Sie wurde 90 Jahre alt: Schauspielerin Johanna von Koczian ist tot!
Sie schenkte der Welt klangvolle Evergreens wie „Das bisschen Haushalt“ – jetzt ist ihre berühmte Stimme für immer verstummt. Die Sängerin und Schauspielerin Johanna von Koczian ist tot. Sie sei am Dienstag im Alter von 90 Jahren in Berlin im Kreise ihrer Familie friedlich eingeschlafen, sagte ihre einstige Agentin am Donnerstag unter Berufung auf die Familie.
Johanna von Koczian war in den 70er-Jahren mit ihrem Hit „Das bisschen Haushalt“ berühmt geworden, trat damit sogar in der legendären „ZDF-Hitparade“ auf, wo Moderator Dieter Thomas Heck (†80) die Showtreppe für sie fegte.
Doch ihre mehr als 60 Jahre umspannende Karriere war weit mehr als das eine Lied über den Haushalt und „das bisschen Bügeln“. Die Schauspielerin galt als „die deutsche Audrey Hepburn“ und hatte schon unter Theater-Legende Gustaf Gründgens (†63) auf der Bühne gestanden.
Wunderbar wandelbar spielte Koczian am Theater Kleist, Shakespeare und Lessing, war aber auch in beliebten TV-Serien wie „Praxis Bülowbogen“ und „In aller Freundschaft“ zu sehen.
Sie schrieb Bücher und moderierte erfolgreiche Fernsehsendungen, zum Beispiel „Erkennen Sie die Melodie?“.
Die Filmkarriere von Johanna von Koczian begann 1957 mit der Komödie „Viktor und Viktoria“. Den Durchbruch schaffte sie dann in Kurt Hoffmanns Film „Wir Wunderkinder“ (1958) an der Seite von Hansjörg Felmy (†76). Dafür bekam sie den Bundesfilmpreis.
Es folgten viele weitere Erfolgsstreifen im TV, die sie zum Publikumsliebling machten.
Johanna von Koczian war fast 40 Jahre lang in zweiter Ehe mit dem 2004 verstorbenen Musikproduzenten Wolfgang Kabitzky verheiratet und hatte eine Tochter.
Einen ihrer letzten großen Erfolge landete sie mit 77 Jahren 2010 am Berliner Kudamm-Theater, wo die ausgebildete Sopranistin in der Komödie „Glorious!“ die „schlechteste Opernsängerin der Welt“ spielte. Das Publikum lachte Tränen.
In ihren letzten Lebensjahren hatte sich Johanna von Koczian komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Gerüchte um Krankheiten wurden von ihrem Umfeld nicht kommentiert, Interviews gab sie schon seit Langem nicht mehr.