Abschreibungsmethoden

Der Gesetzgeber hat für Unternehmen verschiedene Abschreibungsmethoden vorgegeben, mit denen längerfristig in einem Unternehmen genutzte Wirtschaftsgüter abgeschrieben werden können. Abschreibungen sind erforderlich, um den Wertverlust eines Wirtschaftsgutes durch Nutzung und Abnutzung zu erfassen. Abschreibungen führen für Unternehmen immer zu einer Steuerersparnis, da sie vom Finanzamt wie Betriebsausgaben angesehen werden. Betriebsausgaben verringern den Rohgewinn und damit die Steuerlast des Unternehmens.

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Abschreibungsmethoden nach GoB

Nicht jedes Wirtschaftsgut kann auf die gleiche Art und Weise abgeschrieben werden. Grundsätzlich überlässt der Gesetzgeber entsprechend den Vorschriften in dem Unternehmer die Art und Weise, wie er die Herstellungs- oder Anschaffungskosten für ein Wirtschaftsgut über die Nutzungsdauer des Gutes verteilt. Grundsätzlich sind alle Abschreibungsmethoden zulässig, die den GoB, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung, entsprechen. Aus steuerrechtlicher Sicht können die Verfahren in (Einkommensteuergesetz) jedoch anders geregelt werden. Darüber hinaus haben die steuerrechtlichen Regelungen für die Abschreibung von Wirtschaftsgütern immer Vorrang vor den Regelungen des Handelsgesetzbuches.

Nach den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchführung ist jede Abschreibungsmethode legitim, durch die die Herstellungs- oder Anschaffungskosten in sinnvollerweise auf die voraussichtliche Nutzungsdauer des Wirtschaftsgutes verteilt werden. Diese Abschreibungsmethoden müssen aus Sicht des Gesetzes vor allem der Inanspruchnahme des Vermögensgegenstandes, einer möglichst periodengerechten Aufwandserfassung und der Wertminderung des Vermögensgegenstandes Rechnung tragen. Dabei ist darauf zu achten, dass durch die Abschreibungsmethoden weder stille Rücklagen gebildet werden noch außerplanmäßige Abschreibungen erforderlich sind.

Arten der Abschreibungsmethoden

Unternehmern stehen die folgenden Abschreibungsmethoden zur Verfügung

  • lineare Abschreibung
  • degressive Abschreibung
  • progressive Abschreibung
  • Leistungsabschreibung und
  • Abschreibung für Substanzverringerung
Abschreibungsmethoden
Abschreibungsmethoden sind die Berechnungsmethoden, mit denen langfristig in einem Unternehmen genutzte Wirtschaftsgüter abgeschrieben werden

Zu den am häufigsten verwendeten Abschreibungsmethoden zählen die lineare Abschreibung und die Leistungsabschreibung. Bei der linearen Abschreibungsmethode wird über einen bestimmten Zeitraum immer der gleiche Anteil der Herstellungs- oder Anschaffungskosten abgeschrieben. Zum Beispiel, wenn ein Unternehmen eine Produktionsmaschine für 100.000 Euro kauft und diese Maschine eine übliche Nutzungsdauer von 10 Jahren hat, werden über die 10 Jahre Nutzungsdauer verteilt immer 10.000 Euro jährlich abgeschrieben. Diese 10.000 Euro verringern den Rohgewinn des Unternehmens und reduzieren somit die Steuerlast.

Außerplanmäßige Abschreibungen und Abschreibung von geringwertigen Wirtschaftsgütern

Sogenannte geringwertige Wirtschaftsgüter haben einen Wert von weniger als 800 Euro. Diese Wirtschaftsgüter, beispielsweise ein Schreibtischstuhl oder ein Schreibtisch, können im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben werden. Außerplanmäßige Abschreibung zählen ebenfalls zu den Abschreibungsmethoden. Sie werden vorgenommen, wenn beispielsweise eine Maschine durch einen Defekt unbrauchbar wird oder ein Firmenfahrzeug bei einem Unfall so stark beschädigt wird, dass es nicht weiter benutzt werden kann. In diesen Fällen kann der Restwert der Wirtschaftsgüter sofort und vollständig abgeschrieben werden.

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