Hannover – Für ihren Ruhestand haben sie viele Jahre hart gearbeitet. Doch ein würdiger Lebensabend sieht anders aus...

In Hannover gehen Bewohner der Senioren-Residenz Alloheim (100 Plätze) im Stadtteil Vahrenwald auf die Barrikaden: Verzweifelt wandten sie sich an BILD, berichten von Missständen bei der Pflege, Hygiene-Mängeln und sogar Hunger! Bewohnerin Rotraud Zoch (86): „Vieles liegt im Argen, aber wir kriegen keine Hilfe!“

Die Vorwürfe sind heftig: BILD liegen Protokolle über Arbeitsabläufe, Beschwerden von Bewohnern, Angehörigen und Ex-Mitarbeitern vor.

Auszüge:

• Für Pflege und Betreuung gebe es zu wenig Personal – die Senioren würden zu unregelmäßigen Zeiten geweckt und gefüttert, nicht gewaschen, nicht angekleidet. Ein Angehöriger: „Mein Vater ist morgens mit Schuhen und Hose aufgewacht.“

• Die wechselnde Belegschaft soll nach Angaben von Angehörigen schlecht geschult sein: Mehrfach seien Tabletten falsch dosiert worden, ein Bewohner habe stundenlang im Bett bleiben müssen, weil niemand seine Prothese anlegen konnte.

• Kalte Nudeln, Kartoffel-Pampe, Blumenkohl-Eintopf ohne Blumenkohl: Das Essen schmeckt den Rentnern nicht. Helga Wernecke (84): „Wir würgen es herunter oder ertragen den Hunger.“ Eine Ex-Mitarbeiterin zu BILD: „Wenn das Brot schimmelte, wurde es trotzdem aufgetischt.“

• Zimmer werden angeblich nicht gründlich gereinigt, Toiletten und Waschbecken seien oft schmutzig.

Alloheim-Regionalleiter Jens Harder räumt „prägnante Probleme“ ein: „Wir haben das Haus vor dreieinhalb Monaten mit einer überschaubaren Personaldecke übernommen.“ In Kürze würden sechs neue Pflegestellen besetzt, der Caterer gekündigt. „Wir sind dabei, die Qualität zu verbessern, aber brauchen noch etwas Zeit.“

Den Bewohnern reicht das nicht. Zoch: „Zeit ist das einzige, was wir nicht haben!“

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