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„Hohlaf Scholz“ – so treffend nimmt der Karneval die Politik aufs Korn

Bei den Karnevalsumzügen in Köln, Düsseldorf oder Mainz fuhren viele Motivwagen rum, die Politiker in Deutschland und der Welt durch den Kakao zogen. Die besten Wagen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz war ein beliebtes Motiv bei den Karnevalswagen. Hier als Hohlaf Scholz verunglimpft, gab es aber noch viele weitere Wagen.
Bundeskanzler Olaf Scholz war ein beliebtes Motiv bei den Karnevalswagen. Hier als Hohlaf Scholz verunglimpft, gab es aber noch viele weitere Wagen.Hans-Juergen Bauer/epd/Imago

Es sind riesige Umzüge mit hunderttausenden Besuchern – doch bei den Motivwagen des Karnevals in Köln, Düsseldorf oder Mainz werden besonders Politiker gern heftig durch den Kakao gezogen. Mit den traditionellen Rosenmontagszügen haben hunderttausende Menschen den Höhepunkt des Karnevals in den rheinischen Hochburgen gefeiert.

In Köln startete der achteinhalb Kilometer lange Zug am Vormittag. Wenig später rollten auch die Rosenmontagszüge in Mainz und Düsseldorf. Das größtenteils graue Wetter trübte die Stimmung der Jecken und Narren nicht – zahlreiche Zuschauer jubelten mit Alaaf und Helau den Karnevalswagen in den Städten zu.

Bissige Kritik an Olaf Scholz und den Ampel-Ministern

In Köln gaben die sogenannten Ratsbläser an der Severinstorburg in der Südstadt das Startsignal für den „Zoch“. Deutschlands größter Rosenmontagszug führte unter anderem über den Alten Markt und am Kölner Dom vorbei. Auf dem Weg sollten nach Angaben des Kölner Festkomitees rund 300 Tonnen Kamelle geworfen werden. Das Karnevalsmotto lautete dieses Jahr: „Wat e Theater – wat e Jeckespill“.

Im Fokus standen bei den Umzügen traditionell die Motivwagen, die sich kritisch mit der Politik auseinandersetzen. In Köln zeigte ein Wagen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als ein auf einem Ast schlummerndes Faultier. In Düsseldorf wurde er zu „Hohlaf Scholz“. Auf einem anderen Wagen wurde Finanzminister Christian Lindner (FDP) - dargestellt als Sparschwein – durch die Domstadt getrieben. Auch die Bauernproteste wurden thematisiert.

Wladimir Putin beim Fellatio mit russischem Kirchenoberhaupt

In Düsseldorf fällt der Spott traditionell schärfer aus - dort übernahm der Satiriker Jacques Tilly auch in diesem Jahr die Gestaltung der Wagen. Dabei nahmen die Persiflagen vor allem internationale Politiker derb aufs Korn. Zu sehen war etwa der russische Präsident Wladimir Putin, der sich sexuell von Kirchenoberhaupt Kirill befriedigen ließ.

Ein weiterer Wagen zeigte den früheren US-Präsidenten Donald Trump, der einem ukrainischen Soldaten von hinten einen Speer in den Rücken stößt. Das Motto lautete in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt dieses Jahr „Wat et nit all jöwt“.

Beißende Kritik auch an AfD-Weidel und Sahra Wagenknecht

In allen drei Karnevalshochburgen wurde auch kräftig gegen die AfD und vor allem die Fraktionsvorsitzende Alice Weidel ausgeteilt. Auch Sahra Wagenknecht wurde mehrfach dargestellt. Unter anderem saß sie in einem Auto mit der AfD-Frau Weidel, das von Putin gesteuert wurde.

In Mainz startete der rund neun Kilometer lange Zug traditionell um 11.11 Uhr. Auch hier teilten die rund 140 Mottowagen gegen Politiker aus, so wurde etwa Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) als „fliegender Robert“ ohne Bodenhaftung dargestellt.

Laut einem Polizeisprecher war in Mainz Schätzungen zufolge etwas mehr als eine halbe Million Feiernde auf den Straßen. Das diesjährige Fastnachtsmotto lautete „Zur Fassenacht lädt Mainz am Rhein die ganze Welt zum Schoppe ein“, was sich auf einen Schoppen Wein bezieht. ■