Verpuffung auf Faschingswagen: Augenzeuge: „Plötzlich stand alles in Flammen“
Der Brand im Video
Kehl (Baden-Württemberg) – Dramatischer Zwischenfall am Sonntagnachmittag auf einem Faschingsumzug in Kehl im Ortenaukreis!
Gegen 15 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zu einem in Brand geratenen Faschingswagen in die Hahnengasse nach Kehl alarmiert. Meterhohe Flammen, Menschen in Panik! Laut Polizei sprangen mehrere vom Anhänger auf die Straße, um sich zu retten.
„Der Wagen hatte Betriebsstoffe verloren und plötzlich stand alles in Flammen“, berichtet ein Augenzeuge. Weiteren Zeugenaussagen zufolge soll mindestens eine Person direkt von den Flammen getroffen worden sein, mehrere Personen seien zum Teil schwer verletzt worden.
Ein anderer Zeuge zu BILD: „Ich hörte einen gewaltigen Knall und lief nach draußen. Da sah ich den brennenden Wagen. Daneben lag ein Mann mit verbranntem Gesicht und verbrannten Händen.“ Es hätte sich angehört, als würde eine Gasflasche explodieren.
Die Einsatzkräfte waren mit Großaufgebot vor Ort. Auch ein Rettungshubschrauber ist im Einsatz. Seelsorger betreuen Zeugen und Angehörige.
▶︎ Nach derzeitigem Kenntnisstand der Polizei war es um kurz nach 15 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache zur Verpuffung eines Stromaggregats gekommen. Dadurch sei das Feuer im Innenraum des Wagens ausgebrochen. Nach BILD-Informationen hatte der Wagen sich weit am Ende der Aufstellung befunden und war gerade erst losgefahren.
„Eine Person erlitt so schwere Brandverletzungen, dass sie mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden musste“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Insgesamt sollen sechs Menschen bei dem Brand und bei dem Sprung vom Wagen verletzt worden sein.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Es war der Wagen einer Fastnachtgruppe aus Glottertal*, der brannte. Die Faschingsfreunde hatten mit einem großen Piratenschiff an dem Umzug von insgesamt 63 Fahrzeugen teilgenommen. Die Präsidentin des Ortenauer Narrenbunds, Silvia Boschert (62) zu BILD: „Als das Unglück passierte, befand ich mich am Anfang des Umzugs. Wir sind alle entsetzt und hoffen, dass die Verletzten bald wieder gesund werden. Nach diesem Vorfall sind wir zügig nach Hause, weil uns die Lust am Feiern vergangen war.“
*BILD berichtete zunächst von einem Umzugswagen der „Glotterkanibalen“, der aber nicht in Flammen stand. Es handelte sich um den Umzugswagen einer anderen Narrengruppe.