Ethikrat: Künstliche Intelligenz darf Menschen nicht ersetzen

KI müsse die menschliche Entfaltung erweitern und dürfe sie nicht vermindern, betont der Ethikrat. Im Medizinbereich hält das Gremium den Einsatz für sinnvoll.

Die Erschaffung Adams mit einer Roboter-Hand: Die Künstliche Intelligenz (KI) nimmt immer mehr Raum im menschlichen Leben ein.
Die Erschaffung Adams mit einer Roboter-Hand: Die Künstliche Intelligenz (KI) nimmt immer mehr Raum im menschlichen Leben ein.CHROMORANGE/imago

Der Deutsche Ethikrat hat sich für strikte Begrenzungen bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) ausgesprochen. „Der Einsatz von KI muss menschliche Entfaltung erweitern und darf sie nicht vermindern“, sagte Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, am Montag in Berlin zur Vorstellung der Stellungnahme „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“. „KI darf den Menschen nicht ersetzen“, betonte Buyx.

Der Deutsche Ethikrat ist ein unabhängiges Gremium in Deutschland, das sich mit ethischen Fragen und Herausforderungen im Bereich der Naturwissenschaften, Medizin und Gesundheitsversorgung beschäftigt. Die 26 Mitglieder werden von der Präsidentin des Deutschen Bundestages ernannt. Der Bundestag oder die Bundesregierung können den Ethikrat beauftragen, zu bestimmten Themen zu beraten.

Ethikrat: Künstliche Intelligenz kann in der Medizin nützlich sein

Für den Medizinbereich führt der Ethikrat auch Gründe auf, warum ein KI-Einsatz sinnvoll sein könne: So könnten mit Hilfe von KI Versorgungsengpässe aufgrund von Personalmangel gelindert und präzisere Diagnosen erstellt werden. Bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Produkten müsse allerdings ein ärztlicher Kompetenzverlust vermieden werden. Die Privatsphäre von Patientinnen und Patienten müsse mit intensiver Datennutzung in der medizinischen Forschung in Einklang gebracht werden.

Für den KI-Einsatz der öffentlichen Verwaltung müssten die Bürgerinnen und Bürger vor Diskriminierung geschützt werden. Maschinellen Empfehlungen dürfe man nicht blind folgen. Weiterhin müssten Einzelfallbetrachtungen sowie die Einsichts- und Einspruchsrechte von Betroffenen gewährleistet werden. „KI-Anwendungen können menschliche Intelligenz, Verantwortung und Bewertung nicht ersetzen“, sagte Julian Nida-Rümelin, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates.