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Frustrierender Geburtstag

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Genfs Jim Slater verpasst es, den Puck über die Torlinie zu bringen.
Servettes Stürmer Jeremy Wick netzt zum 3:1-Schlussstand ein.
Wick (Nr. 18) feiert sein Tor mit seinen Teamkollegen.

Heinz Ehlers sagt immer wieder dasselbe Wort: «Frustrierend!» Es war wie so oft. Die SCL Tigers kämpften, verkauften sich teuer – und mussten die Heimreise auch aus Genf ohne Punkte antreten. Wieder einmal war es die Schlussphase, die sich für die Emmentaler fatal auswirkte. Seit Beginn des zweiten Drittels stand die Partie 1:1 und damit auf der Kippe, knapp fünf Minuten vor Schluss erzielte aber Servette das ersehnte Tor. Nach einer schönen Kombination traf Nick Spaling. Kurze Zeit später entschied Jeremy Wick mit dem 3:1 die Begegnung endgültig. Frustrierend.

Bei der Ursachenforschung gab sich der SCL-Trainer dann wortkarg. «Ich will jetzt nichts Falsches sagen», liess sich Ehlers noch entlocken. Martin Stettler wars auch nicht ums Lachen. Der Captain feierte am Dienstag seinen 33. Geburtstag und begann seine Analyse mit: «Ich hatte schon schönere Geburtstage.»

Warum die SCL Tigers in der Schlussphase zu oft Partien verlieren, weiss Stettler auch nicht so genau. «Meist sind es kleine Fehler, die uns um den Lohn bringen.» Vielleicht wäre es besser, ab und zu einen Puck einfach hoch aus dem Verteidigungsdrittel hinauszuspedieren. Zu oft haben die Verteidiger nämlich Mühe gegen ­aggressiv forecheckende Gegner, die Scheibe aus der Gefahrenzone zu bringen.

6 Punkte Rückstand

Der gestrige Nuller hat gravierende Auswirkungen. Der Rückstand auf Platz 8 beträgt neu 6 Punkte, nur noch 12 Partien bleiben den Tigers, um die Hypothek wettzumachen. Am besten wäre es, man schlüge die direkten Konkurrenten um den letzten Playoff-Platz, Servette zum Beispiel.

Skorerpunkte schützen vor Konkurrenzdruck nicht. Die bekommt bei den SCL Tigers derzeit Rob Schremp zu spüren. Als Topskorer seiner Mannschaft war er am Dienstag zum zweiten Mal hintereinander überzähliger Ausländer. Der neu verpflichtete Maxime Macenauer darf sich zeigen, Schremp (26 Punkte), Eero Elo und Chris DiDomenico (je 24) lagen vor dem Spiel punkto Produktivität praktisch gleich auf. Ehlers begründete seinen Entscheid sachlich: «Ich finde, dass die anderen drei Stürmer im Moment besser in Form sind. Punkt.»

Effizienz fehlt

Leistung ist von den Ausländern im Team jetzt besonders gefragt. Die erste Gelegenheit, sich in Genf auszuzeichnen hatte DiDomenico. Der Kanadier lief in der 6. Minute alleine auf den Servette-Goalie Robert Mayer zu, traf aber mit seinem gezogenen Schuss nur die Torlatte. Die SCL Tigers fanden gut ins Spiel und konnten schon früh in Überzahl spielen, nur der Führungstreffer wollte nicht gelingen. Nicht nur die Defensive war also an der Pleite in Genf verantwortlich. «Wir hatten Chancen, in Führung zu gehen», sagte Ehlers. Stettler seinerseits lag mit seinen Worten auch richtig: «Mit einem Tor gewinnt man in der Regel die Spiele nicht.»

Schon bald war aber bei den Emmentalern der Torhüter gefragt. Immer noch in Überzahl, musste Damiano Ciaccio gleich zwei auf ihn zulaufende Gegenspieler bremsen. Nathan Gerbe vergab in der 11. Minute die Topchance für das Heimteam, weil Ciaccio hervorragend parierte. Wollen die Tigers zu Punkten kommen, müssen sie zusammenhalten. Dies gelang über weite Strecken ganz gut. In der 19. Minute konnte Servette trotzdem vorlegen. Gegen den Schuss von Spaling aus zwei Metern Distanz war auch Ciaccio machtlos.

Der kanadische Stürmer ging im Slot ganz einfach vergessen. Was Teamarbeit bedeutet, demonstrierten die Tigers zu Beginn des Mitteldrittels. Im Powerplay vier gegen drei zirkulierte die Scheibe sehr gut. Ville Koistinen hatte keine Mühe, das 1:1 zu erzielen. Nur, was bringts, wenn man 55 Minuten ansprechend spielt und dann die Partie trotzdem verliert? Viel Frust, statt Punkte.