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Das solltet ihr wissen

Schule abbrechen

Die Schule schmeißen? So einfach ist das nicht möglich und will gut überlegt sein. Welche Alternativen ihr ohne Abi und Co. habt, verraten wir in diesem Beitrag.

Mit Schule und Stundenplänen habt ihr es nicht so und denkt über einen vorzeitigen Schulabgang nach? Das könnte im Chaos enden! bigKARRIERE erklärt, worauf es bei dieser großen Entscheidung ankommt und zeigt, welche Perspektiven ohne Abschluss bestehen.
 

Abgang ohne Abschluss: An der Schulpflicht kommt keiner vorbei

Laut einer Studie der Caritas verlässt in Deutschland jeder 20. Schüler die Schule ohne Abschluss. Dabei hat dieser Schritt weitreichende Konsequenzen, denn während der Schulzeit erwerbt ihr nicht bloß Fachwissen, sondern auch soziale Kompetenzen und andere Fähigkeiten für den Alltag. Wer zu früh abspringt, dem fehlen diese Skills.

Die Schule abbrechen kann man deshalb  legal auch erst nach neun Jahren (Ehrenrunden mitgerechnet), so lange läuft die Schulpflicht und ihr müsst die Schulbank drücken. Wer früher von der Schule geht, muss damit rechnen, ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen "Verletzung der Schulpflicht" aufgebrummt zu bekommen. Bei Minderjährigen richtet sich das Verfahren offiziell gegen die Erziehungsberechtigten, bei Volljährigen gegen euch persönlich.

Ob ihr beim Verlassen der Schule volljährig seid oder nicht, spielt im Gegensatz zur Schulpflicht eine untergeordnete Rolle. Allerdings ist es als Volljähriger einfacher, die Schule abzubrechen. Dann könnt ihr bereits eigenmächtig entscheiden, was ihr mit eurem Leben anstellen wollt. Bei minderjährigen Schülern, die die Schule abbrechen wollen, haben die Erziehungsberechtigten noch ein Wörtchen mitzureden.

Die häufigsten Gründe für einen Abgang ohne Abschlusszeugnis sind Unterforderung, Überforderung, Schwangerschaft, Depression, Mobbing oder auch der Wunsch nach einem eigenen Einkommen. Egal, ob eure Probleme mit der Schule familiäre, schulische oder individuelle Wurzeln haben, meist lässt sich eine annehmbare Lösung finden, ohne die Schullaufbahn gleich komplett abzubrechen. Sprecht euren Vertrauenslehrer darauf an, vielleicht gibt es doch eine gute Lösung, an die ihr noch gar nicht gedacht habt. Bedenkt: Das Leben als Schulabbrecher ist nicht gerade rosig.

Hochmotiviert statt hochgebildet: Das Leben nach dem Schulabbruch

Wer die Schule abbrechen will, muss sich einen guten Plan B überlegen. Denn ohne Abschlusszeugnis gibt es weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz und dadurch schlechtere Berufsperspektiven. Statistisch betrachtet besteht für Schulabbrecher ein erhöhtes Risiko, in Arbeitslosigkeit und Kriminalität abzurutschen. Auch unterbewusst haftet dem Schulabgang ohne Abschluss bei vielen Entscheidern und Chefs ein negativer Beigeschmack an, sie setzen diesen Schritt mit mangelnder Leistungsbereitschaft gleich. Diesem Vorurteil solltet ihr entgegenwirken, Leistungsbereitschaft zeigen und aktiv an einer positiveren Zukunft arbeiten.

Alternativen zu Abi und Co.: Neue Karrierepfade beschreiten

Über die Agentur für Arbeit könnt ihr eine Berufseingliederungsmaßnahme, etwa ein  Berufsgrundbildungsjahr oder ein Berufsvorbereitungsjahr, absolvieren. Die Maßnahme erhöht eure Chancen auf eine traditionelle Ausbildungsstelle deutlich. Auch die Bundeswehr ist aktuell eine Option. Wegen Personalnot möchte der Bund auch Bewerber ohne Schulabschluss einstellen, insbesondere Hauptschüler, die die Schule abbrechen. Während der Soldatenzeit soll der Abschluss allerdings nachgeholt werden, so die Pläne der Bundeswehr. Ganz ohne Lernen geht es eben doch nicht. Vielleicht ist es da einfacher, gleich an der Schule zu bleiben?