Symptome, Diagnose, Behandlung: Tuberkulose: Alles, was Sie wissen müssen

Röntgenaufnahme einer Lunge

Röntgenaufnahme einer Lunge

Foto: picture alliance / dpa

Tuberkulose: Eine unsichtbare Bedrohung, von der immer noch Millionen Menschen weltweit betroffen sind.

Tuberkulose, auch bekannt als TB, ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis verursacht wird. Obwohl die Krankheit seit Jahrhunderten existiert, ist sie immer noch eine der häufigsten Todesursachen weltweit.

Doch wie kann ein Bakterium so einen schwerwiegenden Einfluss auf Ihre Gesundheit haben und wie werden Sie es wieder los? Lesen Sie hier über die Symptome, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist Tuberkulose?

Tuberkulose ist eine Infektion, die über ein Bakterium übertragen wird. Sie betrifft in erster Linie die Lunge, kann aber auch andere Organe wie das Gehirn, die Nieren oder die Knochen betreffen. Lange Zeit galt sie als eine der tödlichsten Krankheiten weltweit.

Unbehandelte Tuberkulose kann zu schweren Schädigungen der Lunge führen. Die Krankheit verursacht Entzündungen und Narbenbildung, was zu dauerhaften Lungenschäden und Atemproblemen führen kann. Tuberkulose kann auch andere Organe und Gewebe außerhalb der Lunge befallen, wie zum Beispiel die Lymphknoten, die Wirbelsäule, das Gehirn oder die Nieren. Dies kann zu führen. Die Entzündungsherde in den betroffenen Organen können zu schweren Komplikationen, Gesundheitsproblemen bis hin zu dauerhaften Organschäden führen. Wenn Tuberkulose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann sie tödlich sein.

Nur bei fünf bis zehn Prozent der Infizierten bricht die Krankheit aus. Schätzungen zufolge ist rund ein Viertel der Weltbevölkerung mit den Tuberkulose-Erregern infiziert. Die meisten von ihnen bemerken davon aber kaum etwas, weil der Körper aus eigener Kraft heraus das Bakterium bekämpft. Die Bakterien können dabei über Jahre im Körper überdauern.

Es ist immer noch eine der häufigsten Infektionskrankheiten, die jährlich etwa 10 Millionen Menschen betrifft. Die Behandlung gestaltet sich langwierig, insbesondere aufgrund der zunehmenden Resistenz der Tuberkulose-Bakterien gegen viele Medikamente.

Wo steckt man sich mit Tuberkulose an?

Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, heißt von Mensch zu Mensch. Die Hauptübertragungsquelle sind Betroffene mit aktiver Tuberkulose, insbesondere wenn sie husten, niesen oder sprechen.

Wenn eine infizierte Person diese Aktionen ausführt, werden winzige Tröpfchen, die die Tuberkulose-Bakterien enthalten, in die Luft freigesetzt. Wenn eine nicht infizierte Person diese kontaminierte Luft einatmet, kann sie sich mit Tuberkulose anstecken.

Je nachdem welche Organe befallen sind, gelangen die Bakterien mit Hustenauswurf (Lungentuberkulose), Magensaft, Urin (Harnwegstuberkulose) oder Stuhl (Darmtuberkulose) nach außen.

Man sollte aber bedenken, dass nicht jeder, der mit Tuberkulose-Bakterien in Kontakt kommt, tatsächlich erkrankt. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dauer und Intensität des Kontakts mit einer infizierten Person, dem Immunsystem und anderen individuellen Risikofaktoren.

Was sind Symptome bei Tuberkulose?

Die Symptome von Tuberkulose können je nachdem, welcher Teil des Körpers betroffen ist, variieren. Verdacht auf Lungentuberkulose besteht bei einem länger als drei Wochen anhaltenden Husten. Vor allem, wenn dieser mit blutigem Auswurf einhergeht. Weitere Symptome sind:

  • Fieber
  • Nachtschweiß
  • Gewichtsverlust
  • Stechen in der Brust
  • Kurzatmigkeit

Bei extrapulmonaler Tuberkulose, bei der andere Organe als die Lunge betroffen sind, können die Symptome je nach betroffenem Organ unterschiedlich sein. Dazu gehören beispielsweise:

  • anhaltender Husten
  • Schmerzen oder Schwellungen in den betroffenen Bereichen
  • neurologische Symptome
  • Bauchschmerzen
  • Blut im Urin
  • Knochen- und Gelenkschmerzen.

In einigen Fällen kann die Infektion latent sein und keine offensichtlichen Symptome verursachen.

Wie wird Tuberkulose diagnostiziert?

Tuberkulose kann auf verschiedene Weisen nachgewiesen werden. Die gängigsten Methoden sind:

  1. Sputum-Test: Bei diesem Test wird eine Probe des Auswurfs (Sputum) des Patienten auf das Vorhandensein von Tuberkulose-Bakterien untersucht. Die Probe wird im Labor auf Kultur angelegt, um das Bakterium zu identifizieren.
  2. Röntgenaufnahmen der Lunge: Eine Röntgenaufnahme der Lunge kann Anzeichen von Tuberkulose wie Lungenveränderungen oder -schäden zeigen.
  3. Bluttests: Es gibt verschiedene Bluttests, die auf Antikörper gegen das Tuberkulose-Bakterium prüfen. Diese Tests können helfen, eine aktive Tuberkulose-Infektion von einer latenten Infektion zu unterscheiden.
  4. Tuberkulintest (Mantoux-Test): Bei diesem Test wird eine kleine Menge Tuberkulose-Antigen unter die Haut gespritzt. Wenn die Person zuvor mit dem Tuberkulose-Bakterium in Kontakt gekommen ist, bildet sich an der Injektionsstelle eine Rötung oder Schwellung.
  5. Genetische Tests: Diese Tests können das Vorhandensein von Tuberkulose-Bakterien in einer Probe nachweisen und gleichzeitig Informationen über die Resistenz gegen bestimmte Antibiotika liefern.

Dennoch kann keine der Methoden einen eindeutigen Befund von Tuberkulose gewährleisten. Oftmals werden mehrere Tests kombiniert, um eine genaue Diagnose zu stellen.

Wie kann man Tuberkulose behandeln?

Tuberkulose kann behandelt werden, ist aber ein langwieriger Prozess. Über die Zeit sind die Tuberkulose-Bakterien immer resistenter gegen Antibiotika geworden.

Die Behandlung besteht normalerweise aus einer intensiven Phase, in der mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, gefolgt von einer Erhaltungsphase, in der die Anzahl der Medikamente reduziert wird. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel sechs bis neun Monate, kann aber je nach Schwere der Infektion und individuellen Faktoren variieren.

Das sind die am häufigsten verwendeten Medikamente zur Behandlung von Tuberkulose sind:

  • Isoniazid
  • Rifampicin
  • Pyrazinamid
  • Ethambutol

In einigen Fällen können auch andere Medikamente wie Streptomycin oder Fluorchinolone eingesetzt werden. Die genaue Kombination und Dosierung der Medikamente wird vom behandelnden Arzt festgelegt.

Während der Behandlung sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, um den Fortschritt der Behandlung zu überwachen und mögliche Nebenwirkungen der Medikamente zu erkennen. In einigen Fällen kann eine stationäre Behandlung erforderlich sein, insbesondere bei schweren oder komplizierten Fällen von Tuberkulose.

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