Tentakel von der Decke baumeln und der kalte Wind durch die unverglasten Fensterhöhlen pfeift.