Notstand ausgerufen: Dengue-Fieber bedroht Karneval in Rio

Das Dengue-Fieber bedroht den Karneval in Brasiliens Metropole Rio de Janeiro

Das Dengue-Fieber bedroht den Karneval in Brasiliens Metropole Rio de Janeiro

Foto: UESLEI MARCELINO/REUTERS, William Volcov/dpa
Von: Christian Glass

Das Dengue-Fieber wütet in Brasilien! Ausgerechnet zur Karnevals-Saison.

In den ersten fünf Wochen des Jahres wurden bereits 408 351 Fälle in dem südamerikanischen Land registriert. Verglichen mit den Infektionszahlen im Vorjahr sind das mehr als dreimal so viele. Alleine in Rio de Janeiro, wo der Karneval 2024 vom 9. bis 17. Februar dauert, wurden bislang mehr als 12 439 Fälle bestätigt.

Mit mehr als 1000 Todesfällen und 1,6 Millionen Infizierten hielt das vergangene Jahr einen traurigen Rekord in Brasilien. Der könnte 2024 noch übertroffen werden. 62 Todesfälle sind bislang bestätigt, 279 weitere werden noch untersucht.

Ist der Karneval in Rio gefährdet?

Rios Bürgermeister Eduardo Paes hat bereits mit der Übergabe der Stadtschlüssel an „König Momo“, die Symbolfigur des Karnevals, das bunte Treiben am Zuckerhut offiziell eingeläutet.

Die Stadtverwaltung erwartet insgesamt sieben Millionen Menschen in der Stadt. Es wird geschätzt, dass der Karneval einen wirtschaftlichen Umsatz von fünf Milliarden Reais (etwa 934 Millionen Euro) generieren wird – mit Dienstleistungen, die direkt oder indirekt mit den Feierlichkeiten verbunden sind.

Aber gleichzeitig verschärft der Karneval die Situation rund um das Dengue-Fieber, die brasilianische Metropole ist in Alarm-Modus. Wie in vielen weiteren Landesteilen wurde auch in Rio der Notstand ausgerufen!

Maßnahmen im Kampf gegen die Dengue-Fieber-Epidemie sind die Einrichtung einer Notfall-Zentrale und vieler Pflegezentren. Zudem werden etliche Krankenhausbetten für Betroffene bereitgestellt.

Doch damit nicht genug: Spezielle Einsatzwagen sollen ein Insektizid in der Luft verteilen. Die entsprechenden Behörden haben darüber hinaus eine Impfkampagne gestartet.

Dengue wird durch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragen

Dengue wird durch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragen

Foto: UESLEI MARCELINO/REUTERS

Was ist Dengue-Fieber?

Dengue ist eine Virusinfektion. Im Krankheitsverlauf treten häufig starke Knochenschmerzen auf. Deshalb wird Dengue-Fieber im Volksmund auch „Knochenbrecher-Krankheit“ genannt. Das Virus wird durch Gelbfiebermücken auf den Menschen übertragen, ist aber nicht von Mensch zu Mensch ansteckend.

Betroffene erkranken mit hohem Fieber (etwa 40 Grad). Weitere grippeähnliche Symptome:

  • Schüttelfrost
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Abgeschlagenheit
  • Hautausschlag
  • extreme Kopfschmerzen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Augenschmerzen
  • geschwollene Drüsen

Achtung: Unbehandelt ist ein schwerer Krankheitsverlauf lebensbedrohlich. Häufige Symptome: Schock, schwerer Blutdruckabfall und Blutungen.

Warum grassiert Dengue-Fieber so stark in Brasilien?

Seit Jahresbeginn sind in vielen Teilen Brasiliens heftigen Regenfälle heruntergegangen. Mit den hohen Temperaturen der letzten Monate – in Südamerika ist jetzt Sommer – sind das ideale Bedingungen für die explosionsartige Ausbreitung der Gelbfiebermücke.

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