Der HC Oppenweiler/Backnang hat etwas gutzumachen

Es ist ein bedeutendes Spiel für die Drittliga-Handballer am Samstag (20 Uhr) in der Gemeindehalle gegen den VfL Pfullingen. Es geht darum, eine Reaktion auf die Pleite in Würzburg zu zeigen – und um zwei wichtige Punkte im Kampf um die Aufstiegsrelegation.

Kreisläufer Markus Dangers fehlte dem HC Oppenweiler/Backnang zuletzt in Würzburg. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Kreisläufer Markus Dangers fehlte dem HC Oppenweiler/Backnang zuletzt in Würzburg. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang mussten in den Auswärtsspielen bei den beiden Zweitliga-Absteigern Rückschläge verkraften. In der Partie bei Spitzenreiter HSG Konstanz waren sie, auch wenn die Wende nicht gelang, wenige Minuten vor dem Abpfiff noch auf zwei Tore dran. Bei den Wölfen Würzburg liefen sie allerdings durchweg einem zum Teil deutlichen Rückstand hinterher und verloren 29:42. „Das waren bittere Momente, die wir uns so nicht erhofft haben“, sagt Trainer Daniel Brack – und denkt dabei auch an den Verlust des zweiten Tabellenplatzes, der fix zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt. Natürlich hätten beide Gegner gute Leistungen abgerufen, in Würzburg sprach man nach der Partie vom besten Spiel der Saison. Trotzdem hätten sich die HCOB-Handballer als stärkerer Gegner präsentieren müssen. „Deshalb gilt es für uns jetzt, Moral zu zeigen, es im nächsten Spiel besser zu machen und wieder aufzustehen.“

Der VfL Pfullingen hatte


eine Serie von neun Siegen in Folge

Die dafür zu bewältigende Aufgabe hat es in sich: Der VfL Pfullingen hatte neun Spiele in Folge gewonnen; das ist für den Club von Trainer Florian Möck im neunten Drittligajahr ein neuer Rekord. Erst kurz vor Ostern riss die stolze Serie gegen die Wölfe Würzburg – und somit gegen das Team, das auch dem HCOB solche Schwierigkeiten bereitet hat. Die Pfullinger lagen gegen die Unterfranken zur Pause ebenfalls deutlich hinten, sie kamen in Durchgang zwei allerdings noch einmal immens auf und hätten fast einen Punkt gerettet.

Für Trainer Daniel Brack ist es das Wiedersehen mit dem Verein, bei dem er bis zum Sommer des vergangenen Jahres vier Jahre auf der Bank saß. Auch Kreisläufer Alexander Schmid, Rechtsaußen Axel Goller und Rückraumspieler Daniel Schliedermann haben eine Vergangenheit beim VfL. Das sorgt für zusätzliche Motivation auf beiden Seiten. Im Hinspiel setzten sich die Pfullinger knapp durch, auch sonst waren die Begegnungen der beiden Teams in den vergangenen Jahren oft bis in die Schlussminuten umkämpft. Als Fünfter hat der VfL drei Punkte Rückstand auf den HCOB. Für beide steht viel auf dem Spiel: Die Gäste können ganz nah heranrücken, die Gastgeber können sich ein Polster verschaffen.

Für die HCOB-Handballer spricht, dass sie nach den erfolglosen Ausfahrten in fremde Hallen nun den Heimvorteil auf ihrer Seite wissen. In der Gemeindehalle in Oppenweiler haben sie in dieser Saison kein Spiel verloren. Trainer Daniel Brack gibt deshalb unumwunden zu, „dass wir froh sind, wieder ein Heimspiel zu haben. Wir brauchen unsere Heimzuschauer und ihre Hilfe.“ Dass auch die Pfullinger Fans als reisefreudig gelten, lässt eine große Zahl an Besuchern und eine emotionale Atmosphäre erwarten. Personell gibt es bei den Murrtalern das eine oder andere Fragezeichen. Zuletzt hatten Kreisläufer Markus Dangers und Rückraumspieler Elias Newel gefehlt, zu Beginn der Woche gab es darüber hinaus einige Kranke. Trainer Daniel Brack hofft, „dass wir die meisten Spieler im Lauf der Woche wieder hinbekommen“. Klar ist aber: In welcher Formation auch immer die HCOB-Handballer am Samstagabend auf der Platte stehen werden, jeder einzelne trägt Verantwortung, dass das Pendel nach den beiden Niederlagen nun wieder nach oben ausschlägt.

Infos zum Spiel HC Oppenweiler/Backnang gegen VfL Pfullingen

Gegner Der VfL Pfullingen zählt zu den traditionsreichen württembergischen Handballvereinen. Der Club spielte viele Jahre in der Ersten und Zweiten Bundesliga. Nach einem Neuanfang in den Verbandsspielklassen arbeitete sich der Club vom Fuß der Schwäbischen Alb wieder in die Dritte Liga, in der er nun seit einigen Jahren zur Spitzengruppe gehört und in der jüngeren Vergangenheit auch schon an den Aufstiegsspielen zur Zweiten Bundesliga teilnahm.

Zur kommenden Runde bahnen sich beim VfL einige Wechsel an. Unter anderem wird Trainer Florian Möck sein Engagement nach einem Jahr beenden. Als Trainer soll Fabian Gerstlauer, derzeit noch bei der SG H2Ku Herrenberg aktiv, die Mannschaft anführen.

Aufstiegsrunde Die SG Leutershausen hat mitgeteilt, dass sie nicht am Lizenzierungsverfahren für die Zweite Bundesliga teilnimmt. Damit kommt der aktuelle Tabellenzweite auch nicht als Teilnehmer an den Aufstiegsspielen infrage. Belegt die SG auch am Rundenende Rang zwei, kann der Drittplatzierte nachrücken. Das eröffnet den anderen Teams, auch dem HCOB, neue mathematische Denkmodelle, ändert aber nichts an einem Fakt: Wer im Juni um den Aufstieg spielen will, muss in den kommenden Wochen maximal punkten.

Livestream Die Begegnung wird im Internet auf Sportdeutschland.TV live übertragen.

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Erstellt:
5. April 2024, 06:00 Uhr

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