Es ist die größte Truppenbewegung bei der Bundeswehr – und die funktioniert sogar.

1,6 Millionen mal fuhren Soldatinnen und Soldaten 2022 (2021: 900 000) in Uniform gratis mit der Deutschen Bahn quer durch Deutschland. Seit Januar 2020 können Bundeswehrangehörige in Uniform alle Züge der Deutschen Bahn, egal ob Fernverkehr oder DB Regio, kostenfrei nutzen.

Dementsprechend sind die Ausgaben der Bundeswehr für das „Bahnfahren in Uniform“ nach Angaben des Verteidigungsministeriums auf 68 Millionen Euro im Jahr 2022 angestiegen (2021: 39 Millionen).

Das Projekt erfülle laut Ministerium das Kernziel, „die Sichtbarkeit von Soldatinnen und Soldaten als Staatsbürger in Uniform in der Öffentlichkeit zu erhöhen.“

Wurden Soldaten in Uniform von Mitreisenden angegriffen oder beleidigt?

„Uns sind nur wenige Einzelvorfälle bekannt, bei denen es zu Handgreiflichkeiten gegenüber Soldatinnen oder Soldaten in Uniform gekommen sein soll“, sagt eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums zu BamS.

▶︎ Es gäbe deutlich häufiger positive Erlebnisse im Zusammenhang mit Soldatinnen und Soldaten an Bord von Zügen. Insbesondere bei Havarien oder den wetterbedingten Reisestörungen in den vergangenen Monaten seien es immer wieder Bundeswehrangehörige gewesen, die tatkräftig helfend Zugpersonal sowie Mitreisende unterstützt hätten.

▶︎Nach „Lageeinschätzung“ der Truppe, trage die Sichtbarkeit der Uniformen dazu bei, dass das Sicherheitsgefühl bei den Reisenden eher steige.

Kleines Störmanöver: Ein falscher Viersterne-General wurde 2020 beim Schwarzfahren erwischt. Der uniformierte Hochstapler hatte in einem ICE von Frankfurt in Richtung Norden versucht, sich als ranghoher Bundeswehr-General eine Gratisfahrt zu erschleichen. Die vielen goldenen Sterne hatten die Bahn-Kontrolleure stutzig gemacht.

Den echten Dienstausweis müssen die Soldaten bei einer Kontrolle übrigens immer dabei haben.