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Grazile Standfestigkeit

Neubau von zwei Eingangsbauwerken für Kulturzentrum in New York
Grazile Standfestigkeit

In unmittelbarer Nähe zur weltweit bekannten Metropolitan Opera erstellten die New Yorker Architekten Diller Scofidio + Renfro zwei eindrucksvolle Eingangs- bauwerke. Deren grazile Glasvordächer erforderten aus Statikgründen eine hohe Passgenauigkeit der unterschiedlichen Bauteile.

Das Lincoln Center for the Performing Arts wurde Ende der 50er Jahre errichtet und ist das bedeutendste kulturelle Zentrum von New York. Der über sechs Hektar große Kulturkomplex beherbergt unter anderem die weltberühmte Metropolitan Opera. Zurzeit wird der komplette Manhattaner Straßenblock von den New Yorker Künstlern und Architekten Diller Scofidio + Renfro neu gegliedert.

Zwei weit auskragende gläserne Vordächer strukturieren den öffentlichen Raum am Josie Robertson Plaza und betonen die Eingangssituationen der Avery Fisher Hall und des David H. Koch Theater auf unübersehbare Weise. Die markanten gläsernen Vordächer reichen über den Bürgersteig hinweg bis an die Columbus Avenue. Damit fügten Diller Scofidio + Renfro zwei elegante und gestalterisch identische Stahlskulpturen behutsam an die bestehende Architektur an.
So leicht und elegant die Konstruktion auch scheinen mag, die Ingenieursleistung ist immens und sprengt den üblichen Rahmen deutlich.
Die Architekten wandten sich mit ihrem Entwurf an die Glasspezialisten von sedak, die in Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Ingenieuren Knippers Helbig GmbH sowohl die statische Berechnung als auch die Detailplanung übernahmen.
Zwei aufwändig aus Einzelblechen geformte Stahlstützen gründen auf der Untergeschossebene, durchstoßen eine Fußgängerrampe und bilden den einzigen Auflagepunkt für die 27 m lange Konstruktion. In der Ansicht bilden beide Stützen ein stilisiertes Y. Sämtliche Horizontallasten der Konstruktion werden von diesen beiden Trägern aufgenommen und in die Betondecke der Fußgängerrampe abgetragen. Um die einwirkenden Kräfte aus den Windlasten gleichmäßig zu verteilen, sind die Stützen über zwei rahmenlose Verbundglasscheiben aus jeweils 4 x 12 mm Floatglas statisch wirksam miteinander verbunden.
Auf beiden Stützen liegen zwei leicht nach außen gekippte, knapp über 27 m lange Stahlträger. Ein quer durch die Stahlträger gestecktes Rundrohr verbindet diese mit dem Gebäude und sorgt zusammen mit dem Y-Trägerpaar für die erforderliche Standfestigkeit. Den beiden Trägern untergehängt sind großformatige Glasscheiben – zwölf 4,30 x 2,30 m große vierfach-VSG Scheiben, von denen jede einzelne knapp 1,5 t wiegt. Sie werden an nur vier Punkten über eigens entwickelte Punkthalter aus hochfestem Werkstoff abgehängt. Anschließend mit Zwei-Komponenten-Injektionsmörtel kraftschlüssig vergossen, bilden Glas und Stahl einen statisch wirksamen Verbund. Jede Scheibe ist mit leichtem Gefälle versehen und entwässert ohne Rinne zur Seite.
Architekturbüro: Architekten Diller Scofidio + Renfro, New York
Statik: Knippers Helbig GmbH, Stuttgart
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