Gaga-Vorwurf eines iranischen Generals: »Der Westen schickt Eidechsen als Atom-Spione

Können so oder so ähnliche Reptilien zur Atom-Spionage eingesetzt werden?

Können so oder so ähnliche Reptilien zur Atom-Spionage eingesetzt werden?

Foto: Privat
Von: Julian Röpcke

Tierisch schräger Spionage-Vorwurf aus dem Iran! 

Um das iranische Atomprogramm auszuspionieren, benutzte der Westen Reptilien als „atomare Spione“. Das behauptet zumindest ein Ex-General und aktueller Berater von Irans Diktator Ali Chamenei.

Der Westen habe in der Vergangenheit Eidechsen und Chamäleons eingesetzt, die „atomare Wellen anziehen“ könnten, behauptete Hassan Firusabadi am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Ilna.

Mit dieser besonderen Eigenschaft hätten die vierbeinigen Kundschafter die Atomanlage des Landes ausforschen können.

Offenbar meint der General das wirklich ernst! Tierisch ernst sozusagen! Sein angeblicher Beweis: Vor einigen Jahren seien bei verdächtigen Personen Eidechsen, Chamäleons und andere Wüstenreptilien gefunden worden, erzählt der Berater von Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei.

Hassan Firusabadi in seiner früheren Position als Chef der iranischen Armee

Hassan Firusabadi in seiner früheren Position als Chef der iranischen Armee

Foto: AFP/Getty Images

Dabei habe sich erwiesen, dass die Haut der Tiere „atomare Wellen anziehen“ konnte. Die strahlungsempfindlichen Tiere hätten daher als „atomare Spione“ den Ort von Uranminen und anderen Atomanlagen ausfindig machen können, warnte der Ex-General.

Er behauptet weiter: Der Westen habe schon oft Touristen, Wissenschaftler oder Umweltschützer zur Spionage eingesetzt.

Experte hält Aussage für „Quatsch“

Laut dem Reptilienforscher und Privatdozent Doktor Mark-Oliver Rödel vom Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin sei es „Quatsch“ anzunehmen, die Haut von Eidechsen und Chamäleons könnte „atomare Wellen anziehen“, wie es der iranische Ex-General behauptete.

Dass die Haut von Eidechsen anders auf radioaktive Strahlung reagiere als die anderer Tiere „kann ich mir bei besten Willen nicht vorstellen“, erklärte der Experte gegenüber BILD. Sie bestehe aus demselben Gewebe und sei nicht mehr oder weniger strahlungsempfindlich als die anderer Reptilien wie beispielweise von Schlangen.

Eidechsen seien „im trockenen Lebensraum des Irans die dominierende Wirbeltiergruppe“. Theoretisch könne sich der Wissenschaftler daher vorstellen, dass anhand von Missbildungen auf lokale Strahlungsquellen geschlossen werden könne. „Aber dafür gibt es sicherlich zuverlässigere Aufspür-Methoden, wie beispielsweise Satelliten“.

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